Aber wir leben nun mal nicht in der Wüste Gobi, sondern im erschreckend häufig grauen Deutschland. Wir haben getestet, ob ein Solarpanel als mobile Energiequelle in unseren Breitengraden überhaupt sinnvoll ist. Dazu haben wir uns das Solar-Ladegerät Mabor mit USB-Ausgang und 18 Watt Leistung vorgeknöpft.
Design, Verarbeitung und Lieferumfang
Das Design des Solar-Laders ist einfach gehalten. Es besteht aus drei zusammenhängenden Solar-Segmenten, die in einer Kunststoffhülle stecken. Bei Gebrauch klappen wir sie einfach auseinander und platzieren sie in der Sonne. Auf der Rückseite befindet sich in einer kleinen Netztasche eine zweifach-USB-Dose zum Anschluss von Kamera, Smartphone und Co. In das Fach passen bequem zwei Handys oder auch Powerbanks, für Tablets ist sie definitiv zu klein.
Die Nähte sehen ordentlich aus und das Material macht einen robusten Eindruck.
Im offenen Zustand hat das 18W Panel die Maße 60 × 28,5 cm. Zusammengefaltet passt es mit den Maßen 15,5 × 28,5 cm bequem in jeden Rucksack. Damit der Lader nicht versehentlich aufklappt, sind Magnete eingenäht, die das Paket zusammen halten.
Für die Befestigung des knapp 550 Gramm schweren Panels an Tasche oder Rucksack sind vier kleine Alu-Karabinerhaken im Lieferumfang enthalten; einer mehr als im Lieferumfang angegeben. Und das ist auch gut so: Einer der Haken ging uns schon beim ersten Befestigungs-Versuch kaputt. Die restlichen Karabiner halten aber und ermöglichen eine einfache Anbringung des Panels am Rucksack. Sie werden einfach in eine der Stoffösen, die rund um das Panel angebracht sind, eingehängt.
Das ist wirklich praktisch, da man so auch mobil beispielsweise während der Fahrradtour oder beim Wandern laden kann.
Praxistest
Das Panel kam bei uns im Büro an – natürlich bei schlechtem Wetter. Perfekt für einen Härtetest. Wir haben uns ein Handy und eine leere Powerbank geschnappt und haben alles direkt auf dem schattigen Balkon zusammengesteckt. Zu unserem Erstaunen reicht schon ein bisschen Sonnenlicht: Sowohl das Smartphone als auch die Powerbank fingen sofort mit dem Ladeprozess an.
Als wir die Geräte wieder reingeholt haben, hatten sie zwar geladen, waren aber bei Weitem nicht voll. Okay, es waren auch nur zweieinhalb Stunden ohne direktes Sonnenlicht – und zwei angesteckte Verbraucher. Das Smartphone hatte nach dem Test rund 20 Prozent mehr Energie im Akku als vorher. Für die Verhältnisse gar nicht mal so schlecht.
Zwei Tage später: Sonne. Das muss ausgenutzt werden. Wie viel Energie bringt der Solarlader wohl? Testweise stecken wir gleich mal einen USB-Lötkolben an. Und siehe da, die Power reicht, um damit zu arbeiten. Schiebt sich eine Wolke vor die Sonne, geht aber auch Leistung verloren und wir bekommen die Lötspitze nicht mehr heiß.
Als nächstes stecken wir wieder ein Smartphone und eine Powerbank an und lassen diese für eineinhalb Stunden im direkten Sonnenlicht laden. Nach 90 Minuten ist das vormals leere Samsung Galaxy S8 auf 68% geladen. Das ist zwar weniger als an einem 2 Ampere starken USB-Netzteil, aber mehr, als wir gedacht hätten. Der Hersteller gibt an, dass bei direktem Sonnenschein bis zu 2,4A an einem Port oder 3A gesamt möglich sind. In unserem Test lag die Leistung nicht ganz so hoch – zwar bei Sonne, aber ja noch weit weg vom Hochsommer.
Mit der Power eines kleineren Netzteils, wie dem 1A-USB-Ladeteil des iPhones, hält das Mabor-Solar-Ladegerät auf jeden Fall mit – wolkenloser Himmel vorausgesetzt.
Fazit
Das Solar-Ladegerät ist eine tolle Sache. Die Panels sind zwar nicht so klein und leicht wie eine Powerbank, aber sie funktionieren komplett unabhängig vom Stromnetz: Das ist besonders bei längeren Ausflügen wichtig. Ein USB-Akku liefert zwar höheren Ladestrom, will aber auch erst einmal aufgeladen werden. Und das ist beim Grillen am Baggersee oder während der Wanderung nunmal nicht per Steckdose möglich.
Powerbank plus Solar-Ladegerät heißt deshalb auch unsere Empfehlung. Bei gutem Wetter reicht die Solarlösung auch alleine. Wenn aber Wolken aufziehen oder die Dämmerung einsetzt, bricht die Leistung stark ein und der Ladeprozess dauert ewig. Sobald es dämmert, geht mit Solar gar nichts mehr. Deshalb ist eine Powerbank als Energiespeicher wirklich sinnvoll.
Von der Leistung her sind die 18 Watt für uns ausreichend. Es gibt zwar auch weit stärkere Ladestationen mit über 20 Watt – die sind dann aber auch spürbar teurer und nicht mehr ganz so kompakt. Die ganz kleinen Solarpanels (teilweise mit integrierter Powerbank) liefern wiederum nicht genügend Leistung und so dauert der Ladeprozess unerträglich lang. Das Modell von Mabor erfüllt seinen Zweck zu einem fairen Preis und kommt zusammen mit einer Powerbank auf meinen ganz persönlichen Wunschzettel.