Loewe Klang MR5 im Test: Multiroom-Lautsprecher mit Biss im Bass

Loewe klang mr5 Bilder
Pro und Contra
  • als drahtloser Multiroom- oder Surround-Lautsprecher einsetzbar
  • guter Klang
  • 5 Programmspeicher
  • kein apt-X
  • Preis
  • 4.5

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Der Multiroom-Lausprecher Klang MR5 ist das Topmodell von Loewe. Doch ist er wirklich ein Raubtier oder doch nur ein Bettvorleger? Wir machen den Test.

Auch wenn bei Loewe in den vergangenen Jahrzehnten überwiegend hochwertige Fernseher im Fokus standen, ist das Traditionsunternehmen auch bei High-End-Audio eine wichtige Größe. Die Klang-MR-Serie – MR steht für Multiroom – bietet jedoch mehr als einfache Streaming-Lautsprecher. Sie kennen zwei Betriebsmodi: zum einen WDAL als Zusatzlautsprecher beispielsweise für die Rückkanäle in einem Heimkinosystem und zum anderen mit Apple AirPlay, Google Home und DTS Play-Fi als Multiroom-Lautsprecher. Die entsprechende Installation entscheidet, welcher Modus aktiv wird. Wir haben die Multiroom-Variante getestet.

Wer auf einen Blick die besten Multiroom-Lösungen sehen will, sollte einen Blick in unsere Bestenliste Multiroom: Sonos, Yamaha, Denon & Co im Vergleich werfen. Alles dazu sammeln wir auf unserer Themenseite Multiroom-Lautsprecher.

Nicht rund, nicht elliptisch, nicht quaderähnlich oder achteckig: Loewe liefert den Klang in dreieckigen, abgerundeten Pyramiden mit schwarzem, polierten Bedienteil oben und dunkelgrauer Akustikstoff-Bespannung. Der Klang MR5 ist mit 22,5 cm Breite, 21,5 cm Tiefe und 40,1 cm Höhe sowie 4,4 kg Masse das größte Modell und durchaus dafür bestimmt, im Wohnzimmer aufzuspielen – auch als Stereo-Pärchen.

Das Touch-Bedienfeld auf der Oberseite des Lautsprechers wird mit Antippen und Wischen gesteuert. Allerdings nicht kreisförmig, wie man aufgrund der Markierung vermuten könnte. Vielmehr erhöht Wischen nach oben die Lautstärke, Wischen nach unten reduziert sie. Ein Wisch nach links oder rechts wählt Musikstücke und Antippen im oberen Bereich des Kreises aktiviert Bluetooth. Antippen in der Mitte unterbricht und startet neu.

In der Mitte ist eine LED, die je nach Betriebsart die Farbe wechselt. Im Bluetooth-Betrieb ist sie blau, im WLAN-Betrieb rot (laut Anleitung „orange“). Grün bei einem Signal vom Analogeingang und blaugrün im WDAL-Modus, der aber nicht auftritt, wenn man das Gerät für Multiroom aktiviert hat.

Auf der Unterseite sind Anschlüsse für 230 V – ein „Netzklops“ bleibt einem erspart –, eine Klinkenbuchse für Analog in, eine Ethernet-Buchse, wenn kein WLAN zur Verfügung stehen sollte, ein Pairing-Knopf für WDAL, der für Multiroom-Betrieb nicht benötigt wird, eine Kontroll-LED und ein WPS-Knopf, um das Koppeln des Geräts an WLAN und Google Home zu starten, also den Lautsprecher für Multiroom zu konfigurieren.

Unser Testgerät meldet sich auch ohne Drücken des WPS-Knopfes zum Multiroom-Betrieb. Hilfreich, falls man diese Knöpfe nicht findet – sie sind nämlich unter dem magnetisch angedockten Standfuß verborgen, den man ansonsten zur Installation abziehen muss. Auch ein USB-Port ist hier versteckt, der aber nicht dem Abspielen von Dateien dient, dann wäre dieser Ort auch äußerst ungünstig gewählt, sondern nur dem Service – also Upgrades oder Diagnosen im Werk.

Neben Analogeingang und WLAN über 2,4 und 5 GHz steht auch Bluetooth zur Verfügung, allerdings ohne apt-X. Immerhin ist AAC vorhanden, wie TechStage im Test herausfand – die Anleitung schweigt hierzu. Ein Sprachassistent ist nicht integriert, Apple Airplay 2, Google Cast und Spotify Connect stehen zur Nutzung bereit. Das meiste kann über die DTS-Play-Fi-App gesteuert werden, wobei Spotify wie üblich direkt über die Spotify-App zu steuern ist.

Eine eigene Loewe-App dient dagegen nur als Alternative zur gedruckten Anleitung und hat keinerlei Bedienfunktionen - das ist ziemlich mager. Zusätzlich gibt es die Fernbedienung "Remote Klang MR" als Sonderzubehör für knapp 40 Euro – damit hat man den gewohnten Komfort einer modernen Anlage und kann zusätzlich Höhen und Bässe einstellen.

Die Anleitung ist ziemlich knapp gehalten, ohne dass man ihr das ansieht. So sucht man vergeblich nach dem Bedienschritt, um Analog in zu aktivieren. Es gibt ihn auch gar nicht: Der Lautsprecher schaltet automatisch auf den Analogeingang um, sobald dort ein Signal anliegt und die anderen Quellen nichts mehr liefern. Man sollte also sicherstellen, dass dort kein Signal anliegt, wenn man keine ungewollten Umschaltungen möchte, ansonsten ist dies aber natürlich eine sehr praktische Lösung. Das Analog-Signal wird ebenso wie Bluetooth nur lokal auf dem angeschlossenen Lautsprecher wiedergegeben, nicht über WLAN.

Auch andere sehr praktische Funktionen sind eher knapp erklärt, dafür gibt es aber Videos. Es lassen sich auch fünf Programmquellen (Titel bei Spotify oder Qobuz ebenso wie Internet-Radiosender, ob von der DTS Play-Fi App oder von Tune-In) auf fünf virtuelle Programmtasten abspeichern und dann direkt ohne App aufrufen. Allerdings muss man dann vorsichtig sein, beim „Leiser“-Wischen nicht den mittleren Programmplatz zu aktivieren und damit das laufende Programm abzubrechen.

Das Ganze ist Teil eines Konzepts: Loewe verkauft traditionell über den zuvor intensiv geschulten Fachhandel und nicht bei Unterhaltungselektronik-Discountern. Wenn der Kunde Fragen hat, darf und soll er sich an seinen Händler wenden und umgekehrt soll dieser ihm die Geräte im Laden vor dem Kauf genau vorführen.

Allerdings verkauft Loewe inzwischen auch direkt über einen eigenen Online-Shop. Deshalb gibt es auch eine eigene, kompetente Hotline für Produktfragen, so wie auch bei anderen Multiroom-Anbietern.

Die Klang-MR-Lautsprecher lassen sich wahlweise über Google Home/Airplay oder DTS Play-Fi steuern. Letzteres reizt ihre Möglichkeiten aus und erlaubt es, sie in Stereopärchen zu gruppieren. In Google Home sollte dies auch gehen, im Test klappte es allerdings nicht. Zudem kann über DTS Play-Fi ein hochauflösender Übertragungsmodus genutzt werden, allerdings nur bei einem Einzellautsprecher, keinem Pärchen oder einer Gruppe, und nur bei den größeren Loewe Klang MR3 und dem hier getesteten MR5. Alle weiteren Programmquellen, die nicht über Google Assistant von Smartphone oder einem anderen Smartspeaker im Haus erreichbar sind, wie Qobuz und lokale Dateien auf dem Smarthone, können über DTS Play-Fi abgerufen werden.

Wenn man DTS Play-Fi startet, ist wie bei Multiroom-Lautsprechern üblich ein kurzes Firmware-Update des Lautsprechers fällig, wenn dieser sich erstmals zum Dienst meldet, was ohne Komplikationen abläuft. Danach übernimmt die App nicht nur das Streamen von Radiosendern über die eigene App Internet-Radio oder von Musikdiensten wie Qobuz, sondern auch das Streamen von Musik vom Smartphone. Nur für Spotify wechselt man wie üblich auf die Spotify-App.

Im Loewe Klang MR5 sind eine 180-W-Endstufe und insgesamt neun „Tonauslässe“ verbaut: drei Hochtonlautsprecher mit 2,5 cm Durchmesser, zwei Hoch- und Mittelton-Breitband-Lautsprecher mit 5 cm Durchmesser und ein Tieftöner mit 10 cm Durchmesser. Hinzu kommen zwei Passivradiatoren. Damit sind laut Hersteller 36 Hz bis 20 kHz abgedeckt.

Loewe verzichtet auf Effekthascherei, doch ist der Unterschied zum kleinsten Modell Klang MR1 gewaltig: Die Höhen glasklar, die Mitten transparent und die Bässe so kräftig, dass man den Klang MR5 nicht auf Schreib- oder Nachttisch stellen sollte, da sonst alle anderen Gegenstände in kürzester Zeit hinabhüpfen dürften.

Schwarzwaldradio und Radio Caroline klingen von Tune-in bereits angenehm und von der DTS-Play-Fi-App „Internet-Radio“ wegen höherer Bitrate noch etwas besser. Musik vom Smartphone kommt über die DTS-Play-Fi-App Musik mit deutlichen Höhen, in Originaleinstellung etwas dumpf wiedergegeben, ohne deshalb dürr zu klingen. Lieder von Spotify kommen hell, aber noch ausgewogen, während Qobuz ausgeglichen mit etwas weniger Höhen liefert.

Über Bluetooth ist der Klang fast vergleichbar, wenn das Smartphone AAC kann, ansonsten fällt er mangels apt-X leider wegen der unangenehmen Artefakte des SBC-Standard-Codecs deutlich ab. Wenn man sich ein Pärchen leistet und geeignet aufstellt, ist eine gute Stereo-Wiedergabe mit breiter Basis möglich.

Mit einem Straßenpreis von etwa 650 Euro ist der Loewe Klang MR5 zwar für eine Einzelbox ohne Stereo und Sprachassistent teuer, doch andere Multiroom-Lautsprecher dieser Größe und Bestückung haben vergleichbare Preise.

Loewe ist es gelungen, eine eigene hochwertige Multiroom- und Surround-Lautsprecher-Reihe mit allen wichtigen Features zu entwickeln. Der Klang MR5 überzeugt klanglich und kommt auch für jene infrage, die im Wohnzimmer gar keine klassische Stereoanlage mehr aufstellen wollen, sondern nur zwei drahtlose Lautsprecher. Der Preis ist hoch, doch in diesem Segment konkurrenzfähig.

Zudem wird der Lautsprecher in Deutschland gefertigt. Da die Entwicklungsmannschaft komplett in Kronach vor Ort sitzt, sollten Reparatur und Ersatzteilversorgung kein Problem darstellen. Man hat im besten Fall eine langlebige Anschaffung, die nicht nach Garantieablauf zum Risikokandidaten mutiert oder in zwei Jahren von einer neuen App-Version und neuen Produkten „abgehängt“ wird. Außerdem kann man sich das Produkt vor dem Kauf im Fachhandel anhören und vorführen lassen und so entscheiden, ob einem das Gerät zusagt oder doch nicht.

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