Linksys Velop: Tri-Band-WLAN-Mesh im Test

Linksys Velop: Tri-Band-WLAN-Mesh im Test
Pro und Contra
  • Tri-Band-Mesh bis 866 Mbps
  • Schicke, schlanke Hardware
  • Günstiger Preis
  • Keine USB-Buchsen
  • 3.0

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Das Linksys Velop war mit eins der ersten Tri-Band-WLAN-Mesh-Systeme. Wir sehen nach, was die Hardware von 2017 aktuell leistet.

Das Linksys Velop 2er-Pack enthält zwei identische Wifi Mesh Router. Jeder davon hat zwei Ethernet-RJ-45-Buchsen für 10/100/1000 Mbps, die als LAN- oder WAN-Port dienen können. Dazu kommt ein weißes Netzteil. Unten sind ein Power-Knopf sowie ein Reset-Taster angebracht, eine USB-Schnittstelle fehlt.

Der Test zum Linksys Velop ist Teil unserer Themenwelt rund um WLAN-Mesh-Lösungen. Bisher sind folgende Artikel erschienen:

Drei unsichtbar verbaute WLAN-Funkmodule versprechen folgenden Speed:

  • Im 2,4 GHz Band bis zu 400 Mbps
  • Im unteren 5 GHz Band bis zu 866 Mbps
  • Im oberen 5 GHz Band bis zu 866 Mbps

Eines der beiden 5 GHz Bänder wird für die System-interne Verkoppelung der Mesh-Router verwendet. Die zwei restlichen stehen dem WLAN-Verbraucher gleichzeitig zum drahtlosen Surfen, Mailen, Streamen, Gaming usw. zur Verfügung. Zum Vergleich: Im dritten Band funkt das Netgear Orbi RBK50 bis zu 1733 Mbps, hat also einen stärkeren Backbone als das Velop.

Genau wie Netgear Orbi RBK50 gehört auch das Linksys Velop Mesh-Set zur Gattung Wifi-5 und funkt die WLAN-Normen 802.11a, b, g, n, ac. Ob und wann Linksys eine Velop-Version mit Wifi-6 alias 11ax nachschiebt, war zum Testzeitpunkt noch nicht bekannt.

Die weißen Velop-Funker stehen aufrecht und brauchen kaum mehr Platz als ein dickes Buch, sie wiegen jeweils knapp 500 Gramm.

Linksys setzt für das Setup voll auf Bluetooth und Apps. Während der Einrichtung hat uns die die Velop-Android-App selbsterklärend durch das Setup geführt. Wir fanden die App beim Velop viel schöner als beim Netgear Orbi, und in der jüngsten Version fast schon so hübsch wie beim Google-Wifi-Mesh-System (Testbericht) . Keine Frage: In Sachen Cloud-App hat Google Wifi fast allen anderen Mesh-Anbietern schon seit dem US-Launch 2016 den Trend vorgezeichnet.

Knapp 50 ausgewählte Screenshots in der folgenden Fotogalerie geben einen Eindruck, wie einfach Velop sich einrichten, bedienen und verwalten lässt, und welche kostenlosen und kostenpflichtigen Funktionen es beim Velop gibt:

Ein gewissenhafter Firmware-Check ist die erste Pflicht des WLAN-Testers: Beim Velop mussten wir allerdings nur „Automatisches Firmware-Update“ per Software-Schieber mit der Maus aktivieren. Binnen weniger Minuten wurden die Geräte am finalen Test-Tag auf die FW-Version 1.1.8.192419 aktualisiert. Allerdings hatten wir danach den Eindruck, dass sich das Verhalten des Velop-Systems in einigen Punkten verschlimmbessert hat und die neue Linksys-Firmware nicht mehr ganz zu der Hardware 2017 passte. Wir hatten laut Velop-App die „Modellnummer WHW03v1“ im Test, falls hier auch Velop-Detail-Kenner mitlesen sollten.

Kurz vor den Speed-Tests prüfen wir, wo sich die verschiedenen Funkzellen der beiden Velop Mesh Stationen im Wifi-Spektrum befinden. Das ist aber nur eine Momentaufnahme, die sich alle paar Minuten ändern kann, so lange wir die automatische Kanalwahl ab Werk nicht vorsätzlich verhindern.

Bei sauber synchronisierten Wifi Mesh Pärchen ist es unüblich, dass sie im 2,4 GHz Band auf zwei verschiedenen Kanälen hochfahren. Auch die Vertauschung der üblichen Situation in den beiden 5 GHz Bändern ist ungewohnt. Diese Situation hat sich aber erst nach dem automatischen Firmware-Update vom 26. Juli 2019 ergeben. Wir testen aber trotzdem immer mit der aktuellsten Firmware, die ein System akzeptiert, oder freiwillig lädt, so auch beim Velop.

Der Linksys Velop Router 1 ist im Test per LAN-Kabel mit einer Fritzbox 6590 Cable verbunden. Letztere hängt mit nominal 530 Mbps DL und 53 Mbps UL via DOCSIS 3.0 am Vodafone-Kabel-Internet. Von dort kommt aber nicht immer genug Speed, um die WLAN-Grenzen aller Mesh-Test-Kandidaten auch in den Spitzen auszuloten. Deshalb hängt der Linksys Velop Router 1 zusätzlich per LAN-Kabel an einem 10-Gigabit-NAS-Server Synology DS1618+. Auf diesem liegen unter anderem 30x 1GB-Dateien, die wir in Messwanderungen über die Funkzellen der Velop-Stationen abrufen.

Als Messstation dient ein Razer Blade 15: Diese schlanke Gaming-Flunder hat eine Intel-Core-i7-8750H-CPU, Nvidia Geforce RTX 2070 Max-Q-Grafik und als wichtigste Komponente 11ac-Wave-2-WLAN-Adapter mit einem offiziellen Speed bis 1733 Mbps. Zusätzlich messen wir mit einem Smartphone, dem Sony Xperia XZ Premium (Testbericht) . Dieses „normale“ 11ac-Wave-2-Smartphone hat einen offiziellen Speed von 866 Mbps.

Mit diesen WLAN-Endgeräten wandern wir vom DG (links oben in der Hausgrafik) bis in das OG-Zimmer 4 (rechts mittig) und wieder zurück. Die beiden Velop-Stationen stehen vorsätzlich ungünstig am linken Rand der Wohnung, damit die Teststrecke möglichst schwierig wird.

In den folgenden Mess-Wanderungen war erst nur der Velop Router 1 alleine eingeschaltet, danach zusätzlich auch der Velop Router 2. Wie man in der roten Kurve sieht, hat das 2er-Velop-Mesh-Gespann in der konkreten Situation und mit der aktuellsten Linksys-Firmware nicht wirklich besser abgeschnitten als der Velop-Router-1 im Alleingang. Vor dem automatischen Firmware-Update hat der zweite Router die Situation in den hinteren Zimmern dagegen etwas verbessert, was ja auch der Sinn eines WLAN-Mesh-Systems sein sollte. Gottlob hat das Velop-Mesh-System bei diesen Messungen nirgends auf 2,4 GHz heruntergeschaltet, denn sonst sähen die Kurven noch bescheidener als.

In der Tabelle zeigen wir, wie sich das Velop-System im Vergleich zu anderen Mesh-Produkten schlägt:

Produkt Dachgeschoss OG Zimmer 1 OG Zimmer 2 OG Zimmer 3 OG Zimmer 4
Linksys Velop, einzeln 599 491 248 173 124
Linksys Velop, 2er Set 599 498 261 205 112
Devolo Magic 2, einzeln 311 276 266 114 38
Devolo Magic 2, 2er-Set 333 333 140 140 122
AVM 7590 (Firmware 7.12) 606 272 216 179 25
AVM 7590 & AVM 1200 591 572 249 155 94
Zyxel Multy U, einzeln 452 420 147 122 78
Zyxel Multy U, 2er Set 546 469 209 88 19
Asus Asus RT-AX92U, einzeln 630 595 224 175 133
Asus Asus RT-AX92U, 2er Set 672 630 420 696 210
AVM 7590, einzeln 481 461 222 29 129
AVM 3000 & 7590 473 471 404 418 322
Google Wifi, einzeln 509 285 22 21 12
Google Wifi, 2er Set 482 264 180 184 94
D-Link Covr, einzeln 405 386 33 31 10
D-Link, Covr 2er Set 356 356 378 320 311
Durchsatz in MBit/s

Die nächste Wanderung erfolgt mit dem Smartphone und einem Velop-Gerät. Dazu betanken wir das Sony Xperia XZ Premium als 11ac-Wave-2-Handy mit der FRITZ!App WLAN von AVM. Diese App misst aber „nur“ die Geschwindigkeit zwischen Handy und Basis-Station. Vorsicht: Das ist nicht der komplette Ende-zu-Ende-Durchsatz vom NAS-Server über eine Basis-Station bis zum Handy, sondern nur die kürzere Direkt-Strecke zwischen Handy und Velop.

Die beiden folgenden Grafiken zeigen: Der Speed zwischen Sony-Handy und Velop-Router fiel bei der Messung vom DG in das OG-Zi-4 relativ gleichmäßig ab. Bei der Rückwanderung zog der Speed wieder sehr zeitnah und fast linear hoch. Größere Klebeeffekte wie bei den Mesh-Tests AVM 7590 & 1750E (Testbericht) sowie 7590 & AVM 3000 (Testbericht) sind in diesem Setup nicht aufgetreten.

In den zwei folgenden Grafiken waren beide Velop Mesh Router eingeschaltet. Das System durfte selbst entscheiden, wo sich das Handy wann genau einloggt.

Die Grafiken machen deutlich: Das VELOP-2er-Set brachte unterm Strich mehr Speed in die Wohnung als nur der Velop-1-Router im Alleingang. Eventuell versteht sich das ältere 866 Mbps Sony-Handy auch etwas besser mit dem Velop-Mesh-Set als der Razer Blade 15 mit dem 1733 Mbps Intel Funkmodul.

Auf dem Hinwege gab es kein „Herunterschalten“ auf 2,4 GHz. Länger anhaltende Klebeeffekte wie bei den Mesh-Tests 7590 & 1750E sowie 7590 & AVM 3000 sind ebenfalls nicht aufgetreten.

Der noch nicht gekoppelte Linksys Velop Router 1 zog im Standby knapp 5,5 Watt und bei geringer Surf-Last maximal 6 Watt aus unserer 230-Volt-Steckdose:

Der bereits Mesh-verkoppelte Linksys Velop Router 1 zog beim Download von 30x 1GB auf den Razer Blade Laptop maximal 10,72 Watt aus unserer 230-Volt-Steckdose:

Das Tri-Band-WLAN-2er-Mesh-Set Linksys Velop von 2017 hat nach dem jüngsten Firmware-Update 2019 einen sehr gemischten Eindruck hinterlassen:

Der Razer Laptop mit dem modernen 1733 Mbps Intel Funk Modul hatte wenig Lust, zwischen den beiden Velop Routern hin- und herzuschalten. Der zweite Router hat im konkreten Test mit dem Laptop daher Null Mehrwert zum 1-Router--Setup gebracht. Einzig der etwas Praxis-fernere Test mit der Fritz App WLAN auf dem etwas älteren Sony-Handy ergab einen sehr schönen Mehrwert des zweiten Routers.

Kurzum: Wer dieses Mesh-Paar kauft, egal ob neu oder gebraucht, sollte es sofort in der eigenen System-Umgebung testen. Für das System spricht der Preis, die Hardware ist relativ schön und die App sieht ebenfalls gut aus. Aber anno 2019 gibt es auch bessere Mesh-Systeme.

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