Der LG UBK90 liefert eine anständige Qualität zu einem guten Preis. Wie der Sony UBP-X700 (Testbericht) verzichtet auch der LG auf ein Display. Dafür kann man mehr grundlegende Funktionen direkt am Gerät steuern als beim Sony. Der Einstiegsplayer verzichtet weitgehend auf Apps, was nicht weiter stört, da die meisten 4K-Fernseher diese von Haus aus mitbringen. Eine Übersicht über aktuelle 4K-Fernseher ab 400 Euro haben wir hier zusammengefasst: Kaufberatung UHD-TVs – 4K-Fernseher für jeden Geldbeutel .
Der kantige Player kommt mit einem matten Schwarz daher. Die Oberfläche ist etwas aufgeraut, sodass das Material wertig erscheint. Insgesamt ist er jedoch unscheinbar. Das gilt auch für die nicht beleuchtetet Fernbedienung, die zumindest ergonomisch gestaltet ist.
Produkte im Test
Im Rahmen dieser Themenwelt testen wir einzeln vier günstige UHD-Player und fassen die Ergebnisse anschließend in einem Vergleichstest zusammen. Für zusätzliche Informationen empfehlen wir unsere Kaufberatung: 4K/UHD-Blu-ray-Player ab 100 Euro .
LG UBK90
Installation
Wir schließen den LG-Ultra-HD-Player per HDMI an unseren AV-Receiver und mit dem LAN-Kabel an unseren Internet-Router an. Das Netzteil ist im Player integriert. Das ist im Wohnzimmer angenehmer als das externe Netzteil des kleinen Sony-Players, das mehr Kabelgeraffel verursacht. Jetzt starten wir die Stoppuhr. Wir werden nach Sprache gefragt und wählen zwischen LAN und WLAN für den Internetanschluss. Nach sensationell kurzen und völlig problemlosen 30 Sekunden ist die Einrichtung abgeschlossen. Wählt man WLAN (Integrierter IEEE 802.11n/ac; 5 GHz und 2,4 GHz) für den Internetzugang, erscheinen unsere Netzwerke gleich doppelt. Macht aber nichts, nach wenigen Minuten ist auch der drahtlose Internetzugang eingerichtet – auch das ist sehr schnell erledigt.
Der LG ist gänzlich unkompliziert und verzichtet zum Glück auf eine personalisierte Anmeldung mit Registrierungszwang. Nach der Einrichtung zeigt das Home-Menü eine einfache, gut strukturierte Oberfläche. Auf die Bedienungsanleitung kann man sowohl bei der Einrichtung als auch bei der Benutzung getrost verzichten.
Bedienung
Auch das Menü des LG ist einfach und selbsterklärend zu bedienen. LG verzichtet auf animierte Menüs zugunsten schneller Zugriffszeiten. Der Player reagiert dennoch manchmal etwas träge auf die Eingaben an der Fernbedienung. Unterschiedliche große, teilweise farbige Tasten erleichtern die Steuerung im Dunkeln, beleuchtet sind sie nicht. Wie der Sony UBP-X700 hat auch der LG UBK90 eine TV-Steuerung in die Fernbedienung integriert. Mit dieser kann man die Grundfunktionen von Fernsehern der Marken LG, Zenith, GoldStar, Samsung, Sony und Hitachi steuern.
Wer bereits einen LG-Blu-ray-Player besitzt, wird erstaunt feststellen, dass der UHD-Player mit exakt derselben Fernbedienung ausgeliefert wird. Informationen zur Videoauflösung oder des Tonformats können über diese nicht abgefragt werden. Es fehlt auch ein direkter Zugriff von Sprache-/Tonformat und Untertitel. Man kann diese aber ohne Rückkehr ins Hauptmenü über den Button DISCMENU einstellen und muss den Film hierfür auch nicht anhalten. Der Player hat wie der kleine Sony keine korrespondierende Smartphone- oder Tablet-App. Das ist schade, so könnte die Fernbedienung in der Schublade bleiben.
Der LG UBK90 merkt sich, an welcher Stelle man einen Film unterbrochen hat (Last Scene Memory) und bietet an, ihn an dieser Stelle fortzusetzen, wenn man die Disc das nächste Mal einlegt. Das ist ein praktisches Feature und in der Preisklasse leider keine Selbstverständlichkeit.
Ist der Player eingeschaltet, erkennt man dies nur an einer diskreten grünen LED. Auf ein Display hat LG verzichtet. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Man vermisst das Display letztlich aber nur beim Abspielen von Audioinhalten, ansonsten reicht die Onscreen-Darstellung auf dem 4K-Fernseher (Kaufberatung) oder 4K-Projektor (Kaufberatung) . Am Gerät befinden sich Knöpfe für An-/Ausschalten, Öffnen/Schließen, Abspielen/Pause und Anhalten. Damit lässt sich eine Audio-CD dann auch ohne eingeschalteten Fernseher gut steuern, auch wenn man so nicht sieht, welcher Track gerade läuft. Eine Smartphone-App wäre auch hierfür eine gute Sache gewesen.
Ist der Player ausgeschaltet, zeigt dies eine rote LED an. Darauf hätte LG auch verzichtet können, da der LG über keinen Netzschalter verfügt und die helle LED nachts nervt. Die grüne LED leuchtet hingegen weniger grell, das ist angenehm.
Gelungener Media-Player
Besser als Sony beim sehr guten UBP-X700 (Testbericht) hat LG den Zugriff auf USB-Sticks und externe Festplatten gelöst. Diese werden ebenfalls über den frontseitigen USB-2-Port angeschlossen. Während man beim Sony umständlich zuerst zwischen Video, Foto und Audioinhalten wählt und dann durchs Dateisystem durchklicken muss, kann man im Media-Player des LG jederzeit zwischen dem Foto-, Video- und Audioplayer wechseln, ohne wieder auf das Rootverzeichnis zurückgeworfen zu werden. Man kann die eigenen Bilder auch in einer Diashow abspielen und diese mit Musik hinterlegen. Die Bilder lassen sich drehen und zoomen, die Bedienung ist hierbei selbsterklärend – wie alle Funktionen des Players. Bei der Musikwiedergabe zeigt der Media-Player eine Playlist des gerade benutzen Verzeichnisses/Mediums an.
Miracast
Die Übertragung von Musik, Videos, Fotos oder dem Display des Smartphones mit Hilfe von Miracast beherrscht der LG nicht. Auf dem Handy oder Tablet gespeicherte Bilder, Audiodateien oder Videos können dennoch über ein USB-Kabel an den frontseitigen USB-Port angeschlossen und abgespielt werden.
Bild/Ton
Die Bildqualität des LG überzeugt, der Player unterstützt sowohl HDR10 als auch Dolby Vision. Für die Bildeinstellung gibt es die Presets Standard, Bewegung und Movie. Unter Benutzereinstellungen kann man Kontrast, Helligkeit, Farbe und Schärfe selbst abstimmen. Mehr Einstellungen sind bei der Video-Justage jedoch nicht möglich. Die Voreinstellung für Movie ist bei Tageslicht zu dunkel, aber das kann man am Fernseher korrigieren oder die Helligkeit manuell justieren. Für einen Player dieser Preisklasse ist die Bildabstimmung in Ordnung.
Anschlüsse
Auf der Vorderseite können über den USB-2-Port externe Festplatten und USB-Sticks angeschlossen werden. Auf der Rückseite finden sich zwei vollwertige HDMI-2.0a-Ports (HDMI Out). Für ältere AV-Receiver ohne HDMI-Port ist ein digitaler optischer Anschluss vorhanden. LAN-Port und WLAN-Adapter vervollständigen die Schnittstellen.
Folgende Medien spielte der LG UBK90 in unserem Test ab:
- Ultra-HD-Blu-ray
- 3D-Blu-ray
- Blu-ray
- DVD-Videoformate (DVD, DVD-R, DVD-ROM, DVD-RW, DVD-R, DVD+R, DVD+RW, RW-RW nur finalisierte Discs im VR-Modus; 8 cm, 12 cm)
- DVD Audio (erfolgreich mit TACET Real Surround Sound getestet, obwohl das technische Datenblatt dies verneint)
- Audio CD (8 cm, 12 cm)
- CD-Daten (CD-R, CD-RW mit Film-, Musik und Fotodateien)
- Externe HDD/USB
Das Laufwerk ist beim Einlesen der Discs kurz vernehmlich zu hören, aber nicht so laut, dass es stört. Beim Abspielen der getesteten Discs bleibt der Geräuschpegel so niedrig, dass man diesen auch bei leisen Stellen kaum wahrnimmt.
Preis
Preislich liegt der UBK90 auf dem niedrigen Niveau des Sony-Players, ist dabei aber nicht ganz so großzügig ausgestattet.
Fazit
Der LG UBK90 überzeugt im Test. Er ist ein einfach designter und ausgestatteter 4K-Ultra-HD-Player, der viele Discs und Formate wiedergibt.
Er spielt 3D-Blu-rays ab, beherrscht viele Soundformate und bietet ein stimmiges Bedienkonzept. Auch die Einrichtung ist so einfach, dass die Bedienungsanleitung im Karton bleiben kann. Das macht ihn im unteren Preissegment gerade für Einsteiger attraktiv.