Lenovo Tab M8 FHD im Test: Tablet-Schnäppchen mit Top-Display

Lenovo Tab M8 FHD
Pro und Contra
  • schickes Design
  • Akkulaufzeit
  • Gutes Display
  • Netflix und Prime Video nicht in HD möglich
  • kein USB-C 
  • veraltete Sicherheits-Patches
  • 3.5

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Das Lenovo Tab M8 FHD im Taschenbuch-Format macht einen hochwertigen Eindruck und glänzt mit einem Full-HD-Display. TechStage zeigt, was alles im Tablet steckt und ob es einen Haken gibt.

Gemütlich auf der Couch surfen, die Lieblingsserie im Bett noch fertig ansehen oder eine Partie Solitär spielen: Ein kompaktes 8-Zoll-Tablet bietet Unterhaltung, wenn das Smartphone an der Steckdose hängt oder der sperrige Laptop im Arbeitszimmer steht.

Mit dem Lenovo Tab M8 FHD haben die Chinesen ihrem Einsteiger-Tablet im 8-Zoll-Format eine Hardware-Auffrischung verpasst inklusive Full-HD-Display, schnellerer CPU und mehr Arbeitsspeicher. Doch hält das Tablet, was es optisch verspricht? Wir nehmen das Lenovo Tab M8 FHD genauestens unter die Lupe.

Das Lenovo Tab M8 FHD macht für ein Tablet der Einsteigerklasse auf Anhieb einen sehr eleganten und hochwertigen Eindruck. Dafür sorgt die Rückseite des Tablets aus Metall in der Farbe „Platinum Grey“. Andere Tablets in dieser Preiskategorie, wie das Amazon Fire HD 8 Plus (Testbericht), setzen ganz auf Plastik und wirken weniger hochwertig. Die Tasten für die Lautstarke sowie der Ein/Aus-Schalter sitzen zudem fest und bieten einen angenehmen Druckpunkt.

Das kompakte, flache und leichte Tablet liegt gut in der Hand. Die Maße des Lenovo Tab M8 (199 x 122 x 8 Millimeter) entsprechen in etwa einem dünnen Taschenbuch. Mit einem Gewicht von 300 Gramm wiegt es etwa 100 Gramm mehr als ein Top-Smartphone. Die Rückseite aus Metall erweist sich als rutschfest, auch wenn wir generell eine Schutzhülle empfehlen würden. Die Rückkamera steht etwa hervor und ist in einem etwa 2 Millimeter dickem Ring eingefasst.

Der Bildschirm mit einer Bilddiagonale von 8 Zoll setzt auf IPS-Technologie. Unser getestetes Modell erreicht eine Full-HD-Auflösung von 1920 x 1280 Pixeln, das sorgt für eine Pixeldichte von 288 ppi. Damit erreicht das Tablet eine für diese Preisklasse ausreichende Bildschärfe, Pixel erkennt man kaum. Die Farbwiedergabe und Kontraste wirken sehr kraftvoll und ansprechend. Die Blickwinkelstabilität ist bei starker Neigung des Tablets gewährleistet.

Die Bildhelligkeit bewegt sich mit 370 cd/m² eher im Mittelfeld, was für ein Tablet in dieser Preisklasse aber in Ordnung ist. Smartphones bieten hier im Vergleich normalerweise eine höhere Helligkeit. In den eigenen vier Wänden leuchtet der Bildschirm stets hell genug. Im Freien kann es aber bei direkter Sonneneinstrahlung schwer werden, den Bildschirm gut zu erkennen. Das Tablet ist weniger für den Outdoor-Einsatz geeignet.

Eine sehr ärgerliche Eigenschaft des Lenovo Tab M8 FHD: Es verfügt zwar über eine ordentliche Full-HD-Auflösung – diese wird aber weder von Netflix noch Amazon Prime Video unterstützt. Das liegt daran, dass das Gerät nicht für den dafür nötigen DRM-Standard Widevine Level 1 zertifiziert ist. Es entspricht nur Widevine Level 3. Die maximale Netflix-Auflösung liegt daher nur bei 960 x 540 Pixel, weshalb die Full-HD-Auflösung bei Streams nicht genutzt werden kann. Ob Lenovo hier nachträglich das Gerät für Netflix zertifizieren lassen wird, bleibt ungewiss. Mehr zu dem Thema erklären wir im Ratgeber Streaming: Die besten Tablets für Netflix und Co. ab 100 Euro.

Das Lenovo Tab M8 FHD verfügt über eine Frontkamera mit 5-Megapixel und eine Hauptkamera auf der Rückseite mit 13 Megapixel. Im Vergleich zu ordentlichen Smartphones ist das nichts Besonderes, aber die wenigsten dürften das Tablet – auch wenn es klein ist – für ernsthafte Fotografie nutzen. Das wissen die Hersteller und legen daher wenig Wert auf eine gute Kameraausstattung bei Tablets.

Bei einem Videochat mit Freunden erledigt die Frontkamera ihren Job gut. Für ansprechende Video- oder Fotoaufnahmen ist die Qualität der Frontkamera zu schlecht. Die Gesichtserkennung über die Frontkamera aktiviert man über den Einschaltknopf. Das Gerät entsperrt das Tablet dann in knapp unter einer Sekunde. Es sollte dann aber nicht zu dunkel sein, sonst funktioniert die Gesichtserkennung nicht. Hier muss erwähnt werden, dass 2D-Gesichtserkennung potenziell unsicher ist, da ein Foto genutzt werden könnte, um das Gerät zu entsperren. Wir empfehlen daher die PIN zu nutzen. Kleiner Tipp: Zusätzlich aktiviert man in den Einstellungen die Funktion „Tap-To-Wake“. Dann reicht ein doppeltes Tippen auf den Touchscreen zum Aktivieren des Displays

Die 13-Megapixel-Hauptkamera der neuen FHD-Version des Tab M8 hat sogar einen Blitz spendiert bekommen. Der ist auch nötig, denn bei Dämmlicht verlieren die Fotos schnell an Details. Insgesamt gelingen aber keine wirklich guten Fotos mit dem Tablet, die Bilder sind zu dunkel und blass. Wo wir aber wieder bei der Frage wären: Wer schießt Fotos mit einem Tablet?

Das Lenovo Tab M8 FHD nutzt einen Mediatek P22T mit acht Prozessorkernen. Dieser ist leistungsstärker als der Quad-Core-Prozessor Mediatek Helio A22 aus der HD-Variante. Höchstleistungen sind vom P22T aber nicht zu erwarten. Im Benchmark-Test PCmark Work 2.0 erreichten wir einen Wert von knapp unter 5100 Punkten. Das ist für diesen Preis in Ordnung und entspricht in etwa einem günstigen Einsteiger-Smartphone. Damit läuft das Tablet im Alltag ausreichend flüssig und wechselt flott zwischen mehreren Apps hin und her.

Für Spiele mit aufwendiger Grafik wie Asphalt 9 ist das Lenovo Tab M8 FHD allerdings weniger geeignet – in erster Linie sollte das Tablet zum Konsumieren von Web-Inhalten und für die Nutzung einfacher Apps genutzt werden. Für eine Partie Solitär oder Angry Birds reicht das aber allemal. Mit 3 GB RAM hat das Tablet zudem eine ordentliche Ausstattung für ein Gerät dieser Preisklasse.

Der interne Speicherplatz beträgt 32 GB, das Betriebssystem belegt etwa 8 GB. Ein zusätzlicher Micro-SD-Slot für die Erweisung des Speichers ist vorhanden. Das Lenovo Tab M8 ist in Sachen Konnektivität mit den WLAN-Standards 802.11 a/b/g/n/ac und Bluetooth 5.0 gut ausgestattet. Auch GPS findet sich an Bord. NFC und LTE gibt es hingegen nicht. Die Soundqualität des Monolautsprechers ist klar und laut genug, allerdings fehlt uns ein zweiter Lautsprecher für Stereoklang. Hält man das Tablet zum Beispiel in der Hand, um ein Video anzusehen, hört man den Sound vornehmlich nur von einer Seite des Geräts. Gegen Spritzwasser und Staub ist das Gehäuse zudem nicht geschützt – schade, denn gerade wegen der handlichen 8-Zoll-Größe ist das Modell sehr transportabel und dürfte bei vielen Nutzern unterwegs mit dabei sein.

Ab Werk ist auf dem Lenovo Tab M8 Android 9 vorinstalliert, ein Update auf Android 10 ist direkt verfügbar. Lenovo verzichtet auf Veränderungen an der Benutzeroberfläche und ist glücklicherweise sparsam mit dem Einsatz zusätzlicher Software. Ob es auch ein Update auf Android 11 geben wird, ist unsicher. Nutzer sollten aber aufgrund des vergleichsweisen niedrigen Preises des Tablets nicht zwingend davon ausgehen. Der Stand des Sicherheits-Patches ist allerdings ziemlich veraltet: Es stammt noch von September 2020.

Der Akku des Lenovo Tab M8 FHD bietet eine Kapazität von 5000 mAh. Das liegt auf dem Niveau des Amazon Fire HD 8 Plus (Testbericht) oder Samsung Galaxy Tab A 8.0 und sorgt für eine mehr als ausreichende Akkulaufzeit. Im Battery Test von PCmark erreichten wir einen Wert von 12 Stunden. Benutzt man das Tablet nur gelegentlich, wie zum Beispiel abends auf der Couch, dann kommt man mit ein bis zwei Ladevorgängen durch die Woche.

Leider befindet sich kein USB-C-Anschluss zum Laden an dem Tablet, sondern ein nicht mehr zeitgemäßer Micro-USB-Anschluss. So erfreulich die lange Akkulaufzeit ist, der Ladevorgang selbst dauert mit bis zu 5 Stunden sehr lange.

Beim Lenovo Tab M8 FHD handelt es sich um das neueste Modell der Baureihe. Die UVP für die Version mit Full-HD-Auflösung und 3 GB RAM sowie 32 GB Speicher beträgt 170 Euro. Es gab aber schon zeitlich begrenzte Angebote für 120 Euro. Bereits für knapp 100 Euro bekommt man das ältere Lenovo Tab M8 in der HD-Ausführung. Diese bietet dann nur eine Auflösung von 1280 x 720 Pixeln und 2 GB RAM.

Wer ein handliches Tablet sucht, um auf der Couch im Internet zu Surfen und gelegentlich Videos anzusehen, ist beim Lenovo Tab M8 FHD gut aufgehoben. Ein unverändertes Android-Erlebnis ohne Bloatware runden das positive Nutzererlebnis ab. Die Verarbeitung und das Design des Tablets sind sehr hochwertig, das FHD-Display macht einen in dieser Preisklasse absolut überzeugenden Job. Ein Tablet zum Zocken ist das Lenovo Tab M8 FHD aber nicht.

Sehr enttäuschen ist die fehlende DRM-Zertifizierung für HD-Filme auf Netflix und Amazon Prime Video, zumal es dafür eigentlich keinen echten technischen Grund dafür gibt. Wer mit dem Tablet häufig Serien oder Filme von diesen Diensten nutzen möchte, sollte sich deshalb das Amazon Fire HD 8 Plus (Testbericht) als Alternative ansehen. Hier klappt die Wiedergabe in HD via Netflix und Prime Video tadellos. Weitere günstige Tablets zeigt unser Ratgeber: Android-Tablets bis 150 Euro.

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