Klappbares E-Mountainbike für gut 1000 Euro: Samebike LO26 - II im Test

Samebike LO26 – II Aufmacher
Pro und Contra
  • günstiges, klappbares E-Fully
  • starker Motor
  • viele Gänge
  • keine deutsche Straßenzulassung
  • zu kurze Sattelstütze
  • Klappscharnier zu ausladend
  • 4

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Das E-Bike Samebike LO26 – II kann mehr, als man von einem 1000-Euro-E-MTB erwartet: Es ist vollgefedert, hat 21 Gänge, einen starken Motor und klappt auf Wunsch. Wir haben es getestet.

Als wir im September 2021 das E-Mountainbike Eleglide F1 (Testbericht) in die Redaktion bekamen, waren wir von seiner Vielseitigkeit begeistert. Schließlich sieht man nur selten ein ausgewachsenes 26-Zoll-E-Bike mit Federung vorn und hinten und einer guten 21-Gang-Schaltung, welches sich auch noch zusammenklappen lässt. Dabei kostete es nur gut 700 Euro. Allerdings war das E-Bike nur wenige Wochen erhältlich, bevor es wieder vom Markt verschwand.

Nun gibt es mit dem Samebike LO26 – II eine verbesserte Neuauflage, die jedoch mit einem Preis von gut 1000 Euro auch etwas teurer ist.

Eines haben beide Modelle gemeinsam: Sie dürfen nicht legal als Pedelec auf deutschen Straßen fahren. Einen guten Überblick bietet unsere Bestenliste: Top-7 E-Mountainbikes von 800 bis 1600 Euro.

Schon auf den ersten Blick sieht man dem Samebike LO26 – II an, dass es sich hier um ein außergewöhnliches E-Bike handelt. Das liegt vor allem an seinem Rahmen, in dessen optisch dominanten Quersteg sich der Akku verbirgt und welches eine Federung für das Hinterrad bietet. Auch die dicken Felgen sind schick. Als weniger gelungen empfinden wir die wahlweise schwarze oder weiße Farbwahl. Denn während das Eleglide F1 dank der Kombination aus Blau und Orange ein echter Hingucker ist, fehlen dem Samebike LO26 – II jegliche Farbakzente.

Am Lenker dominiert das sehr große, farbige LED-Display. Hinter einer Abdeckung verbirgt sich ein USB-A-Anschluss zum Laden von mobilen Endgeräten wie Smartphones. Das Display ist beleuchtet, lässt sich aber bei direkter Sonneneinstrahlung nicht gut ablesen. Es zeigt in Anlehnung an eine analoge Geschwindigkeitsanzeige, wie schnell man unterwegs ist. Das sieht gut aus, ist aber wenig praktikabel. Egal, schließlich gibt es diese Anzeige auch in großen Zahlen. Zusätzlich zeigt das Display den Akkustand, die gefahrenen Kilometer, die Zeit und auf Wunsch vieles mehr.

Wer am Bordcomputer die zwei Tasten zum Einstellen der Unterstützungsstufe gedrückt hält, kommt in ein umfangreiches Untermenü. Dort bestimmt der Fahrer unter anderem die maximal Unterstützungsgeschwindigkeit. Diese kann auf 100 Kilometer pro Stunde gesetzt werden. Das ist Augenwischerei. Selbst bei vollgeladenem Akku erreicht das Samebike LO26 – II mit Motorunterstützung selten 35 Kilometer pro Stunde oder mehr.

Die Handgriffe am Lenker sind dank ihrer ergonomischen Form recht bequem. Auf jeder Seite sitzt je ein Bremshebel für die mechanischen Scheibenbremsen vorn und hinten. Diese sind von Haus aus ordentlich eingestellt. Dennoch greifen sie wie so häufig bei billigen E-Bikes aus China nicht optimal. Wer sie über die mitgelieferten Inbusschlüssel einstellt, kann noch etwas mehr Bremskraft herausholen.

Auch die 21-Gang-Schaltung von Shimano funktioniert auf Anhieb gut. Alle Gänge rasten so ein, wie sie sollen. Überhaupt begrüßen wir es, dass das Samebike LO26 – II derart viele Gänge bietet. So ist es mit dem E-Fully dank sehr niedriger Gänge auch möglich, steile Berge zu bezwingen oder auf einem anspruchsvollen Trail langsam große Wurzeln zu überwinden.

Das Frontlicht lässt sich über den Bordcomputer steuern, ist ausreichend hell und kann im Abstrahlwinkel variiert werden. Hinten gibt es kein Licht, welches nachgerüstet werden kann. Dazu empfehlen wir unseren Ratgeber Fahrradleuchten: Helles Licht mit Akku oder Batterie ab 15 Euro.

Das Samebike LO26 – II kommt mit einfachen Schutzblechen aus Kunststoff. Diese wirken nicht robust. Trotzdem sind sie ein Pluspunkt. Denn gerade bei billigen E-Mountainbikes aus China verzichten Hersteller gerne auf dieses praktische Zubehör.

Die Federgabel am Vorderrad, welches sich über einen Schnellspanner entnehmen lässt, ist zu weich. Über einen Drehregler kann der Fahrer sie fixieren. Die Federgabel scheint über eine Dämpfung zu verfügen. Diese ist jedoch zu hart. So knallt sie etwas ruppig zurück in ihre Ursprungsposition.

Für die Federung des Hinterrads zeichnet sich der 125-Millimeter-Dämpfer FA-688 verantwortlich. Er fängt leichte Stöße ab und erleichtert die Fahrt über Stock und Stein erheblich. Dennoch sollte man von ihm keine Wunder erwarten. Mit hochwertigen Fullys kann die Hinterradfederung des Samebike LO26 – II nicht mithalten.

Der Sattel ist ausreichend bequem. Nach hinten gerichtet sitzt ein rotes Katzenauge. Allerdings ist die Sattelstütze für Fahrer ab 180 Zentimeter zu kurz. Hier hat Samebike an der Länge des Rohrs gespart. Das ist schade, schließlich war das Rohr des Eleglide F1 (Testbericht) deutlich länger. Große Fahrer, die auf das Samebike LO26 – II schielen, sollten sich gleich eine passende Sattelstütze kaufen.

Ein echtes Novum stellt die Möglichkeit dar, das Samebike LO26 – II zusammenklappen zu können. Dafür legt der Fahrer den Sicherungshebel in der Mitte des Rahmens um und faltet das E-Bike zusammen. Die Pedale können nicht angelegt werden. Dafür sind sie aus Metall und machen den Eindruck, einiges auszuhalten. Auch der Lenker kann nicht, wie man es von vielen E-Klapprädern (Bestenliste) gewohnt ist, nach unten geklappt werden. Trotzdem ist der Faltmechanismus praktisch. So passt das Samebike LO26 – II in größere Kofferräume.

Für uns hat der Klappmechanismus jedoch auch Nachteile. Zum einen könnte das Scharnier bei sehr starken Belastungen nachgeben und quietschen oder im schlimmsten Fall gar biegen und brechen. Zum andern stehen das Scharnier und der Sicherungshebel etwas vom Rahmen ab. Wer wie wir dazu neigt, seine Beine nah am Rahmen zu bewegen, bleibt zuweilen unsanft daran hängen.

Der 500-Watt-Motor (erlaubt sind 250 Watt) am Hinterrad kommt mit einer Spannung von 48 Volt. Er ist außergewöhnlich kräftig und schafft es auch schwerere Fahrer (zugelassen ist das E-Bike bis 150 Kilogramm Zuladung) flott zu beschleunigen.

Die Elektronik funktioniert grundsätzlich gut. So springt der Motor beim Pedaltritt schnell an und hört genauso schnell wieder auf. Die fünf Unterstützungsstufen variieren die maximale Geschwindigkeit, in der der Motor beim Beschleunigen hilft. Praktisch, aber in Deutschland nicht erlaubt, ist der Daumengriff, der den Motor direkt anspricht. Er aktiviert so den vollelektrischen Modus. So schiebt der Motor das Fahrrad an, ohne dass der Fahrer die Pedale auch nur berühren muss.

Unterhalb des Daumengriffs sitzt die elektrische, sehr laute Hupe, die in Deutschland ebenfalls nicht erlaubt ist. Die Einheit mit Griff und Hupe lässt sich dank Steckverbindung recht einfach entfernen. Das macht das Samebike LO26 – II aber noch lange nicht zum legalen Pedelec.

Egal, wie schnell man mit dem E-Bike unterwegs ist, wir empfehlen dringend das Tragen eines Helmes. Mehr dazu in unserem Beitrag Blinker, Notruf & Musik: Deswegen lohnt sich ein smarter Fahrradhelm.

Der Akku sitzt im Rahmen und hat eine Kapazität von 499 Wattstunden. Er lässt sich zum Laden entnehmen, kann aber zum Befüllen auch im E-Bike bleiben. Samebike gibt an, dass eine Akkuladung im vollelektrischen Modus für 25 bis 35 Kilometer reicht. Im Unterstützungsmodus sollen 40 bis 80 Kilometer drin sein. Diese Angaben sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Hier spielen Faktoren wie Geschwindigkeit, Gewicht des Fahrers, Fahrweise, Bodenbeschaffenheit, Höhenmeter, Temperatur und viele mehr mit ein. In unserem Fall erreichen wir bei gemischter Nutzung gut 25 Kilometer, bevor der leere Akku über das mitgelieferte Netzteil wieder aufgeladen werden muss.

Das Samebike LO26 – II kostet noch bis zum 12. September 2022 bei Banggood (Kauflink) 1018 Euro. Bei Geekmaxi (Kauflink) zahlen Käufer 1026 Euro. Danach steigt der Preis. Hier im Preisvergleich zeigen wir die günstigsten E-Mountainbikes von deutschen Händlern. Mit dabei auch unsere Kaufempfehlung Eleglide M1 Plus (Testbericht).

Das Samebike LO26 – II gehört zu den spannendsten E-Mountainbikes für gut 1000 Euro, die wir bisher gesehen haben. Das liegt vor allen daran, dass es dank 26-Zoll-Rädern eine vernünftige Größe hat, sich wegen seiner Vollfederung auch für schwieriges Gelände eignet und sich dennoch zusammenklappen lässt. Dazu bietet es einen starken Motor, einen großen Akku, ein schickes Display, viele Gänge und sogar Schutzbleche. Allerdings ist seine Sattelstütze zu kurz, es fehlt ein Rücklicht und das Scharnier zum Falten könnte einigen Fahrern beim Pedalieren im Weg sein. Sein größter Nachteil: Es hat keine Zulassung für den Straßenverkehr nach StVO. Gefahren werden darf es in Deutschland nur auf Privatgelände.

Beim Kauf muss man sich außerdem darüber im Klaren sein, dass hier aufgrund des günstigen Preises auch nur sehr günstige Bauteile zum Einsatz kommen. So kann es sein, dass es im Dauereinsatz an der ein oder anderen Stelle zu Problemen kommen wird.

Wer sich für günstige E-MTBs interessiert, sollte sich unsere Bestenliste: Top-7 E-Mountainbikes von 800 bis 1600 Euro durchlesen. Lieber ein Pedelec mit Mittelmotor? Schon ab 950 Euro: So viel kostet ein gutes E-Bike mit Mittelmotor.

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