Kami Outdoor Kamera im Test: Hohe Akkulaufzeit und zuverlässige Bewegungserkennung für 70 Euro

Kami Wire Free Outdoor Kamera
Pro und Contra
  • Sehr günstig
  • Zuverlässige Überwachung
  • Gute Bildqualität
  • Kostenfreier Speicher per Cloud oder Micro-SD-Karte
  • Kein Ausschwärzen von Bildbereichen möglich
  • Akkus müssen zum Laden herausgenommen werden
  • Weitere Funktionen nur gegen monatlichen Aufpreis
  • 4.0

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Akkubetrieb, Full-HD-Auflösung und kostenfreier Cloud-Speicher – die Kami Wire Free Outdoor Kamera bietet viel für gerade einmal 70 Euro. Wir testen, ob sich der Kauf lohnt.

Kami, eine Marke von Yi Technology, bietet WLAN-Überwachungskameras im unteren Preissegment. Während sehr gute Modelle wie die Eufycam 2c (Testbericht) gerne mal rund 200 Euro kosten, liegen Modelle wie die Kami Camera (Testbericht) bei 55 Euro. Im Test landen sie damit bei befriedigenden bis gute Ergebnisse – beispielsweise mit matschigen Aufnahmen oder fehlenden Funktionen wie Ausschwärzen von Bildbereichen. Alles in allem ist Kami damit in der Mittelklasse anzusiedeln.

Und dort findet sich auch unser Testgerät, die Kami Wire Free Outdoor Kamera. Sie kostet rund 70 Euro und soll mit knapp einem halben Jahr Akkubetrieb und kostenfreien Speicher via Cloud oder Speicherkarte punkten.

Sehen, was draußen passiert – das ist das Ziel von WLAN-Outdoor-Kameras. Sie zeichnen auf, wenn sich etwas vor der Linse bewegt und informieren per App über Vorfälle. Die Kami Wire Free Outdoor Kamera liefert laut Datenblatt alles Notwendige mit: Full-HD-Auflösung mit 1920 mal 1080 Pixel für scharfe Aufnahmen, Nachtsichtfunktion mit Infrarotlicht, physische Bewegungserkennung mit PIR-Sensor, integrierter Lautsprecher und Mikrofon sowie Wasserdichtigkeit nach IP65.

Für die Montage an einer Wand bietet Kami eine entsprechende Halterung, Dübel und Schrauben. Vier große Vtc6-Akkus samt Ladegerät, Netzteil und Ladekabel sind ebenfalls im Lieferumfang enthalten.

Vor der Einrichtung der Kamera muss man die Akkus einlegen. Hierzu gibt es ein einfaches Schraubgewinde, welches die Steckplätze der Akkus freilegt. Die Kamera startet mit dem Satz „waiting to connect“. Eine blau blinkende LED signalisiert anschließend die Paarungsbereitschaft mit einem Smartphone. Hierzu lädt man sich die kostenfreie App Kami Home für Android oder iOS runter.

Nach der Registrierung mit E-Mail-Adresse und Passwort zeigt die App das Startmenü. Per Klick auf ein Plus-Zeichen im rechten oberen Eck fügen wir eine neue Kamera hinzu. Hier kann man wahlweise den QR-Code auf der Rückseite der Kamera scannen oder sich manuell durchs Menü bis zum passenden Modell klicken.

Im Anschluss führt die App durch den Einrichtungsvorgang – wir richten das gewünschte WLAN ein und scannen im Anschluss einen weiteren QR-Code vom Display unseres Smartphones mit der Überwachungskamera. Das Ganze dauert keine Minute.

Unter dem Strich ist die Einrichtung sehr nutzerfreundlich. Im Vergleich zu Wettbewerbern wie Arlo oder Ring will Kami auch keine Namen oder Postleitzahl wissen – das ist uns bei vergleichbaren Modellen wie der Arlo Pro 3 Floodlight (Testbericht) oder Ring Stick Up Cam Battery (Testbericht) negativ aufgefallen.

Die App Kami Home dient als Steuerzentrale der Kamera. So kann man hier etwa den Zugriff mit Freunden und Familie teilen, die Kamera an Alexa anbinden, Alarmhäufigkeit und Aufnahmedauer einstellen. Zudem aktiviert oder deaktiviert man hier das Kameramikrofon, die Nachtsichtfunktion und dreht das Bild um 180 Grad, falls die Kamera kopfüber montiert ist. Im Kameramenü wählt der Nutzer noch zwischen HD- und Full-HD-Auflösung und kann Mikrofon und Lautsprecher bei Bedarf aktivieren.

Weitere Funktionen gibt es nur gegen Aufpreis ab 2,50 Euro im Monat. Details zu den Preisen zeigen wir im Absatz Cloud-Dienst. Wer zahlungspflichtig die Kami-Cloud abonniert, erhält neben erweitertem Cloud-Speicher Funktionen wie Gesichts- und Tiererkennung. Wer also nicht bei jeder Bewegung im Garten alarmiert werden will, muss zur kostenpflichtigen Cloud greifen oder regelt die Empfindlichkeit der kostenfreien Bewegungserkennung so weit runter, dass die Kamera nicht bei jedem Blatt im Wind auslöst.

Das Ausschwärzen von Bildbereichen oder Einstellen von Aktivitätszonen ist weder mit kostenpflichtiger noch mit kostenloser Cloud möglich. Entsprechend dürfen Nutzer die Kamera nur dort positionieren, wo sie keinen öffentlichen Raum filmt.

Die Akkulaufzeit beziffert Kami mit durchschnittlich rund fünf Monate. Danach muss man die Akkus austauschen. Einen zweiten Satz liefert Kami nicht mit, entsprechend sollte man sich hier einen Ersatz separat zulegen. Auf Basis unseres Praxistests scheinen die durchschnittlichen fünf Monate zu stimmen. Eine längere oder kürzere Akkulaufzeit ist natürlich dennoch möglich; abhängig von der Empfindlichkeitseinstellung und den tatsächlichen Auslösern der Kamera. Stellt der Nutzer die Kamera auf niedrige Erkennungsempfindlichkeit und Videolänge von sechs Sekunden, klappt es gut und gerne mit fünf bis sechs Monaten.

Scharf und ausreichend Details – die Full-HD-Kamera der Kami Wire Free Outdoor Kamera macht für das aufgerufene Geld einen richtig guten Job. Im Detail kann man über matschige Texturen streiten; vor allem bei Nachtaufnahmen. Grundsätzlich erkennen Nutzer aber Personen und deren Gesichter in vollkommen ausreichender Schärfe.

Sie kommt beim Thema Kontrast zwar nicht an die Leistung einer Eufy Cam 2c (Testbericht) oder Arlo Pro 3 Floodlight (Testbericht) hin, kostet aber nur einen Bruchteil des Wettbewerbs.

Der kostenfreie Cloud-Speicher der Kami Wire Free Outdoor Kamera sichert Aufnahmen der letzten drei Tage. Wer mehr will, muss zum zahlungspflichtigen Cloud-Abo greifen oder eine Micro-SD-Karte in der Kamera integrieren. Nachteil von Option 2: Klaut jemand die Kamera, sind alle Aufnahmen weg. Im Falle eines Diebstahls würde die Tat selbst aber aufgezeichnet werden und im kostenfreien Drei-Tages-Speicher in der Cloud landen. Das reicht aus unserer Sicht vollkommen aus und ist ein guter Kompromiss.

Wer dennoch auf den zahlungspflichtigen Cloud-Dienst von Kami zurückgreifen will, hat folgende Optionen:

Kostenfrei Entry CVR-Entry Standard Plus
Anzahl unterstützter Kameras unbegrenzt 1 1 5 5
Cloud-Speicher 3 Tage 7 Tage 7 Tage 15 Tage 30 Tage
Aufnahme bis zu 60 Sekunden pro Aufnahme nimmt gesamte Bewegung auf nimmt 24/7 auf nimmt gesamte Bewegung auf nimmt gesamte Bewegung auf
Monatliche Kosten 0 Euro 2,99 Euro 8,99 Euro 12,99 Euro 16,49 Euro

Aus unserer Sicht lohnt sich die zahlungspflichtige Kami-Cloud aber nicht. Wer sich schon für ein so günstiges Modell entscheidet, findet sein Glück wahrscheinlich auch in den kostenfreien Services. Der inkludierte Cloud-Speicher von drei Tagen, die Option auf Speichererweiterung via Micro-SD und die simple Bewegungserkennung reichen bereits aus für ein Mehr an Sicherheit.

Ein größerer Kritikpunkt ist die Privacy Policy des Unternehmens. Diese liest sich in Hinblick auf Europa und DSGVO wie folgt:

If you are using YI Products in the European Economic Area or other regions with laws governing data collection and use that may differ from United States law, you consent to the transfer of your personal data to the United States and other countries where YI operates.

Heißt zu Deutsch: Aufnahmen können auf US-Servern oder sogar in China landen. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob er das will. Schließlich handelt es sich bei Yi Technology, dem Hersteller der Kami-Reihe, um ein chinesisches Unternehmen. Andere Hersteller wie Arlo oder Ring sind hier aber auch nicht besser und halten sich vor, dass Aufnahmen auf ausländischen Servern landen.

Die Kami Wire Free Outdoor Kamera ist richtig gut – für ihr Geld. Gerade einmal 70 Euro kostet das Modell. Und dafür bekommt man eine solide Lösung, die Außenbereiche zuverlässig überwacht. Wer nicht mehr will, kann hier im Vergleich zur (deutlich) teureren Konkurrenz zuschlagen.

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