Insta360 Evo im Test: 3D- oder 360-Grad-Aufnahmen in 5,7K

Insta360 Evo im Test: 3D- oder 360-Grad-Aufnahmen in 5,7K
Pro und Contra
  • hohe Bildqualität
  • 360-Grad oder 3D
  • einfache Bedienung
  • nicht wasserdicht
  • hoher Preis
  • mäßiges Stitching
  • 4.0

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Die Insta360 Evo Kamera filmt in 5,7K-Auflösung und nimmt einen Sichtbereich von 360 Grad auf. Wer nur 180 Grad aufnimmt, bekommt 3D-Aufnahmen. Wir haben die Evo getestet.

360-Grad-Kameras mit zwei Linsen sind nicht neu. Wir haben in der jüngeren Vergangenheit beispielsweise die Modelle Insta360 OneX (Testbericht) oder die 360 VR von Yi (Testbericht) getestet. Der Hersteller Insta360 hat mit der Evo nun ein neuartiges Konzept mit Klappfunktion veröffentlicht. Die Evo nimmt so entweder volle 360 Grad oder 180 Grad in 3D auf. Gerade diese zweite Funktion weckt unser Interesse. Zwar sind dreidimensionale Aufnahmen nicht besonders verbreitet, in Verbindung mit einer Virtual-Reality-Brille haben sie aber durchaus Ihren Reiz.

Die zweidimensionalen 360-Grad-Aufnahmen faszinieren nicht nur beim Blick durch eine Virtual-Reality-Brille. Auch in social Networks, wie Facebook, lassen sich die Aufnahmen einbinden. Wer keine komplette Rundumaufnahme benötigt, kann bei Aufnahmen alternativ einen gewünschten Bildausschnitt auswählen und diesen als herkömmliches Video abspeichern.

Das Design der Evo ist funktionell gehalten. Im zusammengeklappten Zustand für 360-Grad-Bilder ist die Kamera würfelförmig mit einer Linse auf der Vorder- und einer Linse auf der Rückseite. Wird die Evo für 3D-Aufnahmen aufgeklappt ist sie rechteckig und die Linsen sitzen nebeneinander. Die Evo besteht aus zwei durch ein Gelenk miteinander verbundene Einzelelemente. Zwei Sicherungsstifte, die sich nur nach Drücken eines kleinen Sicherungsknopfes lösen und einfahren lassen, halten die Evo im gewünschten Zustand.

Im rechten Kamera-Element sitzen der Micro-USB-Anschluss zur Datenübertragung oder zum Laden des Akkus und der Einschub für die Speicherkarte. Das kein schneller und aktueller USB-C-Anschluss zum Einsatz kommt ist unverständlich und enttäuschend. Auf der Unterseite ist ein Stativgewinde für das beigelegte Mini-Stativ oder einen Selfie-Stick verbaut.

Auf der Oberseite sitzen die beiden Funktionstaster und die Status-LED. Ein langer Druck auf den Auslöser schaltet die Evo ein oder aus. Ein kurzer Druck startet und stoppt die Aufnahme. Der zweite Taster schaltet zwischen der Foto- und Videofunktion hin und her. Ein Bildschirm oder ein Monochrom-OLED wie bei der OneX ist nicht vorhanden.

Die Kamera ist nicht wasserdicht. Ein passendes Unterwassergehäuse ist laut unserer Recherche nicht erhältlich. Wer seine 3D-Aufnahmen auch ohne VR-Brille dreidimensional auf dem Smartphone betrachten möchte, bekommt in naher Zukunft eine Hülle mit einer entsprechenden Linse vor dem Display. Dieses sogenannte Holo-Frame wird allerdings nur für wenige ausgewählte Smartphones, wie die aktuellen iPhones, verfügbar sein.

Eine für den Betrieb notwendige Speicherkarte mit 32 GByte war bei unserem Testgerät beigepackt. Um die hohen Datenraten bei voller Auflösung zu garantieren, empfiehlt der Hersteller MicroSD-Karten der Klasse UHS-I V30 oder schneller. Passende Modelle finden sich in unserem Speicherkarten-Ratgeber für 4K-Aufnahmen.

Außer Kamera, USB-Kabel, Ministativ, Speicherkarte, gehört auch ein Stoffbeutel für den Transport zum Lieferumfang. Auch eine sehr minimalistische 3D-Brille für das Smartphone ist beigepackt. Das offene Modell zum Aufstecken auf dem Handy, ist allerdings nur eine Notlösung. Wer sich seine Aufnahmen nicht an einer teuren, echten VR-Brille (Ratgeber) ansehen möchte, sollte wenigstens in eine billige Linsenbrille mit Einschub für das Smartphone investieren. Ein passendes Modell haben wir am Ende des Tests verlinkt.

An der Kamera selbst sind die Einstellungsmöglichkeiten auf den Wechsel zwischen Foto- und Videomodus beschränkt. Alle anderen Settings, wie Auflösung, Aufnahmemodi oder Ähnliches, werden innerhalb der App eingestellt. Die App dient auch als Fernauslöser, Live-Bild-Monitor und Fotoalbum. Ob die Kamera 3D- oder Rundumaufnahmen aufnimmt, ist von der Form der Kamera abhängig. Wer die Kamera aufklappt, nimmt dreidimensional auf. Wer die Evo zusammenklappt, nimmt die vollen 360 Grad auf.

Um diese Rundumsicht zu bekommen, nutzt die Evo Ihre zwei gegenüberliegende Weitwinkel-Linsen. Das Verbinden der Einzelbilder (Stitching ) passiert in der Kamera. Wer mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, kann Feinheiten jederzeit innerhalb der App oder am Computer korrigieren. Hier fällt auch die Entscheidung, ob das Video als 360-Grad-Variante oder als 2D-Bildausschnitt exportiert wird. Die Ergebnisse sind bequem innerhalb der App abspielbar. Beim Ansehen der Rundum-Videos kann der Nutzer durch Bewegen des Smartphones den Sichtwinkel ändern. Alternativ kann man sich auch durch Wischen über den Bildschirm umsehen.

Um 3D-Bildmaterial aufzunehmen, wird die Kamera aufgeklappt. Die Aufnahmen landen automatisch als Stereobild auf der Speicherkarte. Für den Export wählt man entweder das komplette 180-Grad-Sichtfeld oder lediglich einen Bildausschnitt. Das fertige Video oder Foto kann man dann in der App im Stereo-Modus abspielen. Das bedeutet, dass die zwei Aufnahmen nebeneinander eingeblendet und abgespielt werden. Um den 3D-Effekt zu sehen ist eine VR-Brille für Smartphones, beziehungsweise die beigepackte 3D-Brille, notwendig. Wer das VR-Symbol nicht anklickt, bekommt das Bildmaterial lediglich als zweidimensionale Aufnahme zu sehen. Das Gleiche gilt für auf Youtube-hochgeladene Videos. Der 3D-Effekt ist nur bei Smartphones im VR-Modus zu sehen. Wer die Videos auf dem Rechner aufruft, bekommt nur eine zweidimensionale Aufnahme zu sehen.

Blende f/2,2
Fotoauflösung 6080 x 2880
Fotoformat jpg, RAW
Fotomodi Standard, Timer, Intervall, HDR, RAW
Verschlusszeit 1/4000s bis 55s
ISO 100 bis 3200
Videoauflösung 5760 x 2880 (30fps), 3840 x 1920 (50fps), 3840 x 1920 (30fps), 3008 x 1504 (100fps)
Videoformat mp4, LOG
Videocodierung H264
Videobitrate max 100 Mbit/s
Videomodi Standard, Timelapse, HDR-Video, LOG
Stabilisierung elektronische Bildstabilisierung
Konektivität Bluetooth 4.0, WLAN
Akku 1200 mAh
Gewicht 113 g
Abmessungen 98 mm x 49 mm x 26 mm; 50 mm x 49 mm x 53 mm

Die Bildqualität der Aufnahmen ist für eine 360-Grad-Kamera sehr ordentlich. Dynamikumfang, Schärfe, automatischer Weißabgleich und Farbintensivität überzeugen im Test sowohl bei 360- als auch bei 3D-Aufnahmen. Die hohe Auflösung und ausreichend hohe Bildwiederholungsrate ermöglichen gute Videoaufnahmen für die VR-Brille. Bei ausreichender Beleuchtung sind die Ergebnisse erfreulich gut. Etwas noch Besseres liefern nur professionelle VR-Systeme, die sich für die private Anwendung finanziell nicht lohnen.

Bei sehr wenig Licht beginnen die Aufnahmen zu rauschen. Wer mit einem Stativ arbeitet, sollte deshalb den ISO-Wert manuell heruntersetzen. Mit der knackigen Schärfe aktueller 4K-Kameras können die Aufnahmen, wie von 360-Grad-Kameras gewohnt, nicht mithalten.

Die Schnittstellen der beiden Einzelvideos sind bei den 360-Grad-Aufnahmen durch eine leichte Unschärfe und minimale Bildverschiebungen erkennbar. Hier schneidet das Modell Insta360 OneX etwas besser ab. Bei 3D-Aufnahmen muss der Abstand zu den gefilmten Objekten mindestens einen bis eineinhalb Meter betragen, sonst funktioniert der 3D-Effekt nicht vernünftig. Wer sich daran hält bekommt Aufnahmen mit spürbarer Tiefe.

Das Ansehen der dreidimensionalen Videos ist allerdings nicht jedermanns Sache. Die Kombination der bewegten 3D-Aufnahmen und der Möglichkeit sich im Bildmaterial umzusehen, führt bei manchem Benutzer schnell zu Übelkeit (VR-Krankheit ). In diesem Fall raten wir zur Nutzung von statischen 3D-Fotoaufnahmen.

Bei der Aufnahme von Fotos braucht die Evo einen kurzen Moment, bis sie tatsächlich auslöst. Ein exaktes Timing ist so nur mit etwas Übung möglich. Für Fotos sind insbesondere die manuellen Einstellungsmöglichkeiten interessant. Für Nachtaufnahmen sind beispielsweise Langzeitbelichtungen mit einer Dauer von bis zu 55 s möglich. Im Videomodus sind besonders die HDR- und Zeitraffer-Funktion interessant.

Der Akku der Evo hält bei maximaler Auflösung knapp eine Stunde lang durch. Im Test dauert das Aufladen mit einem 2A-USB-Netzteil etwa 90 Minuten. Wer die Kamera für Zeitrafferaufnahmen nutzt, kann sie während der Nutzung mit Strom versorgen. Das Stromkabel sollte bei 360-Grad-Aufnahmen einen abgewinkelten Stecker besitzen, da es sonst im Video zu sehen ist.

Die Insta360 Evo ist mit ihren zwei Betriebsmodi ein absolutes Nieschenprodukt. Wer tatsächlich eine Kamera für 360-Grad- und für 3D-Aufnahmen sucht, bekommt ein ordentliches Gerät mit fairem Preis-Leistungs-Verhältnis. Insbesondere der ansehnliche 3D-Modus überzeugt im Test – allerdings nur bei Nutzung einer vernünftigen VR-Brille. Das beigepackte Exemplar ist für die Betrachtung von längeren Videos kaum zu gebrauchen.

Wer nur klassiche 360-Grad-Aufnahmen machen möchte, bekommt aus unserer Sicht bessere Geräte. Uns haben beispielsweise sowohl der Formfaktor als auch die Bedienung der Insta360 OneX (Testbericht) besser gefallen.

Geht es lediglich um zweidimensionale Aufnahmen im 16:9-Format, empfehlen wir immer den Griff zu einer reinrassigen Actioncam mit 4K-Auflösung (Kaufberatung) . In Sachen Bildqualität und Schärfe sind diese den 360-Grad-Kameras deutlich überlegen.

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