Hubsan H507A X4 im Test: günstige Drohne mit GPS

Hubsan H507A X4 im Test: günstige Drohne mit GPS
Pro und Contra
  • stabiler Flug dank GPS
  • einfache Steuerung
  • sehr günstig
  • schlechte Kamera
  • ohne Gimbal
  • eigener Akkustandard
  • 4.0

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Eine Foto- und Video-Drohne mit GPS für unter 100 Euro - kann das funktionieren? Wir haben das Modell H507A X4 von Hubsan ausprobiert und waren positiv überrascht.

Der Hubsan kommt ordentlich verpackt in einer Pappschachtel beim Kunden an. Die dunkelblaue Drohne mit quietsch-gelben Propellern wirkt auf den ersten Blick wie ein Spielzeug. Das geringe Gewicht von gerade einmal 160 Gramm inklusive Akku verstärkt diesen Eindruck.

Zum Lieferumfang gehören der H507A X4 inklusive Akku und Ladegerät, ein kleiner Schraubenzieher, ein Tütchen mit Ersatzschrauben, ein Satz zusätzliche Propeller und vier weiße Propeller-Schützer aus Kunststoff. Ein USB-Netzteil zur Stromversorgung des Ladegerätes und eine Fernsteuerung fehlen.

Hubsan setzt beim Antrieb des kleinen Multicopters auf verhältnismäßig schwache Bürstenmotoren. Diese sind zwar ausreichend um das Gerät in die Luft zu bekommen, kommen bei starkem Wind aber schnell an ihre Leistungsgrenze. Außerdem verschleißen die Bürsten-Motoren nach einigen Flugstunden.

Der H507A X4 nutzt eine WLAN-Verbindung zur Steuerung und Bildübertragung. Die benötigte kostenlose App ist für iOS und Android verfügbar. Bei der Übersetzung der App hat sich der Hersteller keine Mühe gegeben, was man den übersetzten Texten einfach ansieht.

Anders als beim Modell DJI-Tello (Testbericht) landen die geschossenen Fotos und Videos nicht auf dem Speicher des Smartphones, sondern auf einer MicroSD-Speicherkarte. Dies ist ein echter Vorteil, da Bildstörungen aufgrund einer schlechten WLAN-Verbindung nicht im Video zu sehen sind.

Das eigentliche Highlight der Mini-Drohne ist der verbaute GPS-Empfänger. Dieser ermöglicht es dem H507A X4 auch bei Wind auf der Stelle zu schweben und automatisch zur Startposition zurückzukehren. Dieses Extra ist sonst nur bei Drohnen jenseits der 300 Euro-Marke zu finden. Über ein optisches Positionierungssystem verfügt der kleine Multicopter nicht. Zum Bestimmen und Halten der Höhe ist ein Barometer verbaut.

Der 7,4-Volt-Akku hat eine Kapazität von 550 mAh und ermöglicht Flugzeiten von acht bis neun Minuten. Das Aufladen mit dem USB-Ladegerät dauert 40 Minuten.

Es stehen insgesamt vier verschiedene Flugmodi zur Auswahl. Standardmäßig ist die manuelle Steuerung mit GPS-Unterstützung eingestellt. Vor dem Flug muss die Drohne kalibriert werden, das dauert etwa 20 Sekunden. Die Flughöhe selbst ist nicht begrenzt, die Drohne fliegt so hoch, wie es der WLAN-Empfang zulässt. Da der Pilot sein Fluggerät immer im Auge behalten muss, sind Flüge höher als dreißig Meter allerdings rechtlich bedenklich – der kleine Hubsan ist dann gerade noch so zu erkennen. Ein sogenannter Headless-Mode (Steuerung des Multicopters unabhängig von der relativen Position des Piloten zum Flugobjekt) für die manuelle Steuerung ist ebenfalls verfügbar.

Im Waypoint-Modus fliegt der H507A X4 von Piloten gesetzte Wegpunkte ab. Diese werden komfortabel auf einer Karte innerhalb der App eingezeichnet und auf Befehl nacheinander abgeflogen.

Im Surround-Modus umkreist die Drohne den Piloten und nutzt dabei das GPS zur Orientierung. Auf das Tempo hat man allerdings keinen Einfluss – für unseren Geschmack dürfte die Drohne gerne etwas schneller unterwegs sein.

Im Follow-me-Modus verfolgt der Multicopter den Piloten, ohne dass dieser eingreifen muss. Das klappt in der Praxis gut, allerdings liegt der Multicopter dabei sehr unruhig in der Luft.

Dank Lageerkennung, Höhenmesser und GPS ist die manuelle Steuerung sehr einfach und komfortabel. Anders als bei der kleinen Racing-Drohne Inductrix FPV (Testbericht) muss der Pilot weder die Höhe ausgleichen noch bei Wind gegensteuern. Bekommt die Drohne keine Befehle, steht sie stabil in der Luft und hält ihre Position. Selbst bei Wind bewegt sich der X4 dann maximal in einem Radius von etwa eineinhalb Metern.

Wer den Multicopter aus den Augen verliert, nutzt die Coming-Home-Funktion. Auf Befehl des Piloten kehrt der H507A X4 dann automatisch zum Startpunkt zurück und landet. Ganz exakt trifft der Hubsan die Startposition zwar nicht, der Radius von etwa drei Metern um den Startpunkt geht aber in Ordnung.

Die Reichweite liegt bei etwa 100 bis 150 Metern. Wer einen WLAN-Repeater einsetzt, kann diese nochmals vergrößern. Wirklich große Distanzen wie beispielsweise mit der DJI Mavic Pro (Testbericht) sind nicht möglich; rechtlich aber auch gar nicht zulässig.

Steuerbefehle setzt der X4 erfreulich präzise um. Gerade bei WLAN-Drohnen ist dies aufgrund der Laufzeit des Signals nicht selbstverständlich. Die automatisierten Steuermodi funktionieren gut, allerdings ist der Flugstil dann sehr abgehakt und ruckartig. Für Filmaufnahmen eignen sie sich deshalb nur bedingt.

Die Bildqualität der Drohne ist ausreichend für Schnappschüsse auf Facebook und Co. Für viel mehr taugen aber weder die Videoaufnahmen noch die Fotos. Das liegt in erster Linie an der fest verbauten Kamera, die jede noch so kleine Bewegung des Multicopters mitmacht, zum anderen am verwendeten Bildsensor und der ungünstigen Brennweite. Ein weitwinkliges Objektiv wie beim Mini-Copter DJI Tello ist für Drohnen deutlich besser geeignet. Der Dynamikumfang und die Qualität sind mit der eines günstigen Einsteiger-Smartphones vergleichbar.

Ersatzakkus für kosten etwa 16 Euro und sind verhältnismäßig teuer. Da Hubsan einen eigenen Stecker-Standard nutzt, funktionieren Akkus anderer Hersteller nicht. Wer die Akkus im Doppelpack kauft kommt mit 23 Euro immerhin ein bisschen günstiger davon. Ein Satz Ersatzmotoren inklusive Propeller und Propellerschutz kostet circa 17 Euro. 4 Sätze Propeller schlagen mit etwa 14 Euro zu Buche.

Optional ist eine Fernsteuerung für den H507A X4 verfügbar. Die Reichweite bleibt allerdings gleich, weshalb sich die Investition aus unserer Sicht nicht lohnt. Ein nur im Ausland erhältlicher Sender für den Hubsan soll die maximale Flugentfernung zwar vergrößern, allerdings ist er teurer als die Drohne selbst, weshalb wir davon abraten.

Der H507A X4 bietet eine sehr gute Ausstattung für einen Preis von deutlich unter 100 Euro. Wir haben keine andere Drohne mit GPS in diesem Preisbereich gefunden. Die Flugeigenschaften sind für ein Einsteiger-Modell erfreulich gut.

Viel mehr als ein paar Schnappschüsse für die eigene Social-Media-Seite sind mit der Kamera aber nicht möglich. Das fehlende Gimbal zum Ausgleich der Bewegungen, die Brennweite und der geringe Dynamikumfang erlauben keine wirklich brauchbaren Aufnahmen.

Verglichen mit dem DJI Tello ist der Multicopter von Hubsan aber zumindest ebenbürtig. Die Ergebnisse der Kamera gefallen uns zwar nicht so gut, die Unterstützung mit GPS macht das aber wieder wett. Wer sich in das Thema Drohnen einarbeiten will und keine großen Ansprüche an Bildqualität und Reichweite hat, hat mit der Drohne von Hubsan auf jeden Fall Spaß.

Wer in erster Linie Fotos und Videos aus der Luft machen möchte, muss deutlich mehr investieren. Ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet beispielsweise das Modell Spark von DJI für etwa 360 Euro.

Wem es mehr ums sportliche Fliegen geht, der sollte sich den kleinen Racer Inductrix FPV von Horizon-Hobby genauer ansehen.

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