Huawei Watch D im Test: Diese Smartwatch revolutioniert die Blutdruckmessung

Huawei Watch D
Pro und Contra
  • hochwertige Verarbeitung
  • ansprechendes Display
  • einfache Bedienung
  • Blutdruckmesser mit Manschette
  • viele Sport- und Gesundheits-Features
  • geringe App-Auswahl
  • keine Variante mit eSIM verfügbar
  • 4.5

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Endlich wieder eine echte Smartwatch-Innovation: Huawei hat seiner Watch D einen Blutdruckmesser mit Manschette im Armband spendiert, der extrem präzise Messungen ermöglichen soll. Ob das wirklich klappt und was die Uhr noch kann, zeigt der Test.

Smartwatches sind häufig mit Funktionen und Extras überladen, die man nie oder zum Spaß nur einmal verwendet. Das Messen des Blutdrucks ist mit Sicherheit ein Feature, das enorm wichtig ist. Bislang war jedoch Skepsis angebracht, ob die Smartwatch-Messwerte mittels optischem Photoplethysmografie-Sensor wirklich genau sind. Außerdem war es nervig, dass man den integrierten Blutdruckmesser erst mit einem Zweitgerät kalibrieren musste.

Die Huawei Watch D will jetzt alles besser machen. Sie benutzt eine Manschette im Armband zur Blutdruckmessung, die aufgepumpt wird. Zusätzlich kann die Smartwatch auch ein EKG erstellen. Ob das funktional ist, verrät dieser Test aus der Themenwelt Smartwatches. Weitere Uhren zur Elektrokardiografie zeigen wir in der Top 10: Die besten Smartwatches mit EKG ab 99 Euro. Ebenfalls interessant für Personen, die auf ihre Gesundheit achten wollen, ist der Ratgeber Volkskrankheit Bluthochdruck: Smarte Messgeräte unter 40 Euro.

Die Huawei Watch D ist lediglich in einer Version erhältlich, nämlich in Anthrazit (Graphite Black) mit 1,64 Zoll großem Display. Das Armband besteht aus schwarzem Fluoroelastomer. Mitgeliefert wird das 30 Millimeter breite Band in zwei Größen. Das Band in L besteht aus einem 133 und einem 90 Millimeter langen Armband und passt für einen Handgelenksumfang von 161 bis 200 Millimeter. Größe M richtet sich an Handgelenke mit einem Umfang von 130 bis 160 Millimeter (118 und 90 Millimeter lange Bänder). Die Möglichkeit, eine eSIM für autarke Telefonie und flexibles Surfen im Internet ohne Smartphone zu verwenden, bietet die Huawei Watch D nicht.

Die Optik der Watch D ist markant. Mit 1,36 Zentimeter fällt das Gehäuse alles andere als schlank aus, aber das empfinden wir nicht als Nachteil. Im Gegenteil: Die Uhr hat ihren ganz eigenen Charakter, der graue Rahmen ist mal etwas anderes. Die schwarze Aluminiumlegierung ist zudem stabil, robust und hochwertig. Obwohl die Uhr über eine Zertifizierung nach IP68 verfügt, weist der chinesische Hersteller darauf hin, dass sie beim Schwimmen und Duschen lieber nicht getragen werden sollte. Verständlich, denn wer geht mit seinem Blutdruckmesser schon baden?

Im Armband ist ein Luftkissen versteckt, darüber wird ein Luftkissenschutz gezogen – beide gehören in jeweils zwei unterschiedlichen Größen für die beiden Armbandlängen zum Set dazu. Jedes Armband lässt sich über einen kleinen Metallhaken noch mal individuell blitzschnell in der Größe verstellen. Klar, ein Armband mit integriertem Luftpolster fällt voluminöser aus als das einer gewöhnlichen Uhr. Trotzdem ist der Tragekomfort der Watch D hoch, das Armband liegt angenehm auf der Haut und drückt oder reibt nicht.

Beim Display setzt Huawei auf Bewährtes. Zum Einsatz kommt ein 1,64 Zoll großes AMOLED-Farbdisplay mit einer Auflösung von 456 x 280 Pixel. Das entspricht einer Punktdichte von 326 ppi. Dank OLED-Technik sind die Farben sehr leuchtstark, das Schwarz ist super satt ohne störende Aufhellungen um weiße Schriften, und auch von der Seite ist die Ablesbarkeit exzellent. Eine Funktion für ein Always-On-Display ist vorhanden.

Die Helligkeit lässt sich automatisch oder manuell regeln. Auch im direkten Sonnenlicht reicht die maximale Leuchtkraft des kleinen Bildschirms aus, um alle Werte entspannt abzulesen. Watchfaces können nach Belieben angepasst werden, die Auswahl ist groß. Das 2,5D-Glas ist robust und reagiert unempfindlich auf Kratzer.

Neben der Blutdruckmanschette – dazu gleich mehr – ist die Watch D mit einem GPS-Modul, NFC, Bluetooth und Sensoren für Beschleunigung, Gyroskop, Herzfrequenz, Umgebungslicht, Temperatur sowie Differenzialdruck ausgestattet. Legt man den Finger seitlich auf die untere Taste, schreibt sie ein EKG und misst den Sauerstoffgehalt im Blut.

Außerdem erfasst die Huawei-Uhr die Hauttemperatur, protokolliert die Schritte, kontrolliert den Schlaf und bietet Atemübungen an, um den Stress bei Bedarf zu reduzieren. Für die Überwachung der Herzfrequenz sind acht fotoelektrische Sensoren verbaut, die in einer Ringformation mit zwei Gruppen von Lichtquellen angeordnet sind, um den Störschutz zu erhöhen, indem verschiedene Signale zusammengeführt werden.

Das Betriebssystem Harmony OS unterstützt Android-Smartphones (ab Version 6.0) und iPhones (ab iOS 12.0), gestattet allerdings nicht das Installieren zusätzlicher Apps. So sind die smarten Funktionen abseits der zahlreichen Gesundheits- und Fitness-Features recht überschaubar. An Bord findet man Stoppuhr, Timer, Wecker und Taschenlampe, kann eingehende Benachrichtigungen lesen und Musik aus dem internen Speicher abspielen.

Absoluter Höhepunkt und Alleinstellungsmerkmal der Watch D ist allerdings die Art und Weise, wie die Uhr den Blutdruck misst. Und zwar nicht über einen optischen Photoplethysmografie-Sensor, der die Blutvolumen-Änderungen erfasst und meistens eine Kalibrierung mit einem klassischen Blutdruckmesser erfordert, sondern mit einer sich aufpumpenden Manschette. Praktisch: Zum Blutdruckmessen muss man weder in der Watch D selbst noch in einer separaten App persönliche Angaben wie Größe, Gewicht oder Alter hinterlegen. Mit dem Messen kann sofort begonnen werden, sobald man die Uhr am Handgelenk trägt.

Die Messung dauert ähnlich lange wie mit einem Tischmessgerät. Wichtig ist dabei nur die korrekte Körperhaltung. Die Smartwatch muss hinter dem Handgelenkknochen sitzen und auf Herzhöhe gehalten werden, während die andere Hand den Ellenbogen stützt. Beide Füße sollten fest am Boden stehen. Das Aufpumpen des Armbands macht sich sofort wie bei einer klassischen Blutdruckmanschette bemerkbar.

Huawei zufolge liegt die maximale Messabweichung der Watch D bei drei Millimeter Quecksilbersäule. Um die Exaktheit des Blutdruckmessers der Uhr zu überprüfen, haben wir Messungen beim Hausarzt durchgeführt und diese mit einem Profi-Messgerät verglichen. Das überraschende Ergebnis: Alle Messungen mit der Smartwatch wichen nur minimal ab – die Watch D eignet sich damit in der Tat für seriöse Blutdruckmessungen, wobei bei kritischen Ergebnissen oder körperlichen Beschwerden natürlich immer ein Arzt konsultiert werden sollte.

Sehr hilfreich: Eine farbige Skala auf dem Homescreen der Smartwatch signalisiert neben den beiden Messwerten für Systole und Diastole sofort, ob die Werte unbedenklich sind (grüner Bereich), leicht neben der idealen Zielvorgabe liegen (orange) oder problematisch (rot) erscheinen. Zum übersichtlichen Protokollieren und Archivieren der Messergebnisse eignet sich die „Health“-App von Huawei hervorragend. Hier hat man Einblicke in Verlaufskurven, erkennt Höchst- und Tiefstwerte und kann zusätzlich Aktivitäten vor der jeweiligen Messung hinzufügen.

Zum Telefonieren lässt sich die Uhr aufgrund eines fehlenden Lautsprechers nicht verwenden. Nachrichten wie Whatsapp werden angezeigt, zum Antworten stehen jedoch nur vorformulierte Kurzantworten bereit, individuelles Antworten ist nicht möglich. Der von Huawei beworbene Sprachassistent Celia ist lediglich im Zusammenspiel mit einem Huawei-Smartphone zu nutzen.

Direkt nach dem Anziehen der Huawei Watch D fühlt man sich mit der Smartwatch auch schon vertraut. Das vorinstallierte Watchface zeigt neben Uhrzeit, Datum und Puls auch die Werte der letzten Blutdruckmessung an. Wischt man nach rechts, gelangt man zum Blutdruck, zur 24-Stunden-Übersicht für die Herzfrequenz, zur Messung des Blutsauerstoffgehalts, zur Auswertung des Schlafs und zur Wettervorhersage.

Die „Health“-Taste dient dazu, um durch die Gesundheitsfunktionen zu navigieren, über die „Home“-Taste kehrt man zum Startbildschirm zurück. Die Watch D reagiert schnell, das Betriebssystem läuft flüssig, Apps starten flott. Und auch das Display setzt Touch-Eingaben und Wischgesten sehr zügig ohne Wartezeit um.

Die Huawei Watch D hat mehr als 70 Sport-Modi an Bord, dazu gehören unter anderem Gehen, Radfahren, Rudern und Seilspringen. Mit der Erfassung der Schrittgenauigkeit waren wir im Test sehr zufrieden. Dank GPS lassen sich etwa Radtouren und Joggingrunden erfassen und anschließend auf einer Karte abbilden. Im Test wurde Laufen automatisch erkannt – die Smartwatch fragt dann selbst nach, ob sie das Training aufzeichnen soll.

Abrufbar sind 13 verschiedene Laufkurse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Sportler können bestimmte Ziele definieren, etwa, wie viele Kilometer man auf seinem Fahrrad zurücklegen will oder wie viele Kalorien verbrannt werden sollen. Auf der Uhr lassen sich während eines Trainings die wichtigsten Parameter ablesen. Noch detailliertere Auswertungen erlaubt die „Health“-App. Hier sieht man auch, wie stark man seinen Körper belastet hat und welche Regenerationszeit empfehlenswert ist.

Huawei gibt bei der Watch D bei typischer Nutzung eine Akkulaufzeit von bis zu sieben Tagen an. Dazu gehören permanent aktivierte Herzfrequenz (intelligenter Modus), wissenschaftlicher Schlaf in der Nacht, Blutdruckmessung sechsmal am Tag, EKG-Messung fünfmal täglich, eine durchschnittliche wöchentliche Bewegung von 90 Minuten und aktivierte Benachrichtigung bei neuen Nachrichten (50 Nachrichten, sechs Anrufe, drei Alarme pro Tag). Der Bildschirm schaltet sich 200-mal pro Tag ein. Im Test kamen wir mit einer Akkuladung fünf bis sechs Tage hin, hatten aber noch reichlich Energiesparpotential ungenutzt. Eine Woche sollte also drin sein.

Auf der Huawei-Seite verlangt der chinesische Hersteller für seine Watch D knapp 399 Euro. Im freien Handel halten sich momentan die meisten Anbieter an die unverbindliche Preisempfehlung, selbst die großen Elektronikketten verkaufen die Smartwatch für 399 Euro. Mehr als 10 Euro günstiger haben wir die Huawei-Uhr nicht entdeckt. Sie ist damit keine günstige Uhr – wer seine Gesundheit aber stets im Blick behalten möchte, wird diese Summe in der Regel bereitwillig investieren.

Es ist schon lange nicht mehr passiert, aber die Huawei Watch D ist endlich mal wieder eine Smartwatch, die uns so richtig begeistert. Denn die integrierte Blutdruckmanschette ist innovativ und genial, der Blutdruckmesser arbeitet sehr genau, und die Uhr bietet dadurch einen echten Mehrwert.

Für alle, die ihren Blutdruck zu Hause und unterwegs regelmäßig im Blick behalten wollen oder sogar müssen, ist die Watch D ein intelligenter Begleiter mit hohem Bedienkomfort, ausgezeichneter Verarbeitung und – zumindest im Bereich Gesundheit und Fitness – interessanter und umfangreicher Ausstattung. Weitere Smartwatches zur Analyse der Herzgesundheit finden sich in der Top 10: Die besten Smartwatches mit EKG ab 99 Euro.

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