Huawei Matebook D15 im Test: Mittelklasse Notebook aus Alu

Huawei Matebook D15 im Test: Mittelklasse Notebook aus Alu
Pro und Contra
  • elegantes Design
  • gute Verarbeitung
  • Einwandfreie Bedienung
  • kurze Akkulaufzeit
  • dunkles Display
  • 4.0

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Mit Alu-Gehäuse, Fingerabdrucksensor und leistungsstarker Hardware klingt das Matebook D15 zu schön, um wahr zu sein. Wir testen das 650-Euro-Notebook.

Hochwertige Notebooks müssen keine Unsummen kosten, das zeigt unser Ratgeber: Notebooks mit Alu-Gehäuse ab 300 Euro . Während das Matebook X Pro (Testbericht) als Macbook-Alternative gehandelt wird, liegt das Matebook D15 in der gehobenen Mittelklasse und muss sich mit Modellen wie dem Acer Swift 3 oder dem Vorke Notebook 15 messen. Wir haben das Notebook getestet.

Das Aluminium-Gehäuse des Matebook D15 (2020) sieht hochwertig aus. Beim ersten Anfassen stellt man aber fest, dass das Notebook zur mittleren Preisklasse gehört. Material, Optik und Spaltmaße stimmen, dennoch fühlt sich das Gehäuse hohl an. Das Notebook ist mit rund 1,5 Kilogramm insgesamt leicht – und das, obwohl es sich um einen 15-Zöller handelt. Zum Vergleich: Das aktuelle Macbook Pro und das Vorke Notebook 15 (Ratgeber Chrome OS vs Windows) kommen auf rund 1,8 Kilogramm.

Das Matebook D15 besitzt einen HDMI-, einen Klinken- und drei USB-A-Anschlüsse – zweimal 2.0 und einmal 3.1. Thunderbolt hat das D15 nicht. Für Ladevorgang und Datenübertragung ist ein USB-C-Anschluss verbaut. Für die rasche Datenübertragung zwischen Huawei-Geräten hat der Hersteller seinen eigenen Dienst Huawei Share integriert. Der Dienst ähnelt in seiner Funktion Apple Airdrop und überträgt Daten zwischen Huawei- und Honor-Smartphones ab EMUI 5.0 und dem Matebook via Wifi-Direct.

Zu den Besonderheiten zählt rein optisch die Webcam. Diese wurde – mittlerweile bei Huawei-Notebooks üblich – in die Tastatur gebaut und versteckt sich als physische Taste. Mit einem Druck auf die Kamera, poppt diese auf und ist einsatzbereit. Das mechanische Scharnier funktioniert gut, allerdings sitzt es bei unserem Testmodell leicht schief im Gehäuse – das trübt das Gesamtbild der sonst guten Verarbeitung. Auf der Unterseite des Matebooks hat Huawei zwei Lautsprecher und den Einzug der aktiven Lüftereinheit integriert.

Das Display misst eine Diagonale von 15,6 Zoll. Mit 1920 × 1080 Pixeln und 141 ppi ist das Display des Matebook ausreichend scharf. Ein klareres Bild liefern das Swift 3 und Vorke Notebook 15. Hier kommen die Modelle auf jeweils 157 ppi bei gleicher Auflösung. Die Betrachtungswinkel stimmen beim Matebook, auch von der Seite – rund 45 Grad von der Bildschirmmitte – erkennt man noch alle Details.

Uns gefällt besonders, dass das Display matt und entspiegelt ist. Beim Matebook X Pro hat Huawei noch auf ein spiegelndes Display gesetzt. Die Displayhelligkeit mit gemessenen 245 nits (Candela/qm) überzeugt hingegen weniger. Damit ist das D15 minimal heller als das Vorke mit 237 nits, es fehlen aber gut 150 nits zum teuren Matebook Pro.

Breite und Tiefe der Tastatur des D15 sind stimmig und entsprechen einer klassischen externen Tastatur. Einzig bei den F-Tasten muss man sich umgewöhnen. Diese hat Huawei verkleinert und verschoben, damit die Webcam mittig Platz findet. Weniger schön empfinden wir die raue Haptik der Tastatur. Warum der Hersteller das gemacht hat, ist unklar. Für uns bietet es keinen ersichtlichen Mehrwert. Der Tastenhub ist ausreichend komfortabel und ähnelt dem der aktuellen Macbooks (ab Ende 2018).

Das Touchpad des Matebook D15 ist gut gelungen. Huawei platziert es mittig und gibt dem Pad 7,5 × 12 Zentimetern ausreichend Platz, um beim Schreiben mal schnell mit dem Daumen den Mauszeiger zu bewegen. Das ist für den Alltag wichtig, nicht jeder Hersteller bekommt das hin. Das Touchpad des Vorke 15 ist beispielsweise mit 8,5 × 14,5 Zentimeter zwar schön groß, allerdings rutscht man beim Tippen immer mit den Handballen drüber.

Der Fingerabdrucksensor ist am oberen rechten Rand der Tastatur zu finden. Dieser ist gleichzeitig der On- / Off-Button. Fingerabdrücke erkennt das D15 selbst bei leicht schwitzigen Fingern optimal. Windows Hello, die Gesichtserkennung von Microsoft, ist nicht integriert. Das liegt an der versenkbaren Kamera.

Das Matebook D15 bietet ein vorinstalliertes Windows 10 Home und wird nur in einer Variante angeboten. Huawei hat das Notebook mit dem nicht mehr ganz aktuellen Vierkern-Prozessor AMD Ryzen 5 3500U (weitere Informationen auf heise online ), der Radeon Vega 8 Grafikkarte, 8 GByte DDR4-Arbeitsspeicher und einer SSD mit 256 GByte Speicherkapazität ausgestattet.

Das Huawei Matebook D15 ist in Hinblick auf die Hardware mit einem Acer Swift 3 oder Vorke Notebook 15 vergleichbar. Im PC Mark 10 Extended kommt das Matebook D15 auf 3037 Punkte und liegt damit rund 2000 Punkte unter den Mindestanforderungen eines aktuellen Gaming-PCs. Die Leistung reicht für alltägliche Aufgaben wie Surfen, Office-Arbeit und Bildbearbeitung. Abstriche muss man bei Videobearbeitung und Gaming machen, dafür ist der 650-Euro-Rechner einfach nicht ausgelegt. Mit wenigen Details läuft Counter-Strike: Go gerade noch flüssig. Wer dennoch auf dem D15 zocken will, sollte sich einen Cloud-Gaming-Dienst wie Google Stadia oder Shadow (Testbericht) zulegen. Dafür hat das Matebook nahezu doppelt so viele Punkte im PC-Mark-Benchmark wie das Vorke Notebook 15 – das kommt gerade einmal auf 1.602 Punkte.

Der Akku bietet 42 Wh beziehungsweise 3665 mAh. Im Modern Office Battery Mark scheidet das Matebook gut ab. Der Test führt alltägliche Aufgaben innerhalb einer gesamten Akkuladung durch. Das D15 kommt hier auf rund 5:20 Stunden. Das weicht um eine Stunde von den Herstellerangaben ab, ist aber noch im Rahmen. Immerhin reicht das D15 somit für eine Zugfahrt von München nach Berlin – wenn es keine Verspätung gibt. Zum Vergleich: Das Vorke Notebook 15 für rund 400 Euro kommt im Test nur auf rund 3:15 Stunden.

Für die kabellose Verbindung nutzt das D15 neben Huawei Share noch Bluetooth 5.0 und WLAN im Funknetzstandard 802.11a/b/g/n/ac mit 2,4 und 5 Ghz-Frequenzband. Das entspricht aktuellen Standards.

Beim Thema Umbau und Reparatur hat Huawei leider gespart, beispielsweise sind der Arbeitsspeicher und der Akku fest eingebaut. Bei einem Defekt kann man die Komponenten nicht austauschen.

Das Huawei Matebook D15 hat eine UVP von 649 Euro. Wer sich das Gerät bis zum 8. März 2020 kauft, bekommt zudem noch die Huawei Freebuds 3 (Testbericht) dazu. Günstigere Angebote ohne Kopfhörer finden sich aber bereits jetzt im Preisvergleich. So gab es das D15 Anfang Februar 2020 bereits für 600 Euro.

Das Huawei Matebook D15 bietet für sein Geld schickes Design, hochwertige Verarbeitung und gute Hardware für den Alltag – privat wie beruflich. Das Notebook sieht gut aus, fühlt sich aber an der einen oder anderen Stelle billig an.

Akkulaufzeit und Displayhelligkeit empfinden wir als zu schwach. Auch stört uns, dass Akku und Arbeitsspeicher fest verlötet sind. Dafür ist der Preis mit rund 650 Euro attraktiv.

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