Huawei Band 6 im Test: Fitness-Tracker mit AMOLED-Display und SpO2-Messung

Huawei Band 6 Teaser
Pro und Contra
  • Hervorragende Akkulaufzeit
  • Gutes, helles Touch-Display
  • Gutes Aktivitäts-Tracking
  • Schmales Armband
  • Konservative Kalorienberechnung
  • Teils ungenaue Pulsmessung, je nach Sportart
  • 4.5

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Huawei bietet mit dem Huawei Band 6 eine hauseigene Alternative zum Honor Band 6. Wir prüfen im Test, wie sich beide Geräte unterscheiden und ob das Huawei Band 6 das bessere Honor Band ist.

Honor war lange Teil des Huawei-Konzerns, soll künftig aber ein eigenständiges Unternehmen sein. Damit sind hoffentlich auch die Zeiten vorbei, in denen sich Huawei- und Honor-Produkte so ähnlich waren, dass man die Unterschiede nur im Detail findet.

Das aktuelle Huawei Band 6 dürfte einen Großteil der Entwicklung durchlaufen haben, bevor es zur Trennung von Honor kam. Denn der neue Fitness-Tracker ähnelt dem Honor Band 6 (Testbericht) immer noch stark.

Im Test wollen wir klären, wo die Unterschiede liegen und ob man einfach zu dem Fitness-Tracker greifen sollte, der gerade günstiger ist.

Die Verpackung des Huawei Band 6 unterscheidet sich nicht von der des Honor Band 6. Eine zweckmäßige Pappschachtel beinhaltet den Tracker inklusive Armband sowie ein Ladekabel mit Ladeadapter und eine Schnellstartanleitung. Das Gehäuse des Trackers besteht aus Kunststoff und das Armband aus Silikon. Der Ladeadapter ist fast derselbe wie beim Honor-Modell, allerdings unterscheiden sich die Pins bei beiden Trackern. Die Ladekabel lassen sich also nicht mit dem jeweils anderen Gerät nutzen. Schade, beim Vorgänger Huawei Band 4 (Testbericht) konnte man das Gerät direkt an einer USB-A-Buchse aufladen, dieses praktische System hätte Huawei gerne beibehalten können.

Beim Display nehmen sich das Huawei Band 6 und das Honor Band 6 ebenso wenig wie beim Armband. Beide Geräte besitzen ein 1,47 Zoll großes AMOLED Touch-Display. Das Huawei Band 6 macht bei der Anzeige eine erwartungsgemäß sehr gute Figur: Die Helligkeit des Bildschirms ist hervorragend, auch bei schräger Draufsicht oder direktem Lichteinfall. Das Silikonarmband ist funktional und der Tracker selbst macht sich beim Schlafen nicht negativ bemerkbar.

Die Einrichtung des Huawei Band 6 ist in wenigen Minuten erledigt. Wir laden die Huawei Health App herunter, rufen die Kopplungs-Funktion im Geräte-Menü auf und folgen den Anweisungen auf dem Bildschirm. Ein Konto bei Huawei Health ist Voraussetzung.

Für alle Funktionen benötigt das Huawei Band 6 die Huawei Health App, soweit keine Überraschung. Weitere Apps oder Dienste sind nicht erforderlich. Wie immer ist die App gut gelungen und einfach zu bedienen. Inhalte werden sauber aufbereitet, die Vitaldaten sind verständlich visualisiert.

Was die deutsche Sprachfassung anbelangt, hat Huawei mittlerweile deutlich dazugelernt: Wir konnten auf dem Huawei Band 6 fast keine Schreib- oder Übersetzungsfehler entdecken. Lediglich die Datumsanzeige im Hauptbildschirm bleibt in englischer Sprache, eine deutsche Übersetzung für Wochentage und Monate gibt es nicht. Außerdem zeigte der Tracker uns eine Benachrichtigung über ein verfügbares Update nicht korrekt beziehungsweise in unvollständigen deutschen Wortfetzen an.

ACHTUNG: Die Huawei-Health-App im Google Play Store ist mittlerweile veraltet. Huawei bietet die aktuelle Version als APK zum Download und Installation an, wahrscheinlich, weil das Unternehmen von Google Play Diensten ausgeschlossen wurde. Zudem ist ein Abgleich mit anderen Diensten wie Google Fit nicht mehr möglich.

Das Aktivitäts-Tracking ist das Steckenpferd des Huawei Band 6: Die Aufzeichnung zurückgelegter Schritte funktioniert zuverlässig und genau. Schütteln des Geräts, schnelle Armbewegungen oder die schnelle Fortbewegung mit Hilfsmitteln beeinträchtigten die Genauigkeit nicht. Die pro Testtag gezählten Schritte entsprachen in der Summe bis auf eine Abweichung im einstelligen Bereich derjenigen unseres Kontrollgeräts (Garmin Vivoactive 3).

Wir können – wie schon beim Honor Band 6 und den Vorgängermodellen – in der Huawei Health App ein Schrittziel festlegen. Der Tracker informiert uns dann, sobald wir dieses Ziel erreicht haben. Genauere Details zur Summe der zurückgelegten Schritte pro Tag, Woche, Monat und Jahr (inklusive eine Unterteilung in Laufen, Gehen und Gehen mit Steigung) können wir über die App aufrufen.

Ebenfalls mit dabei ist die Messung der Sauerstoffsättigung im Blut, die über den optischen Sensor des Geräts funktioniert. Das bleibt ein nettes, aber eigentlich überflüssiges Gimmick, weil die Zielgruppe des Huawei Band 6 von diesen Werten nicht wirklich profitiert und die Aussagekraft der Messung begrenzt bleibt.

Viel nützlicher ist hingegen die integrierte Musiksteuerung, über die wir ganz einfach auf unserem Smartphone gespeicherte Musik wiedergeben können. Das Huawei Band 6 verfügt zwar nicht über einen eigenen Musikspeicher, da wir unterwegs das Smartphone für das GPS-Tracking benötigen, fällt das aber nicht weiter ins Gewicht. Die Musiksteuerung funktionierte im Test intuitiv und problemlos.

Das Huawei Band 6 ist ein Fitness-Tracker und keine Sportuhr. Das merkt man spätestens, wenn man das Gerät für umfangreichere Sporteinheiten nutzen möchte. Dann nämlich muss das Huawei Band 6 wie viele andere Tracker ein paar Federn lassen.

Der Fitness-Tracker besitzt kein eigenes GPS, was wir in dieser Preisklasse aber auch nicht unbedingt erwarten. Stattdessen verbindet sich der Tracker per Bluetooth mit dem Smartphone und nutzt dann dessen GPS-Funktion, um die beim Laufen, Gehen oder Radfahren zurückgelegte Strecke zu messen. Alternativ können wir auch ganz auf GPS verzichten und die Strecke nur über den Bewegungssensor aufzeichnen lassen. Das funktionierte im Test wie schon beim Honor Band 6 ziemlich gut – die Abweichung der Messung lag im Vergleich zu unserem Kontrollgerät mit GPS bei 0,05 km auf einer Gesamtstrecke von 5 km.

Neben dem Gehen, Laufen und Radfahren erlaubt das Huawei Band 6 aber auch die Aufzeichnung diverser weiterer Sportarten. Insgesamt stehen 96 verschiedene Trainingsprofile zur Auswahl, darunter neben verschiedenen Ausdauersportarten beispielsweise auch Krafttraining, Yoga, Boxen, Bogenschießen, Reiten oder sogar Tauziehen. Außerdem gibt es eine automatische Trainingserkennung, über die das Huawei Band 6 von selbst erkennt, wenn wir eine Sporteinheit starten. Das funktionierte im Test problemlos und wir konnten anschließend direkt das Tracking für die jeweilige Sportart auswählen.

Der Haken an der Sache: Wer ungewöhnlichere Sportarten mit dem Huawei Band 6 aufzeichnen möchte, muss gegebenenfalls eine alternative Methode zur Pulsmessung wählen. Denn während die Messung der Herzfrequenz bei Ausdauersportarten mit größtenteils gleichmäßigem Puls sehr gut und genau funktioniert, hat der Tracker ein paar Probleme mit schnellen Pulswechseln. Wer beispielsweise häufig Tabata-Einheiten oder Krafttraining macht, muss wesentliche Abweichungen und Ungenauigkeiten bei der Pulsmessung in Kauf nehmen. Hier schlägt sich etwa der Polar Variety Sense (Testbericht) deutlich besser.

Das wirkt sich dann auch auf die Berechnung des Kalorienbedarfs der einzelnen Sporteinheiten aus, wo das Huawei Band 6 ähnlich wie das Honor Band 6 sehr konservativ vorgeht. Die Unterschiede auf einer Laufrunde von 6,5 Kilometern lagen bei rund 50 Kilokalorien im Vergleich zum Kontrollgerät. Bei Sporteinheiten, während derer die Pulsmessung nicht genau funktioniert, fällt dieser Unterschied entsprechend größer aus. Ob sich solche Abweichungen noch in einem vertretbaren Rahmen bewegen, muss jeder Nutzer selbst entscheiden.

Beim Thema Schlaf gibt es hingegen wenig zu meckern: Das Huawei Band 6 misst zuverlässig Einschlaf- und Aufwachzeiten, während die App die einzelnen Schlafphasen in übersichtlichen Diagrammen aufbereitet. Die App gibt dann basierend auf der Analyse der einzelnen Schlafphasen eine Bewertung der Schlafqualität ab und zeigt Empfehlungen zur Verbesserung des Schlafverhaltens an. Dass diese Daten nicht mit einer Aufzeichnung in einem Schlaflabor mithalten können, dürfte jedem Nutzer klar sein. Trotzdem liefert der Tracker in Kombination mit der App aber hilfreiche Hinweise und zeigt klare Tendenzen auf, an denen sich zumindest langfristig Unregelmäßigkeiten beim Schlafen ablesen lassen.

Die Weckfunktion des Huawei Band 6 funktioniert ebenfalls tadellos. Wir legen über die Einstellungen des Alarms verschiedene Weckzeiten fest und das Gerät vibriert um die entsprechende Uhrzeit ausreichend stark, sodass auch Personen mit tiefem Schlaf gut aufwachen sollten.

Wie das Honor Band 6 verfügt auch das Huawei Band 6 über ein Stress-Feature. Wer die automatische Stressanalyse in der Huawei Health App aktiviert, bekommt Hinweise über den aktuellen und langfristigen Stresszustand (Tag, Woche, Monat, Jahr). Außerdem haben wir die Möglichkeit, direkt über den Tracker eine Atemübung zur Stressreduktion durchzuführen. Beide Funktionen sind eine nette Dreingabe, bieten aber keinen wirklichen Mehrwert. Ähnlich wie beim Schlaftracking lassen sich aber zumindest beim Stresslevel eine langfristige Tendenz beziehungsweise zwischenzeitliche Ausreißer ablesen, was in Einzelfällen hilfreich sein kann.

Nutzer erleben bei der Benachrichtigungsfunktion keinerlei Überraschungen, hier bleibt alles beim Alten. Wir stellen in der App ein, welche Benachrichtigungen wir erhalten wollen und bekommen diese dann auf dem Display des Trackers angezeigt. Das funktionierte im Test problemlos und übersichtlich. Eine Antwortfunktion gibt es wie beim Vorgängermodell und dem Honor Band 6 allerdings nicht.

Huawei macht keine konkreten Angaben zur Kapazität des Akkus im Huawei Band 6. Weil der Hersteller die Laufzeit aber mit 14 Tagen angibt, gehen wir davon aus, dass der gleiche oder zumindest ein vergleichbarer Akku wie beim Honor Band 6 mit einer Kapazität von 180 mAh verbaut ist. Das Huawei Band 6 besitzt damit wie das Honor Band 6 im Vergleich zum Vorgängermodell die doppelte Akkulaufzeit.

Unser Test bestätigt die Angaben von Huawei: Das Huawei Band 6 hält bei durchschnittlicher Nutzung und fünf Sporteinheiten pro Woche die versprochenen 14 Tage durch. Allerdings gilt auch hier wie schon beim Honor Band 6: Wir benötigen zum Aufladen den beiliegenden Ladeadapter. Geht dieser Adapter verloren, können wir nicht einfach ein beliebiges anderes USB-Kabel nutzen.

Huawei verkauft das Band 6 in vier Farbvarianten (Pink, Orange, Schwarz, Grün) zum Preis von 54,99 Euro (UVP).

Wer unseren Test des Honor Band 6 (Testbericht) bereits gelesen hat, dürfte von unserem Testurteil für das Huawei Band 6 wenig überrascht sein: Huawei liefert mit diesem Tracker erneut ein sehr gutes, günstiges Gerät ab, das sich aber praktisch nicht vom Honor Band 6 unterscheidet. Auch hier gilt: Ein paar kleine Schwächen bleiben, wie die eher mäßige Pulsmessung.

Wer aber einen preiswerten Fitnesstracker mit hoher Akkulaufzeit und einem angenehm großen Display sucht, der hauptsächlich für die tägliche Aktivitätsaufzeichnung zum Einsatz kommen soll, wird mit dem Huawei Band 6 definitiv glücklich. Weil das Huawei Band 6 und das Honor Band 6 fast das gleiche Gerät sind, empfehlen wir Kaufinteressenten einen Preisvergleich und den Erwerb des jeweils günstigeren Modells.

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