HTC Vive Cosmos Elite im Test: Gutes Tracking, hoher Preis

HTC Vive Cosmos Elite im Test: Gutes Tracking, hoher Preis
Pro und Contra
  • Sehr gutes Tracking
  • Tolle Immersion
  • Sehr gute Spieleunterstützung
  • Preis
  • 5.0

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Das VR-Headset HTC Vive Cosmos Elite zielt auf Gamer, die Platz für externe Basisstationen haben. Dafür bekommt man ein sehr gutes Tracking und ein tolles VR-Gefühl. TechStage testet das VR-Headset.

Mit der Cosmos-Plattform hat HTC den Nachfolger der Vive im Angebot. Die Idee dahinter: Eine zentrale Einheit, die sich flexibel umrüsten lässt, je nachdem, was die Anforderungen und das Budget hergeben. Nachdem wir bereits die Vive Cosmos (Testbericht) mit integriertem Tracking im Test hatten, folgt nun die Elite-Variante. Deren Versprechen: Deutlich mehr Präzision dank der externen Tracking-Stationen und einem anderen Controller.

Der Test zur Vive Cosmos erscheint in unseren Themenwelten VR und Gaming . Dort haben wir bereits Tests zu Vive Cosmos (Testbericht) , Oculus Rift S (Testbericht) , Oculus Quest (Testbericht) und HP Reverb (Testbericht) veröffentlicht. Wer mehr Grafikpower sucht, dem empfehlen wir unseren Grafikkarten-Vergleich , wer einen VR-PC bauen will, der sollte sich unseren PC-Bauvorschlag unter 650 Euro ansehen. Im Ratgeber Virtual Reality zeigen wir, was man alles bei VR beachten sollte.

HTC schickt ein großes Paket zum Käufer. Darin liegt das Headset, zwei Basisstationen und zwei Controller. Dazu kommen Kabel, Adapter und Netzteile, mit denen man die Komponenten an PC und Stromnetz anschließt. Für die beiden Lighthouse-Basisstationen liegen zwei Halter bei, mit denen man sie an der Wand festschrauben kann. Wem das zu final ist, der kann Stative für Lampen oder Blitzgeräte nutzen, an der Unterseite der beiden Stationen sind jeweils Gewinde für die Standardanschlüsse eingebohrt. HTC verkauft zudem noch Klammern, mit denen man die Stationen festklemmen kann.

Ansonsten ist alles Notwendige im Paket, das Headset kommt mit Mikrofon und Kopfhörern, so dass man hier keine externen Produkte benötigt. Nach dem Auspacken sollte man aber zunächst die Controller aufladen. Diese haben einen Akku im Inneren und werden per Micro-USB-Anschluss geladen. Die Controller sind übrigens dieselben, die der ersten Vive beilagen. Verglichen mit denen der Vive Cosmos sind sie deutlich größer.

Eigentlich unterscheidet sich die Vive Cosmos Elite nur wenig von der Vive Cosmos. Das Innenleben inklusive LCDs, Auflösung (1440 ×x 1700 Pixel pro Auge), Sichtfeld und Bildwiederholfrequenz ist identisch zur Vive Cosmos. Der große Unterschied ist die Faceplate an der Front des Gerätes. Wo bei der Vive Cosmos sechs Kameras sitzen, besitzt das Vive Cosmos Elite vier Kameras und einen Ring von Sensoren. Theoretisch wäre die Faceplate sogar austauschbar, womit sich das Vive Cosmos auf das Cosmos Elite aufrüsten lassen könnte.

Das Highlight sind die beiden Lighthouse-Basisstationen. Damit erhält das Vive Cosmos Elite alle notwendigen Komponenten, um den Spieler nicht nur über das Headset zu tracken, sondern auch über externe Sensordaten. Das Ziel ist, dass damit die Position des Spielers und vor allem die Position der Controller deutlich genauer bestimmt werden kann.

Die Tabelle zeigt die verschiedenen Ausführungen der Vive Cosmos im Vergleich zu anderen VR-Headsets:

VR Headset Auflösung pro Auge Sichtfeld Wiederholungsrate Display-Technik Tracking Link
HTC Vive Cosmos Elite 1440 × 1700 110 90 Hz LCD Extern
HTC Vive Cosmos 1440 × 1700 110 90 Hz LCD Inside-Out zum Test
HTC Vive 1080 x 1200 100 90 Hz OLED Extern zum Test
HTC Vive Pro 1440 x 1660 110 90 Hz OLED Extern zum Test
Oculus Rift 1080 x 1200 110 90 Hz OLED Exten zum Test
Oculus Rift S 1280 x 1440 110 80 Hz LCD Inside-Out zum Test
Oculus Quest 1600 x 1440 100 72 Hz OLED Inside-Out zum Test
Oculus Go 1280 x 1440 ~ 95 - 100 60 Hz / 72 Hz LCD Inside-Out zum Test
HP Reverb 2160 x 2160 114 90 Hz LCD Inside-Out zum Test
Lenovo Explorer 1440 x 1440 110 90 Hz LCD Inside-Out zum Test
Sony Playstation VR 960 x 1080 100 120 Hz OLED Inside-Out zum Test

Der Aufbau ist aufgrund der Basisstationen deutlich umfangreicher als bei der Vive Cosmos. Allerdings ist es auch etwas anders als bei der Rift (Testbericht) . Die beiden Stationen sollen gegenüberstehen, maximal fünf Meter entfernt. Beide haben einen „Blickwinkel” von 120 Grad, so dass sie nicht exakt ausgerichtet sein müssen. Zudem sollten sie über dem Kopf des Spielers sein, HTC empfiehlt zwei Meter Höhe. Oh, und Strom benötigen sie auch, entsprechend sollte man sicherstellen, dass die Netzteile mit ihren rund 3 m langen Kabeln irgendwo eine Steckdose finden. Immerhin benötigen die Stationen keine Kabelverbindung zum PC. Bei schlechter Empfangsqualität kann man die beiden Stationen direkt verbinden, im Test war das aber nicht notwendig.

Das Setup-Programm führt übrigens sehr gut durch den kompletten Aufbau. Nach dem Einrichten der Basisstationen kommt das Headset dran, dessen Adapter benötigt einen DisplayPort-1.2-Anschluss, einen USB-3.0-Steckplatz und Strom. Insgesamt zeigt sich das System also sehr moderat in den Anforderungen. Die beiden Controller erkennt das VR-Headset kabellos, im Test lief das Pairing problemlos. Vom Aufbau abgesehen, geht das restliche Setup dann sehr einfach von der Hand.

Die Vive-Software übergibt den Großteil der Einrichtung an SteamVR. Gut so, denn das Setup und die Erklärung der Controller gehen damit einfach von der Hand. Sobald ein vernünftiger Platz für die Basisstationen gefunden ist, ist man nach gut 20 Minuten fertig. Dann allerdings sollte man noch die Firmware aktualisieren. Das läuft über SteamVR und ist vergleichsweise schnell erledigt. Das Headset wird direkt aktualisiert, die Controller muss man per Micro-USB am PC anschließen, die Stationen ebenfalls. Das klingt lästig, ist aber tatsächlich schnell erledigt.

Wir haben uns im Test für Spielen im Stand entschieden, einfach, weil im Homeoffice zu wenig Platz für ein großes Spielfeld ist. Per SteamVR kann man nachträglich vom Standmodus auf ein Spielfeld wechseln, falls der Platz größer werden sollte. Man muss dann aber das Setup im Zweifel erneut laufen lassen. Wir empfehlen nach dem Setup den Neustart eines Systems, auch wenn das offiziell nicht notwendig ist.

Kommen wir zur großen Frage: Wie viel besser ist das Tracking? Wie ist das Spielgefühl? Im direkten Vergleich hat die Vive Cosmos Elite deutlich direkter reagiert als die Vive Cosmos. Bemerkt haben wir das vor allem in Shootern wie Pavlov VR . Wir konnten genauer zielen und waren insgesamt deutlich besser im Spiel. Allerdings kommt es stark aufs Spiel an. Bei Beat Saber etwa ist das Tracking auch auf günstigeren Headsets wie dem Oculus Quest dermaßen gut, dass sich der Aufpreis nicht wirklich lohnt.

Der Vorteil des neuen Tracking-Systems zeigt sich erst in einem Spiel wie Half-Life: Alyx . Verglichen mit dem Front-Tracking des Oculus Rift sind die beiden Tracker vor und hinter dem Spieler genial. So wird ganz einfach verhindert, dass man in einen toten Winkel gerät. Egal wie wir uns drehten, die Software hat uns stets korrekt erkannt. Oft haben wir uns erwischt, dass wir nach einem gewissen Aktivitätszeitraum seitlich oder mit dem Rücken zum PC standen. Beim Oculus Rift bedeutete dies Probleme beim Tracking. Bei der Vive Cosmos Elite dagegen läuft alles einfach weiter.

Was bedeutet das in der Praxis? Ja, das Tracking der HTC Vive Cosmos Elite ist besser als das eines Inside-Out-Headsets wie der Vive Cosmos oder dem HP Reverb. In Spielen, in denen es extrem auf Genauigkeit ankommt, merkt man das. Die meisten anderen Games verzeihen aber viel, entsprechend ist hier der Unterschied nicht so extrem. Vielleicht kann man es mit den Raytracing-Funktionen in Grafikkarten vergleichen: Wenn man es gewohnt ist, merkt man den Unterschied, sobald es wegfällt. Wer sowieso weniger Details gewohnt ist, dem fällt das im Zweifel gar nicht auf.

Überrascht hat uns erneut die gute Soundqualität. Obwohl HTC nur Stereo-Kopfhörer nutzt und diese aussehen, als hätte man sie in den 80ern einem Walkman-Besitzer geklaut, liefern sie eine erstaunlich gute Qualität. Wer möchte, der kann aber einfach die Kopfhörer abziehen und ein eigenes Headset per Klinke anschließen.

Das Headset trägt sich angenehm, wird aber wie alle VR-Headsets warm. Die Kopfhalterung ist, einmal korrekt eingestellt, stabil und hält das VR-Headset gut vor dem Gesicht. Gefühlt war die Vive Cosmos Elite angenehmer zu tragen als ddie Vive Cosmos, das kann aber einfach auch von der Tagesform abhängen. Das VR-Headset lässt sich wie ein Visier nach oben klappen, so dass man kurz seine Position checken kann, ohne dass man das Headset absetzen muss und den Sweet Spot eines scharfen Bildes verliert. Die Kopfhörer unseres Testgerätes waren etwas weit von den Ohren weg, dennoch war der Klang gut.

Der UVP der Cosmos Elite liegt bei 975 Euro, der Straßenpreis liegt aber deutlich darunter. Alternativ gibt es ein Bundle ohne Controller, das um die 550 Euro kostet. Sprich, wer die Controller von der ersten Vive noch hat (oder günstig bekommt), der kann vergleichsweise günstig aufrüsten. Als Accessoire gibt es zudem noch ein Wireless Kit, mit dem man auf die Kabel verzichten kann. Dies testen wir separat.

Keine Frage, mit den externen Basisstationen ist das Tracking deutlich besser. Allerdings setzt das aber auch voraus, dass man einen festen Platz hat, um die Hardware aufzubauen. Wer so ein Spielzimmer hat, der sollte auf alle Fälle zur Vive Cosmos Elite greifen. Wer eher flexibel unterwegs ist, dem raten wir zu einem VR-Headset mit Inside-Out-Tracking wie dem Vive Cosmos oder dem Oculus Rift S (wobei man letzteres beim Neukauf inzwischen nur noch mit einem Facebook-Account nutzen kann). Im Inneren zeigt HTC, dass das Unternehmen kapiert hat, wie ein VR-Headset sein muss. Spielen macht einfach Spaß, das Headset sitzt stabil und dennoch bequem vor den Augen und der Sound ist für die billige Optik der Lautsprecher überraschend gut.

Insgesamt ist die HTV Vive Cosmos Elite ein sehr gutes Headset, das sich für alle lohnt, die großen Wert auf genaues Tracking legen. Allen anderen reicht das HTC Vive Cosmos oder das Ocuslus Rift S.

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