HTC U11 life im Test: Top-Handy mit Android One!

HTC U11 life im Test: Top-Handy mit Android One!
Pro und Contra
  • Android One Updateversprechen
  • Edge Sense als Eingabemöglichkeit
  • gelungenes Design
  • anfällig für Fingerabdrücke
  • Kameralinse steht über
  • 5.0

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Das Spitzenmodell HTC U11 Plus (Testbericht) hat bei unserem Test sehr gut abgeschnitten. Nun muss die günstige Version U11 life zeigen, was sie kann. Wir haben das deutschlandweit erste Android-One-Smartphone getestet und verraten, ob sich der Kauf lohnt.

Das HTC U11 life kommt in einem unauffälligen weißen Karton mit der Aufschrift HTC U11 bei uns an. In der flachen Pappschachtel befindet sich unser blaues Testgerät, ein USB Netzteil mit 2,5-A-Ladestrom, ein USB-Type-C-Ladekabel und ein In-Ear-Headset mit verschiedenen Gummi-Aufsätzen. Zusätzlich hat HTC noch einen USB-Type-C-auf-Klinke-Adapter und eine durchsichtige Kunststoff-Schutzhülle beigelegt.

Das Design der life-Version orientiert sich stark am HTC U11 (Testbericht) und dem U11 Plus . Das blau verspiegelte Gehäuse sieht sehr sexy aus und lässt einen viel höheren Gerätepreis vermuten. Erst beim in die Hand nehmen fällt das verhältnismäßig geringe Gewicht von nur 142 Gramm auf. Auch die Haptik ist deutlich anders, als die der großen Modelle. Der Grund dafür ist das verwendete Gehäusematerial. Während das U11 und U11 Plus eine Rückseite aus Glas haben, setzt das günstige U11 life auf ein Gehäuse aus Acryl. Die Haptik ist trotzdem gut. Zwar fühlt sich die Acryl-Oberfläche etwas weniger wertig an, dafür ist sie aber etwas griffiger als Glas. Einen Nachteil haben aber beide Materialien: Sie ziehen Fingerabdrücke und Staub-Fussel magisch an. Wer das Smartphone ohne Schutzhülle nutzt, hat entweder immer Tapser auf der Rückseite oder muss das Gerät ständig putzen. Wie resistent das Gehäuse gegen Kratzer ist können wir aktuell noch nicht genau sagen, da wir sehr sorgfältig mit unserem Testgerät umgehen. Nach vier Tagen aktiver Nutzung haben wir aber noch keine Kratzer festgestellt.

Das Smartphone ist wasser- und staubdicht nach IP67. Die Verarbeitung läßt keine Wünsche offen. Die Spaltmaße sind absolut gleichmäßig und das Gerät klappert oder knarzt auch bei heftigem Zupacken nicht. Was uns aufgefallen ist: mit etwas Kraft können wir das U11 life minimal durchbiegen – das scheint am Acrylgehäuse zu liegen. Probleme entstehen dadurch aber nicht.

Der Menü-Button mit integriertem Fingerabdrucksensor sitzt unterhalb des Displays. Die geriffelte Power-Taste und die Lautstärkewippe auf der rechten Gehäuseseite sind gut zu erreichen und haben einen angenehmen Druckpunkt.

Das U11 life ist aktuell in blau und in schwarz in einer 32- und einer 64-GByte-Variante erhältlich.

Eines der herausstechendsten Merkmale des U11 life ist die Edge-Sense-Funktion. Das Gehäuse registriert dabei Druck, der seitlich auf den Rahmen ausgeübt wird. So können wir beispielsweise die Kamera-App starten und die Kamera per Druck auslösen.

Das U11 life ist in zwei Varianten erhältlich. Die Standardversion hat 32 GByte internen Speicher und 3 GByte Arbeitsspeicher. Die etwas teurere Version verfügt über 64 GByte Speicher und 4 GByte Arbeitsspeicher. Ansonsten ist die verbaute Hardware identisch.

Für ausreichend Rechenleistung, auch für aufwendige Spiele, sorgt ein Qualcomm Snapdragon 630. Im Antutu-Benchmark erreicht unser Testgerät mit 3 GByte Arbeitsspeicher 72.985 Punkte. Ein guter, wenn auch nicht überdurchschnittlicher Wert für ein Mittelklasse-Smartphone.

Zur Erweiterung des internen Speichers hat das U11 life über einen microSDXC-Slot für Speicherkarten mit maximal 2 TByte. Der Akku mit 2600 mAh ist fest verbaut und hält bei durchschnittlicher Nutzung locker eineinhalb Tage lang durch. Das Aufladen geht dank Quick Charge erfreulich schnell – super für ein Gerät in dieser Preisklasse.

Bluetooth 5.0, NFC, Fingerabdrucksensor und WLAN 802.11a/​b/​g/​n/​ac sind für so ein günstiges Gerät nicht selbstverständlich.

Auch das qualitativ sehr gute Kabel-Headset mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active-Noise-Cancellation) macht einen guten Job. Das System passt sich laut HTC durch einen kurzen Ton-Impuls an das Innenohr des Trägers an und sorgt so für einen besseren Klang. Subjektiv funktioniert das auch richtig gut.

Der Fingerabdrucksensor funktioniert schnell und zuverlässig. Die Position auf der Vorderseite ist allerdings Geschmackssache. Wir hätten die Positionierung auf der Rückseite bevorzugt.

Das Full-HD-Display hat eine Größe von 5,2 Zoll und somit eine Pixeldichte von 423 ppi (Pixel per Inch). Das reicht für eine gestochen scharfe Darstellung und ist noch nicht Standard in dieser Preisklasse.

Die Helligkeit ist ausreichend und die Bedienung bei direkter Sonneneinstrahlung macht keinerlei Probleme. Auch die Blickwinkelstabilität ist ausreichend gut.

Die beiden Kameras des U11 life liefern erfreulich gute Bildqualität für ein Gerät dieser Preisklasse. Die Hauptkamera hat eine Auflösung von 16 Megapixeln und kann 4K-Videos aufzeichnen. Slow Motion Videos mit 720p und 120 FPS kann das U11 life ebenfalls. Die Ergebnisse kommen zwar nicht an die vom U11 oder U11 Plus heran; Verstecken muss sich das U11 life aber nicht. Selbst bei mäßiger Beleuchtung sind die Bilder absolut brauchbar. Das Rauschen hält sich in Grenzen und auch die Schärfe ist ausreichend. Fehlenden Dynamikumfang macht HTC zum Teil mit der sogenannten HDR-Boost-Funktion wieder wett.

Für einen schnellen Schnappschuss oder Fotos für Facebook & Co. ist die Qualität locker ausreichend und insgesamt besser, als bei vielen anderen Mittelklasse-Geräten.

Einzig die leicht über das Gehäuse herausstehende Optik der Kamera stört uns ein bisschen. Ohne Schutzhülle ist das Objektiv der Hauptkamera so sehr anfällig für Kratzer.

Eine echte Besonderheit am U11 life ist das Betriebssystem. Das HTC-Smartphone ist das erste in Deutschland erhältliche Gerät mit Android One. Android One bedeutet, die Software kommt genau in dieser Form von Google und wird nicht vom Smartphone-Hersteller verändert. Einzig die Active-Noise-Cancellation-Software, die HDR-Boost-Funktion der Kamera und die Edge-Sense-Funktion wurden von HTC ergänzt. Die Vorteile gegenüber dem klassischen Android sind enorm. Das System ist sehr aufgeräumt und nicht mit vorinstallierten Apps und Bloatware überladen. Der noch viel größere Vorteil ist das Update-Versprechen: monatliche Sicherheitsupdates für mindestens drei Jahre und OS-Updates für mindestens zwei Jahre. Das ist mehr als die meisten Flagship-Smartphones bieten und alleine schon ein echtes Kaufargument, besonders für ein günstiges Mittelklasse-Smartphone.

Das U11 life ist zwar eine abgespeckte Version des U11, aber trotzdem richtig gut. Die Hardware ist für durchschnittliche Nutzer mehr als ausreichend. Funktionen wie Touch-Sense oder Geräuschunterdrückung sind Extras aus dem Flagship-Segment und nicht gerade selbstverständlich für ein 350-Euro-Smartphone. Die Kameras machen ebenfalls einen sehr guten Job für ein Mittelklasse-Gerät. Das Design ist zwar nicht wirklich außergewöhnlich, durch die schimmernde Acryl-Rückseite ist das U11 life dennoch richtig sexy. Das stärkste Argument neben der reinen Hardware ist aber Android One. Ein solches Update-Versprechen gibt es bei sonst kaum einem anderen Smartphone. Da das U11 life einen guten Eindruck hinterlässt und es das erste in Deutschland erhältliche Gerät mit Android One ist, bekommt es von uns eine klare Kaufempfehlung.

Wer eine echte High End-Kamera und noch mehr Rechenleistung braucht, der muss deutlich mehr Geld investieren.

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