Spitzen-Thermostat Honeywell Evohome im Test: dank WLAN ohne Hub

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Pro und Contra
  • Verarbeitung und Umfang der Komponenten
  • Sehr gutes Regelverhalten der Raumtemperatur
  • Schnittstelle für Amazon Alexa, IFTTT und Conrad Connect
  • Nutzung des Bediengerätes gewöhnungsbedürftig
  • Google Assistent nur über IFTTT, keine Kompatibilität für Apple Homekit
  • Teuer in der Anschaffung
  • 4.0

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Honeywell gehört zu den Pionieren, wenn es um programmierbare Thermostate geht. Mit Evohome hat Honeywell eine intelligente Heizungssteuerung auf den Markt gebracht, die sich ständig weiterentwickelt und den Blick in die Zukunft richtet.

Smarte Thermostate sind im Trend und eine einfache Möglichkeit, die Heizung intelligenter und energieeffizienter zu machen. In diesem Test haben wir uns das Evohome System von Honeywell genauer angeschaut, welches sich in unserer Bestenliste für smarte Heizkörperthermostate sehr gut behaupten kann und mehr bereithält als nur die Raumtemperaturregelung per App oder Sprachsteuerung.

Die Firma Honeywell gehört mit Ihren ersten elektronischen Thermostaten der Centra-Raumtronic-Reihe zu den Vorreitern und Wegbereitern für die heutigen smarten Heizkörperthermostate. Honeywell schaut somit auf eine beachtliche Erfahrung in diesem Feld zurück. Die programmierbaren Thermostate der Rondostat-Reihe erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit.

Das Evohome System war ursprünglich für die ganzheitliche Kommunikation der einzelnen Komponenten eines Heizungssystems untereinander konzipiert und wurde vor über einer Dekade eingeführt. Seitdem entwickelt sich das System ständig weiter. Im Sortiment von Evohome befinden sich Steuer- und Regelkomponenten für Wärmeerzeuger, Mischventile, Fußbodenheizungen und Einzelraumregelungen, die im Zusammenspiel einen energieeffizienten Betrieb des gesamten Heizungssystems ermöglichen. Mit Evohome sind somit die Regelung von Raumtemperaturen und Heizzeiten einzelner Räume oder mehrerer Heizzonen in Mehrfamilienhäusern realisierbar.

Auf der Softwareseite besteht die Möglichkeit, die Heizung mit der Honeywell App „Total Connect Comfort“ und dem Amazon Sprachassistenten zu steuern. Durch zusätzliche Schnittstellen für die Smart Home Plattformen IFTTT und Conrad Connect besteht zudem die Möglichkeit, Geofencing zu nutzen (Einbeziehen des Nutzerstandortes für Heizfunktionen) oder über IFTTT eine Verbindung mit dem Google Assistenten herzustellen.

Das Herzstück von Evohome ist das zentrale Bediengerät mit farbigem LC-Display und Touchscreen. Über dieses nimmt man alle notwendigen Einstellungen für die Heizungssteuerung vor. Zur Installation des Bediengerätes ist eine Verbindung mit dem heimischen WLAN notwendig. In dem Bediengerät befinden sich zwei wiederaufladbare AA-Akkus, sodass man das Gerät auch ohne direkte Stromversorgung als Fernbedienung verwenden kann. Die beiden Akkus sind, wie auch eine Anleitung, ein Tischständer zum Aufladen der Batterien und ein Stromversorgungskabel, im Lieferumfang enthalten. Wer die App für Android oder Apple nutzen möchte, muss sich über diese registrieren.

Das Design des Evohome Thermostats polarisiert. Die Einen finden es edel, minimalistisch und modern. Andere halten die Thermostate hingegen für groß, klobig und mit ihrem angeflanscht wirkenden, beleuchtete Display altmodisch. Vor allem Letzteres sticht deutlich aus der Masse hervor. Die Ziffern darauf sind groß und gut lesbar. Auch wenn die Konkurrenz immer seltener Displays auf smarten Thermostaten einsetzt, ist es beim Evohome Thermostat durchaus sinnvoll, denn ein autonomer Betrieb des Thermostats ohne die Einbindung in Evohome ist so möglich. Im Lieferumfang des Thermostats befinden sich zusätzlich zwei AA-Batterien, ein kleiner Display-Halter, ein Ventiladapter für das Gewindemaß M30 x 1,5 und ein Adapterset für die Danfoss Ventile RA, RAV und RAVL.

Da es unzählige Heizkörperventile mit unterschiedlichsten Gewindemaßen gibt, deckt dieses Adapterset nur einen kleinen Teil von Ventilen mit notwendigen Adaptern ab. Wir empfehlen euch daher die folgende Übersicht mit passenden Ventiladaptern.

Neben dem Bediengerät und den smarten Thermostaten gibt es noch weitere Komponenten in der Evohome-Reihe. Dazu gehören ein Funkraumthermostat zur lokalen Temperaturerfassung, ein Regler für Fußbodenheizungen mit bis zu fünf Zonen (auf acht erweiterbar), passende Thermoantriebe für die Fußbodenheizung sowie eine externe Antenne zur Verbindung dieser mit dem Bediengerät, ein Relais zur Kommunikation zwischen Wärmeerzeuger und Bediengerät, einen Mischregler, ein Opentherm-Modul und verschiedene Raumtemperaturfühler.

Die Installation der smarten Thermostate ist einfach durchzuführen. Zunächst ist jedoch die Demontage der alten Thermostate notwendig. Hier kann eine Wasserpumpenzange behilflich sein, um den Schraubring am alten Thermostat vorsichtig zu lösen. Angst vor austretendem Wasser muss niemand haben, da die eingebauten Heizkörperventile geschlossen bleiben. Anschließend schraubt man das Unterteil des Evohome Thermostats auf das Ventil und zieht dieses vorsichtig fest.

Etwas schwierig ist das Einlegen der Batterien in die Thermostate. Hier sind etwas Kraft und Mut notwendig. Das Batteriefach befindet sich direkt unter dem Drehrad des Thermostats und öffnet sich nur durch ein kräftiges Zusammendrücken. Nachdem die Batterien in das Fach eingelegt sind, kann man den Metallkontakt mit einer mitgelieferten Schraube festziehen. Ist das Drehrad wieder auf dem Regler befestigt, erscheinen die Sprachwahl und die Solltemperatur von 20 °C auf dem Display. Nach der Befestigung des Evohome Thermostats auf dem Ventiladapter ist die Installation hardwareseitig abgeschlossen.

Damit die Komponenten untereinander kommunizieren können, erfolgt im nächsten Schritt eine geführte Konfiguration über das zentrale Bediengerät. Das Verbinden der Thermostate erfolgt Raumweise. Man hat zum Verbinden ein Zeitfenster von circa fünf Minuten pro Thermostat. Dieses Zeitfenster ist großzügig gewählt und reicht zum Anlernen der Komponenten vollkommen aus.

Durch das längere Drücken der Menütaste auf dem Thermostat erscheint nach kurzer Zeit der Text „Kein Bind“. Ein erneutes Drücken der Menütaste aktiviert die Verbindungsfunktion am Thermostat und es verbindet sich mit dem Bediengerät.

Mit der Nachricht „Erfolgt“ auf dem Display ist die erfolgreiche Verbindung zwischen Thermostat und Bediengerät bestätigt. Im nächsten Schritt erfolgt die Konfiguration der Heizzeiten und Raumtemperaturen im Bediengerät. Die Möglichkeiten der Einstellungen im Bediengerät sind sehr umfangreich und man benötigt etwas Eingewöhnungszeit, um sich im zentralen Bediengerät zurechtzufinden.

Die App von Honeywell gehört zu den übersichtlichen am Markt. Auf der Übersichtsseite sind alle aktuellen Raum- und Solltemperaturen sichtbar. Die App ist für Android- und Apple-Produkte kostenlos verfügbar. Wer die Einstellungen für Evohome nicht über das Bediengerät machen möchte, kann einen Großteil des Feintunings über die App erledigen. Neben den Einstellungen für den Energiesparmodus, Sonderprogramme oder Ausnahmeregelungen erhält man über die App eine aktuelle Wettervorhersage seiner Region. Diese hat jedoch keinen direkten Einfluss auf die Heizung.

Evohome kann man von Haus aus mit dem Amazon Sprachassistenten Alexa verknüpfen und somit die Heizung per Sprachbefehl steuern. Für den Google Assistenten ist dies nur im Zusammenspiel mit einem IFTTT-Applet möglich. Mit dem Apple Homekit ist Evohome nicht kompatibel. Neben IFTTT ist die Einbindung von Evohome auch in die Smart Home Plattform Conrad Connect möglich. IFTTT und Conrad Connect sind kostenpflichtig, Letzteres haben wir im Test des Smart-Home-Systems Homamatic IP (Testbericht) beleuchtet.

Ein besonderes Feature ist die Steuerung der Heizung per Geofencing mithilfe eines IFTTT-Applets. Dadurch zieht man den eigenen Standort als weiteren Parameter für das Ein- und Ausschalten der Heizung heran, was zu Einsparungen der Heizkosten beitragen kann. Lange Zeit war die Geofencing-Funktion nur mit den Thermostaten von Tado (Testbericht) möglich. Dank IFTTT können jedoch immer mehr smarte Thermostate, unter anderem auch das Wiser Thermostat (Testbericht), Geofencing nutzen.

Nach der Installation benötigten wir eine kleine Eingewöhnungsphase für die Bedienung. Trotz der geführten Konfiguration müssen wir mehrmals in die Bedienungsanleitung schauen, um das Gesamtkonzept von Evohome und dem zentralen Bediengerät zu verstehen. Aufgrund der vielen Steuer- und Regelungsmöglichkeiten ist der Aufbau jedoch logisch, durchdacht und mit ein bisschen Einarbeitung verständlich. Hat man sich an das System gewöhnt, gewinnt die Steuerung über das Bediengerät deutlich an Leichtigkeit. Wer das nicht möchte, kann die wichtigsten Funktionen über die App steuern.

Das Regelverhalten von Evohome ist wirklich ausgezeichnet. Besonders die konstanten Raumtemperaturen haben uns im Langzeittest überzeugt. Es gab kaum Temperaturschwankungen und die Räume waren nie zu kalt oder zu warm, sondern entsprachen fast immer den hinterlegten Solltemperaturen.

Auch die „Fenster-Offen-Funktion“ des smarten Thermostats, welche zu einem Großteil der Energieeinsparung beitragen kann, ist sehr überzeugend. Dafür muss man jedoch die Empfindlichkeit der „Fenster-Offen-Funktion“ auf „sehr hoch“ stellen. Anschließend reagieren die Thermostate bei einem Kaltluftabfall durch geöffnete Fenster verblüffend schnell und verlässlich.

Ein kleiner Negativpunkt sind die wahrnehmbaren Stellgeräusche der Thermostate. Diese sind hörbar aber nicht unbedingt störend. Dennoch gibt es andere Systeme mit wesentlich leiseren Stellmotoren.

Der Preis fällt für die Evohome-Komponenten hoch aus. So zahlt man für die das zentrale Bediengerät mit zwei Thermostaten ab 200 Euro, das einzelne Thermostat kostet ab 55 Euro, im Viererpack fallen etwa 200 Euro an.

Die smarten Thermostate von Evohome waren über einen längeren Zeitraum im Einsatz und beeindrucken durch ihre Regelgenauigkeit. Auch die ständige Weiterentwicklung des Systems und die Komponentenvielfalt sprechen für den Einsatz von Evohome. Technik, Verarbeitung der Komponenten und die Anbindung an Smart-Home-Plattformen wie IFTTT und Conrad Connect spiegeln die Ausrichtung und langjährige Erfahrung von Honeywell wider. Das Design ist Geschmackssache, aber auf jeden Fall zweckdienlich. Weniger gefällt uns die fehlenden Schnittstellen zum Google Assistenten und Apple Homekit. Auch der Preis ist insgesamt hoch. Dennoch erhält Evohome eine richtig gute Bewertung von uns, denn in der Gesamtbetrachtung ist Evohome ein stimmiges System.

Neben Evohome testen wir viele weitere Thermostate und fassen das Ergebnis im Vergleichstest 2021: Die besten smarten Heizkörperthermostate zusammen. Einen schnellen Überblich bietet unserer Bestenliste smarte Heizkörperthermostate. Alles Einzeltests sammeln wir auf unserer Themenseite smarte Heizkörperthermostate.

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