Nicht nur im Lieferumfang gibt es einen Unterschied zwischen dem herkömmlichen Typhoon H und dem Typhoon H Pro: Auch die Onboard-Ausstattung ist eine andere. Der professionelle Hexacopter ist mit der RealSense-Technologie von Intel ausgestattet. Das R200-Modul modelliert über zwei IR-Stereokameras, eine RGB-Kamera und einen Laserscanner seine Umgebung und weicht somit Hindernissen aus. Der Typhoon H sieht nicht nur, sondern lernt auch über die Zeit mit: Anhand von GPS-Daten lernt er seine Umgebung kennen und plant somit alternativen Flugrouten.
Der rund zwei Kilogramm schwere Typhoon H kann in bestimmen Modi mit bis zu 70 Kilometer pro Stunde fliegen. Die Flugdauer mit ausgeschaltetem RealSense beträgt etwa 25 Minuten – ist das System eingeschaltet, fliegt er zwischen 15 und 18 Minuten. Danach kann der zweite Akku eingesetzt werden, der bereits im Lieferumfang dabei ist. Ähnlich wie bei dem großen Bruder, dem Tornado H920, lassen sich die Standbeine seitlich motorisiert einfahren. So kann sich die 12,4-Megapixel-Kamera mit 4K- und UHD-Videoaufnahme um 360 Grad um die eigene Vertikalachse (Yaw) drehen. Über die große Fernbedienung ST16 kann zusätzlich auch der Neigungswinkel in der Querachse (Pitch) um 90 Grad bewegt werden.
Die Antikollisionstechnik ist ein hilfreiches Feature, wenn der Hexacopter seinem Anwender hinterher fliegt. Die Sorge, dass das Fluggerät mit einem Baum oder anderen Objekten zusammenstößt, trägt man dann nicht mehr bei sich. „Das System kann sogar einen Angelhaken erfassen“ erklärte uns ein Repräsentant von Yuneec Europe gestern auf einer Veranstaltung in Schleswig-Holstein.
Das RealSense-System kann derzeit nur in die Flugrichtung schauen; fliegt es rückwärts, so dreht sich auch das R200 von Intel mit. Ein Rundblick mit 360 Grad sei für die industriellen Drohnen geplant, hieß es.
Der Typhoon H Pro funktionierte bei den Demonstrationen zuverlässig. Dieser Mehrwert hat einen Aufpreis: Statt 1399 Euro für den Typhoon H mit Ultraschall-Anti-Kollisionstechnik zahlt der Pilot hier 2099 Euro.