Gopro Hero 8 Black im Test: Zurück an die Spitze

Gopro Hero 8 Black im Test: Zurück an die Spitze
Pro und Contra
  • Sehr gute Videostabilisierung
  • Hohe Bildqualität
  • Großer Funktionsumfang
  • Keine austauschbare Linse
  • Wärmeentwicklung
  • 5.0

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Stabilisierte 4K-Videos bei 60 fps, eine Datenrate von bis zu 100 Mbit/s und ein wasserdichtes Gehäuse – mit der Hero 8 Black heizt Gopro der Konkurrenz ein. Wir testen die Action Cam.

Nachdem Gopro letztes Jahr starke Konkurrenz mit der DJI Osmo Action (Testbericht) bekommen hat, versuchen sich die Kalifornier mit der Hero 8 Black wieder an die Spitze zu setzen. Ob sie dabei auch der erst kürzlich erschienen Insta360 One R (Testbericht) die Schau stiehlt, zeigt unser Test.

Anders als bei der Hero 7 Black wurde bei der Hero 8 Black nicht nur die Technik, sondern auch das Gehäuse überarbeitet. Sowohl der Formfaktor als auch die Farbe haben sich verändert. Statt in Mausgrau kommt das neue Modell in Schwarz oder Weiß zum Kunden.

Den augenfälligsten Unterschied zu den Vorgängermodellen macht ein wirklich praktisches Extra: Der integrierte Actioncam-Mount auf der Unterseite der Kamera. Dank einer ausklappbaren Kunststoffhalterung kann die Kamera nun endlich ohne zusätzliches Gehäuse an Stativ, Helm oder Lenkstange befestigt werden. Bei den Vorgängermodellen hatten wir einen klassischen Stativanschluss vermisst – dieser ist zwar noch immer nicht an Bord, die Lösung von Gopro ist aber eine sehr gute Alternative.

Der gummierte On-Off-Taster sitzt auf der linken Gehäuseseite. Im eingeschalteten Zustand ist der Taster für den Wechsel zwischen den verschiedenen Kameramodi zuständig. Der Auslösetaster sitzt, wie gewohnt, rechts an der Oberseite. Das große Touch-Display auf der Rückseite reagiert zuverlässig und ist ausreichend hell. Das kleine Schwarz-weiß-Display neben der Kameralinse ist zwar hilfreich, eignet sich aber nicht zur Kontrolle des Live-Bildes. Für Selfie-Fans sind die Insta360 One R oder die DJI Osmo Action somit besser geeignet.

Was die Verarbeitung betrifft, gibt es an der Hero 8 Black nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil, die Verarbeitung ist vorbildlich. Das Gehäuse ist überwiegend mit weichem und griffigen Kunststoff überzogen. Die mehrwöchige Testphase hat unsere Gopro ohne sichtbare Spuren überstanden. Die Hero 8 ist äußerst robust, so wie das bei einer Actioncam sein sollte. Stürze aus einer Höhe von 1 m auf den Fußboden hat die Hero 8 Black problemlos überstanden. Moderate Stürze auf Asphalt hinterlassen nur oberflächliche Spuren.

Die geöffnete Klappe vor der USB-C-Buchse sowie Akku- und Speicherkartenfach hat im Test mehrfach gelöst. Das erneute Einrasten des Bauteils klappt aber problemlos – anders als bei unserer privat genutzten Hero 2018 (Testbericht) . Ein Austausch der Schutzlinse, wie bei der Hero 7 Black, ist leider nicht mehr möglich. Die Linse ist nun fest im Gehäuse integriert. Das ist schade, denn die Linse ist im Ernstfall das am meisten gefährdete Teil. Drohnenpiloten können ein Lied davon singen – bei Abstürzen leidet immer erst das Glas. Immerhin: Zum Schutz vor Kratzern steht das Kunststoffgehäuse minimal über die Linse hinaus. Kommt es hart auf hart, hilft das aber auch nur sehr begrenzt.

Durch die angenehm griffige Oberfläche und das schwarze Gehäuse sind Schmutz und Staubpartikel schnell zu sehen. Da das Gehäuse staub- und wasserfest ist, ist dies aber kein echter Nachteil. Schlammspritzer und andere Verunreinigungen lassen sich bequem unter laufendem Wasser abspülen. Bis zu einer Tiefe von 10 Metern ist die Hero 8 Black wasserfest. Wer die Kamera für echte Tauchgänge in größerer Tiefe verwenden will, braucht das optional erhältliches Tauchgehäuse.

Der Funktionsumfang für Foto- und Videoaufnahmen ist mit dem anderer Actioncams vergleichbar. Die großartige Aufnahmequalität und der hohe Grad an Stabilisierung macht die Gopro Hero 8 Black trotzdem zur derzeit besten klassischen Actioncam. Wer eine noch höhere Qualität will, kann derzeit eigentlich nur zur modularen Actioncam One R von Insta360 zusammen mit dem 1-Zoll-Aufsatz greifen. Diese ist allerdings deutlich teurer. Das günstigere und technisch vergleichbare 4-K-Weitwinkel-Modul der One R ist der Gopro unterlegen.

Neben extrem gut stabilisierten Videos mit bis zu 4K-Auflösung bei 60 fps, macht die Hero 8 Black Zeitlupen und Zeitrafferfilme. Für Fotos stehen Serienaufnahmen, Auslöse-Timer und Serienbildfunktion zur Verfügung. Auch die von den Vorgängermodellen bekannte Sprachsteuerung ist mit an Bord. Wie beim Vorgängermodell stehen vier verschiedene Sichtwinkel zur Verfügung.

Die Aufnahmen haben einen hohen Dynamikumfang, eine knackige Schärfe und eine schöne Farbwiedergabe. Selbst bei schlechten Lichtsituationen macht die Gopro einen guten Job. Die Stabilisierung ist noch einen Tick besser als bei der gesamten Konkurrenz. Auf ein zusätzliches Gimbal kann man so getrost verzichten.

Die Hero 8 Black ermöglicht bei der Aufzeichnung eine maximale Datenrate von 100 Mbit/s und schließt so zur Osmo Acition auf. Dieser Aspekt ist insbesondere bei hohen Ansprüchen an die maximal erreichbare Videoqualität wichtig. Artefakte und Bildfehler bei hochauflösenden Aufnahmen sollten so der Vergangenheit angehören. Die Testaufnahmen der letzten Tage bestätigen diese Hoffnung.

Die HDR-Fotofunktion wurde überarbeitet und bietet nun deutlich bessere Ergebnisse. Die Vorteile der HDR-Funktion machen sich insbesondere bei Aufnahmen mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast bemerkbar.

Anders als bei der Osmo Action ist bei der Hero 8 Black wieder ein GPS-Modul verbaut. Auch wenn der Mehrwert der ortsbasierten Daten beim Videodreh streitbar ist, dieser Punkt geht an Gopro. Wer seine Videos mit Höhen- und Geschwindigkeitsdaten aufpeppen möchte, wird das Feature nicht missen wollen.

Die Bedienung der Hero 8 Black ist intuitiv, komfortabel und unkompliziert. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase findet man sich schnell zurecht. Durch die vergleichsweise kurze Einschaltzeit ist die Gopro sehr schnell einsatzbereit.

Die Steuerung per WLAN, mit der bekannten Gopro-App, funktioniert zuverlässig und macht die Bedienung noch bequemer. Dank des Front-Displays ist der Griff zur App selbst an schwer zugänglichen Stellen nur selten wirklich nötig. Das mobile Bearbeiten und Teilen der Videos mit Hilfe des Smartphones funktioniert gut.

Bei langen Aufnahmen in hoher Auflösung oder beim drahtlosen Übertragen von Videos wird die Hero 8 Black schnell sehr warm – im Test lag die Kamera während der Übertragung in einer Jackentasche und schaltete sich wegen Überhitzung ab. Mit ausreichender Luftzufuhr tritt dieses Problem aber nicht auf. Die Akkulaufzeit beträgt, je nach Art der Nutzung und gewählten Einstellungen circa eine Stunde. Wer längere Aufnahmen (Zeitraffer) machen will, kann während der Nutzung eine Powerbank anschließen.

Für die Hero-Reihe gibt es eine bekanntermaßen eine schier unüberschaubare Anzahl an Zubehör. Dazu zählen Taschen, Koffer, Ersatz-Akkus, Ladestationen, diverse Halterungen, Unterwassergehäuse, Selfie-Sticks, schwimmfähige Griffe, Aufsatzfilter und mehr.

Wer weiteres Zubehör benötigt, kann sich bei Drittherstellern und der Konkurrenz bedienen. Günstige Zubehörpakete gibt es ab circa 20 Euro. Wer die Kamera unter wirklich harten Bedingungen einsetzt, sollte allerdings hochwertige Komponenten aus Metall verwenden. Die billigen Plastik-Teile von Noname-Herstellern sind vergleichsweise wenig widerstandsfähig.

Mit der Hero 8 Black ist Gopro zurück an der Spitze und bietet die derzeit beste klassische Actioncam. In Sachen Bildqualität und Stabilisierung kann die technisch vergleichbare Konkurrenz nicht ganz mithalten. Die Unterschiede sind zwar minimal, aber sichtbar.

Fairerweise muss man anmerken, dass der hauchdünne qualitative Vorsprung seinen Preis hat. Im Vergleich zur DJI Osmo Action (Testbericht) kostet die Hero 8 Black knapp 100 Euro mehr. Für den professionellen Nutzer ist dies verschmerzbar. Privatanwender müssen sich allerdings überlegen, ob sich der Aufpreis lohnt. Wer tatsächlich noch höhere Ansprüche hat, muss noch tiefer in die Tasche greifen und sich die Insta360 One R mit 1-Zoll-Aufsatz kaufen. Deren Zuverlässigkeit ist wegen unausgereifter Software aber nicht mit der von Gopro oder DJI vergleichbar.

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