Google Home Mini im Test: klein, schlau und mieser Klang

Google Home Mini im Test: klein, schlau und mieser Klang
Pro und Contra
  • Einfache Installation
  • Großer Funktionsumfang
  • Ausgereifte Sprachsteuerung
  • Miese Klangqualität
  • Kein Audioausgang
  • 3.0

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Amazon hat die Messlatte für intelligente Sprachassistenten mit der Echo-Modellreihe sehr hoch gelegt. Wir haben getestet, was Googles Mini-Lautsprecher Home Mini kann und ob er mit Alexa mithält.

Der kleine Lautsprecher ist unauffällig und dezent gestaltet. Das abgerundete Gehäuse ist mit Stoff überzogen und hat einen Durchmesser von 98 Millimetern und eine Höhe von 42 Millimetern – das entspricht etwa der Größe eines Schoko-Donuts. Das Gewicht vom Home Mini liegt bei 173 Gramm.

Auf der Oberseite befinden sich unter der Stoffabdeckung die berührungsempfindlichen Bedientaster und eine Status-LEDs. Auf der Unterseite sitzt ein Mute-Schalter, welcher die internen Mikrofone deaktiviert. Zur Stromversorgung setzt Google auf einen Micro-USB-Anschluss. Eine Klinkenbuchse oder sonstige Anschlussmöglichkeiten für andere Lautsprecher gibt es nicht.

Verfügbar ist die smarte Box in den Farbtönen Kreide (weiß/grau), Koralle Exklusiv (rot) und Karbon (schwarz).

Neben der Funktion als Internetradio und Jukebox hilft der Google Home Mini uns in vielen Alltagssituationen. Er dient als Wecker, Taschenrechner, Übersetzer, hilft beim Anlegen der Einkaufsliste oder sucht den nächsten Spielzeugladen oder Pizzaservice in der Umgebung. Und all das funktioniert perfekt per Zuruf. Auch Witze erzählen oder das TV-Programm ansagen kann der Google Assistent, die Qualität von beidem schwankt allerdings. Als Audio-Quelle dienen beispielsweise Spotify, Tunein Radio, Google Play Music oder Soundcloud. Da der Home Mini über keinen Audio-Ausgang verfügt, können wir die Musik aber nur an Lautsprecher oder Stereoanlagen streamen, die mit Chromecast-Audio ausgerüstet sind.

Auf Chromecast-kompatible Fernseher greift der Home Mini ebenfalls zu und spielt beispielsweise das Programm von Netflix, Zattoo oder Maxdome ab, aber auch Inhalte von NTV, ARD oder ZDF stehen zur Verfügung. Chromecast lässt sich per HDMI-Stick nachrüsten. Schade, dass es keine Infrarot-LED gibt, mit der der Home Mini die zugehörigen Geräte auch ein- und ausschalten sowie den Kanal wählen könnte.

Anders als das System von Amazon erkennt und unterscheidet Google die Stimmen von bis zu sechs verschiedenen Anwendern. Amazons Alexa ist es egal, wer mit ihr spricht.

Ein kurzes „Hey Google” oder „Okay Google” aktiviert die Spracherkennung. Um Antworten zu finden, greift der Google-Assistent auf die große Datenbank des Internetriesen zurück. Wie auch bei Alexa endet das am Anfang oft damit, dass die Spracherkennung nicht versteht, was wir von Ihr wollen. Je mehr wir herumprobieren, desto besser wird es – allerdings lernen wir, wie Google angesprochen werden will.

Google Home Mini versteht uns zwar nicht so perfekt, wie der Amazon Echo, dafür empfinden wir den Assistente irgendwie sympathischer und persönlicher.

Die Erweiterungen, die bei Amazon Skills heißen, gibt es bei Google unter dem Namen Actions. Da finden sich beispielsweise Möglichkeiten zur Steuerung von WLAN-Steckdosen, Lampen oder sonstigen Haushaltsgeräten, kompatibel sind beispielsweise Geräte von Philips Hue, Belkin, Wemo, Wiz oder Gigaset.

Die zugehörige App Google Home ist nicht nur für Android, sondern auch für iOS verfügbar. Wir haben im Test sowohl ein iPhone als auch ein Android-Smartphone benutzt und hatten damit keinerlei Probleme. Das Einbinden des Google Mini ins WLAN klappt erfreulich unkompliziert. Das Anlernen der eigenen Stimme ist ebenfalls schnell erledigt, der Nutzer muss den Lautsprecher einfach ein paar mal mit dem „Hey Google” ansprechen.

Die App selbst dient vor allem als Kommandozentrale und wird hauptsächlich gebraucht, um andere Accounts und Zugänge, etwa für Spotify oder smarte Haushaltsgeräte, zu konfigurieren. Die eigentliche Steuerung erfolgt direkt per Sprachbefehle.

Die Einrichtung war unproblematisch und innerhalb weniger Minuten abgeschlossen. Die Bedienung ist dank gut funktionierender Spracherkennung wirklich einfach. Gewöhnungsbedürftig ist, dass der Home Mini nur auf antrainierte Stimmen hört, und sich nicht von jedem steuern lässt.

Der Gewöhnungseffekt tritt beim Home Mini ebenso schnell ein wie beim Amazon Echo. Was die ersten Tage noch einen lustiger Gag ist, wird schnell zur Routine. Wer nur einen einzelnen Home Mini zu Hause hat, merkt schnell, dass so ein Assistent eigentlich in jeden Raum gehört – und die zugehörigen Smart-Home-Komponenten gleich mit dazu. Dank der geringen Baugröße und dem unauffälligen Design passt der Home Mini ja auch prima überall hin.

Die Bedientaster am Speaker nutzen wir während des Tests übrigens überhaupt nicht. Ein einfaches “Google, lauter“ oder “leiser“ ist ja auch sehr viel komfortabler.

Die Soundqualität des Home Mini ist nicht wirklich berauschend. Echo 2 und Echo Plus haben uns zwar auch nicht restlos überzeugt, deren Klang ist aber immerhin ein Stück besser. Der Mini ist wirklich Mini; aber leider eben auch der verbaute Lautsprecher und dessen Soundqualität.

Wer seine Ansprüche stark einschränkt und nie lauter als mit einem Küchenradio hört, wird zufrieden sein. Für echten Musikgenuss braucht es aber bessere Lautsprecher – sonst fehlt es deutlich an Bass, bei hoher Lautstärke sind die außerdem Hoch- und Mitteltöner überfordert.

Die Gegner von Alexa & Co. fragen sich, wie man sich nur freiwillig eine Wanze im Haus installieren kann. In Foren und in sozialen Netzen diskutieren Kritiker und Befürworter heftig über dieses Thema. Wir machen uns aber nur überschaubare Sorgen.

Tatsächlich gab es bei der ersten Baureihe des Google LAutsprechers einen Bug, welcher dafür sorgte, dass die Box dauerhaft mithörte. Dank eines Firmware-Updates hört Home Mini nun nur auf Zuruf zu. Gerade wegen dieses Missgeschicks wird Google von der Fachpresse mit Argusaugen beobachtet – eine Wiederholung einer solchen Datenschutzpanne wäre ein PR-Disaster.

Google Home oder Alexa sollen unseren Alltag in Zukunft maßgeblich mitgestalten. Das würde niemals funktionieren, könnte man den Anbietern ungebührliches Verhalten nachweisen.

Ein theoretisches Restrisiko bleibt bestehen. Wer nicht auf den Komfort einer Sprachsteuerung verzichten möchte, kann die Systeme einbremsen – etwa mit einer Traffic-Begrenzung im Heimnetz. Für solche Kniffe sind allerdings weitergehende Netzwerkkenntnisse notwendig.

Wer sowieso nicht laut Musik hört oder schon über Lautsprecher oder eine Anlage mit Chromecast oder Chromecast Audio verfügt, der bekommt mit dem Home Mini eine tolle Smartbox. Der Funktionsumfang und die Qualität der Spracherkennung des Home Mini sind hervorragend. Wer den Einstieg zum Smarthome wagen möchte, bekommt mit dem Google Assistenten ein gutes Gerät zu einem fairen Preis. Ein Vorteil gegenüber Alexa ist unserer Ansicht nach die Spracherkennung, welche nur auf angelernte Stimmen reagiert. Ein klares Defizit ist aus unserer Sicht, das Fehlen eines Audioausgangs.

Wer schon Amazon Kunde ist, sollte sich besser einen aktuellen Echo kaufen. Die Auswahl der direkt ansteuerbaren Geräte ist riesig und Alexa scheint uns aktuell besser zu verstehen. Außerdem ist die Soundqualität der Amazon-Boxen besser und es gibt einen Anschluss für externe Lautsprecher, ganz einfach per Klinkenkabel. Auch die Auswahl an Erweiterungen, sprich Skills, ist beim Echo derzeit weit umfangreicher.

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