Gigaset GX290 Plus im Test: Hartes Outdoor-Smartphone mit Power-Akku und kabellosem Laden

HOM-Gigaset-GX290-Plus
Pro und Contra
  • kabelloses Laden
  • ordentliches Display
  • hervorragender Akku
  • nur Android 10 und veralteter Sicherheits-Patch
  • 4.0

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Gigaset baut nicht nur Festnetztelefone oder Smartphones „made in Germany“, sondern auch Outdoor-Modelle. Eines davon ist das Gigaset GX290 Plus, das mit besonders ausdauerndem Akku und für ein solches Modell außergewöhnlichen Features daherkommt.

Ein durchschnittliches Outdoor-Smartphone ist dick, schwer und klobig. Dass diese Verallgemeinerung zutrifft, kann man leicht in unseren Tests zum Samsung Galaxy Xcover 5 (Testbericht), Cat S62 Pro (Testbericht) oder Gigaset GX290 (Testbericht) nachlesen. Beim Gigaset GX290 Plus ist das nicht anders, allerdings kommt es mit mindestens einem Feature, was man in dieser Gerätekategorie nicht erwartet: kabellosem Laden. Was sonst noch überrascht – oder auch nicht – klären wir im Test.

Beim Thema Design muss man gar nicht erst herumreden: Outdoor-Smartphones sind meist nicht übermäßig hübsch. Sie sind dick und knubbelig, außerdem haben sie normalerweise breite Ränder rings ums Display – zum Schutz bei Stürzen. Das Gigaset GX 290 Plus ist dabei keine Ausnahme. Bis zu 15 Millimeter dick ist es und wiegt mal eben 279 Gramm – es gab in der Vergangenheit schon Smartphones, die waren halb so dick und fast halb so schwer. Dennoch ist das schwarze Testmodell nicht hässlich und billig wirkt es auch nicht. Im Gegenteil: Aufgrund des hohen Gewichts macht es in Verbindung mit dem Zwei-Komponenten-TPU (Thermoplastisches Polyurethan) einen robusten und wertigen Eindruck – um nicht den in diesem Zusammenhang viel geschundenen Begriff „martialisch“ zu verwenden. Vorn gibt es als Schutz fürs Display Gorilla Glas 3, hinten das besagte TPU und an den Seiten angeschraubte Metall-Einlagen – gefällig.

Die Kamera ist plan mit der Rückseite eingelassen – eine Seltenheit bei immer weiter hervorstehenden Modulen heutzutage. Das macht allerdings auch die haptische Unterscheidung des Fingerabdrucksensors schwierig, denn der sitzt genau unterhalb der Kamera. Für die großen Hände des Testers ist der Sensor aber genug richtig positioniert, sodass nicht unnötig auf der Kameralinse rumgetatscht wird. Auffällig sind ansonsten noch der rot eloxierte Powerbutton auf der rechten Seite und die breite TPU-Abdeckung am Fußende des Smartphones. Darunter verbergen sich der USB-C- und 3,5-Millimeter-Anschluss. Ist die Kappe ordentlich verschlossen, ist das Gigaset GX290 Plus gegen Wasser und Staub nach IP68 geschützt und übersteht ein halbstündiges Tauchbad in 1,2 Meter Tiefe – in frischem Süßwasser wohlgemerkt. Diese Einschränkung gilt für alle Geräte dieser Schutzklasse. 1,2 Meter ist auch die Höhe, aus der das Smartphone einen Sturz auf Beton oder Stahl überstehen soll. Darauf ankommen lassen sollten Nutzer das wohl nicht, aber es ist schön zu wissen, dass ein einfacher Sturz aus Hüfthöhe nicht zum Problem werden sollte.

Trotz der Größe des Gigaset GX290 Plus ist das IPS-LCD-Display des Gerätes nur 6,1 Zoll groß. Grund sind die bereits erwähnten breiten Ränder. Besonders unterhalb des Panels verschenkt der Hersteller viel Platz, aber auch die restlichen Ränder sind überproportional breit. Da kann auch die Tropfen-Notch mittig am oberen Rand nicht mehr für ein modernes Erscheinungsbild sorgen. Auch die Auflösung schreit nicht gerade „top-aktuell“ – mit 1560 x 720 Pixel liefert das Outdoor-Smartphone gerade einmal eine Bildschärfe von rund 280 ppi (Pixel pro Zoll). Damit wirkt der Screen nicht einmal unscharf und auch einzelne Pixel sind nur schwer zu erkennen. Inzwischen liefern aber sogar Smartphones für 100 Euro und weniger (Ratgeber: Soviel Smartphones gibt es 2021 unter 100 Euro) Full-HD-Auflösung.

Davon abgesehen ist die Darstellung in Ordnung. Kontraste und Farbintensität sind ausreichend, die Blickwinkelstabilität ist gut. Lediglich leichte Abschattung ist bei zunehmend spitzem Winkel zu beobachten. Die maximale Helligkeit haben wir im Test mit 510 cd/m2 gemessen – das ist vor allem in Innenräumen absolut in Ordnung, bei Sonneneinstrahlung aber etwas wenig – zumal der Screen recht stark spiegelt. Mehr als 60 Hertz gibt es natürlich auch nicht, aber das dürfte mit Blick auf die Auflösung niemanden wundern.

Ebenfalls symptomatisch für Outdoor-Smartphones: Die Kameras sind eher Alibi als wirklich gut. Das ist leider auch beim Gigaset GX290 Plus nicht anders, schon beim Blick auf die Technik wird das klar. 13 Megapixel bietet die Hauptkamera, zudem nur eine Blende von f/2.0. Als vermeintliche Unterstützung sorgt lediglich ein Tiefensensor mit 2 Megapixel-Auflösung, das ist insgesamt schon ziemlich schwach. Zumindest bei gutem Licht können Gelegenheitsfotografen mit der Bildqualität leben. Die Bildschärfe geht in Ordnung, Bildrauschen ist dann eher dezent ausgeprägt. Dank manuell zuschaltbarem HDR ist dann sogar die Bilddynamik passabel. Bei schwächeren Lichtverhältnissen sinkt die ohnehin nicht überragende Bildqualität dann aber schnell deutlich weiter ab, der Nachtmodus kann da auch nichts mehr herausreißen.

Was die Hardware nicht hergibt, will Gigaset offenbar mittels Software-Spielereien wettmachen. So bietet das Gerät eine Möglichkeit, Fotos mit 52 Megapixel zu knipsen, die dürften allerdings interpoliert sein und bringen zwar etwas, aber nicht wesentlich mehr Bildschärfe bei gleichzeitig wesentlich größerem Speicherbedarf mit sich. Auch die Möglichkeit, Gifs zu erstellen, dürfte für die meisten Nutzer eine überflüssige Spielerei sein. Selfies mit der 8-Megapixel-Frontkamera sehen immerhin brauchbar aus – allerdings wieder nur bei gutem Licht. Videos mit der Hauptkamera lassen sich höchstens mit FHD/30 in den Speicher bannen, zudem lässt das Gigaset GX290 Plus eine ordentliche Bildstabilisierung vermissen. Insgesamt überzeugt die Kamera des Outdoor-Smartphones nicht. Schade, denn gerade in freier Wildbahn ließen sich doch eigentlich tolle Motive ablichten...

Gigaset setzt beim GX290 Plus auf einen Mediatek Helio P23 als Antrieb. Der Octa-Core ist eher in der unteren Mittelklasse oder sogar noch darunter angesiedelt, entsprechend schneidet er trotz immerhin 4 GByte RAM eher schwach in Benchmarks ab. 5400 Punkte in PCMark Work 2.0 und 330 Punkte in 3DMark Wildlife sind mäßig und so wundert es auch nicht, dass das Smartphone auch im Alltag kein überzeugendes Bild abliefert. Immer wieder hakt oder ruckelt es – man kann damit leben, aber so richtig Spaß macht das nicht. Selbst das Entsperren per Fingerabdrucksensor klappt nicht sofort, sondern mit leichter Wartezeit. Das ist alles andere als ein Beinbruch, verglichen mit „normalen“ Mittelklasse-Smartphones ist das GX290 Plus aber immer spürbar langsamer. Immerhin ist der interne Speicher mit 64 GByte für ein Outdoor-Smartphones ausreichend groß, zusätzlich lässt er sich per Micro-SD um bis zu 256 GByte erweitern. Zwei SIM-Karten schluckt das Smartphone dann trotzdem noch.

Der Rest ist eher einfach, aber ausreichend zweckmäßig gehalten. 5G gibt es nicht, LTE und WLAN n müssen genügen. Hinzu kommen Bluetooth 5.0, NFC und ein UKW-Radio, dem allerdings für Empfang ein Kabel-Headset fehlt – das ist aber nicht im Lieferumfang. Seltsam. Der Lautsprecher ist leider auch nicht überzeugend, er klingt viel zu schrill. Als Betriebssystem hat sich Gigaset für das GX290 Plus (der Gerätename lautet ab Werk übrigens nur GX290...) nur für Android 10 entschieden, ein Update auf Android 11 gab es zum Testzeitpunkt nicht. Auch der Sicherheits-Patch war zum Test Mitte Mai mit 5. Februar alles andere als aktuell. Das ist bestenfalls suboptimal. Hand hat der Hersteller stattdessen an anderer Stelle angelegt, nämlich an den Akku. Dessen maximaler Ladezustand lässt sich nämlich per Software in Zehnerschritten auf 50 bis 90 Prozent beschränken, ab Werk ist 90 Prozent voreingestellt. Leider fehlt eine Begrenzung nach unten, schließlich gelten als optimaler Bereich für Lithium-Akkus ein Bereich von 20 bis 80 Prozent als am schonendsten und entsprechend optimal für die Lebensdauer des Akkus.

Beim Akku schlägt die Stunde des Gigaset GX290 Plus. Satte 6200 mAh spendiert der Hersteller dem Powerpack, das ist mehr als in den meisten Smartphones. In Kombination mit der restlichen Technik – unter anderem dürfte die zuvor als zu niedrig bemängelte Auflösung des Displays sich hier positiv auswirken – bringt es das Outdoor-Smartphone auf sagenhafte 17 Stunden im Battery Test von PCmark. Da hier die Laufzeit von 20 bis 80 Prozent Akku gemessen wird (bei 200 cd/m2) bedeutet das für den Alltag: Normaler Gebrauch zwingt das Gerät nicht vor drei Tagen in die Knie, tatsächlich ist das Gigaset-Modell auch mal für fünf Tage gut – genau das erwartet man von einem Outdoor-Smartphone!

Im Gegensatz zu kabellosem Laden. Doch genau das bringt das GX290 Plus ebenfalls mit, dabei hat sich dieses Feature bislang nicht mal in „normalen“ (nicht-Outdoor-)Smartphones der Mittelklasse durchgesetzt. So abwegig, wie diese Implementierung auf den ersten Blick scheint, ist sie aber gar nicht. Denn das immer etwas fummelige Entfernen einer Schutzkappe vom Lade-Port funktioniert nur mit halbwegs sauberen, trockenen Fingern ohne Handschuhe, außerdem geht die Wasserdichtigkeit während des Ladevorgangs verloren. Mit kabellosem Laden entfallen diese Probleme. Außerdem ist es

Auswahl haben Interessenten am Gigaset GX290 Plus nicht: Entweder sie nehmen das Modell in Schwarz und mit 4/64 GByte Speicher – oder nicht.

Wer zum Smartphone einen passenden Mobilfunktarif sucht, findet im Tarifrechner von heise vielleicht einen passenden Vertrag. Neben Netzanbieter und Datenvolumen kann man hier auch beispielsweise nach Vertragslaufzeit oder 5G filtern.

Ist das Gigaset GX290 Plus ein gutes Mittelklasse-Smartphone? Eher nicht. Denn dafür fehlen Rechenpower, mehr Speicher und ein handlicheres Design. Ist es ein gutes Outdoor-Smartphone? Das finden wir definitiv. Denn was macht ein gutes Outdoor-Smartphone aus? Es muss viel einstecken und lange durchhalten – beide Kriterien erfüllt das Gigaset-Modell mit Bravour. Zudem ist das Display ordentlich und die Gesamtausstattung für ein Outdoor-Gerät absolut ausreichend. Mit kabellosem Laden und Features wie der Akkubegrenzung für mehr Haltbarkeit des Akkus bietet es zudem Alleinstellungsmerkmale. Schade, dass die Kamera nur etwas für gelegentliche Schnappschüsse ist – gerade in der Natur wäre eine gute Kamera wünschenswert.

Eine kleinere Alternative ist das Samsung Galaxy Xcover 5 (Testbericht), deutlich mehr Technik inklusive Wärmebildkamera bietet das Cat S62 Pro (Testbericht). Soll es eher ein optisch „normaleres“ Outdoor-Smartphone sein, lohnt ein Blick auf das Samsung Galaxy Xcover Pro (Testbericht).

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