Gigaset GS180 im Test: Einsteiger-Smartphone mit Wechselakku

Gigaset GS180 im Test: Einsteiger-Smartphone mit Wechselakku
Pro und Contra
  • Dual-SIM und Speichererweiterung
  • austauschbarer Akku
  • guter Lautsprecher
  • Kamera ist nur für Schnappschüsse
  • 4.0

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Das Gigaset GS180 ist ein Android-Smartphone mit wechselbarem Akku zum Preis von 149 Euro. Ob und für wen sich der Kauf lohnt, verrät der Testbericht von TechStage.

Im Lieferumfang ist alles Wichtige dabei. Das Netzgerät und das 1 m lange Kabel mit Micro-USB-Anschluss laden den austauschbaren Akku mit einer Kapazität von 3000 mAh auf. Darüber hinaus legt der Hersteller einen qualitativ hochwertigen Kopfhörer bei. Er überzeugt sowohl klanglich als auch mit seiner Verarbeitung. Da können sich Hersteller wie Samsung durchaus von inspirieren lassen: Beim 120 Euro teuren Galaxy A6+ (Testbericht) gibt’s beispielsweise Kopfhörer dazu, die schon nach dem Auspacken reif für die Tonne sind.

Das GS180 besitzt ein Ausstattungsmerkmal, das in den letzten Jahren zu einer Seltenheit wurde: Die Rückseite lässt sich öffnen und der Akku austauschen. Jetzt könnte man denken: Bewegliche Teile? Offenes Gehäuse? Das muss doch knacken und knarzen. Aber das ist nicht der Fall. Das GS180 ist sauber verarbeitet und hat trotz der abnehmbaren Rückseite keinerlei spür- oder sichtbare Spaltmaße. Die Übergänge laufen sauber ineinander. Selbstverständlich kann das GS180 aber nicht mit den nahtlosen Designelementen moderner Smartphones, die ein geschlossenes Glas- und Metall-Gehäuse besitzen, mithalten. Ein Beispiel dafür ist das Nokia 8 Sirocco (Testbericht) .

Mit dem eingesetzten Akku hat das GS180 ein Gewicht von 150 g. Es liegt sicher und bequem in den Händen. Der Formfaktor im Verhältnis von 16:9 ist etwas breiter, als der des großen Bruders, dem GS185 (Testbericht) (18:9 respektive 2:1).

Das Design des Telefons ist schlicht. Die Oberfläche der Kunststoffrückseite ist leicht aufgeraut, so bleiben fettige Fingerabdrücke fern. Die Tasten und der Fingerabdrucksensor sind ideal platziert und sowohl für Rechts- als auch Linkshänder gut zu erreichen. Der Fingerabdrucksensor funktioniert zuverlässig, allerdings ist die Reaktionszeit etwas dürftig. Es vergehen gefühlt zwei Sekunden, bis das Display aufleuchtet und das System betriebsbereit ist.

Im GS180 arbeitet ein MTK6737 von Mediatek. Der zwei Jahre alte Prozessor mit vier Kernen hat eine Taktfrequenz zwischen 1,1 und 1,3 GHz. Das Telefon hat 2 GByte RAM und 16 GByte Speicher, davon stehen dem Nutzer etwa 11,2 GByte zur Verfügung. Eine Speicherkarte lässt ebenso einsetzen wie eine zweite Nano-SIM-Karte. Die Steckplätze befinden sich unter der Rückseite und sind erreichbar, auch ohne dass der Nutzer den Akku herausnimmt. Welche Speicherkarte die beste für Android ist, haben wir ausführlich getestet: Kaufberatung & Test: Welche Micro-SD-Karte für Android?

Apropos Akku: Bei moderater Nutzung kommt das Telefon auf eine Laufzeit von fast zwei Tagen. Das kabelgebundene Laden nimmt etwa drei Stunden in Anspruch, schnelles Laden unterstützt das System nicht.

Das GS180 ist ein Smartphone der Einsteiger-Klasse. Entsprechend langsam und träge ist die Arbeitsgeschwindigkeit im Vergleich zu höherpreisigen Smartphones, wie dem Motorola Moto G6 (Testbericht) . Sichtbar macht sich die geringe Leistung etwa beim Einblenden der Tastatur oder Öffnen der Apps. Hier nimmt sich das Gigaset einfach die eine oder andere Gedenksekunde.

Auf dem Telefon ist Android in der aktuellen Version installiert, 8.1 Oreo. Auf eine eigene Oberfläche verzichtet der Hersteller und greift stattdessen zum bewährten Vanilla UI von Google. Angesichts der schwachen Hardware-Ausstattung hätte Gigaset lieber zu Android One und Android Go greifen sollen, da diese Android-Derivate für Minimalhardware ausgelegt sind. Nun gut, das voll umfängliche Android auf dem GS180 bringt alle bekannten Google-Apps und -Dienste mit sich. Werbe-Applikationen (Bloat-Ware), wie man sie von Samsung, Huawei, Honor oder HTC kennt, sind nicht vorinstalliert. Bis auf Musik und Google Play Music gibt es keine Apps mit doppelter Funktion. Der Hersteller packt noch einen Dateimanager sowie eine UKW-Radio-Applikation dazu. Im Übrigen ist die Oberfläche ist sauber und übersichtlich.

Gut gefallen hat uns der Lautsprecher des Telefons. Er gibt einen kristallklaren Sound wieder, selbst bei voller Lautstärke. Unter der Haube sitzt ein spezieller Audio-Prozessor des niederländischen Halbleiterspezialisten NXP. Für jemand, der oft und viel Musik über den Lautsprecher hören möchte, ist das GS180 eine überraschend gute Lösung.

Das Display des GS180 hat eine Größe von 5 Zoll. Es löst High-Definition auf, das sind 1280 × 720 Pixeln. Bei einer Gesamtdarstellung von 0,9 Millionen Quadratpixeln beträgt die Schärfe etwa 290 Bildpunkte pro Zoll (ppi). Das ist nicht auf höchstem Niveau, aber man hat auch nicht das Gefühl, in eine komplett veraltete Pixelwüste zu blicken. Das laminierte Display ist hell. Bei starken Sonnenstrahlen im draußen nimmt die Lesbarkeit aber deutlich ab, weshalb die eigene Hand oft als Schirm herhalten muss. Trotz des erschwinglichen Preises hat Gigaset auf ein qualitativ hochwertiges Display Wert gelegt: Die Farben sind nicht allzu trüb, auch die Blickwinkelabhängigkeit ist gering.

Die Hauptkamera des GS180 schießt Fotos mit 13 Megapixeln. Die Kameraqualität ist ausreichend für Schnappschüsse – mehr nicht. Schon bei gutem Licht mangelt es bei Kamera an Schärfe und Details. Positiv dagegen ist der schnelle Autofokus, der wie bei Spiegelreflexkameras mittels Phasendetektion arbeitet. Diese Methode des Fokussierens war vor wenigen Jahren nur den Oberklassen-Smartphones vorbehalten.

Sowohl die Kamera hinten als auch die Kamera vorne verfügen über eine LED-Leuchte. Sie beleuchtet einen Raum von ungefähr 1 m Tiefe und hilft beim Fotografieren in der Dunkelheit. Videos zeichnet die Kamera in immerhin hochauflösendem Full-HD (1920 × 1080 Pixel) auf.

Das GS180 von Gigaset ist ein einfaches Smartphone für unter 150 Euro. Gut gefallen hat uns die aktuelle Software. Wer nur grundlegende Funktionen wie Telefonieren und Nachrichten schreiben sowie hin und wieder Mal ein Foto machen möchte, ist mit dem GS180 gut beraten. Für etwas mehr Geld (30 Euro Aufpreis) gibt es aber schon das Motorola Moto G6 Play (Testbericht) von Lenovo. Dort lässt sich der Akku zwar nicht herausnehmen, allerdings ist er größer. Und außerdem ist das Smartphone wasserabweisend, was für eine Langlebigkeit spricht.

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