Garmin Venu im Test: Schicke Sportuhr mit OLED-Display

Garmin Venu im Test: Schicke Sportuhr mit OLED-Display
Pro und Contra
  • Tolles Display
  • Zahlreiche Funktionen
  • Sehr gute Sport-Features
  • Akkulaufzeit
  • 5.0

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

Kärcher & Co.: Hochdruckreiniger mit App, Akku oder Kabel ab 55 Euro

Kärcher & Co.: Hochdruckreiniger mit App, Akku oder Kabel ab 55 Euro

Laptop in günstig: Chromebooks als flotte Windows-Alternative ab 149 Euro

Laptop in günstig: Chromebooks als flotte Windows-Alternative ab 149 Euro

Günstig, schick und ziemlich dreist: Apple-Watch-Klone ab 19 Euro

Apple-Watch-Klone ab 19 Euro: günstig, schick und ziemlich dreist

Fahrrad legal zum E-Bike umbauen: Nachrüstsatz mit Motor & Akku ab 300 Euro

Fahrrad legal zum E-Bike umbauen: Nachrüstsatz mit Motor & Akku ab 300 Euro

Eine Sportuhr für alle, die keine klobige Sportuhr tragen wollen. Die Venu gefällt im Test durch schickes Design und enorm viele Funktionen.

Der Garmin Venu soll man nicht ansehen, dass sie eigentlich eine Uhr für Sportler ist. Nur so ist zu erklären, warum Garmin so ein minimalistisches Design gewählt hat, das von einem tollen OLED-Display unterstützt wird. Zudem ist die Uhr mit so ziemlich allen Features vollgestopft, die es aktuell gibt. Wir testen die Venu im Rahmen unserer Themenwelt Sportuhren .

Die Venu ist auf den ersten Blick keine Sportuhr. Ihr fehlt dazu das klobige Aussehen, das etwa die Suunto 3 Fitness (Testbericht) mitbringt oder die vielen seitlichen Knöpfe, die eine Polar Vantage M (Testbericht) besitzt. Die Garmin Venu wirkt eher wie eine größere normale Uhr. Das liegt auch am sehr guten OLED-Display, das eine bequeme Bedienung per Touch erlaubt. Dazu gibt es zwei Knöpfe, die je nach Ansicht mit unterschiedlichen Funktionen belegt sind. Die Uhr bringt ein Gewicht von 46 g auf die Waage.

Das Setup ist einfach. Man braucht die Garmin Connect App sowie einen Account, anschließend führt die App durch das Setup. Nach der Eingabe eines Pairing-Codes kann man verschiede Informationen, etwa die Nicht-Stören-Zeiten oder das genutzte Handgelenk angeben. Etwas schade: Erneut schafft es Garmin nicht, die Maßeinheiten direkt beim Setup abzufragen und anzupassen. Das endet mit einer Uhr, die etwa die Temperatur in Fahrenheit anzeigt, die Strecke in Kilometern und die Höhe in Fuß. Anpassen muss man das direkt auf der Uhr, in den Einstellungen unter System und Einheiten.

Von dem Faux Pas bei den Einheiten abgesehen ist die Garmin-App einfach gut. Ja, die Uhr liefert unglaublich viele Daten, die einen auf den ersten Blick fast erschlagen. Garmin macht aber einen guten Job, die Informationen brauchbar aufzubereiten. Schon nach kurzer Zeit findet man sich zurecht.

Die App holt sich die Daten nicht nur, man kann damit auch neue Trainingseinheiten planen, nach Strecken suchen, die andere Leute laufen oder seine Ausrüstung verwalten. Dazu kann man sich mit anderen Leuten verknüpfen, virtuellen Gruppen beitreten oder Notfallinformationen (samt Live-Tracking) einrichten.

Mit der Venu hat man zudem Zugriff auf Connect IQ, den neuen virtuellen Shop für Apps und Uhren-Designs. Der ist deutlich übersichtlicher als der alte Shop und lässt sich bequem nach neuen Features durchsuchen.

Eins der Features, das wir recht häufig nutzten, ist die Suche des Smartphones von der Uhr aus. Ein langer Druck auf die obere Taste zeigt einen orangen Telefonhörer mit einem Fragezeichen, wenn das Handy in Bluetooth-Reichweite ist. Einmal drücken reicht und das Telefon klingelt zuverlässig.

Wie bereits bei anderen Garmin-Trackern und -Sportuhren gefällt uns die tägliche Überwachung der Aktivität sehr gut. Die Venu ist dabei durchaus strikt, man muss schon etwas tun, um seine täglichen Ziele zu erreichen. Dazu gehört etwa das Treppensteigen, das Trinken von Wasser und natürlich die Schritte. Bei Letzteren passt sich das Tagesziel auf Wunsch automatisch an. Und auch das Tracking des getrunkenen Wassers erfolgt auf der Uhr, anders als etwa bei Fitbit muss man nicht zwischen Uhr und Smartphone wechseln.

Natürlich misst die Uhr auch den Puls dauerhaft. Zudem untersucht sie die Sauerstoffsättigung per Pulsoxymetrie über die Sensoren und kann so den Sauerstoffanteil im Blut messen (SpO2%). Das ist ein nettes Beiwerk, wie viel man daraus lesen kann, bleibt aber jedem selbst überlassen. Im Test ergab es eine Sättigung des Autors zwischen 93 und 94 Prozent. Eigentlich sollte man 95 Prozent haben, aber Garmin sagt selbst, dass die Genauigkeit nicht an ein medizinisches Gerät kommt . Ähnlich wie bei Puls oder Schlafmessung sollte man also vor allem auf den langfristigen Durchschnitt blicken.

Ein interessanter Wert ist die Body Battery. Diese Funktion misst die Energiereserven des Körpers, „damit man sich diese besser einteilen kann”. Im Alltag hatten wir keine wirklichen Auswirkungen, wir empfanden die Body Battery eher als nette Dreingabe denn als einen Wert, dem man strikt folgen sollte.

Wie immer gibt sich Garmin beim Thema Sport keine Blöße. App und Uhr sind gesteckt voll mit verschiedenen Trainingseinheiten. Dazu gehören Laufsportarten, etwa normales Laufen, Laufband oder Hallenbahn, sowie Radfahrtrainings oder normales Gehen. Damit nicht genug, auch Skifahren, Snowboarden oder Stand-Up Paddling lassen sich als Training aktivieren. Je nach Training zeichnet die Uhr den Puls samt Dauer auf, dazu kommen GPS-Koordinaten für die Strecke, wenn es sich lohnt. Alle relevanten Daten fließen in die App ein und werden dort aufbereitet. Beim Thema GPS macht die Venu einen guten Job. Allerdings dauert es beim ersten Mal länger, bis die Uhr einen Fix hat.

Dort kann man andere Trainings vorbereiten und sich einen Plan zusammenstellen. Ein Nachteil: Leider unterstützt die Venu keine Strecken, man kann sich also nicht navigieren lassen. Wer das möchte, der muss zu einer größeren Uhr greifen, etwa aus der fenix-Serie.

Die Venu ist wasserdicht bis 5 ATM, man kann sie also problemlos zum Schwimmen oder unter die Dusche mitnehmen. Dazu kann sie die Bahnen im Wasser zählen. Dem Bereich Schwimmen werden wir einen zusätzlichen Artikel widmen, der weitere Details klärt.

Die Uhr lässt sich nachts bequem tragen, hier hilft ihr kompaktes Design. Während der Nacht zeichnet die Uhr die Bewegung sowie Puls und Sauerstoffsättigung auf, zudem berechnet sie die Atmung. Auch hier fließen alle Daten in die App ein, die dort dann übersichtlich aufbereitet werden. Uns gefällt, dass man auf einen Blick die letzte Nacht im Blick hat.

Der integrierte Wecker ist stark genug, um auch tiefe Schläfer zu wecken. Allerdings ist der Wecker nicht smart, sprich, er erkennt nicht, ob man bereits am Aufwachen ist. Dennoch, man kann ihn bequem in den Snooze-Modus schalten, dann nervt er ein paar Minuten später wieder.

Die Venu ersetzt ein Handy beim Sport komplett, denn sie bringt nicht nur ein eigenes GPS, sondern auch einen Musik-Player mit. Dabei hat man als Nutzer die Wahl: Entweder man nutzt Streaming-Dienste wie Spotify und Deezer und lädt die Playlisten lokal herunter. Oder man lädt die eigene Musik in den rund 3,6 GByte großen Speicher. Besonders gut gefallen hat uns, dass man für Letzteres unter Windows nicht einmal zusätzliche Software benötigt. Man steckt die Uhr mit dem mitgelieferten Kabel an den Rechner an und die Uhr taucht im Dateimanager auf. Anschließend kann man Musikstücke in den Ordner „Music” kopieren und hat alles dabei. Genau so soll das sein.

Die Koppelung von Bluetooth-Kopfhörern ist ebenfalls einfach. Der Musik-Player erscheint, wenn man vom Home-Bildschirm nach unten wischt. Sind keine Kopfhörer in Reichweite, bietet er automatisch eine Suche an. Im Test mit mehreren Bluetooth-Kopfhörern hatten wir keine Probleme, selbst True-Wireless-Kopfhörer (Übersicht Themenwelt) fanden das Gerät ohne Probleme. Alles in allem hat Garmin die Musikfunktion vorbildlich gelöst.

Bei der Zahlungsfunktion ist das leider nicht ganz so gut. Das liegt auch daran, dass man in Deutschland nicht so einfach eine virtuelle Kreditkarte auf die Uhr bekommt. Wie schon beim Test der Garmin Vivoactive 3 Music (Testbericht) nutzen wir den Dienstleister Vimpay . Alternativ würden auch andere Dienstleister gehen, etwa Boon . Interessant ist, dass inzwischen auch ein paar Banken auf den Zug aufspringen . Wer bei der Netbank ist oder Revolut nutzt, der kann deren Karten nutzen. Für die meisten Nutzer dürfte es einfacher sein, eine virtuelle Karte bei einem Anbieter zu erstellen, aufzuladen und ins Garmin-Konto zu übertragen. Ist man über diese Hürden gesprungen, ist es tatsächlich ganz praktisch, ein wenig Geld am Handgelenk dabei zu haben. Das Zahlen funktioniert in jedem Fall gut. Vielleicht sollte sich Garmin an Fitbit orientieren und für seine Nutzer eine eigene, virtuelle Kreditkarte einführen.

Das runde Display ist perfekt für die Darstellung der eingehenden Nachrichten. In Kombination mit Android hatten wir keine Probleme, die Infos der erlaubten Apps wurden sauber übertragen, Nachrichten von Signal oder Whatsapp konnte man sauber lesen. Besonders praktisch empfanden wir die Funktion, dass wir Apps von der Uhr aus blocken konnten. Sprich, spammt eine App zu viele Benachrichtigungen, kann man sie direkt blocken.

Für die Laufzeit haben wir alle möglichen Funktionen aktiviert, darunter dauerhafte Pulsmessung, Sp02-Messung, WLAN, Bluetooth und ab und an GPS. In der Praxis hält die Garmin Venu damit um die drei Tage durch, dann ist sie auf etwa 10 Prozent Akkuleistung und schaltet die Pulsoxymetrie ab. Danach kann man locker noch eine Nacht herausschinden, dann sollte die Uhr aber ans Ladegerät. Sie ist in knapp einer Stunde wieder voll. Ja, die Akkulaufzeit liegt weit hinter einem Tracker wie dem Mi Band 4, das ist aber auch ein unfairer Vergleich. Ein OLED braucht einfach Strom, genauso wie die zahlreichen Tracking-Funktionen. Und ja, ein größerer Akku würde helfen, der würde die Uhr aber auch deutlich fetter werden lassen. In unseren Augen ist die Laufzeit ein guter Kompromiss aus Design, Features, Gewicht und Größe.

Die Garmin Venu gibt es derzeit in vier Farbausführungen, sie kostet zwischen 320 Euro und 364 Euro. Ein Blick auf den Preisverlauf zeigt, dass sie zum Testzeitpunkt erst einmal für weniger als 300 Euro zu bekommen war. Wer das Silikonarmband gegen ein Metallband wechseln möchte, der bekommt diese bereits unter 20 Euro bei Drittanbietern. Austauschen kann man die Armbänder ohne Werkzeug.

Die Venu ist eine gute Mischung aus Sport- und Alltagsuhr. Wer sie nicht kennt, der wird darin nicht eine dermaßen ausgefeilte Trainingsuhr vermuten, vor allem, wenn man das Silikonarmband gegen ein anderes austauscht. Gerade das Display ist ein Highlight, dank OLED ist es einfach knackig scharf und der Kontrast zwischen den Farben und Schwarz sieht toll aus.

Das andere Highlight sind die vielen Funktionen in der Uhr. Sie ist ein guter Begleiter für jeden, der seinen Alltag vermessen und einen Überblick über seine tägliche Bewegung haben möchte. Allerdings sollte man mit der Uhr schon auch trainieren gehen, denn wenn sie nur den Alltag misst, dann ist sie fast zu teuer. Da gibt es günstigeren Alternativen.

Alles in allem ist die Garmin Venu eine schicke Sportuhr, die ihre gestellten Aufgaben gut erfüllt und noch dazu stylisch aussieht.

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.