Garmin Venu 2 Plus im Test: Sportuhr mit OLED & kurzer Laufzeit

Garmin Venu 2 Plus
Pro und Contra
  • viele gute Features
  • Telefonie-Funktion 
  • Musikspeicher und GPS
  • umfangreiches Aktivitäts- und Gesundheitstracking
  • Preis
  • Akku ist schlechter als bei der Venu 2
  • 4.5

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Mit der Venu 2 Plus liefert Garmin ein Update der Garmin Venu. Mit dabei ist eine Sprachsteuerung. Wir klären, ob dieses Feature den Aufpreis wert ist.

Die Venu 2 Plus ist seit Kurzem als neue Version der Venu 2 erhältlich. Nachdem wir die Venu 2 im Sommer 2021 bereits einem ausführlichen Test unterzogen haben, schauen wir uns jetzt das Plus-Modell genauer an und klären, ob die zusätzlichen Features dieser Sportuhr den Aufpreis gegenüber dem Standardmodell wert sind.

Der Test der Venu 2 Plus erscheint im Rahmen unserer Themenwelt Sportuhren. Dort haben wir bereits Tests zur Venu 2 (Testbericht) sowie Polar Vantage M2 (Testbericht) oder Amazfit T-Rex Pro (Testbericht) veröffentlicht. Wer stattdessen eher auf der Suche nach einem Fitnesstracker ist, findet entsprechende Testberichte in unserer Themenwelt Fitness-Tracker.

Optisch unterscheidet sich die Venu 2 Plus kaum von der Venu 2. Das Design gleicht der normalen Venu 2, eine gesonderte Venu-2-S-Variante für das Plus-Modell gibt es nicht. Deshalb lässt sich die Venu 2 Plus rein äußerlich auch fast gar nicht von der Venu 2 abgrenzen, punktet dementsprechend aber auch mit demselben schlichten und gleichermaßen schicken Design. Das Gehäuse misst 43 mm im Durchmesser und liegt damit genau zwischen der normalen Venu 2 und der Venu 2 S.

Wir verweisen an dieser Stelle außerdem auf unseren Testbericht zur Venu 2. An dieser Stelle nur so viel: Die Venu 2 Plus überzeugt als schmuckvolle Armbanduhr, die sich auch als Business-Accessoire eignet und ihre zweite Natur als Sportuhr geschickt verbergen kann. Trotz ihres verhältnismäßig großen Displays wirkt sie auch an schmaleren Handgelenken nie wuchtig oder klobig, sondern stets elegant und bleibt dank wechselbarer Armbänder vielseitig einsetzbar.

An der Bedienbarkeit haben wir – wie auch schon bei der Venu 2 – nichts auszusetzen. Hier bleibt ebenfalls alles beim Alten, und das zurecht: Das Display überzeugt mit einer schnellen Reaktionsfähigkeit auf Touch-Eingaben sowie einer hervorragenden Helligkeit, selbst bei direkter Sonneneinstrahlung.

Einziger Unterschied bei der Bedienung gegenüber der Venu 2: Die Venu 2 Plus verfügt über eine zusätzliche Seitentaste, sodass wir die Uhr zusätzlich zum Touch-Display über insgesamt drei Buttons bedienen können. Große Auswirkungen auf die Steuerung der Uhr im Vergleich zur Venu 2 hat das aber nicht. Wer schon einmal eine Garmin-Uhr in der Hand hatte, findet sich auch hier schnell zurecht und kann die Uhr intuitiv bedienen.

In Sachen Einrichtung und App hat sich bei der Venu 2 Plus ebenfalls nichts getan. Wir laden wie gewohnt die Garmin Connect App herunter, koppeln die Uhr per Bluetooth mit unserem Smartphone und legen die Venu 2 Plus als bevorzugten Fitness-Tracker in Garmin Connect fest. Das alles dauert wie von Garmin gewohnt nur wenige Minuten und funktioniert absolut reibungslos. Wer möchte, kann sich danach noch über ein rudimentäres Tutorial mit den wichtigsten Funktionen der Uhr vertraut machen.

Die Garmin Connect App bereitet alle Daten, die die Venu 2 Plus aufzeichnet, in übersichtlichen Diagrammen auf. Außerdem können wir in der App die Benachrichtigungsfunktionen der Uhr konfigurieren, Garmin Pay einrichten und Trainingspläne auswählen (dazu später mehr).

Beim Aktivitäts-Tracking unterscheidet sich die Garmin Venu 2 Plus nicht von der Garmin Venu 2 – Vor- und Nachteile bleiben dieselben. Die Uhr punktet mit diversen Zusatzfunktionen, wie etwa dem sogenannten Health Snapshot, mit dem wir eine Momentaufnahme unserer Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Blutsauerstoffsättigung, Atemfrequenz und unseres Stresslevels speichern können. Auch die Möglichkeit, über das Display der Venu 2 Plus eine Atemübung zur Stressreduzierung zu starten, ist wieder mit an Bord. Wie schon beim Standardmodell handelt es sich bei diesen Features aber eher um nette Extras als wirklich nützliche Hilfsmittel – echte Entspannung kam bei uns im Test mit der Atemübung jedenfalls nicht auf.

Wo die Venu 2 Plus ebenso wie die Venu 2 hingegen punkten können, ist das Tracking von Schritten und Pulsfrequenz allgemein. Wer möchte, legt ein tägliches Ziel für Schritte und Stockwerke fest, damit die Uhr dann per Vibration und Display-Nachricht mitteilt, wenn das jeweilige Ziel erreicht wurde. Die Messungen funktionierten zuverlässig und geben einen guten Überblick über die tägliche Aktivität. Das Display zeigt auch jederzeit den aktuellen Stand beim Tagesziel an. Nutzer, die besonders viel in sitzender Position verbringen, können eine Bewegungserinnerung einrichten, die sie dazu auffordert, sich in gewissen zeitlichen Abständen zu bewegen. All das gehört zwar mittlerweile zum Standard der meisten Sportuhren am Markt, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Garmin diese Features mit der Venu 2 (Plus) sehr gut umsetzt.

Wer unseren Test zur Garmin Venu 2 gelesen hat, weiß: Diese Sportuhr eignet sich hervorragend für Ausdauersportler – allerdings nur für die, denn Kraftsportler kämpfen mit dem optischen Pulssensor, der leider recht träge auf schwankende Herzfrequenzen reagiert. Alle Punkte, die wir im Bereich Training bei der Venu 2 angesprochen haben, gelten auch wieder für die Venu 2 Plus. Nutzer kommen in den Genuss diverser Trainingsprofile, darunter Klassiker wie Laufen, Radfahren und Schwimmen, aber auch Golf oder Bouldern. Die vorinstallierten Trainingseinheiten für HIIT, Kraftausdauer, Yoga und weitere Sportarten eignen sich primär für Hobbysportler, die neben dem Lauf- oder Radtraining ein wenig ihre Beweglichkeit und Körperkraft verbessern wollen – ein nettes Extra also, aber für uns kein Kaufgrund.

Deutlich interessanter sind da schon die integrierten Trainingspläne für Laufeinsteiger. Der Garmin Coach leitet Nutzer in Trainingseinheiten für Strecken verschiedener Länge und Zeitziel an. Die Bedienung funktioniert dabei teils über das Display der Venu 2 Plus, teils über die zugehörige Garmin-Connect App. Die Uhr selbst erinnert uns an bevorstehende Trainingseinheiten und gibt den Inhalt einer Einheit auf dem Display wieder.

Die Trainingspläne für Läufer sind auf jeden Fall gut durchdacht und vor allem für Anfänger geeignet. Weil die Uhr neben dem Puls auch andere Daten wie Schrittfrequenz, Lauftempo und Blutsauerstoffsättigung misst, bekommen Nutzer eine umfangreiche Analyse ihres Trainings geboten – kompakt aufbereitet in der Garmin Connect App. Wer mehr zum Training mit der Venu 2 Plus wissen möchte, sollte sich unseren Test zur Venu 2 noch einmal anschauen.

Wie bereits erwähnt, können wir in der Garmin Connect App einstellen, welche Benachrichtigungen wir auf dem Display der Venu 2 Plus angezeigt bekommen möchten. Das funktioniert genauso wie bei der Venu 2, weshalb wir nicht nur Nachrichten abrufen und App-Meldungen empfangen, sondern auch SMS beantworten können.

Auch eine Musiksteuerung ist wieder mit an Bord, sodass wir unterwegs bequem Musik hören können. Der integrierte Speicher bietet Platz für bis zu 650 Titel, sodass wir in Kombination mit dem GPS-Modul der Venu 2 Plus unterwegs nicht einmal unser Smartphone dabeihaben müssen, wenn wir unter anderem eine Runde laufen gehen oder eine Radtour unternehmen.

Die Musiksteuerung an sich funktioniert wie bei der Venu 2 absolut unkompliziert. Wer die Uhr mit einem Spotify- oder Deezer-Konto verknüpft, kann Inhalte direkt auf die Venu 2 Plus herunterladen und unterwegs auch ohne Internetanbindung abspielen. Dazu muss sich die Uhr für den Download aber mit dem Smartphone verbinden.

Neben der Musiksteuerung und der Benachrichtigungsfunktion unterstützt die Venu 2 Plus ebenso wie die Venu 2 auch das kontaktlose Bezahlen via Garmin Pay. Wer eine Kreditkarte einer teilnehmenden Bank besitzt oder sich eine virtuelle Kreditkarte bei Anbietern wie VIMPay besorgt, kann deren Daten in der Garmin Connect App hinterlegen, um Garmin Pay zu nutzen. Dazu legen wir eine Pin fest und speichern die Bezahlfunktion im Schnellzugriffsmenü der Uhr. Das Bezahlen funktionierte in der Praxis bei uns absolut problemlos.

Das wesentliche Merkmal, was die Venu 2 Plus von der Venu 2 in Sachen Zusatzfeatures unterscheidet, ist die Sprachsteuerung. Denn die Venu 2 Plus verfügt über ein integriertes Mikrofon, sodass wir die Uhr in Kombination mit einschlägigen Sprachassistenten wie Siri oder Google Assistent nutzen können. Um den Sprachassistenten zu nutzen, drücken wir einfach die mittlere Taste am Gehäuse der Venu 2 Plus. Dann verbindet sich die Uhr mit dem jeweils auf unserem Smartphone aktivierten Sprachassistenten und wir können etwa Musik abspielen lassen oder Wetterinformationen abrufen. Das funktionierte im Test absolut problemlos und ohne Störungen.

Weil die Venu 2 Plus über ein integriertes Mikrofon verfügt, können wir aber nicht nur Sprachbefehle nutzen, sondern auch Telefonate beantworten. Auch das klappte in unserem Test sehr gut – Garmin hat mit diesem Zusatzfeature also ganze Arbeit geleistet.

Eine Tracking-Funktion für den eigenen Schlaf darf selbstverständlich auch bei der Venu 2 Plus nicht fehlen. Auch hier gibt es keine nennenswerten Unterschiede gegenüber der Venu 2: Die Uhr zeichnet Daten wie Schlafstadien und ihre Dauer, Herzfrequenz, Blutsauerstoffsättigung, Atemfrequenz und Stresslevel auf. Auf Basis dieser Daten berechnet sie dann einen Schlafscore, der auf einer Skala von 1 bis 100 die Qualität unseres Schlafs bewertet. Außerdem zeigt die sogenannte Body Battery unseren Erholungszustand an. Je nachdem, wie wir geschlafen haben, macht uns die App konkrete Empfehlungen, wie wir unseren Schlaf verbessern können.

Wie bei der Venu 2 gilt auch bei der Venu 2 Plus in Bezug auf das Schlaf-Tracking unser Fazit: Wir empfanden die gemessenen Daten als realistisch und die Tipps als hilfreich. Allerdings sollte man sich nicht allein auf die Angaben der Uhr zum Schlaf verlassen oder den Daten eine allzu große Bedeutung beimessen – mit einem echten Schlaflabor kann die Analyse eben einfach nicht mithalten. Trotzdem eignet sich das Schlaf-Tracking der Uhr, um Trends beim eigenen Schlafverhalten abzulesen und mögliche Störfaktoren zu identifizieren.

Wer jetzt hofft, dass Garmin die Akkulaufzeit bei der Venu 2 Plus gegenüber dem Standardmodell verbessert hat, den müssen wir leider enttäuschen. Denn der Akku hält sogar weniger lange durch als bei der Venu 2. Letztere soll laut Herstellerangaben im Smartwatch-Modus bis zu 11 Tage durchhalten, im GPS-Modus bis zu 22 Stunden. Die Venu 2 Plus schafft laut Garmin im Smartwatch-Modus aber nur noch bis zu 9 Tage, im GPS-Modus immerhin bis zu 24 Stunden.

Damit liegt die Uhr zwar für eine Smartwatch immer noch im soliden Mittelfeld, trotzdem finden wir es schade, dass Garmin hier gegenüber der Venu 2 einen Schritt zurück macht. Möglicherweise liegt das auch an dem integrierten Mikrofon und der Telefonie-Option. Für die meisten Anwender sollte eine Akkulaufzeit von 9 Tagen, die wir übrigens im Test bestätigen konnten, letztendlich aber ausreichen.

Während Garmin für die Venu 2 schon den stolzen Preis von knapp 400 Euro (Standardversion mit Silikonarmband) aufruft, müsst ihr für die Venu 2 Plus inklusive Telefonie-Feature nochmal einen Aufpreis von 50 Euro zahlen. Garmin verkauft die Venu 2 Plus in drei Farben (silber mit weißem Armband, schwarz mit schwarzem Armband und cremegold mit weißem Armband) sowie in schiefergrau mit braunem Lederarmband (für 500 Euro).

Der Straßenpreis für die Venu 2 Plus liegt aber mittlerweile schon unter 400 Euro, eine Summe, welche die Features der Uhr halbwegs rechtfertigen können. Ob die Venu 2 Plus ihr Geld wert ist, kommt aber auch darauf an, wofür ihr die Uhr verwenden wollt.

Wer eine Sportuhr mit einem großen Umfang an smarten Funktionen sucht, wird mit der Garmin Venu 2 Plus auf jeden Fall glücklich. Die Tatsache, dass die Uhr jetzt auch noch über eine Telefonie-Funktion verfügt, macht die ohnehin sehr gute Venu 2 noch besser. Allerdings hat die Qualität, die Garmin hier abliefert, auch einen stolzen Preis.

Wenn ihr Wert auf smarte Funktionen legt und auf umfangreichere Sport-Funktionen verzichten könnt, wie sie etwa die Garmin Fenix 6 bietet, ist die Venu 2 Plus auf jeden Fall einen Blick wert. Wer weniger als 400 Euro bezahlt, bekommt ein rundum gelungenes Gesamtpaket, das sein Geld wert ist.

In der Themenwelt Sportuhren haben wir Tests zu den Vorgängern Garmin Venu (Testbericht), der Garmin Venu 2 (Testbericht) und Alternativen wie der Garmin Enduro (Testbericht), der Polar Vantage M2 (Testbericht) oder dem Schnäppchen Amazfit T-Rex Pro (Testbericht) veröffentlicht. Dort ist auch unsere Bestenliste: Top 10 der Sportuhren zu finden.

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