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Design
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Als allererstes fällt an der Fenix 3 die schiere Größe auf: Die Uhr ist wirklich riesig. Allerdings versucht Garmin auch gar nicht, das irgendwie zu kaschieren, sondern verpasst der Uhr ein brachiales Außendesign, das geradezu schreit: Ich überlebe alles. Und so muss ich letztendlich sagen, dass mir die Uhr richtig, richtig gut gefällt.
Auf der Vorderseite gibt es ein rundes, 1,2 Zoll großes und transflektives Farbdisplay, das sich auch unter schwierigen Lichtverhältnissen noch gut ablesen lässt. Die Auflösung beträgt 218 × 218 Pixel. Für einen Aufpreis von rund 100 Euro ist das Display sogar durch Saphirglas vor Kratzern und anderem Ungemach geschützt.
Die Saphir-Edition kommt außerdem mit Metallarmband, ansonsten liefert Garmin ein Gummiarmband bei. Im Zubehör des Herstellers finden sich unter anderem auch Lederarmbänder, mit denen die Fenix 3 als eine von ganz wenigen Sportuhren auch zu etwas feineren Anlässen noch eine gute Figur macht. Ein Austausch der Armbänder ist leider nur mit Schraubenzieher und nicht per Schnellverschluss möglich. Wer zum Sport mal schnell auf Gummiarmbänder wechseln möchte, um das Leder zu schonen, muss also etwas basteln.
Inzwischen sind auch noch weitere Versionen der Fenix 3 verfügbar, darunter auch in Roségold und aus Titanium – oder die Fenix 3 HR mit optischem Herzfrequenzsensor auf der Rückseite. Darüber hinaus ist die Fenix 3 bis 10 ATM wasserdicht und damit problemlos zum Schwimmen geeignet.
Bedienung
Die Bedienung der Fenix 3 läuft über drei Knöpfe auf der linken und zwei Buttons auf der rechten Seite ab. Links gibt es eine Taste zum Aktivieren der Hintergrundbeleuchtung – und zwei weitere Knöpfe zum Scrollen durch Listen. Rechts finden sich ein Start/Stop-Button zum Bestätigen und eine Zurück-Taste, die während des Trainings auch zum Markieren von Runden dient. Schlicht und einfach, so soll es sein.
Mit den Hoch- und Runter-Buttons scrollt der Nutzer durch eine vertikal angelegte Liste von Homescreens. Neben der Uhrzeit gibt es hier standardmäßig Tagesaktivität, Kompass, Höhenmesser, Barometer und Temperatur. In der PC-Anwendung und in der Smartphone-App ist es möglich, die Widgets neu anzuordnen oder auszublenden.
Konnektivität
Die Garmin Fenix 3 bietet ANT+, Bluetooth und sogar WLAN. Per ANT+ verbindet sich die Uhr mit diversem Zubehör, beispielsweise mit Brustgurten zur Pulsmessung, mit Trittfrequenzsensoren fürs Fahrrad oder mit Laufsensoren für die Schuhe. Praktisch ist auch, dass die Fenix 3 mehrere Sensoren gleichzeitig unterstüzt – wer etwa mehrere Fahrräder besitzt, braucht die Kadenz-Sensoren nicht jedes Mal umzubauen.
Per Bluetooth verbindet sich die Fenix 3 mit dem Smartphone, und dank WLAN kann sich die Uhr auch mit der Cloud synchronisieren, wenn gerade kein Mobiltelefon in Reichweite ist. Wir hatten während des gesamten Test-Zeitraums keinerlei Probleme, was die Konnektivität angeht. Bluetooth-Sensoren unterstützt die Fenix 3 allerdings leider nicht.
Schrittzähler
Die Garmin Fenix 3 dient auch als Aktivitätstracker und zählt die Schritte. Dazu lässt sich auch ein Tagesziel festlegen, das die Uhr auf Wunsch auch dynamisch anpasst, um den Träger zu immer mehr Bewegung zu motivieren. Außerdem zählt die Fenix 3 auch die erklommenen Stockwerke – hier lässt sich ebenfalls ein Tagesziel festlegen.
Weiterhin gibt es auch einen Inaktivitätsalarm, der sich meldet, wenn man sich zu lange den Hintern plattsitzt – oder aber auch weitgehend unbewegt herumsteht.
Schlaftracker
Wer die Garmin Fenix 3 auch Nachts trägt, wird mit Details zum Schlaf belohnt. Die Sport-Uhr ermittelt automatisch den Zeitpunkt des Einschlafens und Aufwachens und unterscheidet leichten und tiefen Schlaf. Details zu REM-Phasen gibt es allerdings keine. Die Schlaferkennung funktioniert recht zuverlässig und liefert langfristig spannende Daten.
Wer etwa daran arbeitet, mal früher ins Bett zu gehen oder früher aufzustehen, kann in den Statistiken dann seine Fortschritte bewundern. Während mich das Gewicht der Fenix 3 tagsüber nicht gestört hat, fand ich die Uhr fürs Bett dann doch fast schon zu massig.
Pulssensor: HRM-Run
Wir haben die Fenix 3 zusammen mit Garmins Pulsgurt HRM-Run getestet, der auch einzeln ab etwa 80 Euro erhältlich ist. Neben einem Herzfrequenz-Sensor hat dieser Gurt auch einen integrierten Bewegungssensor, der ein paar interessante Daten zum Laufstil liefert. Die Auswertung ist den Top-Modellen von Garmin vorbehalten – und dazu gehört natürlich auch die Fenix 3. Die vivoactive etwa ist beim HRM-Run auf die Pulsdaten beschränkt.
Diese Laufstildaten verraten dem Nutzer dann, wie arg er stampft und hüpft, nämlich in Form von Bodenkontaktzeit und vertikaler Bewegung beim Laufen. Für beiden Daten gilt: Je weniger, desto effektiver ist der Laufstil und desto besser. Darüber hinaus zählt der HRM Run auch noch die Schrittfrequenz, wo möglichst hohe Werte erstrebenswert sind. Ich persönlich habe mit dem HRM-Run herausgefunden, dass ich ganz schön stampfe.
Schlussendlich misst die Fenix 3 mit dem HRM-Run auch noch die Ausdauerleistungsfähigkeit, nämlich in Form des VO2max-Wertes, gesondert fürs Laufen und fürs Fahrradfahren. Der VO2max-Wert gibt Aufschluss über die maximale Sauerstoffmenge, die der Körper unter Belastung in die Muskeln transportieren kann. Im Anschluss an die Workouts bekommt man auch noch eine individuelle Empfehlung für die Regenerationszeit.
GPS
Schlussendlich bietet die Garmin Fenix 3 auch noch ein integriertes GPS-Modul – und einen selbstkalibrierenden barometrischen Höhenmesser. Dadurch erhält der Nutzer im Anschluss an seine Läufe oder Radtouren nicht nur ein Abbild der zurückgelegten Strecke, sondern auch ein Höhenprofil inklusive Auf- und Abstiegsmetern.
Erwähnenswert finde ich hier noch die Virtual-Racer-Funktion, mit der man – wie man es etwa bei Autorennen am Computer kennt – gegen einen Ghost antreten kann, wahlweise gegen sich selbst oder gegen andere Nutzer. Mit dem Live-Tracking-Feature ist es außerdem möglich, andere Personen live am eigenen Workout teilhaben und die aktuelle Position auf der Karte einsehen zu lassen.
Darüber hinaus gibt es auch noch eine Trackback-Funktion, die den Nutzer entlang der bisher zurückgelegten Strecke zum Startpunkt zurückführt. Besonders praktisch für Leute, die sich gerne mal verlaufen.
Schwimmen
Für Schwimmer hat die Fenix 3 ebenfalls ein paar Tricks auf Lager. So erkennt sie mit Hilfe des Bewegungssensors nicht nur den Schwimmstil, sondern auch, wie viele Züge der Sportler für eine Bahn benötigt und ermittelt daraus den sogenannten Swolf-Wert, der einen Rückschluss auf die Effizienz gewährt.
Im Freiwasser ermittelt die Fenix 3 die zurückgelegte Strecke per GPS. Weiterhin hat Garmin mit dem HRM-Swim und dem HRM-Tri auch noch Pulsgurte im Programm, die speziell für Schwimmer beziehungsweise Triathleten entwickelt wurden.
Apps & Co.
Ein großer Vorteil der Fenix 3 ist ihre Konfigurierbarkeit. Im Connect-IQ-Store von Garmin finden sich Dutzende von alternativen Watch Faces, Datenfeldern für die Workouts, Widgets für die Homescreens und Apps. Das Installieren der diversen Erweiterungen klappt entweder über die Smartphone-App oder über die für Windows und Mac OS X erhältliche Garmin-Software.
Von Wetter-Apps und Watchfaces über Apps für zusätzliche Sportarten bis hin zu alternativen Puls- und Tempoanzeigen für die Workouts ist hier einiges dabei. Aktuell gibt es 91 Apps, 257 Workout-Datenfelder, 558 Watchfaces und 69 Widgets, darunter auch so Exoten wie eine Anzeige für slovakische Namenstage.
Smartphone-App
Und wo wir schon bei Apps sind: Garmin bietet für Android, iOS und Windows eine Mobilanwendung an. Hier lassen sich die diversen Statistiken zu Schritten, Schlaf, Trainings & Co. auswerten und eigene Trainings anlegen. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, Ausrüstung hinzuzufügen. Und so bekommt man dann beispielsweise eine Warnung, wenn man mit seinen Laufschuhen zu viele Kilometer abgespult hat und es dringend Zeit für einen Wechsel wird.
Nett finde ich noch die LiveTrack-Funktion, mit der man aktuelle Outdoor-Trainingseinheiten mit anderen teilen kann. Über einen Link können Freunde und Verwandte dann live im Browser mitverfolgen, wo man sich gerade befindet.
Und schließlich bietet die Garmin Fenix 3 noch eine Reihe von Smartwatch-Funktionen und zeigt beispielsweise Notifications vom Smartphone inklusive einzelner Textschnipsel zu den Benachrichtigungen an. Andersherum ist es etwa auch möglich, den Mediaplayer auf dem Handy oder – über eine Third-Party-App – auch die Smartphone-Kamera zu steuern. Daumen hoch.
Webinterface
Die wohl bequemste Möglichkeit, sich die Traningsergebnisse noch einmal anzusehen, bietet Garmins Webinterface Garmin Connect. Hier finden sich die Funktionen der Smartphone-App sowie noch ein paar Extras, was beispielsweise die Auswertung der bisherigen Tranings angeht. Außerdem gibt es hier eine Vielzahl vordefinierter Trainingspläne, vom 5K-Lauf bis zum olympischen Triathlon und die Möglichkeit, selbst eigene Trainings anzulegen.
Akku
Die Fenix 3 bietet eine starke Akkuleistung: Im Uhrmodus als Aktivitätstracker hält sie laut Hersteller sechs Wochen lang durch. Mit aktiviertem GPS soll die Laufzeit bei 20 Stunden liegen, im UltraTrac-Modus mit reduzierter Genauigkeit sind es sogar 50 Stunden. Die Werte decken sich mit unseren Erfahrungen.
Fazit
Die Garmin Fenix 3 ist wohl derzeit die ultimative Fitness-Uhr. Es gibt wohl kaum einen Konkurrenten, der mit einem derartigen Funktionsumfang aufwarten kann und gleichzeitig auch noch unverschämt schick aussieht. Allerdings hat das auch seinen Preis: Die Basisversion der Fenix 3 mit Gummiarmband und ohne Pulssensor oder Pulsgurt kostet bereits 350 Euro. Begeisterten Sportlern dürfte diese Uhr davon aber jeden Cent wert sein.