Garmin Enduro im Test: High-End-Sportuhr für Ausdauersportler

Garmin Enduro Dachbild
Pro und Contra
  • Sensationelle Akkulaufzeit
  • Hochwertige Verarbeitung, gutes Display
  • Umfangreiche Trainingsfunktionen
  • Hoher Preis
  • Großes, leicht klobiges Gehäuse
  • 5.0

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Die Garmin Enduro richtet sich explizit an Ausdauersportler und setzt dafür auf geringes Gewicht, lange Akkulaufzeit und Solarzellen. Wir haben die High-End-Sportuhr getestet und klären, wann die Uhr den hohen Preis wert ist.

Mit der Enduro hat Garmin eine Sportuhr im Programm, die vollkommen auf den Gebrauch im Ausdauersport ausgerichtet ist. Lange Trailruns im Gelände, Triathlonwettkämpfe oder umfangreiche Wanderungen sind die Nische der Enduro. Deshalb hat sie eine ganze Reihe besonderer Extras im Gepäck, die die Herzen passionierter Läufer, Wanderer und Mountainbiker höher schlagen lassen – aber das hat seinen (wortwörtlichen) Preis. Wir haben uns die Uhr für unseren Test genauer angeschaut und geprüft, ob das High-End-Gerät hält, was Garmin verspricht.

Wir testen die Enduro im Rahmen unserer Themenwelt Sportuhren. Dort steht nicht nur unsere Bestenliste zu Sportuhren, wir haben dort auch zahlreiche Einzeltests zu Alternativen veröffentlicht, etwa der Suunto Baro 9 (Testbericht) oder der Polar Vantage V2 (Testbericht). Wem eine Sportuhr zu umfangreich ist, dem raten wir zu einem Blick in unsere Topliste der besten Fitness-Tracker.

Schon beim Auspacken der Enduro aus der typischen Garmin-Pappschachtel fällt auf: Diese Sportuhr ist anders als gewöhnliche Modelle anderer Hersteller. Denn die Enduro besitzt nicht nur ein sehr großes Gehäuse, sondern fühlt sich dazu noch auffallend leicht an. Das Gewicht der Uhr beträgt nämlich trotz einer Displaygröße von 1,4 Zoll, einem Gesamtdurchmesser von 51 Millimetern und einer Dicke von knapp 15 Millimetern lediglich zwischen 61 und 71 Gramm (je nach Modell mit Titan- oder Stahlgehäuse). Zum Vergleich: Die deutlich kleinerer Vivoactive 4 wiegt bei einem Durchmesser von 41 Millimetern und einer Dicke von knapp 13 Millimetern rund 50 Gramm, die Garmin Fenix 6 Pro stattliche 83 Gramm. Größere Sportuhren anderer Hersteller bringen mehr Gewicht auf die Waage.

Eine zweite Besonderheit der Enduro ist das Armband. Hersteller Garmin hat hier nämlich kein klassisches Silikonarmband mit Edelstahlschließe verbaut, sondern setzt auf ein elastisches Nylon-Band mit Klettverschluss. Dieses Armband hat mehrere Vorteile: Es lässt sich leicht auf die passende Größe am eigenen Handgelenk einstellen, es öffnet und schließt sich schneller als ein herkömmliches Armband mit Schließe und es trocknet schneller und fühlt sich beim Schwitzen auf der Haut deutlich angenehmer an als Silikon-Alternativen. Das Nylon-Armband lässt sich außerdem sehr einfach wechseln.

Der Bildschirm der Enduro besteht aus einem transflektiven MIP-Display mit Power Glass. Der Vorteil dieser Display-Art besteht darin, dass MIP-Displays sehr wenig Energie benötigen und kein Licht emittieren, sodass sie auch bei hohem Umgebungslicht wie Sonneneinstrahlung gut ablesbar bleiben. Das funktioniert in der Praxis bei der Enduro auch ganz hervorragend. Sowohl bei schwacher als auch bei starker Umgebungsbeleuchtung lässt sich der Bildschirm, den wir auf Knopfdruck erhellen können, sehr gut ablesen. Wir können außerdem die Helligkeit des Displays stufenweise in den Einstellungen der Uhr regulieren, je nach Anwendungsbereich (beim Training, beim normalen Gebrauch, beim Schlafen).

Die Steuerung der Enduro erfolgt wie bei der Garmin Instinct über insgesamt fünf seitlich am Gehäuse befindliche Tasten. Eine Touch-Funktion gibt es nicht. Die Steuerung funktioniert problemlos, was auch daran liegt, dass der Hersteller in die Lünette der Uhr eine Beschreibung der Tastenfunktion eingraviert hat.

Wie alle Garmin-Geräte funktioniert auch die Garmin Enduro nur in Kombination mit der Garmin Connect App. Haben wir die App heruntergeladen, können wir über das Geräte-Menü unser Smartphone mit der App koppeln und unsere Daten synchronisieren. Das funktioniert problemlos und innerhalb weniger Minuten. Die App erklärt uns nach der erstmaligen Kopplung auch noch kurz die Bedienung der Enduro – hilfreich für Nutzer, die bisher noch keine Garmin-Uhr in Verwendung hatten.

Ansonsten unterscheidet sich die Nutzung der App bei der Enduro nicht weiter von anderen Garmin-Geräten. Wir haben die App bereits in anderen Garmin-Tests umfassender analysiert und verzichten deshalb an dieser Stelle auf einen umfassenden Eindruck. Es sei aber festgehalten: Die App lässt praktisch keine Wünsche offen und bereitet alle Informationen übersichtlich auf. Eine intuitive Bedienbarkeit rundet das Gesamtpaket ab.

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei der Enduro um eine Sportuhr und nicht um einen Aktivitätstracker. Nutzer können mit dem Gerät aber trotzdem tägliche Aktivitäten wie Schritte aufzeichnen. Außerdem bietet die Enduro die Möglichkeit, neben der Herzfrequenz auch die Blutsauerstoffsättigung, den eigenen Energielevel (gemessen über Sauerstoff und Herzfrequenz), die Atemfrequenz und die Wasserzufuhr zu tracken und zu messen.

Damit erlaubt die Sportuhr eine umfangreiche Analyse der eigenen körperlichen Aktivität anhand diverser Messwerte. Ein Algorithmus berechnet dann den sogenannten Body Battery Energielevel und gibt an, wie viel Erholung unser Körper nach einer Trainingseinheit benötigt. Das kann hilfreich sein, um die Dauer von Ruhephasen abzuschätzen und dedizierte Pausentage beim Training einzuplanen. Der Erholungsratgeber gibt dabei die Anzahl der Stunden bis zur vollständigen Erholung an und empfiehlt ein Maß an Belastung, das während der Erholungsphase sinnvoll ist. Das funktionierte in unserem Test dem subjektiven Empfinden nach sehr gut: Die empfohlene Erholungsdauer deckte sich mit unseren Eindrücken zu unserem körperlichen Zustand.

Schließlich gibt es bei der Enduro noch die Möglichkeit, ganztägig den eigenen Stresslevel zu tracken. Die Uhr misst dafür Atmung und Herzfrequenz und erinnert uns auf Wunsch automatisch daran, wenn wir uns entspannen sollten.

Die Trainingsaufzeichnung ist das Herzstück der Garmin Enduro und der Aspekt, bei dem die Sportuhr am meisten punkten kann. Denn die Enduro verfügt nicht nur über die von Garmin-Geräten gewohnte, äußerst umfangreiche Auswahl an verschiedenen Profilen für unterschiedliche Sportarten, sondern überzeugt auch bei der Herzfrequenzmessung und zusätzlichen Trainingsfeatures.

Weil die Enduro den Fokus auf Ausdauersportarten legt, bietet sie für das Training von Läufen, Wanderungen und Mountainbike-Touren eine Reihe nützlicher Funktionen. Die Option Climbpro informiert über Anstiege, die vor dem Nutzer auf der Strecke liegen, während MTB Dynamics bei Fahrradtouren im Gelände die Werte Grit und Flow aufzeichnet, die den Fahrstil betreffen. Beides ermöglicht in Kombination mit Features wie dem Erholungsratgeber und Laufeffizienzdaten zur Anpassung des eigenen Körpers an Hitze und Höhe eine umfassende Bewertung und Planung des eigenen Trainings.

Um sich auf einen bestimmten Lauf oder einen Wettkampf vorzubereiten, können wir außerdem das Pace-Pro-Feature nutzen, das Garmin-Veteranen bereits von anderen Modellen des Herstellers kennen. Pace Pro erlaubt die Planung einer Strecke basierend auf verschiedenen Daten wie Höhe und Entfernung und empfiehlt dann eine Pace für jeden Streckenabschnitt.

Wer möchte, kann sich von der Enduro außerdem konkrete Trainingsvorschläge unterbreiten lassen, die den eigenen Fitnesslevel und den jeweils aktuellen Erholungszustand berücksichtigen. Nutzer, die keinem spezifischen Trainingsplan folgen oder folgen möchten, finden hier eine sinnvolle Alternative, die die eigene Belastungsfähigkeit berücksichtigt. Das funktioniert umso besser, je mehr Daten die Enduro bereits über den Trainingszustand des Nutzers sammeln konnte. Wir haben mit dem Feature in unserem Test gute Erfahrungen gemacht und empfanden die Empfehlungen für das Lauftraining als durchaus sinnvoll. Über- oder Unterforderung kam hier praktisch nicht auf.

Wo die Enduro neben der Trainingsplanung und -Durchführung außerdem punkten kann, ist bei der Herzfrequenzmessung während des Trainings. Die funktioniert nämlich fast durchgängig hervorragend, wie wir im Vergleich der Werte mit einem Brustgurt herausgefunden haben. Beim Laufen lagen die Enduro und der Brustgurt bei der Pulsmessung praktisch gleichauf: Die einzelnen Werte wichen zwischendurch nur um ein bis zwei Schläge pro Minute ab, beim Durchschnittswert und beim maximalen Pulswert unterschied sich die Messung der Enduro nur um jeweils einen Schlag pro Minute vom Brustgurt.

Ein nur marginal schlechteres Ergebnis erzielte die Enduro im Vergleich mit dem Brustgurt beim Krafttraining: Hier kam es zu seltenen Abweichungen im einstelligen Bereich und die Werte beim Durchschnitts- und Maximalpuls wichen um ein bis drei Schläge pro Minute ab. Die Enduro liefert damit für eine Sportuhr mit optischem Sensor herausragend gute Werte und eignet sich daher auch für die Pulsmessung bei Sportarten und Trainingseinheiten mit stark wechselnden Herzfrequenzen.

Das Schlaf-Tracking funktioniert bei der Garmin Enduro wie bei anderen Garmin-Geräten automatisch. Die Uhr misst zuverlässig und genau den Einschlaf- und Aufwachzeitpunkt. Die Garmin Connect App zeigt die einzelnen Schlafphasen in einem Diagramm an und informiert uns darüber, wie unsere Atmung während der Nacht ausgefallen ist. Das kann helfen, um eventuelle Unregelmäßigkeiten festzustellen.

Die Enduro verfügt außerdem über eine Weckfunktion, bei der Nutzer einen Vibrationsalarm, einen Tonalarm oder beides gleichzeitig aktivieren können. Der Wecker funktionierte im Test problemlos und verrichtete seine Arbeit zuverlässig. Die Uhr störte trotz ihres großen Gehäuses nicht beim Schlafen.

Obwohl die Garmin Enduro ihre Stärken vor allem im Sport-Bereich ausspielt, verfügt sie außerdem über eine Reihe von smarten Funktionen. Wir können Benachrichtigungen von Apps sowie SMS und Anrufe empfangen. Eine Antwort- oder Telefonfunktion gibt es aber nicht.

Dafür besitzt die Enduro eine Steuerung für Musik, die wir über das Smartphone wiedergeben. Nutzer müssen aber auf einen eigenen Musikspeicher verzichten. Als Ausgleich können sie mit der Enduro auch das von anderen Garmin-Geräten bekannte Garmin Pay nutzen. Das richten wir bequem über die Garmin-Connect App ein – die entsprechende Kreditkarte vorausgesetzt. Garmin Pay funktioniert mittlerweile mit jedem Bankkonto: Wer eine Kreditkarte einer Bank besitzt, die Garmin Pay unterstützt, kann diese Karte direkt mit Garmin Pay verknüpfen. Alle anderen Nutzer haben die Möglichkeit, über Banking-Apps wie VIMpay eine virtuelle Kreditkarte einzurichten und diese mit Garmin Pay zu verbinden.

Garmin Pay funktioniert dann ganz einfach über das Display der Enduro. Wir rufen die Funktion im Menü der Uhr auf, geben einen zuvor festgelegten PIN-Code ein und halten die Uhr in die Nähe des Kartenlesegeräts. Das funktionierte im Test völlig problemlos und spart insbesondere in Corona-Zeiten das Kramen nach Bargeld.

Garmin gibt die Akkulaufzeit der Enduro beim normalen Smartwatch-Gebrauch mit bis zu 50 Tagen respektive bis zu 65 Tagen mit Solarladung an. Diese Laufzeit soll sich im Energiesparmodus auf bis zu 130 Tage oder ein Jahr mit Solarladung erhöhen. Das GPS hält laut Garmin bis zu 70 oder 80 Stunden, im Sparmodus bis zu 200 beziehungsweise 300 Stunden. Der Hersteller geht bei der Solarladung davon aus, dass der Nutzer die Uhr ganztägig trägt und dabei mindestens drei Stunden bei 50.000 Lux Sonneneinstrahlung im Freien verbringt.

Wir können aus zeitlichen Gründen freilich nicht bestätigen, dass die Garmin Enduro mit Solarfunktion im Sparmodus wirklich ein ganzes Jahr durchhält. Was sich aber sagen lässt: Die Angaben in Bezug auf die GPS-Funktion stimmen und auch die Laufzeit beim Smartwatch-Gebrauch wirkt plausibel. Dadurch, dass Garmin bei der Enduro ein sehr energiesparendes Display und noch dazu eine Solar-Ladefunktion verbaut hat, hält der Akku dieser Sportuhr enorm lange durch. Wer etwa eine lange Wanderung oder einen Ultralauf unternehmen möchte und auf Lademöglichkeiten wie eine Powerbank verzichten muss oder will, kann sich darauf verlassen, dass der Enduro so schnell nicht der Saft ausgeht.

Der Preis der Enduro ist unserer Meinung nach der einzige große Haken, den diese Sportuhr mitbringt. Denn die hohe Akkulaufzeit, die vielen Zusatzfunktionen und der Fokus auf den Ausdauersport treiben die Kosten für die Anschaffung der Enduro mächtig in die Höhe. Garmin verlangt für das Modell mit Edelstahl-Gehäuse satte 799,99 Euro (UVP), für die Titan-Variante werden sogar 899,99 Euro (UVP) fällig. Der Straßenpreis liegt leicht darunter und beginnt je nach Anbieter bei 719 Euro.

Separate Armbänder aus Silikon oder Nylon gibt es für 49,99 Euro (UVP) in verschiedenen Farben. Die Enduro ist wegen der Armband-Breite von 26 Millimetern übrigens nicht mit anderen Garmin-Armbändern oder Drittanbieter-Modellen kompatibel.

Eigentlich haben wir bei der Garmin Enduro fast nichts zu meckern: Die Uhr ist ein Eldorado für Ausdauersportler und kombiniert umfangreiche Tracking- und Trainingsoptionen inklusive Navigationsfunktion mit einer nahezu unbegrenzten Akkulaufzeit. Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen und überzeugt mit dem geringen Gewicht und dem flexiblen Armband.

Allerdings hat dieses Eldorado leider auch seinen Preis – und der liegt mit 800 bis 900 Euro je nach Modell in Sphären, die für Hobbyathleten nicht unbedingt einen Griff wert sein sollten. Wer aber eine Uhr für das regelmäßige und langanhaltende Training im Outdoor-Bereich sucht, wird mit der Enduro definitiv seine Freude haben.

Alternativen zur Enduro für Leute, die eher kürzere Strecken zurücklegen, zeigen wir in unserer Bestenliste der Sportuhren oder der Top 10 der Fitness-Tracker. Konkrete Alternativen sind unserer Meinung nach die Garmin Fenix 6 (Testbericht), die Polar Vantage V2 (Testbericht) oder die Suunto Baro 9 (Testbericht). Wer eine besondere günstige Sportuhr sucht, der sollte unseren Preis-Leistungs-Tipp Amazfit T-Rex Pro (Testbericht) genauer ansehen.

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