Galaxy Xcover 4: günstiges Outdoor-Handy im Test

Galaxy Xcover 4: günstiges Outdoor-Handy im Test
Pro und Contra
  • günstig
  • brauchbare Kamera in dieser Preisklasse
  • mäßige Performance
  • noch Android 7.0
  • 3.0

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Das Samsung Galaxy Xcover 4 ist eines der günstigsten Outdoor-Smartphones auf dem Markt. Den geringen Preis merkt man dem Smartphone leider auch in manchen Bereichen an, in anderen Bereichen kann es jedoch punkten und zeigte sich uns als durchaus geeignet für den Außeneinsatz. Was die Pros und Cons sind, erfahrt Ihr in unserem Test.

Das Galaxy Xcover zeigt sich mit seinen Abmessungen von 146,2 × 73,3 × 9,7 Millimeter und seinem Gewicht von 172 Gramm als kompaktes und leichtes Gerät. Es wirkt bei Weitem nicht so wuchtig wie viele andere Outdoor-Smartphones, beispielsweise das Ulefone Armor 2 (Testbericht) oder das CAT S41 (Testbericht) . Trotzdem hinterlässt es einen robusten Eindruck. Wie von Samsung gewohnt ist die Verarbeitungsqualität gut.

Unterhalb des Bildschirms sind drei mechanische Taster, oberhalb die Frontcam und am oberen Rand ein 3,5-Millimeter-Klinkeneingang. Auf der Unterseite befinden sich ein microUSB-Anschluss und das Mikrofon. Die Hauptkamera ist auf der Rückseite mittig weit oben untergebracht. Der Powerbutton sitzt auf der rechten, die Lautstärkewippe auf der linken Seite. Direkt darüber findet sich noch eine Taste für den Schnellstart von selbst festgelegten Apps. Der Lautsprecher des Handys hat seinen ungewohnten Platz auf der rechten Seite des Galaxy Xcover 4 direkt über dem Einschalter.

Die mit einer Textur versehene Rückseite ist abnehmbar und erlaubt Zugriff auf einen austauschbaren Akku und einen SIM- und einen microSD-Slot. Die Elektronik im Inneren wird durch eine auf dem Akkudeckel angebrachte Dichtung gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt.

Beim Prozessor des Galaxy Xcover 4 handelt es sich um einen Exynos-750-Chip, einen Quad-Core-Prozessor mit einem Maximaltakt von 1,4 GHz. Als GPU kommt eine Mali T720 zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher ist 2, der interne Speicher 16 GByte groß. Dem Nutzer stehen davon nach dem ersten Start knapp 10 GByte zur Verfügung. Zur Speichererweiterung gibt es einen microSD-Kartenslot. Im mobilen Internet surft das Outdoorsmartphone mit LTE, ins WLAN geht es nach 802.11 a, b, g und n im 2,4- und 5-GHz-Band.

Der austauschbare Akku hat eine Kapazität von 2800 mAh. Zum Aufladen und zum Datenaustausch gibt es einen microUSB-Anschluss, außerdem hat das Handy einen Kopfhörereingang. Neben Bluetooth in Version 4.2 und NFC gehört GPS zur Ausstattung.

Das Galaxy Xcover 4 ist nach IP68-Zertifzierung gegen Wasser und Staub geschützt. Somit hält es auch längeres untertauchen in Wasser aus. Neben der IP-Zertifizierung verspricht Samsung auch eine „hohe Beständigkeit in vielerlei Hinsicht nach US-amerikanischem Militärstandard“. Gemeint ist damit MIL-STD 810G. Allerdings ist dies im Vergleich zur IP-Schutzklasse kein besonders aussagekräftiger Standard, welche dort aufgelisteten Kriterien das Smartphone erfüllt bestimmt nämlich der Hersteller selbst. Der Käufer weiß also letztendlich gar nicht, welche davon das Telefon betreffen.

Zur Ausstattung des Handys gehört noch eine Schnellstarttaste, die der Nutzer mit zwei Apps der Wahl belegen kann. Geöffnet werden diese dann durch einmal kurz drücken respektive durch gedrückt halten. Bei geöffneter Kamera-App dient die Xcover-Taste als Auslöser. Während sich die Kamera im Standby-Betrieb durch zweifaches Drücken der Home-Taste starten lässt, funktioniert die Schnellstarttaste nur bei eingeschaltetem Display. Praktischer wäre natürlich, dies würde auch bei ausgeschaltetem Bildschirm funktionieren.

Das 5 Zoll große TFT-Display des Galaxy Xcover 4 löst 1280 × 720 Pixel auf. Die Pixeldichte beträgt somit knapp 294 ppi (Pixel per Inch). In Sachen Schärfe geht die Darstellung in Ordnung, in Sachen Farbwiedergabe zeigt sich der Bildschirm jedoch tendenziell etwas blass. Diese anzupassen, wie es bei vielen Samsung-Handys möglich ist, geht beim Galaxy Xcover 4 nicht. Auf Fingereingaben reagiert das Panel zuverlässig und lässt sich außerdem mit Handschuhen bedienen. In unserem Test funktionierte dies recht gut. Die maximale Helligkeit ist zwar ordentlich, dürfte für ein Outdoorhandy jedoch ruhig etwas höher sein. Allerdings spiegelt das Display nur in geringem Maße und taugt dadurch trotzdem auch für den Einsatz in starkem Sonnenlicht.

Die Hauptkamera des Galaxy Xcover 4 löst 13 Megapixel auf, hat einen Blitz, einen Autofokus und eine f/1.9-Blende. Vorne gibt es 5 Megapixel und eine Blende von f/2.2. Die maximale Auflösung bei Videos beider Knipsen beträgt 1920 × 1080 Pixel bei 30 Frames per second. In Relation zum Straßenpreis von 200 Euro betrachtet hat die Hauptkamera bei uns einen guten Eindruck hinterlassen. Mit ihr gelingen ansehnliche Fotos, möglichst gute Lichtverhältnisse vorausgesetzt. Beim Hineinzoomen in Bilder fallen der gute Detailreichtum und die ordentliche Bildschärfe auf. Die Farbdarstellung ist im positiven Sinne neutral. In Low-Light-Szenarien hat die Kamera allerdings zu kämpfen. Der Frontkamera hingegen fehlt es hingegen an Schärfe, jedoch mehr bei den Hintergründen als bei Gesichtern. So gelingen zwar gute Selfies, allerdings oft mit unscharfer Umgebung.

Mit nicht ganz 36.000 Punkten im AnTuTu-Benchmark kratzt das Smartphone an der Grenze zu einer zufriedenstellenden Performance. Diese Grenze beträgt nach unserer Erfahrung um die 40.000 Punkte. In der Praxis zeigt sich beim dem Handy auch, dass man mit 2 GByte RAM und einem nicht allzuhoch taktenden Quad-Core-Prozessor halt keine Bäume ausreißen kann. Das System läuft etwas träge, und bis Apps starten, dauert es immer mal wieder einen Moment. Längere Hänger und Denkpausen traten im Test allerdings nicht auf, somit empfanden wir die Performance alles in allem noch zufriedenstellend. Zum Zocken von grafisch anspruchsvolleren Spielen taugt das Handy allerdings – wenig verwunderlich – nur bedingt, das hat bei einem Outdoorsmartphone in der Regel aber keine Priorität.

Die Akkulaufzeit des Galaxy Xcover 4 ist gut, bei einem Outdoorhandy dürfte sie jedoch ruhig etwas ausladender sein. Allerdings ist der Akku austauschbar, also kann sich der Nutzer für längere Trips fernab von Steckdosen noch eine Ersatzbatterie zulegen. Wir kamen mit einer Ladung problemlos über den Tag, das Aufladen nimmt um die zwei Stunden in Anspruch.

Was die Outdoorfähigkeiten angeht, haben wir das Galaxy Xcover mehrmals für knapp eine halbe Stunde in Wasser bei einer Tiefe von circa einem halben Meter untergetaucht, das Gerät in ungefähr dreißig Zentimeter Tiefe in feuchter Blumenerde eingegraben und aus einer Höhe von knapp 1,50 Meter auf verschiedene Untergründe (Asphalt, Feldweg und Laminat) fallen lassen. Dabei kam es zu keinen Inneren und nur geringen äußeren Verletzungen (wenige leichte Schrammen). Nach dem Wasserbad sammelte sich jedoch ein klein wenig Flüssigkeit hinter der Abdeckung der Rückseite, allerdings außerhalb des mit einer Dichtung abgeschirmten Bereichs. Nach Tauchgängen sollte man das Smartphone dort also jeweils abtrocknen.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei einem Outdoorsmartphone ist natürlich die Zuverlässigkeit und Stärke des GPS. Diesbezüglich ist es mit dem Galaxy Xcover 4 auch kein Problem in Innenräumen die Position bestimmen zu lassen, die Genauigkeit betrug dabei im Test zwischen 7 und 15 Metern. Im Freien kamen wir auf einen Wert von wenigstens 3 Metern. Bei der Navigation zeigte das Smartphone keine Schwächen und wies uns zuverlässig den Weg.

Vom an der rechten Seite des Handys angebrachten Lautsprecher darf der Nutzer nicht viel erwarten. Vom Bassbereich kommt wenig, der Klang ist alles in allem sehr höhenlastig und voll aufgedreht gerade in diesem Bereich teils schrill und penetrant. Die ungewohnte Position hat den Vorteil, dass der Speaker – egal wie man das Gerät hält – nie verdeckt wird. Mit der Sprachqualität des Galaxy Xcover 4 waren wir im Test zufrieden. Verbindungsabbrüche hatten wir kein.

Wie bei Samsung üblich kommt als Software TouchWiz on top of Android zum Einsatz. Die Versionsnummer des Google OS ist 7.0 mit Sicherheitspatch vom 1. August 2017. Zu einem Update auf Android 8 Oreo hat sich der Hersteller bislang nicht offiziell geäußert.

Zwar würde dem Galaxy Xcover 4 eine etwas bessere Performance gut zu Gesichte stehen, allerdings ist diese zumindest noch zufriedenstellend. Ansonsten kann man sich bei einem Preis von 200 Euro für ein brauchbares und robustes Outdoorhandy eigentlich nicht beschweren. Für die bisher von uns getestete Konkurrenz legt man mindestens 80 Euro mehr (Ulefone Armor 2 Testbericht) oder gar das doppelte (CAT S41 Testbericht) auf den Tisch. Die hat dann allerdings auch ein spürbar flüssiger laufendes System.

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