Fritzbox 7510 im Test: Das kann die Billig-Fritzbox

0010---AVM 7510---Bild Harald Karcher
Pro und Contra
  • Wifi-6
  • solides Betriebssystem
  • günstiger Preis
  • kein 5-GHz-WLAN
  • 4.0

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Die AVM Fritzbox 7510 für DSL vom Januar 2022 kostet nur 129 Euro UVP. Trotzdem kann sie schon WiFi-6. Aber ihr WLAN ist kastriert: Sie funkt nur auf 2,4 GHz. Ist sie trotzdem ihr Geld wert? TechStage testet den DSL-Router.

Zum Jahreswechsel 2021/2022 kam nun die dritte WiFi-6-Fritzbox für DSL-Anschlüsse in den Handel: die Fritzbox 7510. Spannend ist der Preis: 129 Euro UVP, mit einem Straßenpreis teilweise unter 120 Euro. Wo ist der Haken, denn immerhin kosten Geräte wie die Fritzbox 7590 AX (Testbericht) das Doppelte? Wo also hat AVM gespart?

Der Test zur Fritzbox 7510 erscheint in unserer Themenwelt zur AVM Fritzbox. Neben Einzeltests, etwa zur Fritzbox 7530 AX (Testbericht) oder der Fritzbox 6660 Cable (Testbericht) haben wir dort auch Ratgeber veröffentlicht, etwa Besseres WLAN für die Fritzbox: Alle Fritz Repeater in der Übersicht.

Ein Blick in die technischen Daten zeigt gleich, warum das Gerät so günstig über die Ladentheke geht, denn AVM hat ordentlich gespart. Zwar gibt es ein DSL-Modem mit VDSL2 Supervectoring mit 300 MBit/s. Dazu gibt es allerdings nur einen Gigabit-LAN-Port und einen USB-2.0-Anschluss. Hinten links sitzt die DSL-Buchse. Von hier führt das mitgelieferte DSL-Kabel zur NFN-Dose der Deutschen Telekom, aus der das All-IP-Internet samt Voice-over-IP von Telekom, 1&1, Vodafone, O2 oder anderen Providern in die 7510 eingespeist wird. Gleich rechts neben der DSL-Buchse sitzt die zweite FON-Buchse, jetzt aber im Format RJ11. Vorsicht: In Betrieb darf nur eine der beiden FON-Buchsen belegt sein.

Spannend wird es beim WLAN: Die 7510 funkt zwar mit 802.11ax alias Wifi-6, aber nur im oftmals überfüllten 2,4 GHz Band. Richtig gelesen, es gibt kein 5-GHz-Band. Damit liegt auch der maximale theoretische Durchsatz bei mageren 600 MBit/s. Zum Vergleich, die 7590 AX schafft auf 2,4 GHz bis zu 1200 MBit/s.

Mit dabei ist aber die sehr gute Software FritzOS sowie eine DECT-Funkstation. Bis zu sechs Funktelefone kann man kabellos anschließen. Alternativ kann man die Fritzbox 7510 auch mit Smart-Home-Komponenten verbinden. Mehr dazu im Ratgeber: Fritzbox als Smart-Home-Zentrale.

Kommen wir zum spannenden Punkt: Wie gut schlägt sich die Fritzbox 7510 in unserer WLAN-Messung? Dazu schicken wir sie wie gehabt durch unseren Mess-Parcours. Die Werte sind diesmal nur für 2,4 GHz, da kein 5-GHz-WiFi-6 vorhanden ist, können wir uns dies sparen. Zu diesem Zwecke hängen wir die 7510 per LAN-Kabel an einen beliebigen LAN-Port einer Fritzbox 6660 Cable. An der 6660 wiederum hängen zwei schnelle Daten-Zuspieler:

  • Erstens: ein 1.000 Megabit schneller Kabel-Internet-Anschluss von Vodafone.
  • Zweitens: eine 10.000 Megabit schnelle NAS-Speicher-Station von Synology (rechts oben).

Da die 7510 nur einen einzigen LAN-Port hat, können wir die NAS-Station in diesem Szenario nicht direkt an die 7510 verbinden. Stattdessen hängen wir die NAS zuerst mal an den Switch der 6660. Die 6660 leitet das Signal der NAS-Station dann über LAN-Kabel an die 7510 weiter. Das sind die gelben Pfeile.

Die Frage lautet nun: Wie schnell kann die kleine Fritzbox 7510 das Internet aus dem Vodafone-Kabel und die Dateien aus dem NAS-Speicher-Server letztendlich an diverse Rechner, Laptops und Handys im Rest der Wohnung weiterfunken?

Zum ersten stationären Durchsatztest verbinden wir unser schnellstes WLAN-Endgerät mit der Fritzbox 7510 per Funk. Hier folgt der erste Durchsatztest mit dem 11ax-Dell-PC. Auf Anhieb klappte der Download mit 194 MBit/s. Das ist nicht schlecht, aber halt viel weniger als die 1000 MBit/s, die der Vodafone-Kabel-1000-Anschluss eigentlich herbeischaffen könnte. Die Speed-Bremse wird hier also vom 2,4 GHz Funk der kleinen 7510 reingehauen.

Vorsicht: In unserer überfüllten 2,4-GHz-Großstadt-Luft konnte die 7510 nur 20 MHz Kanäle aufspannen. In ungestörter Alleinlage wären wohl auch 40 MHz Kanäle möglich. Dann würde sich der Netto-Durchsatz fast verdoppeln. Dann wären auch 350 MBit/s netto mit der 7510 machbar.

In allen weiteren Messungen geht es dann aber nicht mehr um den maximalen Speed auf kurze Distanz, sondern um die Funk-Reichweite über fünf zunehmend schwierige Zimmer. Genauer gesagt um das Rate-over-Range-Verhalten der 7510. Wir starten die Messung mit einem Wifi-6-Laptop.

Die Messwerte im 2,4 GHz Band sind auf kurze Distanz in Zimmer 1 recht brauchbar mit 184 MBit/s im Download und 161 MBit/s im Upload. Die Messwerte halten sich bei zunehmender Entfernung gut und sogar im hintersten Zimmer am Messpunkt 5 kommen echt noch 14 MBit/s im Download und 25 MBit/s im Upload. Rechts unten sieht man ROT den Gesamtschnitt über alle Messungen mit mageren 37,45 Megabit.

Im Vergleich zu anderen Fritzboxen, die neben 2,4 auch 5 GHz beherrschen, ist diese Zahl sehr niedrig. Aber platt gesagt ist die Reichweite der 7510 erstaunlich brauchbar. Bis Zimmer 3 könnte man in unserer Testumgebung ein VDSL-50.000-Internet fast verlustfrei mit bis zu 47 MBit/s netto übertragen. Und selbst am Messpunkt 5 könnte man zumindest ein DSL-16.000 noch fast ohne Verlust verteilen.

Die letzte Messtour über fünf Räume hinweg machen wir mit einem Samsung Galaxy Note 10 Plus (Testbericht). Im Gegensatz zum Wifi-6-PC und zum Wifi-6-Laptop kann das Samsung keine 160 MHz Kanäle, sondern nur 80 MHz breite Kanäle im 5 GHz Band bedienen. Entsprechend funkt das Handy keine 2400, sondern nur 1200 MBit/s brutto. Netto kommt bei WLAN, grob gesagt, die Hälfte vom Brutto-Wert raus: Das wären, mit diesem Handy, dann also circa 600 MBit/s netto.

Links im Bild sieht man die Kurven im 2,4 GHz Band. Die Kurve ganz links außen zeigt den Messgang von Zimmer 1 bis Zimmer 5. Rechts daneben sieht man die Rückwanderung, von Zimmer 5 bis Zimmer 1, daher ansteigend.

Zu Guter Letzt noch kurz die Stromwerte: Im Stand-by, also WLAN angeschaltet, und ein Laptop über 5 GHz verbunden, hat die Fritzbox 7510 knapp 3,8 Watt aus der 230-Volt-Dose gezogen. Bei Downloads großer Dateien von der NAS-Station auf den Wifi-6-Laptop konnten wir die Fritzbox 7510 auf knapp 6,8 Watt hochtreiben. Bei diesen Messungen war aber die DECT-Basisstation und das DSL-Modem nicht in Aktion. Laut AVM-Handbuch Seite 244 hat die Fritzbox 7510 eine durchschnittliche Wirkleistung von circa 6 Watt. Das passt.

Die AVM Fritzbox 7510 mit DSL-Modem bis 300 MBit/s spart sich das 5 GHz WLAN Modul und sendet nur auf 2,4 GHz. Allerdings ganz modern, mit WiFi-6 alias 11ax, bis 600 MBit/s brutto. In dicht besiedelten Gebieten ist das 2,4 GHz Band schon so überfüllt, dass man es kaum noch nutzen mag. Da, wo 2,4 GHz schon kaputt ist, reißt auch WiFi-6 nicht mehr viel raus. Wer aber eine Wohnung oder ein Haus in Alleinlage hat, und auch keinen Wert auf sehr hohen Datendurchsatz legt, kann mit dieser 5GHz-kastrierten Einsteiger-Fritzbox für 129 Euro UVP klarkommen.

Neben WLAN hat die Fritzbox 7510 auch eine starke DECT-Basisstation für maximal sechs schnurlose Telefone plus etliche SmartHome-Geräte. Die weiteren Anschlüsse sind nicht üppiger als nötig: 1x LAN-1000 MBit/s, 1x USB-2.0 und je 1x FON-RJ11 und 1x FON-TAE für analoges Telefon, Fax oder Anrufbeantworter.

Wer gut 30 Euro mehr bezahlt, bekommt schon eine Fritzbox 7530 AX (Testbericht), die WiFi-6 in beiden WLAN-Bändern, bei 2,4 und bei 5 GHz, senden und empfangen kann. Weitere Alternativen zeigen wir im Artikel Fritzbox 7590 (AX), 7530 oder 6660? Die richtige Fritzbox für jeden Anschluss.

Der Test erscheint im Rahmen unserer Themenwelt zur Fritzbox. Dort haben wir bereits andere AVM-Router getestet, etwa die Fritzbox 7590 AX (Testbericht), die Fritzbox 7530 AX (Testbericht) oder die Fritzbox 6660 Cable (Testbericht). Dazu zeigen wir in den Artikeln Alle Fritzbox-Router im Überblick und Alle Fritzbox Repeater im Überblick, wo sich die jeweiligen Produkte im AVM-Portfolio einordnen und welche Alternativen es gibt.

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