Die dahinterstehende Idee ist vergleichsweise einfach: Lebensgefährten, Familienangehörige & Co. lassen sich zwar notfalls durch ein Schloss an der Labortüre vom Stören abhalten. Das aus Gründen der Erreichbarkeit mitgenommene Smartphone entfaltet dann aber einen besonderen Reiz: Selbst wenn keine Nachrichten oder Anrufe einlaufen, werden sogar Flappy Birds & Co. zu einer attraktiven Alternative, wenn die zu erledigende Aufgabe öde genug ist.
Baum herbei
John Forge begegnet diesem Problem durch Gamification. Nach dem Start der App pflanzt der Spieler einen Baum an, der daraufhin im Laufe der nächsten 30 Minuten zu einer richtigen Tanne heranwächst. Leider nimmt sein Leben ein jähes Ende, sobald der Spieler die Forest-App zugunsten eines anderen Programms verlässt. Unter Windows Phone gibt es zudem ein Plug-In, das den gerade aktuellen Wachstumsfortschritt am Lockscreen anzeigt.
Der Disziplinierungseffekt tritt durch eine History-Funktion ein, die dem Nutzer seine Erfolge als Forstbesitzer zeitlich visualisiert. Dadurch entsteht eine nicht unerhebliche Motivation – mit dementsprechenden Vorteilen für deine persönliche Produktivität.
Forest ist im Großen und Ganzen sauber implementiert. Die Beschränkung auf 30 Minuten lange Arbeitsblöcke ist stellenweise jedoch nervend: Es wäre wünschenswert, wenn der Entwickler in Zukunft auch die Erledigung längerer Aufgaben berücksichtigen könnte.
Forest – Stay Focused
Fazit
Beim Lesen der Beschreibung denkt man als im deutschsprachigen Raum lebender und dementsprechend geplagter Informatiker an Internetsucht, Schlangenöl und anderes Gesabbel von von Steuergeld lebenden Soziologen und Psychoanalytikern. Forest ist eine angenehme Ausnahme in einem sonst von Abfall überlaufenen Marktsegment: Das Produkt tut seine Aufgabe auf eine angenehme und nicht belehrende Art und Weise. Empfehlenswert.