Fitbit Versa 4 im Test: GPS-Sportuhr für Gesundheit und Fitness

Fitbit Versa 4
Pro und Contra
  • Support für Google Maps und Google Wallet
  • gute Verarbeitung
  • integriertes GPS
  • Freisprechfunktion
  • umfangreiches Aktivitäts- und Gesundheits-Tracking
  • kein Musikspeicher
  • Akkulaufzeit könnte besser sein
  • teuer
  • ungenaue Pulsmessung bei Sportarten mit variabler Herzfrequenz
  • 3.5

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Mit dem neuen Versa-Modell hat Fitbit die mittlerweile vierte Inkarnation einer erfolgreichen Sportuhr ins Programm genommen, die es aber mit Konkurrenz aus dem eigenen Haus in Form der Sense 2 zu tun bekommt.

Fitbit hat mit der Sense und der Versa zwei fast identische Fitness-Tracker im Angebot, die für den Hersteller offenbar jeweils eine so große Daseinsberechtigung besitzen, dass sie regelmäßige Updates erhalten. Die Versa geht jetzt mittlerweile in die vierte Runde und steht in direkter Konkurrenz zur Fitbit Sense 2 (Testbericht). Wir haben uns die Uhr genauer angeschaut und klären im Test, was die Neuerungen bringen und für wen sich der Kauf lohnt.

Der Test der Fitbit Versa 4 erscheint im Rahmen unserer Themenwelt Fitness-Tracker. Dort haben wir bereits Tests zur Amazfit T-Rex 2 (Testbericht) sowie Huawei Band 7 (Testbericht) veröffentlicht. Wer stattdessen eher auf der Suche nach einem Sportuhr ist, findet entsprechende Testberichte in unserer Themenwelt zu smarten Sportuhren.

Wie schon bei der Sense 2 hat sich auch bei der Versa 4 im Vergleich zum Vorgängermodell die Optik kaum verändert. Lediglich das Armband wird jetzt standardmäßig nicht mehr mit Löchern ausgeliefert. Außerdem hat Fitbit der Uhr an der linken Seite einen zusätzlichen Button spendiert.

Ansonsten bleibt das quadratische Gehäuse mit den abgerundeten Ecken, das an die Apple Watch erinnert, ebenso bestehen wie der etwas gewöhnungsbedürftige Schließmechanismus, den wir auch bei der Versa 2 bemängelt haben. Wie gewohnt legt Fitbit der Uhr ein zweites Armband-Stück bei, damit Nutzer die Länge des Armbands individuell an das eigene Handgelenk anpassen können. Wer mit dem Schließmechanismus nicht zurechtkommt, kann im Fitbit-Shop oder bei Drittanbietern alternative Armbänder ab Preisen von 17 Euro kaufen.

Bei der Bedienbarkeit gleicht die Versa 4 grundlegend der Sense 2. Der Touchscreen hat auch hier mit leichten Rucklern zu kämpfen, aber die Uhr registriert unsere Eingaben zuverlässig. Die Menüs sind im gewohnten Fitbit-Design gehalten – wer also das Vorgängermodell oder eine Sense (2) besitzt, wird sich hier schnell zurechtfinden. Ansonsten gibt es beim Display keine Unterschiede zur Sense 2: Die Helligkeit reguliert sich auch bei der Versa 4 automatisch entsprechend der Umgebungsbeleuchtung. Nutzer können aber selbst zwischen drei Voreinstellungen wählen, die sich unterschiedlich stark auf die Akkuleistung auswirken. Die automatische Helligkeitserkennung funktionierte in unserem Test problemlos.

Apropos problemlos: Die Einrichtung der Versa 4 funktioniert genauso wie bei anderen Fitbit-Produkten ohne großen Aufwand. Wir laden die App auf unser Smartphone herunter, legen ein Fitbit-Konto an (falls noch nicht vorhanden) und koppeln die Versa 4 über den Gerätemanager an unser Smartphone. Das übersichtlich aufbereitete Tutorial informiert uns dann über die Bedienung der Uhr. Ansonsten lässt die App keine Wünsche offen: Hier ist alles auf Übersichtlichkeit getrimmt und wir sehen die wichtigsten Daten unseres Aktivitätstrackings direkt auf einen Blick. Bestimmte Bereiche der App sind allerdings an ein Premium-Abo gekoppelt, darunter etwa die 30-Tage-Ansicht der Gesundheitswerte.

Weil es sich bei der Versa 4 um einen Fitness-Tracker ähnlich der Sense 2 handelt, sind die Funktionen beim Aktivitätstracking fast mit dem Konkurrenzmodell aus dem eigenen Haus identisch. Neben der Schrittmessung, die übrigens zuverlässig funktioniert, ist auch wieder die bekannte Bewegungserinnerung an Bord. Sitzen wir längere Zeit, fordert uns die Versa 4 in regelmäßigen Abständen dazu auf, ein paar Schritte zu gehen. Je nachdem, wie wir unser Schrittziel für den Tag festgelegt haben, erinnert uns der Tracker an eine entsprechende Schrittzahl, die wir in der laufenden Stunde noch zurücklegen sollten.

Worauf Nutzer im Vergleich zur Fitbit Sense 2 bei der Versa 4 allerdings verzichten müssen, sind die EKG-Funktion und der EDA-Scan. Eine Gesundheitsfunktion für das Erkennen von Vorhofflimmern gibt es also ebenso wenig wie die Messung der elektrodermalen Aktivität. Wir finden das allerdings verschmerzbar, da insbesondere der EDA-Scan nicht viel mehr als ein nettes Gimmick darstellt.

Ansonsten gleicht die Versa 4 in Sachen Aktivitäts- und Gesundheits-Tracking der Sense 2: Gesundheitsdaten wie Herzfrequenzvariabilität, Hauttemperatur und Blutsauerstoffsättigung sowie Ruheherzfrequenz lassen sich über die App ablesen. Wie bei Fitbit gewohnt braucht ihr für die Analyse langfristiger Trends über 90 Tage oder länger aber ein Premium-Abo. Wer möchte, kann außerdem Flüssigkeitsaufnahme, Ernährung und den weiblichen Zyklus über die App tracken – für gesundheitsbewusste Nutzer auf jeden Fall ein hilfreiches Feature, das allerdings bei Fitbit-Geräten generell zum Standard gehört.

Auch bei der Trainingsaufzeichnung unterscheidet sich die Versa 4 praktisch nicht von der Sense 2. Hobby-Sportler kommen auch bei der Versa 4 in den Genuss von mehr als 40 unterschiedlichen Trainingsmodi wie Laufen, Radfahren, Wandern, Yoga, Golf, Klettern oder Crossfit. Auch die automatische Trainingserkennung für Laufen, Gehen und Radfahren ist mit an Bord und funktionierte in unserem Test ebenfalls tadellos.

Bei der Herzfrequenzmessung gibt es keine Überraschung: Offenbar verbaut Fitbit in der Versa 4 denselben optischen Sensor wie in der Sense 2. Denn die Performance gleicht bei beiden Trackern wie ein Ei dem anderen. Sowohl die Versa 4 als auch die Sense 2 haben Probleme bei der Messung von stark variierenden Pulswerten, die etwa bei Krafttraining, HIIT oder beim Crossfit auftreten. Wie schon bei der Sense 2 wichen die gemessenen Werte auch bei der Versa 4 in diesem Fall deutlich von den Messungen unseres Kontrollgeräts (Garmin Fenix 6) inklusive Pulsgurt ab und lagen teils bis zu 35 Schläge pro Minute unter den Ergebnissen des Brustgurts.

Wie zu erwarten war, macht der Tracker dafür bei Ausdauersportarten eine deutlich bessere Figur. In mehreren rund einstündigen Laufeinheiten lagen die Abweichungen der gemessenen Werte bei einem bis drei Schlägen pro Minute – ein sehr guter Wert für einen optischen Pulssensor im Vergleich zu einem Brustgurt. Auch das GPS funktionierte bei der Versa 4 tadellos und lag mit dem Ergebnis unseres Kontrollgeräts bis auf 40 Meter bei einer Strecke von 6,5 Kilometern fast gleichauf. Die Versa 4 eignet sich genauso wie die Sense 2 übrigens auch zum Schwimmen, ist aber nur spritzwassergeschützt und übersteht kein längeres Untertauchen im Wasser oder hohen Wasserdruck von außen.

Ähnlich wie bei der Sense 2 hat sich auch bei der Versa 4 im Hinblick auf Zusatz-Features und Benachrichtigungsfunktion verglichen mit dem Vorgängermodell wenig geändert. Eine Anzeige für eingehende Anrufe und App-Meldungen ist ebenso wieder mit an Bord wie die Möglichkeit, über das integrierte Mikrofon zu telefonieren.

Anders als die Fitbit Versa 3 (Testbericht) unterstützt die Versa 4 jetzt aber erstmals auch Google Wallet – eine durchaus sinnvolle Neuerung, weil diese kontaktlose Bezahlfunktion mehr Banken unterstützt als das bei den Vorgängern eingesetzte Fitbit Pay. Durch den Kauf von Fitbit durch Google ist bei der Versa 4 jetzt außerdem Google Maps integriert, was zusammen mit dem integrierten GPS die Zusatzfunktionen des Trackers sinnvoll erweitert. Die Versa 4 unterstützt schließlich auch Amazons Alexa, sodass Nutzer per Sprachbefehl unter anderem ihre Smarthome-Geräte steuern, den Wecker der Uhr stellen oder Nachrichten abrufen können.

Während Fitbit mit der Unterstützung für Google Maps ein durchaus sinnvolles neues Feature für die Versa zur Verfügung stellt, hat sich der Musiksteuerung wieder nichts getan – im Gegenteil. Hatten wir im Test der Versa 3 noch bemängelt, dass Fitbit auf die Integration eines eigenen Musikplayers für Offline-Wiedergabe verzichtet, funktioniert auf der Versa 4 nicht einmal mehr die Connect-App – denn die hat der Hersteller mittlerweile eingestampft. Fitbit-Nutzer müssen also auf die kostenpflichtigen Dienste von Deezer oder Pandora zurückgreifen.

Wer die Fitbit Versa 4 neu kauft, erhält schließlich wie bei allen anderen Fitbit-Produkten sechs Monate Fitbit Premium als kostenlose Dreingabe. Weil wir die Vorteile und Kosten von Fitbit Premium bereits in unserem aktuellen Test zum Fitbit Inspire 3 (Testbericht) genauer erklärt haben, gehen wir auf das Premium-Abo an dieser Stelle nicht mehr näher ein – nur so viel: Wer den vollen Funktionsumfang der Uhr nutzen möchte, kommt um Fitbit Premium nicht herum.

Wie alle modernen Fitness-Tracker inklusive der Sense 2 und auch des Vorgängermodells zeichnet die Versa 4 unseren Schlaf automatisch auf. Sie erkennt zuverlässig Einschlaf- und Aufwachzeitpunkte und registriert die Dauer und Häufigkeit unserer Schlafphasen. Die gemessenen Werte können wir anschließend in der App anschauen, wobei Fitbit unseren Schlaf mit dem sogenannten Schlafindex auf einer Skala von 1 bis 100 bewertet.

Einige Funktionen wie die Bewertung unserer Herzfrequenz im Schlaf oder unserer Unruhe (Herumwälzen im Bett) sind allerdings Premium-Nutzern vorbehalten. Immerhin können wir auch ohne Premium-Abo langfristige Trends erkennen und nachschauen, wie die gemessenen Werte einer spezifischen Nacht vom Durchschnitt der vorangegangenen 30 Tage oder im Vergleich mit anderen Nutzern in unserem Alter sich verhalten.

Weil die Versa 4 ansonsten baugleich mit der Sense 2 ist, gilt auch hier: Die Uhr liegt gut an und stört beim Schlafen praktisch gar nicht – vorausgesetzt, man hat das Armband nicht zu eng eingestellt. Der intelligente Wecker kann helfen, entsprechend der eigenen Schlafphasen morgens möglichst angenehm aufzuwachen – im Test funktionierte das auch relativ gut, die Versa 4 erkannte durchaus zuverlässig, wann wir gerade in einer leichten Schlafphase befanden.

Die Akkulaufzeit der Versa 4 beträgt laut Herstellerangaben abhängig vom Nutzungsverhalten bis zu 6 Tage. Damit liegt sie mit der Sense 2 und dem Vorgängermodell gleichauf – hier hat sich also nichts getan. Die Akkulaufzeit fällt damit im Vergleich zur Konkurrenz eher mittelmäßig aus, aber dank der Schnellladefunktion lässt sich dieses Manko gut verschmerzen.

Bei Fitbit im Shop gibt es die Versa 4 aktuell zum Preis von 200 Euro. Damit ist die Uhr rund 30 Euro günstiger als die ursprüngliche UVP des Vorgängermodells und liegt 50 Euro unter dem Originalpreis der Sense 2. Der Straßenpreis für die Versa 4 liegt derzeit knapp darunter bei 180 Euro. Ersatzarmbänder gibt es wie bei der Sense 2 ab 17 Euro.

Wir empfinden den UVP der Versa 4 als relativ hochgegriffen gemessen am Funktionsumfang und den Angeboten der Konkurrenz. Wer auf Google Maps und die Touch-Taste verzichten kann sowie in Kauf nimmt, dass die Update-Unterstützung möglicherweise bald endet, kann getrost zur Fitbit Inspire 3 (Testbericht) greifen. Die gibt es nämlich aktuell mit praktisch identischen Features bereits ab 125 Euro.

Die wichtigste Frage zuerst: Wer braucht die Versa 4? Die Antwort darauf lautet ähnlich wie bei der Sense 2 – und dementsprechend fällt auch unserer Fazit aus: Fitbit verpasst ganz offenkundig die Chance, seinen Nutzern eine sinnvolle Weiterentwicklung des Fitness-Trackers Versa anzubieten. Stattdessen gibt es kaum echte Neuerungen zum deutlich höheren (Straßen-)Preis. Wie schon bei der Sense 2 liefert Fitbit seinen Kunden mit der Versa 4 keinen eklatanten Grund, warum sich für sie ein Upgrade vom Vorgängermodell lohnen würde.

Wer hingegen noch keinen Fitbit-Tracker besitzt und sich wegen der guten App und trotz des Premium-Zwangs ein entsprechendes Gerät zulegen möchte, schwankt vielleicht zwischen der Sense 2 und der Versa 4 – aber hier hat die Versa 4 unserer Meinung nach die Nase vorn. Beide Tracker sind nämlich praktisch baugleich, während die Fitbit Sense 2 (Testbericht) mit dem zusätzlichen EKG-Feature aufwarten kann. Verzichtet ihr auf diese Funktion, spart ihr mit der Versa 4 eine Menge Geld.

Ansonsten gilt, was wir schon bei der Sense 2 geschrieben haben: Die Versa 4 ist ein solider Fitness-Tracker, dessen Kauf sich aber nur für eine sehr eingeschränkte Zielgruppe lohnt. Besitzer des Vorgängermodells brauchen die Versa 4 ebenso wenig wie ambitionierte Hobbysportler, die vor allem für ihr Training nach einer Sportuhr suchen. Als smarter Fitness-Tracker kann die Versa 4 zwar durchaus punkten (insbesondere auch dank Google Maps und Google Wallet), aber der Premium-Zwang bleibt als fader Beigeschmack bestehen.

Günstiger und als Tracker mehr als ausreichend ist die Fitbit Inspire 3 (Testbericht. Einen starken Eindruck zum fairen Preis hat auch die Amazfit T-Rex 2 (Testbericht) hinterlassen. Weitere Alternativen zeigt unsere Bestenliste Sportuhren: Top 10 der besten Smartwatches fürs Training sowie die Top 10: Die besten Fitness-Tracker - Xiaomi, Huawei & Fitbit sind top.

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