Fitbit Sense im Test: Eleganter Fitness-Tracker mit GPS und EKG

Fitbit Sense im Test: Eleganter Fitness-Tracker mit GPS
Pro und Contra
  • sehr gutes Display
  • hervorragende Pulsmessung
  • umfangreiche Trackingfunktionen
  • EKG
  • Standard-Armband umständlich anzulegen
  • Achtsamkeitsübungen nur in englischer Sprache
  • kein eigener Musikspeicher
  • 5.0

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Ein verlässlicher Partner für die eigene Gesundheit soll sie sein, die neue Fitbit Sense. Wir haben den Tracker ausführlich getestet und klären, für wen sich die Sense eignet.

Die neue Fitbit Sense erinnert nicht nur optisch an die Apple Watch, sondern hat auch inhaltlich diverse Features zu bieten, die wir bei der Konkurrenz finden. Fitbit legt den Fokus bei dem Fitness-Tracker weniger auf sportliche Aktivitäten als vielmehr auf die Überwachung der eigenen Vitalfunktionen und der persönlichen physischen und psychischen Gesundheit. Wir klären in unserem Test, inwiefern dieser Plan aufgeht und ob die Fitbit Sense wirklich die versprochenen „wichtigen Einblicke“ in unsere Gesundheit liefern kann.

Der Test erscheint in den Themenwelten zu Sportuhren und Fitness-Trackern. Dort haben wir bereits Tests zu Geräten wie der Garmin Venu (Testbericht), dem Xiaomi Mi Band 5 (Testbericht) oder der Honor Magic Watch 2 (Testbericht) veröffentlicht. Dazu gibt es eine Bestenliste für Multi-Sportuhren oder einen Ratgeber, ob Jogger zu Smartwatch oder Fitness-Tracker greifen sollten.

Optik spielt für Fitbit eine wichtige Rolle, und das merkt man direkt beim Auspacken der Fitbit Sense. Der Tracker ist in einer hochwertigen Klappbox verpackt, die den Inhalt gut präsentiert. Der Packung liegt neben dem Tracker inklusive Armband aus Silikon ein weiteres Armband für größere Handgelenke bei. Das Design des Gehäuses erinnert stark an die Apple Watch, gefällt mit dezenten Rundungen und lässt die Sense mehr wie eine Uhr als einen klassischen Fitness-Tracker erscheinen.

Das Armband aus Silikon wirkt demgegenüber etwas seltsam, weil es mit der Eleganz des Gehäuses nicht ganz mithalten kann und eher zweckmäßig wirkt. Leider hat sich Fitbit entschieden, dem aktuellen Trend zu folgen und das Armband der Sense mit einer recht umständlichen Schließe zu versehen, bei der wir das Armband an einem Gummipropfen fixieren und dann durch eine Öffnung schieben müssen. Wie immer liefert Fitbit zahlreiche Alternativen, vom Lederarmband bis hin zu einem aus Metall, die sich ohne Werkzeug tauschen lassen.

Die Einrichtung der Fitbit Sense birgt keine Überraschungen: Wir installieren die zugehörige Fitbit-App auf dem Smartphone, legen ein Fitbit-Konto an und koppeln dann die Sense mit unserem Smartphone via Bluetooth. Anschließend aktualisieren wir die Systemsoftware des Trackers und können entscheiden, ob wir die Sense per WLAN aktuell halten wollen. Alle Einstellungen des Trackers und der App sind dabei auf Deutsch verfügbar, Übersetzungsfehler fanden wir keine.

Wer schon einmal einen Fitbit-Tracker benutzt hat, findet sich in der Fitbit-App schnell zurecht. Änderungen gegenüber anderen Fitbit-Modellen gibt es für die Sense keine, von den besonderen Features abgesehen. Die App stellt alle Werte des aktuellen Tages untereinander in einzelnen Kategorien dar, die wir gesondert anwählen können. Jede Kategorie liefert uns eine Zusammenfassung der gemessenen Daten, zum Beispiel zurückgelegte Schritte, verbrannte Kalorien, Gesundheitswerte, Stress, Schlaf, Herzfrequenz, Bewegung oder Training. Wählen wir eine Kategorie an, öffnet sich ein Menü, das uns detaillierte Informationen zu einem bestimmten Wert in übersichtlichen Diagrammen anzeigt.

Die App bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Einstellungen an der Fitbit Sense vorzunehmen. Wir können etwa die Sprachsteuerung per Amazon Alexa konfigurieren, neue Ziffernblätter oder Apps auf der Sense installieren und Musik oder Fitbit Pay konfigurieren. Außerdem finden wir hier eine Anleitung, die uns noch einmal die wichtigsten Funktionen und die Bedienung des Trackers erklärt – ein hilfreicher Bonus, auch wenn sich Fitbit-Kenner und Tracker-Nutzer generell schnell zurechtfinden sollten.

Als Fitness-Tracker verfügt die Fitbit Sense über diverse Funktionen zur Aktivitätsaufzeichnung. Ein Schrittzähler mit automatischer Etagenerkennung und zurückgelegter Strecke gehört zu Grundausstattung und funktioniert mit minimalen Abweichungen sehr zuverlässig. Eine Besonderheit der Sense sind die verschiedenen Gesundheitsfunktionen, die neben der Herzfrequenz auch die Hauttemperatur und die elektrodermale Aktivität messen.

Die Sense erlaubt Nutzern dadurch ein umfangreiches Stressmanagement und bietet passend dazu spezielle Atem- und Achtsamkeitsübungen an (einige kostenpflichtig via Fitbit Premium, siehe unten). Die EDA-Scan-App zeichnet unsere elektrodermale Aktivität über einen speziellen Sensor auf. Dabei erkennt die Sense Veränderungen in der elektrischen Leitfähigkeit unserer Haut, die mit der Bildung von Schweiß zusammenhängen. Wir können entweder einen schnellen Scan durchführen, der zwei Minuten andauert, oder uns für eine geführte Übung mithilfe der Fitbit App entscheiden.

Entscheiden wir uns für den schnellen Scan, legen wir einfach die Fläche unserer anderen Hand auf das Display der Sense. Der Tracker zeichnet dann unsere EDA und unsere Herzfrequenz auf, bevor wir nach Abschluss des Scans unser subjektives Stimmungsempfinden angeben können. Abschließend sagt uns die Sense, ob der Scan spezifische Anzeichen für Stress ergeben hat. Führen wir eine angeleitete Übung aus (es gibt vier kostenlose Varianten), spielt die App auf unserem Smartphone eine zugehörige Audiodatei ab, die uns etwa konkrete Atemübungen vorgibt. Der Scan über die Handfläche funktioniert genau wie beim schnellen Scan. Leider sind die Audioanleitungen nur in englischer Sprache verfügbar.

Wir haben im Test einen deutlichen entspannenden Effekt und Auswirkungen der Übung auf unsere Herzfrequenz bemerkt: In einem Fall sank unser Puls von 77 auf unter 60. Die Stimme der Audioanleitung empfanden wir teilweise als ein wenig zu melodisch und unruhig, das ist aber ein rein subjektiver Eindruck. Insgesamt ist der EDA-Scan ein interessantes Feature um Stressanzeichen zu identifizieren. Ein alleiniger Kaufgrund für die Fitbit Sense sollte er aber nicht sein, da es genügend Alternativen zur Stressreduktion gibt und die bloße Aufzeichnung der EDA keinen signifikanten Nutzen für den Alltagsgebrauch besitzt.

Zusätzlich kann die Fitbit Sense auch ein EKG aufzeichnen. Dieses Feature bieten sonst die Premium-Smartwatches Apple Watch 7 (Testbericht) und Samsung Galaxy Watch 4 (Testbericht). Damit lässt sich Vorhofflimmern aufdecken. Während der Aufzeichnung legen Nutzer die Uhr normal an und halten zusätzlich Daumen und Zeigefinger der andern Hand an die Ecken des Gehäuses, wo sich Elektroden befinden. Nach 30 Sekunden gibt die Uhr das EKG aus.

Obwohl Fitbit den Fokus bei der Sense eindeutig auf die Gesundheits- und Aktivitätsfunktionen setzt, taugt der Tracker durchaus für das Training diverser Sportarten. Das integrierte GPS-System ermöglicht zum Beispiel das Tracking eigener Lauf-, Wander- oder Radsport-Einheiten, ohne dass das Smartphone dabei sein muss. Die Sense zeichnete unsere Laufstrecken im Test zuverlässig und genau auf, wobei das GPS nur eine kurze Zeit benötigte, um unseren Standort zu bestimmen.

Die Sense verfügt über eine Reihe verschiedener Trainingsprofile, anhand derer wir unser Training aufzeichnen können. Die Auswahl umfasst neben Laufen (Indoor/Outdoor), Radfahren und Wandern auch Kampf- und Kraftsportarten, Tennis sowie Pilates, Yoga und Schwimmen. Der Tracker misst jeweils zurückgelegte Strecken und den Puls, gibt verbrauchte Kalorien an und zeichnet absolvierte Aktivitätsminuten auf. Letztere summieren sich zu einem Wochenziel, das wir individuell festlegen können.

Wer die Sense zum Schwimmen nutzen möchte, kann die Bahnlänge im Vorfeld einstellen und sich dann auf dem Display des Trackers die Summe der zurückgelegten Bahnen anzeigen lassen. Die Sense ist laut Herstellerangaben übrigens nur „wasserabweisend bis 50 m Tiefe“ - das bedeutet, sie eignet sich für normales Schwimmen und Duschen, übersteht aber keine umfangreichen Tauchgänge und sollte auch nicht beim Surfen oder Wasserski zum Einsatz kommen.

Die Aufzeichnung des eigenen Schlafverhaltens funktioniert bei der Fitbit Sense automatisch. Der Tracker bemerkt zuverlässig den Zeitpunkt des Einschlafens und Aufwachens und berechnet anhand unserer Schlafphasen, der Schlafdauer und der Herzfrequenz beim Schlafen unseren Schlafindex. Der gibt an, wie qualitativ gut oder schlecht wir geschlafen haben. Außerdem erhalten wir konkrete Tipps, wie wir unsere Schlafhygiene verbessern können, wenn unser Schlafindex in einen bedenklichen Bereich rutscht. Wir empfanden die Bewertung unseres Schlafs subjektiv als zutreffend und die Bewertung unseres Schlafverhaltens als hilfreich.

Die Uhr stört beim Schlafen nicht und fällt kaum auf, weil der Tracker flach genug am Handgelenk anliegt und sich nicht als unbequemer Fremdkörper anfühlt. Auch die Weckfunktion per Vibrationsalarm funktioniert zuverlässig. Besonders hilfreich: Wir können eine Nicht-Stören-Funktion aktivieren, damit die Sense uns nicht mitten in der Nacht mit Smartphone-Benachrichtigungen aus dem Schlaf reißt.

Die Fitbit Sense verfügt über ein umfangreiches Benachrichtigungs-Feature. Wir können uns über eingehende Anrufe, Textnachrichten, Termine, E-Mails und App-Meldungen benachrichtigen lassen und Standard-Apps für die jeweiligen Kategorien festlegen. Wir können zusätzlich bestimmen, welche Apps uns Meldungen auf die Sense schicken dürfen. Schließlich haben wir die Möglichkeit, Sprachantworten oder Quick-Replies (nur auf Android verfügbar) zu versenden und eingehende Anrufe direkt über die Sense anzunehmen. Das integrierte Mikrofon erlaubt eine problemlose Kommunikation mit dem Anrufer.

Obwohl die Fitbit Sense viele Neuerungen gegenüber anderen Fitbit-Trackern mitbringt, hat sich eine Sache zu unserer Enttäuschung nicht geändert: Wir können Musik immer noch ausschließlich mithilfe installierter Apps wie Spotify oder Deezer nutzen. Eine lokale Lösung mit Musik, die wir auf dem Tracker direkt speichern können, gibt es leider noch immer nicht. Hier hat Fitbit eine Möglichkeit zur Optimierung der eigenen Hardware liegen gelassen.

Die Sense unterstützt wie die Fitbit Versa 2 (Testbericht) eine Sprachsteuerung mithilfe von Amazon Alexa. Wer dieses Feature nutzen möchte, muss sich in der Fitbit-App mit dem eigenen Amazon-Konto anmelden und die Sprachsteuerung konfigurieren. Alexa funktioniert anschließend auf der Sense in vollem Umfang, sodass wir Erinnerungen einrichten, die Stoppuhr aktivieren, kompatible Geräte steuern und Fragen stellen können. Das funktionierte im Test einwandfrei und zuverlässig.

Käufer der Fitbit Sense erhalten eine sechsmonatige Testversion von Fitbit Premium. Fitbit Premium erweitert die Sense um eine Reihe von zusätzlichen Funktionen:

  • mehrwöchige Trainingsprogramme mit ausführlichen (Video-) Anleitungen
  • virtuelle Wettkämpfe
  • Achtsamkeits- und Meditationsübungen
  • detaillierte Gesundheitsberichte

Die Trainingspläne umfassen einzelne Workouts, komplette Pläne für die Verbesserung der körperlichen Fitness und Anleitungen zur Veränderung des eigenen Lebensstils (weniger Zucker/Salz essen, etc.). Premium-Nutzer können virtuelle Wettkämpfe mit anderen Fitbit-Nutzern austragen und individuelle Ziele und Bestzeiten festlegen, um sich mit der Community zu messen. Die Achtsamkeits- und Meditationsübungen erweitern das bestehende kostenlose Portfolio, während die detaillierten Gesundheitsberichte ausschließlich Premium-Nutzern vorbehalten sind. Die Berichte fassen den Gesundheitszustand des Nutzers anhand einer Testphase von 30 Tagen zusammen und sollen Nutzern die Möglichkeit geben, ihre aktuellen Gesundheitsdaten mit ihrem Arzt zu besprechen.

Fitbit Premium kostet nach Ablauf der kostenlosen Testphase 8,99 Euro pro Monat oder 79,99 Euro pro Jahr. Wer jetzt fürchtet, dass die Sense ohne Premium Abo nicht mehr sinnvoll nutzbar ist, den können wir beruhigen: Fitbit Premium erweitert die Funktionen des Trackers, fügt ihm aber keine Must-Have-Features hinzu. Die Trainingsprogramme sind nett, richten sich aber eher an Einsteiger – und da gibt es ausreichend kostenlose Alternativen im Internet, genau wie im Fall der Achtsamkeits- und Meditationsübungen. Allein für die Gesundheitsberichte und die virtuellen Wettkämpfe lohnt sich Fitbit Premium dann aber auch nicht, weil die Sense für den Alltagsgebrauch ohnehin eine Unmenge an Daten liefert, die für die Zielgruppe absolut ausreichen. Fitbit Premium liefert also ein paar nette Boni, die gut mit der Sense harmonieren, die aber niemand unbedingt braucht, um die Sense vollumfänglich und sinnvoll nutzen zu können.

Fitbit gibt die Akkulaufzeit der Sense mit sechs Tagen an. Das deckt sich größtenteils mit unseren Erfahrungen, auch wenn ein häufig aktiviertes GPS den Akku deutlich schneller leert. Wer die Sense aber normal nutzt, kann von einer Laufzeit von fünf Tagen bei aktivierten Benachrichtigungen und einer Trainingseinheit pro Tag (mit GPS) ausgehen.

Fitbit verlangt für die Fitbit Sense im Vorverkauf derzeit 329,95 Euro, die Auslieferung soll im Oktober 2020 erfolgen. Der Tracker ist in zwei Farben verfügbar, Mondweiß mit Softgold und Carbon mit Grafit. Fitbit verkauft außerdem diverse Armbänder aus Kunststoff für 34,95 Euro, aus Stoff für 39,95 Euro beziehungsweise 44,95 Euro und aus Leder für 49,95 Euro. Als Fitness-Tracker bewegt sich die Sense damit eindeutig im oberen Preissegment. Wir finden aber, dass der Funktionsumfang der Sense inklusive GPS und sehr guter Pulsmessung ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis abgibt.

Die Fitbit Sense richtet sich eindeutig an Menschen, die im Alltag aktiv sein möchten und einen Fitness-Tracker suchen, der sich nicht nur als Smartwatch eignet, sondern auch entsprechende Fitness- und Gesundheitsfunktionen mitbringt. Die Sense erfüllt diese Aufgaben mit Bravour. Abgesehen von ein paar kleinen Mankos (ausschließlich englischsprachige Achtsamkeitsübungen, kein eigener Musikspeicher) bekommen Käufer mit diesem Tracker ein Rundum-sorglos-Paket, das keine Wünsche offen lässt – sofern man denn keine dedizierte Sportuhr sucht, die mit umfangreichen Trainingsfeatures wie Blutsauerstoffsättigung und VO2-Max-Messung aufwartet.

Fitbit verlangt zwar mit knapp 330 Euro eine recht hohe Summe für die Sense, die das Unternehmen ja immer noch als Fitnesstracker vermarktet. Aber die Sprachsteuerung, die Möglichkeit der Telefonie über das integrierte Mikrofon, die sechs Monate Fitbit Premium und die GPS-Funktion rechtfertigen unserer Meinung nach diesen Preis.

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