Fitbit Alta im Test: schicker Fitness-Tracker für Einsteiger

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Fitbit ist bei den Wearables mit gigantischem Abstand Marktführer – und das mit einem bislang erstaunlich langweiligen Design. Mit der aktuellen Produktgeneration ändert sich das endlich. Sowohl die Blaze als auch die Alta, um die es an dieser Stelle geht, haben nun endlich nicht mehr den Charme einer alten Jogginghose. Was die rund 125 Euro teure Alta auf dem Kasten hat, verrät der Test.

Die Kunststoffgehäuse der bisherigen Fitbit-Tracker sind passé – stattdessen bringt der Hersteller die Hardware bei der Alta in einem Gehäuse aus mattem Aluminium unter, dessen Oberseite komplett von der schwarzen Displayabdeckung eingenommen wird. Darunter findet sich ein Monochrom-OLED-Display, das auch unter schwierigen Lichtverhältnissen noch gut abzulesen ist.

Mit dem in Schwarz, Blau, Türkis, Pink und Pflaume erhältlichen Gummiarmband hatte ich keinerlei Probleme mit Hautirritationen. Das gleiche gilt für das Lederarmband (Farbton bei unserem Testgerät: Camel), das allerdings anfangs gerne einmal abgefärbte und meinem Handgelenk dann die Gesichtsfarbe von Donald Trump beschert hat. An Lederbändern gibt es sonst übrigens noch Zartpink und Graphit, Metallversionen stehen in Silber und Gold zur Verfügung. Passend zu Gold gibt es die Alta für zehn Euro Aufpreis auch mit 22 Karat vergoldetem Gehäuse. Demnächst soll es außerdem noch Design-Armbänder von Public School und Tory Burch geben.

Die Metallbänder kosten mindestens 90 Euro. Für die Lederarmbänder ruft Fitbit jeweils 60 Euro auf, die Gummiarmbänder aus Elastomer kosten jeweils 30 Euro. Unterm Strich muss ich sagen, dass mir die Alta optisch richtig gut gefällt – und es vermutlich für so ziemlich jeden Geschmack eine passende Kombination aus Gehäuse und Armband geben dürfte. Silber mit Leder in Camelfarbe finde ich jedenfalls ziemlich gut. Die Armbänder sind übrigens erfreulich einfach auszuwechseln, in Leder allerdings recht empfindlich.

Wie die Blaze ist auch die Alta allerdings ziemlich kratzempfindlich – das gilt sowohl für das Metallgehäuse als auch für das Display. Wer vermeiden möchte, dass der schicke Tracker schnell ziemlich heruntergerockt aussieht, sollte ihn also pfleglich behandeln und beispielsweise tunlichst nicht beim Klettern tragen. Sonst habt Ihr schnell Schleifspuren im Gehäuse.

Die Bedienung des Fitbit Alta ist mangels Bedienelementen ganz einfach. Mit einer Auf-die-Uhr-gucken-Geste aktiviert der Nutzer das Display, das dann die Uhrzeit anzeigt. Zur Auswahl stehen je fünf vertikale und fünf horizontale Watchfaces. Alternativ lässt sich die im Übrigen nicht berührungsempfindliche Anzeige auch durch ein doppeltes Antippen aufwecken.

Bei aktiviertem Display blättert der Nutzer dann durch ein einfaches Antippen der Uhr durch diverse Statusanzeigen, nämlich die bereits getätigten Schritte, die zurückgelegte Strecke, die verbrannten Kalorien, die heutigen Aktivitätsminuten und den Akkustand. In der App lässt sich die Reihenfolge dieser Statistiken anpassen und Unerwünschtes auch ausblenden. Der Rest der Bedienung läuft über das Smartphone ab.

Kleiner Tipp: Wenn man seitlich ans Gehäuse tippt, reagiert die Alta deutlich folgsamer. Eine Always-On-Option für das Display gibt es übrigens nicht.

Im Gehäuse der Fitbit Alta steckt der obligatorische Bewegungssensor, der die Bewegungen des Trägers ermittelt und anhand dessen die getätigten Schritte errechnet. Wie bei allen Fitness-Trackern ist diese Zahl eher als ein ungefähres Maß für den Aktivitätslevel zu sehen – und nicht unbedingt mit den Messwerten anderer Hersteller vergleichbar. Withings beispielsweise zählt deutlich konservativer, sodass die Nutzer hier viel härter arbeiten müssen, um 10.000 Schritte zu erreichen.

Das ist aber auch gar nicht weiter tragisch, denn schließlich soll mit den Schritten dem Nutzer in erster Linie ein Messwert für seine Aktivität mitgegeben werden, von dem ausgehend er sich dann steigern kann. Wer zu lange stillsitzt, bekommt auf Wunsch auch Inaktivitätswarnungen verpasst. Hier mahnt die Alta dann: Mache noch 238 Schritte!

Mit Hilfe des Bewegungssensors zählt die Alta aber nicht nur die Schritte, sondern soll auch automatisch andere sportliche Aktivitäten ab 15 Minuten Dauer erfassen. Das erweist sich in der Praxis jedoch als etwas durchwachsen: Joggen beispielsweise wurde bei mir immer zuverlässig erkannt, Radeln dagegen nur manchmal. Und mein wöchentliches Sprungtraining stempelt die Alta als Aerobic und eine Stunde Tischtennis als „Sportart“ ab. Vergleichsweise statische Beschäftigungen wie Krafttraining und Yoga hat die Alta dagegen ignoriert. In der App ist es jedoch nachträglich noch möglich, die automatisch erkannte Sportart zu verändern, nicht aber die erkannte Start- und Endzeit zu bearbeiten.

In der App lassen sich außerdem auch Workouts mit GPS manuell starten – allerdings nur in den Disziplinen Lauf, Spaziergang und Wanderung. Ansonsten war ich am Tag vor dem Verfassen dieses Tests beispielsweise mit dem Fahrrad unterwegs, und zumindest eine von zwei Teilstrecken hat die App auch als „Radfahren im Freien erkannt“. Die GPS-Aufzeichnung wird hier jedoch nicht automatisch gestartet.

Und nur mal zum Vergleich: Meine Fahrradtour gestern hat die Fitbit Alta mit 31 Minuten und 129 verbrannten Kilokalorien aufgezeichnet. Die Polar V800 mit Pulsgurt dagegen kommt auf eine Stunde und 17 Minuten – und 1077 kcal. Entsprechend sieht auch der ermittelte Tagesumsatz von Fitbit zu Polar mit 2344 zu 2942 Kalorien deutlich unterschiedlich aus. Die Differenz von knapp 600 Kalorien entspricht übrigens rund 65 Gramm Fett – oder 1,2 Big Macs.

Weiterhin nutzt die Fitbit Alta auch die Daten des Bewegungssensors, um den Schlaf zu protokollieren. Außer schlafen natürlich müsst Ihr dafür nichts tun: Der Tracker erkennt die Zeitpunkte des Einschlafens und Aufwachens automatisch. Außerdem zeichnet die Alta noch ruhelose Phasen auf, in denen Ihr Euch besonders viel herumwälzt – und Wachphasen, wenn Ihr Nachts aufsteht und beispielsweise aufs Klo oder zum Kühlschrank geht.

Schließlich gibt es dann auch noch eine stumme Weckfunktion. Ich schlafe allerdings zu tief, als dass mich das Herumgebrumme am Handgelenk wecken würde. Ansonsten ist das aber ein praktisches Feature für Frühaufsteher, die Ihre Partner nicht wecken möchten. Einen Schlafphasenwecker wie beispielsweise die Jawbone-Tracker bietet die Fitbit Alta übrigens nicht.

Der integrierte Speicher reicht übrigens aus, um fünf Tage alle Bewegungsdaten zu speichern – spätestens dann solltet Ihr die Alta mit dem Smartphone synchronisieren. Ansonsten werden zumindest die täglichen Gesamtergebnisse 30 Tage lang vorgehalten.

Schließlich zeigt die Alta dann auch noch Notifications vom Smartphone an – nämlich zu eingehenden Anrufen, Textnachrichten und Kalender-Benachrichtigungen. Für jede dieser drei Arten von Notifications lässt sich kurioserweise in der Android-App nur eine einzige Quelle auswählen – für Textnachrichten also beispielsweise entweder WhatsApp oder SMS oder Skype und so weiter. Auf dem kleinen Display zeigt die Alta dann wahlweise nur den Absender der neuen Nachrichten an – oder den Absender und eine Vorschau auf den Inhalt der Nachricht.

Fitbit zufolge soll die Alta mit einer einzigen Akkuladung bis zu fünf Tage lang durchhalten, was sich im Test auch bestätigt hat. Zum Aufladen gibt es wie bei Fitness-Trackern leider üblich wieder einmal ein höchst proprietäres Kabel, der Ladevorgang geht mit ein bis zwei Stunden recht schnell vonstatten.

Die Fitbit-App hat mir schon immer gut gefallen, weil sie einfach und übersichtlich gestaltet ist. Dennoch hat sich der Hersteller entschieden, der Anwendung ein Update zu verpassen, das für iOS bereits erhältlich ist. Der Homescreen ist in der neuen App jetzt nicht mehr starr angeordnet: Die einzelnen Elemente lassen sich verschieben.

Ein Fingertipp auf eines der Elemente ruft dann detailliertere Informationen auf. In den diversen Diagrammen lassen sich die Schrittzahlen, Schlafzeiten und so weiter über längere Zeiträume auswerten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Freunde hinzuzufügen und sich mit diesen in verschiedenen Wettkämpfen zu messen.

Neu hinzugekommen ist außerdem noch die Abenteuer-Funktion. Hier kann der Nutzer auf eine virtuelle Tracking-Tour gehen, beispielsweise durch den Yosemite-Park. Die Strecke, die er im echten Leben physikalisch zurücklegt, bekommt er dann auf seiner virtuellen Tracking-Tour gutgeschrieben und kann dann jederzeit in der App sehen, wie weit er auf dem Pohono Trail schon gekommen ist. Als Köder gibt es an spektakulären Stellen der Touren 360-Grad-Panoramen, die sich so freilaufen lassen.

Die Android-Version der neuen App ist in Arbeit und soll in denkommenden Wochen ausgerollt werden. Darüber hinaus bietet Fitbit noch ein Webinterface mit ganz ähnlichen Funktionen wie die Apps an. Aufgrund der großzügigeren Darstellung macht es hier aber noch mehr Spaß, sich durch die bisherigen Erfolge zu klicken. Sowohl in der App als auch im Webinterface gibt es übrigens noch die Möglichkeit, die Ernährung zu tracken. Und wer weitere Fitbit-Geräte nutzt, beispielsweise die Körperfettwaage Aria, kann die Daten hier natürlich ebenfalls einsehen.

Mit einem aktuellen Marktpreis von 125 Euro ist die Fitbit Alta für einen reinen Schrittzähler und Schlaftracker ganz schön teuer. GPS oder Pulssensor sucht man vergeblich, aber dafür sieht der Fitness-Tracker einfach wirklich wirklich schick aus. Wer sich mit einem etwas sperrigeren Modell am Handgelenk anfreunden kann, sollte sich aber definitiv auch den Charge 2 ansehen, der in diesem Monat auf den Markt kommt. Für etwa 35 Euro mehr gibt es hier eine ganz ähnliche Designsprache, dafür aber deutlich mehr Funktionen, darunter einen Pulssensor oder diverse Workouts und Entspannungsübungen. Wer mehr will, als Schritte und Schlaf tracken, der ist möglicherweise beim teureren Modell besser aufgehoben. Unser Testgerät vom Charge 2 erwarten wir noch diese Woche.

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