Es klappt auch legal! E-Klapprad Blaupunkt Fiene 500 im Test

Es klappt auch legal! E-Klapprad Blaupunkt Fiene 500 im Test
Pro und Contra
  • Hochwertige Verarbeitung mit Magnesium-Rahmen
  • Gute Komponenten, sinnvoll zusammengestellt
  • Schickes Design, klappt gut
  • Etwas teuer
  • Magnet nicht verklebt, Sattelstange recht kurz
  • keine hydraulischen, nur gute mechanische Scheibenbremsen
  • 5.0

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Das Blaupunkt Fiene 500 vereint die Vorteile eine E-Bikes mit denen eines Klapprads. Dabei darf es im Gegensatz zu billigen chinesischen Alternativen auch legal auf deutschen Straßen fahren.

E-Klappräder sind praktisch. Sie steuern sich bequem wie ein klassisches Fahrrad, bieten meist eine höhere Akkureichweite als E-Scooter (Themenseite) und fahren zur Not auch ohne Akku mit reiner Pedalkraft. Braucht man sie gerade nicht, passen sie dank schlanker Faltmaße auch in kleine Wohnungen, Keller oder Autos. In der Vergangenheit testeten wir bereits das außergewöhnliche, klappbare E-Fatbike Fiido M1 (Testbericht) für knapp 900 Euro und seine günstige Alternative Fiido D2S (Testbericht) , welche je nach Händler ab 500 Euro den Eigentümer wechselt. Ihr Problem: Die China-Importe kommen auch wegen ihres Gashebels ohne deutsche Straßenzulassung. Nun muss das Blaupunkt Fine 500 zeigen, dass es seinen Preis von 1500 Euro Wert ist. Sein augenscheinlich größter Vorteil: Es gilt als klassisches Pedelec, kann also völlig legal auf deutschen Straßen bewegt werden.

Das Blaupunkt Fiene 500 gefällt mit seinem leicht geschwungenen Rahmen in den Farben Orange und Schwarz in der Form eines Blitzes auf den ersten Blick. Wer es etwas dezenter mag, bekommt mit dem baugleichen Fiete 500 eine blauschwarze Alternative. Der Rahmen besteht wie auch die Felgen und die Gabel aus einer Magnesium-Legierung mit geringem Aluminium-Anteil. Der Werkstoff ist im Rahmenbau zwar alles andere als neu, aber dennoch sehr selten. Er ist leichter, aber auch etwas spröder als Aluminium. Durch diese Sprödigkeit braucht man nicht unbedingt mehr Material, muss jedoch die Rahmenmaße etwas vergrößern. Magnesium brennt bei großer Hitze, weswegen die Rahmenteile nicht verschweißt, sondern verschraubt sind.

Im hinteren Rahmenteil sitzt unter einer handtellergroßen Gummiklappe, die ihn etwas zu lose vor Wind und Wetter schützen soll, der entnehmbare Akku. Hier hätten wir uns eine bessere Fixierungsmöglichkeit gewünscht. Sitzt sie mal nicht richtig, läuft bei Regen Wasser in den Akkuschacht. Blaupunkt erwiderte dazu auf Nachfrage, dass diese Abdeckung grundsätzlich gar nicht nötig sei und überwiegend aus optischen Gründen angebracht wurde, da der Akku selbst nochmal in einem Metall-Case steckt und Wasser ihm nichts ausmacht.

Der Sicherungshebel am Rahmen sitzt fest, kann einfach nachjustiert werden und macht einen sehr guten Eindruck. Gleiches gilt für dein Klappmechanismus an der Lenkstange. Auch die Pedale lassen sich anlegen. Sie sind zwar komplett aus einem Kunststoff, machen jedoch einen hochwertigeren Eindruck als die Klapppedale am Fiido M1 (Testbericht) und Fiido D2S (Testbericht) . Die Sattelstange sitzt über dem Akku, kann also nicht ganz eingefahren werden. Nicht weiter schlimm, dank Schnellverschluss entnimmt man ihn mit einem Handgriff.

Zusammengefaltet reduzieren sich die Maße des Blaupunkt Fiene 500 in Länge und Höhe von gut 150 × 105 Zentimeter auf etwa 80 × 60 Zentimeter. Ein Problem stellte im zusammengeklappten Zustand zunächst die Breite dar. Sie war mit 65 Zentimetern zu groß. Zum Vergleich: Das Fiido D2S schafft 45 Zentimeter, das Fiido M1 sogar 40 Zentimeter. Zu dem Unterschied kommt es dadurch, dass der Abklappwinkel der Lenkstange von Haus aus nicht optimal ist. Hier kann man jedoch selbst Hand, beziehungsweise den Inbusschlüssel anlegen. Dafür lockert man zunächst die Lenkstange von der Gabel und verdreht sie um wenige Grad im Uhrzeigersinn. Den nun schiefen Lenker kann man ebenfalls über zwei Schrauben wieder in seine optimale Position bringen. Nun verringert sich die Breite zusammengeklappt auf gute 45 Zentimeter.

Zusammengeklappt hält ein kleiner Magnet das 21 Kilogramm schwere Fahrrad zusammen, um es vergleichsweise komfortabel zu tragen. Allerdings hat der Hersteller vergessen, den Magneten festzukleben. Schon beim ersten Falten haftete der Magnet beim Wiederaufklappen an der falschen Seite des Rahmens. Das sollten Käufer dringen etwa mit Heißkleber nachholen.

Unterhalb der Kurbel besitzt das Fiene 500 ein kleines Rad, welches bezüglich seiner Form, Größe und des Materials an eine Inline-Skate-Rolle erinnert. Danke ihr kann man das Fine 500 zusammengeklappt auch schieben.

Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen gehört eine sehr schick integrierte Klingel, Schutzbleche aus Kunststoff vorne und hinten sowie ein kleiner Ständer.

Das Fiene 500 hat an seinem Hinterrad einen 250-Watt-Motor. Er unterstützt beim Treten bis 25 Stundenkilometer. Wie bei Heckmotoren üblich, setzt er nicht wie Mittelmotoren sofort beim Pedalieren ein, sondern nimmt sich zunächst eine halbe Gedenksekunde. Gleiches gilt, wenn man aufhört zu treten. Dann läuft der Motor kurz nach. Die Betonung liegt auf „kurz“. Denn die Elektronik regelt den Motor deutlich exakter als das zum Beispiel beim Fiido D2S der Fall ist. Dabei ist der Motor ausreichend stark, um sowohl spritzig anzufahren als auch moderate Steigungen zu bewältigen. Wir empfehlen dazu unseren Ratgeber E-Bike-Grundlagen: Antrieb, Akku, Schaltung & Co .

Der Fahrer regelt die Motorunterstützung in drei Stufen über den guten Fahrradcomputer mit hintergrundbeleuchtetem LC-Display. Dieses zeigt neben der aktuellen Geschwindigkeit den Akkuladestand in einer Balkengrafik und in Prozent an. Außerdem wechselt er auf Knopfdruck zwischen Fahrdauer und gefahrenen Kilometern seit dem letzten Anschalten sowie einer Gesamtkilometerzahl.

Das fest installierte Frontlicht hängt am Stromkreislauf des Fahrradakkus, schaltet sich also mit der gesamten Elektronik ein und aus. Zusätzlich befindet sich am Licht selbst ein Drehschalter zum dauerhaften Ausschalten. Das Hecklicht zum Befestigen an der Sattelstange liegt bei. Es muss manuell ein- und ausgeschaltet werden und besitzt einen über Micro-USB ladbaren Akku.

Zum Entnehmen des Akkus liegt dem Fiene 500 ein Schlüssel bei. Das funktioniert sehr komfortabel und ist für alle praktisch, die das Bike zum Beispiel im Keller lassen und den Akku in der Wohnung laden. Der Akku selbst besitzt eine Kapazität von 346 Wattstunden. Damit soll er laut Blaupunkt bis zu einer Reichweite von 60 Kilometern unterstützen. Das ist wie üblich nicht sehr realitätsnah. Hier spielen Faktoren wie die gewählte Unterstützung, das Fahrergewicht, Untergrund, überwundenen Höhenmeter und so weiter mit ein.

In unserem Fall erreichen wir mit einem Fahrergewicht von 85 Kilogramm auf gemischtem Untergrund bei voller Unterstützung gut 35 Kilometer. Einmal leer benötigt das 84-Watt-Netzteil etwa 5 Stunden, um den Akku voll zu laden.

Die Sattelstange ist von 88 auf 94 Zentimeter höhenverstellbar. Das ist für Personen mit einer Größe von über 185 Zentimeter zu wenig. Hier hätte man beispielsweise eine hydraulische Sattelstange statt ein fixen nutzen können. So sind größere Käufer gezwungen, sich eine längere Sattelstange zu kaufen und die alte damit zu ersetzen.

Wer kleiner als 185 Zentimeter ist, fühlt sich beim Fahren pudelwohl. Das liegt auch am weichen Sattel und an der für ein Faltrad außergewöhnlich stabilen Lenkstange. Ein weiterer Faktor, der das Fahren angenehm gestaltet, sind die mit 20 Zoll recht großen Luftreifen, die viele Unebenheiten abfangen. Dank ihrer Größe ist eine Front- oder Heckfederung nicht nötig. Das hat zum einen den Vorteil, dass potenziell fehlernfällige Bauteile eingespart werden. Zum anderen überträgt sich so die Pedalkraft effizienter auf die Straße.

Das Fiene 500 bietet eine einfache 6-Gang-Schaltung von Shimano. Ihr niedrigster Gang geht nicht weit genug herunter, um auch steilere Anstiege ohne übermäßigen Kraftaufwand zu meistern. Der höchste Gang dagegen geht nicht weit genug hoch. Bei den maximal unterstützten 25 Stundenkilometern ist die Trittfrequenz etwas zu hoch. Käufer sollten sich darüber im Klaren sein, dass dies bei günstigen und mittelpreisigen Klapp-Bikes aufgrund der kleinen Räder fast schon grundsätzlich so ist. Eine Lösung für eine bessere Übersetzung wäre eine Kassette, bei der das kleinste Zahnrad nur neun Zähne hat.

Das Fiene 500 nutzt vorne und hinten mechanische 160-mm-Scheibenbremsen. Die kommen vom Marktführer Tektro und gehören zu den besten am Markt. Sie verzögern entsprechend zuverlässig. Trotzdem hätten wir uns gerade bei dem Preispunkt des Fahrrads hydraulische Scheibenbremsen gewünscht, die insgesamt nochmal direkter und knackiger reagieren.

Das Blaupunkt Fiene 500 ist ein sehr gutes E-Klapprad. Preislich liegt es zwar deutlich über den chinesischen Alternativen wie dem Fiido D2S (Testbericht) für ab 500 Euro oder dem extravagantem Fiido M1 (Testbericht) für unter 900 Euro. Aber es bietet auch in quasi allen Teildisziplinen die hochwertigeren Komponenten. Herausragendstes Merkmal ist vielleicht der extravagante Magnesium-Rahmen, der sehr schick aussieht. Trotzdem wiegt das Fiene 500 gut 21 Kilogramm.

Das Fahrgefühl ist für ein Klapprad sehr gut. Das liegt zum einen an den recht großen 20-Zoll-Reifen als auch an der hohen Steifigkeit des Falt-E-Bikes. Im Gegensatz zu vielen anderen Klapprädern wackelt die Lenkstange kaum. Allerdings ist die Sattelstange für große Fahrer zu kurz.

Die Scheibenbremsen von Tekro sind sehr gut. Trotzdem hätten wir uns in der Preiskategorie hydraulische statt der verwendeten mechanischen gewünscht. Der Akku ist ausreichend ausdauernd und lässt sich sehr komfortabel entnehmen. Die Abdeckung hätte jedoch gerne etwas fester sitzen dürfen. Die Tretunterstützung ist gut und deutlich besser als bei der sehr günstigen China-E-Klapprädern.

Die Faltmaße des Fiene 500 sind schmal, zumindest nachdem man den Abklappwinkel der Lenkstange wie im Text beschrieben selbst etwas nachjustiert. Sehr schön hat Blaupunkt das Zusammenhalten des Fahrrads über einen Magneten gelöst. Nur hätte man diesen gerne noch festkleben können.

Insgesamt erreicht das Fiene 500 und damit auch das nur farblich unterschiedliche Fiete 500 knapp die Testnote Sehr Gut. Deutlich günstiger sind der chinesische Flitzezwerg Fiido D2S (Testbericht) und der extravagante Hingucker Fiido M1 (Testbericht) . Alternativ bieten sich E-Tretroller an. Dazu empfehlen wir unsere Bestenliste E-Scooter . Alle Einzeltests und noch viel mehr sammeln wir auf unserer Themenseite E-Scooter .

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