Ender 5 Pro im Test: Der beste günstige 3D-Drucker in XY-Core-Bauweise

Creality Ender 5 Pro
Pro und Contra
  • gut verarbeitete und hochwertige Komponenten
  • einfacher Aufbau
  • hohe Druckqualität und Zuverlässigkeit
  • Druckbett vibriert bei hoher Druckgeschwindigkeit
  • keine Silent-Lüfter
  • kein Auto-Leveling
  • 4.0

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Der Ender 5 und dessen Pro-Version sind sogenannte XY-Cores. Bei dieser Variante von FDM-Druckern bewegt sich das Druckbett lediglich auf der Z-Achse, was zu einer höheren Qualität führen soll. TechStage hat sich den Ender 5 Pro angesehen und verrät, ob das Konzept aufgeht.

Der Ender 3 (Testbericht) von Creality ist als einer der beliebtesten 3D-Drucker in die Geschichte eingegangen. Der FDM-Drucker ist in der klassischen Bettschubser-Bauweise aufgebaut. Hier bewegt sich der Druckkopf auf X- und Z-Achse. Für die Bewegungen auf der Y-Achse ist das Druckbett zuständig. In den letzten Jahren wurde die alternative XY-Core-Bauweise immer beliebter. Hier ist das Druckbett inklusive des Bauteils für die Bewegungen der Z-Achse zuständig. Die schnellen Bewegungen auf X- und Y-Achse übernimmt der Druckkopf.

Der Ender 5 Pro ist so ein XY-Core. Nach dem Erfolg des Ender 3, muss nun endlich der Ender 5 Pro zeigen, was er in der Praxis leistet und ob sich der Mehrpreis lohnt. Dieser Artikel gehört zu unserer Themenwelt 3D-Drucker. Hier finden sich neben konkreten Einzeltests auch unsere Bestenliste und Ratgeber zu FDM- und Resin-Druckern.

Da die XY-Cores nicht nur teurer, sondern auch sperriger als Bettschubser sind, werfen wir zunächst einen Blick auf die von den Herstellern genannten Vorteile der Bauweise.

Das häufigste Argument ist die bessere Druckqualität bei hoher Geschwindigkeit im Vergleich zu Bettschubsern. Dadurch, dass sich das Druckobjekt nur auf der Z-Achse bewegt, gerät die Druckplattform weniger in Schwingung, was bei filigranen Drucken insgesamt eine höhere Druckqualität ermöglicht. Der verringerte Schubdruck der Düse auf das Bauteil soll zudem für eine geringere Fehlerquote sorgen.

Diesen Punkten werden wir in einem zukünftigen Artikel noch genauer auf den Grund gehen. Aber heute konzentrieren wir uns auf den Ender 5 Pro, welcher uns freundlicherweise vom Onlineshop Geekmaxi zur Verfügung gestellt wurde.

Der Ender 5 (Pro) ist ein klassischer XY-Core und hat ein Bauvolumen von 220 x 220 x 300 mm. Mit seinem offenen Bauraum sind gängige Materialien wie PLA, PETG, TPU und ein paar Exoten wie Wood, Polyterra etc. kein Problem. Voraussetzung dafür sind angepasste und genaue Slicer-Einstellungen. Die magnetische Dauerdruckplatte ist selbsthaftend und so schnell bequem abnehmbar. Die Pro-Version des Ender 5 kostet im Vergleich zur Standard-Version einen Zuschlag von 60 bis 80 Euro. Die Upgrades bestehen aus Silent-Mainboard mit thermischem Durchgangsschutz, dazu passende leise Schrittmotoren-Treiber, Vollmetall Extruder und hochwertigem Bowden-Schlauch aus Capricorn PTFE.

Zur Bedienung dient das Control-Panel mit Monochrom-LCD und Wahlrad. Über Filamenterkennung und Auto-Leveling-Funktion verfügt der Ender 5 Pro nicht.

Der komplette Aufbau wirkt sehr massiv, stabil und hochwertig verarbeitet. Die Aufhängung der Druckplatte fällt als einziges Manko auf. Diese ist lediglich auf einer Seite mit zwei Linearführungen befestigt. Das fühlt sich etwa beim Leveling recht wackelig an. Zudem kommt, dass ein nachträgliches automatisches Bed-Leveling-Upgrade mit nur einer Z-Achse nicht möglich zu sein scheint.

Das überarbeitete Silent-Mainboard von Creality ist für das Wohlbefinden bei nächtlichen Drucken auf jeden Fall ein Vorteil, da der thermische Durchgangsschutz mehr Sicherheit verspricht. Die Nema-Motoren arbeiten dank des Mainboards mit seinen Silent-Steppern flüsterleise. Nur leider hat man nicht viel davon, wenn Hotend- und Mainboard-Lüfter die klassischen Lautstärken produzieren, die jeder von uns kennt. Für alle, die sich ihren ersten 3D-Drucker kaufen möchten: Die meisten China Drucker sind mit billigen lauten Lüftern ausgestattet, die man in Zweifel selbst tauschen muss. Das ist in der Regel aber weder kompliziert noch teuer.

Der Vollmetall Extruder und der Capricorn Schlauch der Pro-Variante hinterlassen einen sehr positiven Eindruck und sind den Aufpreis wert. Die Firma Capricorn ist der unumstritten beste Hersteller von hochwertigen PTFE-Silikonschläuchen mit exaktem Innendurchmesser, dadurch kann man im Zusammenspiel mit dem überarbeiteten Extruder auch anspruchsvolle Materialien wie TPU zuverlässig drucken.

Zum Lieferumfang des Druckers gehören außerdem Spachtel, Zange, Innensechkant-Schlüssel, einige Ersatzteile und eine Rolle weißes PLA-Filament (200Gramm). Auch eine Speicherkarte mit Anleitung, Slicing-Software und Test-Dateien liegt bei.

Der Ender 5 pro ist dank übersichtlicher Aufbauanleitung, dem im Lieferumfang enthaltenen Werkzeug und den gut sortierten Schraubenpäckchen in unter 40 Minuten aufgebaut.

Statt aus vielen Einzelteile besteht der Bausatz aus wenigen vormontierten Komponenten, die nur verschraubt und zusammengesteckt werden müssen. Der Zusammenbau ist so auch für Einsteiger problemlos machbar. Alle Kabel sind ordentlich beschriftet und der Stecker vom Heizbett wirkt nun deutlich hochwertiger als der vom Ender 3.

Kleiner Wermutstropfen ist der Kabelsalat beim Ender 5. Zum Aufräumen der Strom- und Signalleitungen werden lediglich einige Kabelbinder mitgeliefert. Wer sich ein aufgeräumtes Erscheinungsbild wünscht, sollte hier einen Kabelschutzschlauch nachrüsten. Das Kontroll- Panel zur Steuerung des Druckers ist hochwertig verarbeitet und die Software Marlin übersichtlich und einfach zu bedienen. So kennen wir das schon vom Ender 3.

Nach dem Aufbau und dem manuellen Ausrichten des Druckbetts starten wir mit den auf der Speicherkarte vorhandenen Testdrucken (Katze und Hund). Diese zeigen auf Anhieb ein gutes Druckbild. Insbesondere beim Modell vom Hund haben wir für dieses Preissegment nichts zu meckern. Bei glatten Oberflächen sind Arbeitsgeschwindigkeiten von 100 mm/s möglich. Bei dem Modell der Katze, die durch ihre unebene Außenhaut sehr viele zittrige Bewegungen des Druckkopfes erzeugt, fällt das leicht vibrierende Druckbett auf, welches sich insgesamt negativ auf das Druckbild auswirkt.

Das gleiche Bild zeigt sich auch bei weiteren Testdrucken mit PETG und Holz-Filament. Für komplexe Drucke, die viele Mikrobewegungen des Druckkopfes benötigen, empfehlen wir deshalb mit der Geschwindigkeit herunterzugehen.

Gleichwohl ist der Ender 5 Pro ein solider und günstiger 3D-Drucker, der in Relation von Preis und Druck-Qualität nur wenig Konkurrenz zu befürchten hat.

Mit einem Preis von aktuell 285 Euro ist der Ender 5 Pro derzeit einer der drei günstigsten 3D-Drucker in XY-Core-Bauweise. Für weniger Budget gibt es aktuell nur den Ender 5 in der Standard-Version (ohne Silent-Board) und den Sapphire Pro von Two Trees (Testbericht), welcher im Test allerdings einige Probleme verursachte. Für den Ender 5 zahlt man mit dem Code 1JQHVZCG bei 284 Euro bei Geekmaxi. Der Drucker kommt aus einem europäischen Lager und so fallen keine weitere Kosten an.

Wer einen stabilen XY-Core für wenig Geld haben möchte, ist mit dem Creality Ender 5 pro gut beraten. Der Drucker hat aus unserer Sicht zwar noch Verbesserungspotenzial bei den Lüftern und der Druckbettaufhängung, für den Preis bekommt man aber einen zuverlässigen und gut verarbeiteten FDM-Drucker. Dank einer großen Community gibt es für das Modell zahlreiche Hilfestellungen und Tipps in Foren und Social-Media-Gruppen.

Unser Hauptkritikpunkt beim Ender 5 Pro ist das nur einseitig befestigte Druckbett. Die auftretenden Vibrationen machen den größten Vorteil der XY-Core-Bauweise, eine hohe Qualität trotz hoher Geschwindigkeit, zunichte. Im Vergleich zu aktuelleren Druckern fehlen außerdem Auto-Leveling-Funktion und Filamenterkennung.

Geht es weniger um die Bauweise als ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, empfehlen wir deshalb den Griff zu einem klassischen Bettschubser. Gute und zuverlässige Modelle, wie etwa der Artillery Hornet (Testbericht), liefern in der Praxis ebenso gute Ergebnisse und sind spürbar günstiger. Unser FDM-Referenz-Modell Anycubic Vyper (Testbericht) ist zwar teurer als der Ender 5, dafür kommt das Modell mit Filament-Sensor und echter Auto-Leveling-Funktion.

Wer vorwiegend einen großen Bauraum benötigt, sollte einen Blick auf unseren Ratgeber Größer drucken ohne Aufpreis: Riesen 3D-Drucker ab 199 Euro werfen. Geht es vorrangig um höchste Detailtreue, empfehlen wir den Artikel UV-Harz oder Kunststoff-Filament: 3D-Drucker im Vergleich.

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