Ecovacs Deebot T9+ im Test: Saugroboter mit Absaugstation und Duftspender

Ecovacs Deebot T9+
Pro und Contra
  • hervorragende Navigation
  • gute Saugleistung und Wischfunktion
  • Absaugstation und Dufterfrischer
  • Wischfunktion muss manuell angelegt werden
  • 4.5

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Saugroboter sind immer gleich? Nicht der Ecovacs Deebot T9+, der mit Lasernavigation, 3D-Objekterkennung, Absaugstation und Duftspender punkten will.

Ecovacs gehört zu den weltweit größten Herstellern von Haushaltsrobotern, die helfen, das Eigenheim sauber zu halten. Bei immer ähnlicher werdenden Saugrobotern wird es zunehmend schwieriger, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Denn die meist runden Haushaltshelfer werden immer besser und zugleich günstiger. Ein Ansatz ist es, einfach die Bots mit aller verfügbarer Technik vollzustopfen. Ein anderer wäre es, Innovationen einzubringen.

Beim Deebot T9+ macht Ecovacs einfach beides: Laser-Navigation, 3D-Objekterkennung und Absaugstation auf der einen, ein Duftspender auf der anderen Seite und voilà: Fertig ist der perfekte Saugroboter. Ob Interessenten ab sofort die Hände im Haushalt in den Schoß legen können oder doch nicht alles so rosig ist, klären wir in diesem Test.

Der Ecovacs Deebot T9+ (das Plus steht für die Absaugstation) kommt in gewohnt runder Form zum Kunden, die die meisten Hersteller inzwischen wählen. Die hat zwar den Nachteil, dass Saugroboter damit schlechter in Ecken kommen, allerdings können sie sich auf der Stelle drehen ohne anzuecken, um sich aus Sackgassen herauszumanövrieren. Ränder und Ecken versuchen solche Modelle mit besonders langen Seitenbürsten zu erreichen, der T9+ hat davon gleich zwei. Der weiße Kunststoff, aus dem das Gehäuse des Roboters besteht, wirkt hochwertig und langlebig, der Bot macht einen soliden Eindruck.

Der vordere Bumper fasst nicht nur an beiden Seiten Sensoren für seitliche Hinderniserkennung, sondern auch mittig vorn. Hier ist die Technik für die True Detect 3D genannte Objekterkennung untergebracht, die beim T9+ in Version 2.0 zum Einsatz kommt. Der nicht mittig, sondern nach vorne versetzte Laserturm oben auf dem Deebot kommt ohne Streben aus, die die oberste Abdeckung des Türmchens halten – das wirkt wie auch der Rest des Saugers hochwertig. Dazu passt auch, dass alle Sensoren – seitlich, vorn und auch im Laserturm – von schwarzem, durchsichtigem Kunststoff bedeckt sind. Nur gelegentlich sieht man bei genauem Blick hier kurze rote Blitze, wenn der Laser die Gegend abtastet.

Der Staubbehälter lässt sich wie bei den meisten Modellen von oben entnehmen, nachdem man einen großen Deckel aufgeklappt hat. Dort finden sich zudem der Ein/Aus-Schalter, der längst nicht mehr von allen Herstellern installiert wird, außerdem ein Reset-Knopf und ein Reinigungswerkzeug für die Hauptbürste. Die ist wie gewohnt bei besseren Saugrobotern mittig und schwingend gelagert, um hoppelnde Fortbewegung auf Teppich zu verhindern und sich dem Untergrund besser anpassen zu können. Dahinter platziert der Hersteller zwei Schächte, durch die der T9+ Schmutz von der Station absaugt.

Hinten steckt im Roboter-Korpus ab Werk nicht mehr wie beim Vorgänger ein Dummy, sondern ein Behälter für eine Duftkapsel. Ein kleinem Ventilator verteilt dabei einen wohlriechenden Geruch. Der Einsatz der Duftmarken geschieht per Knopfruck oder durch Voreinstellung in der App. Eine Kapsel soll dabei bei einer Stunde pro Tag bis zu 60 Minuten halten.

Die Absaugstation ist aus dem gleichen weißen Kunststoff wie der Roboter gefertigt, vergleichsweise schlank und nicht zu hoch. Positiv: es gibt ein Kabelmanagement, über das zu langes Kabel sinnvoll verkürzt werden kann. Ansonsten gibt es kaum Unterschiede zu Modellen der Konkurrenz – im positiven Sinne.

Ein Staubbeutel ist ab Werk bereits die Absaugstation eingelegt, ein weiterer im Lieferumfang enthalten. Ersatzbürsten gibt es nicht, wohl aber Einweg-Wischtücher zusätzlich zum wiederverwendbaren Modell. Zudem finden sich im Lieferkarton ein dickes Handbuch in etlichen Sprachen, Unterlagen zu Garantiebedingungen und eine Duftkapsel der Richtung Wild Bluebell. Zwei weitere Geruchsvarianten sind im Handel erhältlich: Bergamont & Lavender sowie Cucumber & Oak. Zudem gibt es den Wassertank mit Wischtuchaufnahme, der zum Wischen manuell eingelegt werden muss.

Der Start mit dem Ecovacs Deebot T9+ ist denkbar einfach: Absaugstation und Bot aufbauen und platzieren, die Ecovacs-App herunterladen (dafür kann man den QR-Code im Inneren des Bots scannen), den Roboter anschalten und den Anweisungen der App folgen – fertig. Schnell geht das auch noch, so soll das sein.

Die App selbst bietet bekannte Kost übersichtlich aufbereitet. Dazu gehört eine automatische Raumaufteilung mit manueller Anpassungsmöglichkeit, Festlegen der Reihenfolge mit unterschiedlichen Saug- und Wasseranpassungen pro Raum, virtuelle Grenzen und vieles mehr. Teppiche erkennt der Roboter zuverlässig und direkt, anschließend erhöht er die Saugkraft. Zudem zeichnet er deren Position in der App ein, um sie später beim Wischen auszulassen. Die App unterscheidet zudem befahrbaren und nicht befahrbaren Raum in der Wohnung. So werden auf Wunsch virtuell Mauern um die einzelnen Räume angezeigt, der befahrbare Raum hingegen farbig markiert. Die Position der Möbel innerhalb der virtuellen Mauern zeigt die App als leere Stellen an.

Aber es geht noch weiter: Neben der gewohnten 2D-Darstellung gibt es zusätzlich eine 3D-Darstellung namens True Mapping 2.0, in die Nutzer manuell 3D-Möbel einsetzen können. Schick ist das, Mehrwert scheint das aber nicht zu bringen. Den gibt es in Form einiger anderer Zusatz-Features. So darf die Dufterfrischer-Funktion auf virtuellen Knopfdruck gestartet werden und ist dann 30 Minuten oder bis zum erneuten Knopfdruck aktiv. Der dafür nötige Lüfter ist dabei leise zu hören. Bis zu drei Karten lassen sich abspeichern, um etwa weitere Etagen zu reinigen. An der App gibt es nichts zu meckern, Fehler gibt es kaum. Einmal kam es vor, dass in der Live-View die Quadratmeterzahl samt der benötigten Zeit hängenblieben, in der späteren Auswertung war alles in Ordnung.

Die Navigation des Ecovacs Deebot T9+ ist vorbildlich. Er fährt weitgehend berührungslos durch die Räume, was entsprechend Möbel-schonend ist. Abfahren von Rändern macht er zwar nicht „in einem Rutsch“, sondern setzt bei 90-Grad-Außenecken immer wieder zurück und neu an, dadurch erreicht er aber auch die ersten Zentimeter nach der Wende. Die meisten Bots fahren hier in einem Zug rum und lassen die Reinigung der ersten 10 bis 20 Zentimetern aus. Auch sonst bewegt sich der Roboter gut im Raum. Hindernisse werden verlässlich erkannt, das gilt dank True Detect 2.0 auch für niedrige Objekte wie etwa Kabel oder Schuhe. Perfekt ist die Erkennung dabei nicht. Liegen solche Störfaktoren nach diversen Drehungen und Umfahrungsversuchen nicht mehr zentral vor den Frontsensoren, werden sie schon mal mit dem Rand des Roboters verschoben. Ignoriert hat der T9+ solche Fallstricke aber nicht – alles ganz wie beim Roborock S6 MaxV (Testbericht).

Die gelegentlichen zusätzlichen Drehungen, mit denen der Roboter gewissermaßen regelmäßig versucht, die Existenz des jeweiligen Hindernisses immer wieder zu bestätigen, kosten im Gegenzug etwas Zeit. Da der Bot aber ansonsten sehr schnell und präzise arbeitet, fällt das kaum ins Gewicht und die Faustformel 1 Quadratmeter in 1 Minute geht fast auf. Festgefahren hat sich der Roboter auch in schwieriger Umgebung nicht.

Überall hin kommt der Sauger also, aber wie gut reinigt er dort? Das Ergebnis ist einwandfrei, vorwiegend auf Hartboden. Hier nimmt er mit seinen 3000 Pascal Saugleistung bei rund 68 Dezibel fast allen sichtbaren Schmutz auf und liegt damit gleichauf mit dem Roborock S7+ (Testbericht). Auf Teppich kommt er gegen den Primus hingegen nicht ganz heran. Er leistet zwar auch hier gute Arbeit, der S7+ ist aber eine Spur besser. Das gilt auch für die Wischfunktion. Zum Wischen muss der Duftspender hinten aus dem Roboter entfernt und stattdessen der Wischtank (180 ml) mit Wischtuchaufnahme installiert werden. Dieser zwingende manuelle Eingriff ist wohl der größte Nachteil im Vergleich zum S7+.

Anschließend befährt der Roboter keinerlei Teppiche mehr – grundsätzlich richtig, um die Auslegeware nicht unsinnig zu befeuchten, allerdings liegt hier das Roborock-Modell in puncto Autarkie deutlich vorn. Der Konkurrent kann nämlich sein Wischtuch auf Teppich einfach anheben und dort weitersaugen.

Auch bei der reinen Wischleistung liegt das Konkurrenzmodell leicht vor dem Ecovacs-Modell. Der T9+ verfügt über die neue Ozmo-Pro-Technik in Version 2.0. Sie erlaubt es der Wischplatte, deutlich sichtbare Oszilationsbewegungen mit hoher Frequenz zu vollziehen, die die Reinigungskraft durch das Nachahmen von Schrubb-Bewegungen erhöht. Dabei ist die neue Version deutlich leiser und klingt nicht mehr so klapperig wie bei der Vorgängergeneration. Tatsächlich ist die Wischleistung für einen Saugroboter ziemlich gut. Eingetrockneter Kaffee ist kein Problem und auch Ketchup-Reste in kleinen Mengen nimmt das Tuch auf. Hier bleiben aber schon Rückstände trotz mehrfachem Befahren der entsprechenden Stelle. Der S7+ hat hier leichte Vorteile, eventuell wegen seines höheren Gewichts: Er wiegt 4,7 Kilo, der T9+ nur 3,5 und kann entsprechend weniger Druck beim Schrubben ausüben. Davon abgesehen ist die Schmutzaufnahmefähigkeit so eines Lappens wie bei den beiden Topmodellen ohnehin schnell erschöpft. Wer richtig wischen lassen will, sollte sich Wischroboter wie den Dreame Bot W10 (Testbericht) anschauen.

Ein nettes Gimmick ist bei der Reinigung der Lufterfrischer. Der frische Duft wird eher dezent abgegeben. Wer erwartet, wie nach manuellem Wischen einen deutlichen Geruch nach Reiniger zu vernehmen, wird enttäuscht sein. Der T9+ verströmt seinen angenehmen Duft eher unterschwellig. Ist das ein kaufentscheidender Punkt? Wohl eher nicht, uns gefällt dieses Zusatz-Feature trotzdem.

Eine Reinigungsfahrt kann beim Deebot T9+ dank seines 5200-mAh-Akkus theoretisch bis zu 175 Minuten lang dauern. Wer auch Teppiche hat, sollte sich aber auf kürzere Laufzeiten einstellen. In unserer Testumgebung wäre der Roboter hochgerechnet vermutlich etwa 110 Minuten gefahren, sofern wir eine Rückkehr mit 20 Prozent restlicher Akkukapazität ansetzen – ein sehr guter Wert. Damit können auch sehr große Flächen gereinigt werden, zumal der Roboter nach bis zu 6,5 Stunden Ladezeit an der letzten Position weitermacht.

699 Euro kostet der Ecovacs Deebot T9 in der UVP allein, 899 Euro mit der Absaugstation, durch die aus dem T9 der T9+ wird. Zubehör und Verbrauchsmaterialien gibt es günstig im Netz, darunter etwa Wischtücher, Filter und Bürsten. Neue Duftkapseln gibt es unter anderem hier.

Der Ecovacs Deebot T9+ ist ein richtig guter Saugroboter. Er sieht schick und hochwertig aus, navigiert hervorragend per Laser, hat eine gute und übersichtliche App, kommt auf Wunsch mit Absaugstation (gerade für Allergiker interessant!), saugt stark und verfügt sogar über eine ziemlich gute Wischfunktion. Als kleines i-Tüpfelchen gibt es dann noch den Duftspender, der im Haushalt für mehr Wohlfühlambiente sorgt – perfekt, oder? Fast. Denn während insgesamt die Unterschiede zur Konkurrenz wie dem Roborock S7+ (Testbericht) eher gering sind, liegt dieses Konkurrenzmodell wegen seiner wesentlich fortschrittlicheren Wischfunktion weiterhin vorn – vor allem mit Blick auf den Autarkiegrad. Wem es hingegen nur ums Saugen geht, der darf bedenkenlos zugreifen.

Als reine Saugroboter ist der wesentliche günstigere, aber nur ohne Absaugstation verfügbare Dreame D9 (Testbericht) oder der Roidme Eve Plus (Testbericht) mit Absaugstation eine Alternative. Wer noch besser wischen lassen will, sollte sich unbedingt den Dreame Bot W10 (Testbericht) anschauen. Mehr generelle Informationen zu Saugrobotern geben wir in unserer Top 10: Die besten Saugroboter kosten ab 230 Euro.

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