E-Mountainbike Ado A26 für 850 Euro im Test: Großer Akku, starker Motor

Ado A26
Pro und Contra
  • Schick & schnell
  • großer Akku, starker Motor
  • sehr günstig
  • bei niedrigen Geschwindigkeiten ungeeignet
  • günstige Komponenten
  • keine Straßenzulassung
  • 2.0

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E-Mountainbikes sind robust, schick und nicht mal teuer. So kostet das Ado A26 nur 850 Euro und bringt einen starken Motor und einen großen Akku mit. Wir haben das E-Bike getestet.

Der E-Bike-Boom hält weiter an und verstärkt sich sogar noch. Immer mehr Leute kaufen E-Bikes und sind sogar bereit, dafür mehr Geld auszugeben als je zuvor. E-Mountainbikes verzeichnen dabei den höchsten Zuwachs, sie gingen 2020 laut dem Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) für durchschnittlich fast 3000 Euro über die Ladentheke. Das geht auch deutlich günstiger, wie unser Ratgeber E-Mountainbikes unter 1500 Euro: Darauf gilt es bei billigen Offroad-E-Bikes zu achten zeigt. So kostet etwa das Ado A26 bei Geekmaxi (Kauflink) mit dem Gutscheincode 9RNiPJRi nur 850 Euro. Im Gegensatz zu vielen anderen E-Bikes ist es vorrätig. Zoll und Gebühren fallen nicht an und es ist schnell beim Empfänger, denn verschickt wird aus Europa. Hier im Test zeigen wir die Stärken und die Schwächen des Billig-E-Mountainbikes von Ado. Eines gleich vorneweg: Das Ado A26 hat einen zu starken Motor, fährt zu schnell, hat eine Hupe und ein Gasgriff. Entsprechend fehlt ihm die Zulassung für deutsche Straßen.

Ado ist ein recht neues chinesisches Unternehmen. In der Vergangenheit testeten wir bereits die E-Klappräder Ado A16 (Testbericht) und Ado A20 (Testbericht). Wer sich für faltbare E-Bikes interessiert, sollte sich unsere Top-6-Bestenliste: E-Klappräder von 500 bis 3000 Euro durchlesen.

Das Ado A26 schneidet in diesem Test nicht gut ab. Wer ein anständiges E-MTB für sogar ein paar Euro weniger will, sollte sich den Test des Eleglide M1 Plus durchlesen.

Das Ado A26 wird teilmontiert geliefert. Der Käufer muss mit dem mitgelieferten, wenig hochwertigen Werkzeug zunächst Lenker, Ständer, Pedale und Vorderrad installieren. Die Anleitung hilft hier weiter. Bei den Pedalen gilt es darauf zu achten, sie jeweils an der richtigen Seite festzuschrauben. Vor der ersten Fahrt sollten alle Schrauben nachgezogen und die Reifen aufgepumpt werden. Eine einfache Pumpe liegt dem Ado A26 bei. Bei unserem Modell war es nötig, die mechanische Scheibenbremsen zu justieren.

Bei der Lieferung steckte der Schlüssel zum Entnehmen des Akkus im Schloss und verbog sich beim Transport. Das Schloss hat dadurch keinen Schaden genommen und der Schlüssel konnte wieder zurechtgebogen werden. Grundsätzlich können Transportschäden aber immer vorkommen.

Die Optik des Ado A26 gefällt uns. Das E-Bike ist komplett in Schwarz gehalten, an der Seite des Rahmens prangt beinahe als einziges helles Element das Ado-Logo. Der große Akku wirkt jedoch etwas klobig und unförmig aufgesetzt. Das Gleiche gilt für das schwarze Kästchen mit der elektronischen Steuerung am hinteren Teil des Rahmens, welches wir so noch an keinem anderen von uns getesteten E-Bike gesehen haben.

Bei den Komponenten greift Ado in die günstigste Schublade. Trotzdem ist nicht alles schlecht. So gefällt uns etwa das große und sehr helle Frontlicht. Ein Rücklicht gibt es nicht. Auch der Fahrradcomputer ist groß, hell und stets gut ablesbar. Die mechanischen Scheibenbremsen greifen nach einer Justierung gut und auch der Sattel gefällt uns. Er ist weich gepolstert und wirkt trotzdem nicht wie von einem Rentner-Bike geklaut. Die Handgriffe sind bequem und kommen mit einer kleinen Handballenauflage.

Typisch China-Bike: An der linken Seite des Lenkers sitzt eine kleine Steuereinheit mit einem Knopf für das Licht und einem Knopf für die laute, aber in Deutschland verbotene, Hupe. Direkt daneben sitzt ein USB-A-Port zum Laden von Smartphones. Eine einfache Smartphone-Halterung legt Ado der Verpackung bei. Schutzbleche gibt es keine.

Eine bessere Wahl hätte Ado bei den Pedalen treffen können. Diese sind komplett aus Kunststoff und lassen sich wie man es von E-Klapprädern gewohnt ist anlegen. Das ergibt jedoch bei einem Mountainbike wenig Sinn. Hier hätte Ado besser einfache, aber robuste Pedale aus Metall wählen sollen.

Die Federung der Vordergabel ist etwas zu weich. Eine von hochwertigeren Fahrrädern bekannte Einstellungsmöglichkeit über einen Drehring gibt es nicht. Auch kann man die Federung nicht fixieren.

So gut das Ado A26 auf den ersten Blick aussieht, so wenig eignet es sich als E-Mountainbike. Denn es macht vor allem beim Anfahren zu viel falsch. Das liegt zum einen daran, dass der niedrigste Gang der einfachen Shimano-7-Gangschaltung zu hoch ist. Die Übersetzung ist zu groß, weswegen der Fahrer jedes Mal sein komplettes Körpergewicht in die Pedale stemmen muss, um das A26 zum Anfahren zu bewegen.

Halb so wild, schließlich gibt es ja einen Motor – dachten wir zu Beginn. Doch auch beim A26 greift wie bei allen anderen Ado-Bikes (Themenseite) die unverständliche Software-Entscheidung, den Motor erst ab etwa 7 Kilometer pro Stunde hinzuzuschalten. Bis dahin ist der Fahrer auf seine Muskelkraft angewiesen. Dies in Verbindung mit der schlechten Übersetzung in niedrigen Geschwindigkeiten disqualifiziert das Ado A26 als Mountainbike. Wer einen etwas steileren Berg hinauf will, muss absteigen und schieben. Wer einen etwas anspruchsvolleren Wald-Trail fahren will, muss absteigen und schieben. Schade, hätte man doch zumindest der Gang-Problematik mit einer einfachen Software-Lösung entgegenwirken können.

Ein zweiter Punkt stößt und negativ auf: Der Platz zwischen Pedale und Boden ist viel zu gering. So schrammen die Pedale bereits in mäßiger Kurvenlage am geraden Boden. Noch schlimmer wird es bei unebenem Untergrund. Hier passierte es uns mehrfach, dass unsere Fußzehen bei voller Fahrt den Boden küssten, weil wir unseren Fuß zu weit nach vorne beugten. Das darf auf keinen Fall passieren, hier besteht Verletzungsgefahr.

Fährt man auf gerader Ebene über 7 Kilometer pro Stunde greift die der Motor auf Stufe 1 im Unterstützungsmodus und schiebt bis 15 Kilometer pro Stunde mit an. Die Elektronik ist gut geregelt. Der Motor springt für einen Heckmotor recht schnell an und stoppt auch flott wieder. Auf Stufe 2 und 3 gibt es keine automatische Trittunterstützung, hier reagiert der Motor nur noch auf den Gasring am rechten Lenkergriff. Dieser lässt sich sehr gut dosieren. Mit etwas Übung gelingt so eine deutlich genauere Motorsteuerung als mit der automatischen Trittunterstützung.

Ado gibt für seinen 36-Volt-Motor eine Leistung von 500 Watt an. Wir gehen aber davon aus, dass es sich hier um Spitzenwerte und nicht um eine Nennleistung handelt. Trotzdem schiebt der Motor ausreichend stark bis 25 Kilometer pro Stunde an. Mit einem langen Druck auf Plus und Minus gelangt man in das Einstellungsmenü. Dort können Besitzer unter dem Punkt P08 die Geschwindigkeitslimitierung anpassen. Nun fährt das Ado A26 bei kräftigem Mitpedalieren locker 40 Kilometer pro Stunde. Erlaubt ist dies in Deutschland nicht.

Der Akku ist mit 450 Wattstunden angenehm großzügig dimensioniert und transportiert den Fahrer bei moderatem Motoreinsatz locker über 50 Kilometer weit, bevor er wieder ans Netz muss. Dabei kann er über das mitgelieferte Netzteil an Rad selbst geladen werden. Alternativ entfernt man den Akku über das Schloss und lädt ihn etwa in der Wohnung, während das Fahrrad im Keller bleibt.

Das Ado A26 ist mit seinem Geekmaxi-(Kauflink)-Preis von 850 Euro (Gutscheincode 9RNiPJRi) eines der günstigsten E-Mountainbikes am Markt. Verschickt wird aus Europa. Wer ein in Deutschland zugelassenes Modell bevorzugt, zahlt mehr. Im folgenden Preisvergleich zeigen wir die günstigsten auf Geizhals gelisteten E-Mountainbikes, die zum Zeitpunkt des Testberichts auch tatsächlich verfügbar sind.

Das Ado A26 hätte so gut sein können. Denn auf den ersten Blick gefällt es dank seines schicken dunklen Designs. Auch die Daten lesen auf dem Blatt sehr gut. So ist der Motor stark, und der Akku groß. Abgesehen von seiner fehlenden deutschen Straßenzulassung disqualifiziert es sich aber bei niedrigen Geschwindigkeiten unter 7 Kilometer pro Stunde. Hier ist die Gangübersetzung zu hoch und der Motor macht nicht mit. Auch sind die Pedale zu nah am Boden. Trail-Fahrten kann man mit dem Ado A26 getrost vergessen. Wer jedoch überwiegend gerade Strecken fährt, hohe, Motor-unterstützte Endgeschwindigkeiten erreichen will und ein geringes Budget hat, kann sich das Ado A26 dennoch anschauen.

Allen anderen raten wir einen Blick in unseren Ratgeber E-Mountainbikes unter 1500 Euro: Darauf gilt es bei billigen Offroad-E-Bikes zu achten. Noch günstiger als E-Mountainbikes sind E-Klappräder, die wir in unserer Top-6-Bestenliste: E-Klappräder von 500 bis 3000 Euro behandeln.

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