E-Citiybikes sind beliebt. Das liegt vor allem an der meist guten Ausstattung. Dazu gehören der Gepäckträger, um etwa Einkäufe zu transportieren, genauso wie Schutzbleche und im besten Fall ein tiefer Einstieg. Hier bildet das Kaisda K7 keine Ausnahme. Es kann dazu sogar noch kompakt zusammengeklappt werden. Doch im Test zeigt sich, dass die maximale motorunterstützte Höchstgeschwindigkeit einfach über den Bordcomputer heraufgesetzt werden kann. Damit hat es keine Straßenzulassung nach StVO und darf nur auf privatem Gelände gefahren werden. Das ist schade, würde das Kaisda K7 doch sonst alle Voraussetzungen zur Einstufung als Pedelec erfüllen.
Um tatsächlich durch die Stadt zu fahren, sollten Käufer zu einer legalen Variante greifen. Hier bietet sich etwa das Telefunken Multitalent RC882 (Testbericht) an. Wer ein faltbares Pedelec sucht, kann sich das Telefunken Kompakt F810 (Testbericht) anschauen. Wer sich allgemein für das Thema interessiert, dem empfehlen wir unsere Kaufberatung Ab 777 Euro: So viel kostet ein E-Bike für die City.
Ausstattung
Für den Zusammenbau des teilmontierten Kaisda K7 benötigen wir etwa eine Stunde. Dafür muss das Vorderrad montiert, der Lenker eingesetzt, die Pedale sowie das vordere Licht und Schutzblech angeschraubt werden.
Im Grunde bietet das E-Klapprad alles, was man von einem E-Citiybike erwartet. Dazu gehören fest montierte Schutzbleche aus Kunststoff, ein nur 35 Zentimeter hoher Einstieg, eine Federgabel, ein stabiler Gepäckträger (ohne Federklammer) und ein guter Klappmechanismus. Eine Federgabel, eine Tasche für den Lenker, Licht und ein weicher Sattel runden die hohe Ausstattungsstufe ab. Im Grunde bleiben nur wenige Wünsche offen.
Optisch tendiert das Kaisda K7 eher zu praktisch als schön. Das liegt zum einen daran, dass Klappräder ohnehin meist ein wenig ulkig wirken. Mit einem großen Fahrer verstärkt sich dieser Effekt. Der weit nach unten gebogene Rahmen, der dicke, aufgesetzt wirkende Akku und die hohe Lenkstange unterstützen den seltsamen optischen Eindruck.
Das vordere Licht lässt sich über den Bordcomputer ein- und ausschalten. Es ist recht hell und im Abstrahlwinkel variabel. Das hintere Licht sitzt unter dem Gepäckträger und benötigt für den Betrieb zwei mitgelieferte AAA-Batterien. Das wirkt etwas halbseiden - entweder beide Lampen über den Akku oder beide per Batterie.
Ergonomie & Klappmechanismus
Das Kaisda K7 eignet sich auch für größere Fahrer bis 185 Zentimeter. Wer noch größer ist, benötigt eine längere Sattelstütze. Die grundsätzliche Ergonomie geht in Ordnung. Das liegt auch daran, dass sich die Lenkstange in ihrer Höhe variieren lässt. Der Sattel ist angenehm weich und der Einstieg auch für ältere Fahrer gut zu bewältigen.
Um das Kaisda K7 zu klappen, legt der Fahrer zunächst den Sicherungshebel am Rahmen um, zieht Sattel sowie Lenker ein und klappt Pedale sowie Lenkstange um. So zusammengelegt reduzieren sich die Maße des E-Klapprads von 137x24x63 Zentimeter auf 92x47x66 Zentimeter. Es passt nun auch in kleinere Kofferräume, Keller und Wohnungen. Sein Gewicht ist allerdings mit 22 Kilogramm recht hoch.
Bremsen & Schaltung
Das Kaisda K7 hat vorn und hinten je eine mechanische Scheibenbremse. Die schleift zu Beginn leicht, kann aber über Inbusschrauben justiert werden. Danach greifen sie ausreichend gut. Eine Glocke liegt bei.
Die Übersetzung der 5-Gang-Schaltung von Shimano geht weit hinunter. Anfahren ist so auch ohne Motorunterstützung kein Problem. Allerdings ist die Übersetzung des höchsten Gangs nicht hoch genug. Beim Erreichen von 25 Kilometer pro Stunde muss der Fahrer schon ordentlich schnell in die Pedale treten. Ganz so schlimm wie beim Telefunken Kompakt F810 (Testbericht) ist es jedoch nicht.
Display
Auf der linken Seite des Lenkers sitzt das farbige Display mit drei Tastern. Es ist hintergrundbeleuchtet, lässt sich aber bei direkter Sonneneinstrahlung nur schwer ablesen. Es zeigt unter anderem die aktuelle Geschwindigkeit, die gefahrenen Kilometer, die gewählte Unterstützungsstufe und den Akkustand in Prozent an.
Über das gleichzeitige Drücken der Plus- und Minustasten gelangt man in ein Untermenü, in dem unter anderem die maximale motorunterstütze Geschwindigkeit herauf gesetzt werden kann. Damit verwirkt sich das Kaisda K7 die Straßenzulassung nach StVO, selbst wenn die Geschwindigkeit nicht auf die möglichen 35 km/h heraufgesetzt wird. Das ist schade, eine einfache Anpassung der Software und eine Zulassung hätten genügt, um das E-Bike legal auf deutschen Straßen nutzen zu können.
Kaisda K7 Bilder
Kaisda K7
Elektronik
Der Motor hat eine Nennleistung von 250 Watt und soll in der Spitze 400 Watt leisten. Er bietet ein maximales Drehmonent von 40 Nm. Damit er den Fahrer unterstützt, muss der verhältnismäßig lange in die Pedale treten. Genauso lange läuft der Motor auch nach, kann jedoch sofort über das Betätigen eines Bremshebels gestoppt werden. Dem Kaisda K7 liegt ein optionaler, in Deutschland nicht erlaubter, Gashebel bei, den wir nicht montiert haben.
Der Motor ist überraschend stark und sollte auch schwerere Fahrer problemlos auf 25 Kilometer pro Stunde beschleunigen können. Die maximale Zuladung gibt der Hersteller mit 120 Kilogramm an.
Akku
Der Akku bietet eine Kapazität von 450 Wattstunden. Er sitzt an der Sattelstütze und lässt sich über einen Schlüssel etwa zum Laden entnehmen. Praktisch: Zum Tragen verfügt er über einen einklappbaren Haltegriff.
Angeblich soll der Fahrer mit einer Akkuladung 45 bis 75 Kilometer weit kommen. Das halten wir für stark übertrieben. Die tatsächliche Reichweite hängt von vielen Faktoren wie Gewicht des Fahrers, Wetter, Untergrund, Steigung, Geschwindigkeit und so weiter ab. Wir gehen davon aus, dass man als 85 Kilogramm schwerer Fahrer im Unterstützungsmodus mit etwa 20 Kilometer pro Stunde und viel Stop & Go ungefähr 25 bis 30 Kilometer weit kommt, bevor der leere Akku wieder ans mitgelieferte Netzteil muss.
Preis
Das Kaisda K7 kostet bei Banggood (Kauflink) noch bis zum 30. September 2022 mit dem Gutscheincode code:BGce9c6f 789 Euro. Danach steigt der Preis. Hier im Preisvergleich zeigen wir die günstigen E-Klapprädern von europäischen Händlern.
Fazit
Die maximale motorunterstützte Geschwindigkeit des Kaisda K7 von 25 Kilometer pro Stunde lässt sich einfach über den Bordcomputer hochsetzen. Wie schade! Dadurch verwirkt sich das E-Klapprad den Status als Pedelec und darf in Deutschland nur auf Privatgelände gefahren werden. Dabei würde es sich für die Fahrt durch die Stadt anbieten. Für seinen günstigen Preis ist die Ausstattung umfangreich, es bleiben kaum Wünsche offen. Denn es bietet Gepäckträger, Licht, Schutzblech, tiefen Einstieg, Fahrradtasche, Klappmechanismus, starken Motor, entnehmbaren Akku und gute Ergonomie. Weniger gut gefällt und die Elektronik, die zu lange braucht, um zu bemerken, dass der Fahrer (nicht mehr) in die Pedale tritt.
Wer nach einem legalen Modell sucht, der kann sich zum Beispiel das günstige Telefunken Kompakt F810 (Testbericht) anschauen. Das Brompton Electric (Testbericht) lässt kaum Wünsche offen, ist aber auch richtig teuer. Auch das Blaupunkt Fiene 500 (Testbericht) rollt legal über Deutschlands Straßen. Eine gute Übersicht bietet unsere Bestenliste: Die 7 besten E-Klappräder von 500 bis 3000 Euro. Lieber E-Scooter als E-Klapprad? Dann hilft unsere umfangreiche Bestenliste E-Scooter weiter.