Dreame Bot L10S Ultra im Test: Saugt, wischt und hebt auf Teppich den Mopp an

Dreame Bot L10S Ultra
Pro und Contra
  • hoher Autarkiegrad dank toller Reinigungsstation und Anhebung der Mopps
  • hervorragende Navigation und Reinigungsleistung
  • gute Apps
  • anfängliche Probleme mit Reinigungsstation
  • 5.0

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Noch ist iRobot Marktführer bei Saugrobotern, auch wenn Roborock die besseren Geräte baut. Und noch ein Konkurrent hat die Nase vorn: Dreame. Der Dreame Bot L10S Ultra macht sogar dem Roborock S7 MaxV Ultra Konkurrenz.

In unserer Top 10 der besten Saugroboter steht Roborock immer wieder auf den ersten Plätzen, eine günstigere und oft kaum schlechtere Alternative ist Hersteller Dreame. Ein Blick auf den Dreame Bot L10S Ultra zeigt, dass auch dieses Modell wieder das Zeug zum Bestseller hat. Das galt schon für die abgespeckte Version Dreame Bot L10 Pro (Testbericht), die allerdings ohne die Reinigungsstation des Ultra-Modells und mit insgesamt weniger Technik zum Kunden kommt. Im Gegenzug ist das Pro-Modell deutlich günstiger. Es kostet zum Testzeitpunkt unter 400 Euro, das Ultra-Modell knapp 900 Euro. Wir klären im Test, warum der L10S Ultra die Mehrausgabe wert ist.

Das Ultra-Modell des L10S gibt es im Gegensatz zum schwarzen Pro-Modell in Weiß. Das hat den Vorteil, dass das technische Gerät im Haushalt weniger auffällt und insgesamt luftiger wirkt. Ansonsten hat sich äußerlich wenig im Vergleich zum Pro-Modell getan. Die Grundform des L10S Ultra ist rund. Vorne rechts gibt es eine Seitenbürste, hinten ragen die beiden runden Mopps leicht über das Gehäuse hinaus. Der nicht ganz kreisrunde und mit einem Bumper versehene Laserturm auf der Oberseite ist nach vorn verschoben, dadurch lässt sich der hintere Bereich des Bots aufklappen und erlaubt die Entnahme des Schmutzbehälters. Vorn gibt es nicht nur den Kreuzlaser wie beim Pro-Modell, sondern es ist eine KI-Kamera zur Objekterkennung hinzugekommen. Eine weitere Änderung betrifft die Hauptbürste unter dem Modell. Sie setzt jetzt nicht mehr auf eine Mischung aus gedrehten Borsten- und Gummilippenreihen, sondern ausschließlich auf Gummi.

Die Reinigungsstation ist recht schmal, dafür aber vergleichsweise hoch. Auffällig ist die silberne Verschlusskappe, die magnetisch hält und den Staubbeutel für die automatische Absaugung verdeckt. Hier besteckt sich auch das Reinigungstool, das sonst immer im Roboter selbst verstaut war. Oben können Ab- und Frischwassertank entnommen werden, nachdem ein Deckel an der Reinigungsstation angehoben wurde. Auf seiner Innenseite gibt es eine Bedienanleitung mit Text und Bildern, die einzelnen Tanks sind beschriftet. Oben an der Station befinden sich drei Tasten, um etwa die Heißluft-Trocknung zu starten. Eine LED zeigt den Status der Station an. Ein kleines Highlight der Reinigungsstation ist die flache Kartusche mit Reinigungsmittel, die senkrecht zwischen die Wassertanks gesteckt wird. Sie macht ein manuelles Einfüllen Reinigungsmittels in den Frischwassertank überflüssig. Das verhindert etwa den Einsatz eines falschen Mittels, im Gegenzug entstehen aber Zusatzkosten beim Nachkauf. Sofern man überhaupt Ersatzkartuschen bekommt – wir haben in Deutschland keine finden können.

Als Apps bieten sich sowohl die Xiaomi-App als auch die Dreame-Home-App an. Letztere bietet im Zweifel mehr Einstellungsmöglichkeiten, so fanden wir in der Xiaomi-App etwa keine gesonderten Einstellungen für Teppich und konnten dem Sauger auch nicht über dessen Kamera bei der Arbeit zuschauen. Die einfachste Möglichkeit, den Dreame Bot L10S Ultra in eine der Apps einzubinden, ist die Scan-Funktion über die Kamera des Smartphones. Damit scannt der Nutzer einen der beiden QR-Codes ein, die sich unter der Abdeckung neben dem Staubbehälter des Bots befinden. Nach Wahl des gewünschten WLAN-Netzes geht es auch schon los und nach rund einer Minute ist der Sauger betriebsbereit – besser geht es nicht.

Die Apps bieten ansonsten weitgehend die gleichen Funktionen – und die sind allumfassend. Sie erlauben die Zeitplanung, das automatische Erkennen und Benennen von Räumen über virtuelle Grenzen oder das Speichern von Karten der Etagen, 3D-Karten samt Platzierung von virtuellen Möbeln bis hin zu Einstellungsmöglichkeiten für die Reinigungsstation. Besser geht es kaum. Teppiche werden allerdings erkannt, aber nicht in die Karte eingezeichnet – das macht Roborock noch eine Spur besser.

Bevor wir zur eigentlichen Leistung des Dreame Bot L10S Ultra kommen, vorweg ein paar Anmerkungen zu anfänglichen Problemen, mit denen wir bei unserem Testgerät beileibe nicht allein waren. Frisch ausgepackt und eingerichtet wollte die Reinigungsstation partout kein Frischwasser in die Wasch-Schale pumpen und den internen Tank des Saugers auch nicht mit Flüssigkeit befüllen. In Foren gab es Hinweise, wie man das Problem löst: Einerseits kann man unten mit einem Strohhalm am Gummipfropfen durch Saugen mit dem Mund oder eine Unterdruckpumpe Unterdruck erzeugen und so eine leichte Blockade im Inneren des Gerätes lösen. Zudem weist der Hersteller auf einen „Reparaturmodus“ für die Reinigungsstation hin. Ihn erreicht man, indem man in beiden Apps zu den zusätzlichen Funktionen (nicht zu verwechseln mit den weiteren Funktionen!) wechselt und zehnmal auf die Plug-in-Versionsnummer tippt. Anschließend erscheint weiter unten ein blauer Button mit der Aufschrift "Automatische Reparatur der Basisstation". Eine Kombination aus beiden Wegen führte bei uns zum Erfolg. Keinesfalls sollte man hingegen Wasser oben über den Frischwasserzulauf mittels einer Spritze einpressen – selbst bei eingedrücktem, bereits erwähnten Gummipfropfen unten ergießt sich sonst der Spritzeninhalt bei zu starker Blockade ins Gehäuseinnere der Station, wo Flüssigkeit nichts zu suchen hat und läuft dann von dort auf den Boden aus!

Nach diesem Exkurs nun die gute Meldung: Ist einmal alles eingerichtet, läuft der Dreame Bot L10S Ultra hervorragend. Die Navigation darf getrost als optimal eingestuft werden und die Objekterkennung liegt auf dem Niveau des Roborock S7 MaxV Ultra (Testbericht). Testweise verstreute Gegenstände wie Schuhe, Socken und Kabel wurden überwiegend gut erkannt und in der Dreame-App auch per Foto kartografiert. Fehlerfrei ist das aber wie bei der Konkurrenz nicht. Hier scheint der neue Roborock S8 (Testbericht) die Nase vorn zu haben. Entsprechend sollten sich Nutzer mit Haustieren trotz aktiviertem Haustiermodus nicht zu sicher fühlen, damit der Sauger unbeaufsichtigt nicht doch eine riesige Sauerei mit Erbrochenem oder gar Kot der schnurrenden oder Schwanz-wedelnden Mitbewohner veranstaltet.

Davon abgesehen ist die Navigation vorbildlich. Der Sauger findet den optimalen Mittelweg zwischen berührungsfreier, genauer und hartnäckiger Arbeitsweise, um sich auch mal in schwierigem Gelände wie einem Stuhlbein-Wald unter dem Esstisch durchzuwühlen. Gerade bei aktiviertem Haustiermodus ist aber die Reinigung an den Rändern und in Ecken etwas schlechter, weil der Bot mehr Abstand zu Hindernissen hält. Die Reinigungsleistung leidet darunter leicht, insgesamt ist sie aber sehr gut. Die neue Gummi-Hauptbürste leistet sehr gute Arbeit bei losem Schmutz, nur bei eingetretenen, feinen Tierhaaren auf kurzem Teppich sehen wir aber nach wie vor die Borsten-Hauptbürsten vorn.

In jedem Fall: Auf Hartboden leistet der Dreame Bot L10S Ultra in Kombination mit 5300 Pa Saugleistung hervorragende Arbeit und auch auf kurzem Teppich ist sie spitze. Roborock hat hier nur minimal die Nase vorn. Das gilt auch für die Wischfunktion. Dank der beiden rotierenden Mopps, die beim Befahren auf Teppich angehoben werden, ist nicht nur die Wischleistung für einen Saugroboter fantastisch, sondern die Autonomie des Ultra-Modells auch deutlich höher als beim Dreame Bot L10 Pro (Testbericht). Der Grund: Das Ultra-Modell kann Saugen und Wischen in einem Durchgang und reinigt je nach Einstellung die Mopps nach einer bestimmten Quadratmeterzahl oder nach Reinigung eines Raums selbständig. Viel besser Wischen kann kaum ein anderer Saug- oder Wischroboter.

Der Akku leistet 5200 mAh und damit kaum mehr als in einem Smartphone – aber das reicht. Bis zu 150 Minuten soll der L10S Ultra damit am Stück saugen können, im Alltag sind es aber je nach Menge der Teppiche und Häufigkeit der Moppreinigung eher 100 bis 120 Minuten. Damit wird dann eine Netto-Fläche von über 100 Quadratmetern am Stück sauber, nach dem Nachladen, das bis zu 5 Stunden dauern kann, setzt der Roboter sein Werk an der letzten Position fort. Damit eignet sich der Dreame Bot L10S Ultra auch für größere Wohnungen und sogar Häuser.

Zum Testzeitpunkt kostete der Dreame Bot L10S Ultra im freien Handel 899 Euro, die UVP lag ursprünglich bei 1199 Euro.

Ein großes Manko sind in unseren Augen die anfänglichen Probleme unseres Testgerätes, die zahlreiche Käufer mit uns teilen. Nach deren Behebung verrichtete der Sauger seine Arbeit allerdings vorbildlich und zeigte, dass er aktuell zu den besten Saugrobotern mit vollwertiger Wischfunktion und Reinigungsstation am Markt gehört. Denn tatsächlich hat das Gerät keine echten Schwächen, sondern punktet mit schickem Design, toller Navigation, guter Objekterkennung, hervorragender Saug- und Wischfunktion und großer Autarkie dank der grandiosen Reinigungsstation mit automatischer Absaugung und Wassertausch. Im direkten Vergleich mag das Dreame-Modell in einigen Bereichen vielleicht um Haaresbreite nicht ganz an den Roborock S7 MaxV Ultra (Testbericht) herankommen, dafür ist er aber auch gute 250 Euro günstiger. Das macht ihn eigentlich sogar zur Nummer Eins, zumindest beim Punkt Preis-Leistung.

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