Devolo Home Control Smart Heizen 2.0: Test mit Tücken

Devolo Home Control Smart Heizen 2.0: Test mit Tücken
Pro und Contra
  • Gute Verarbeitung
  • Viele kompatible Komponenten
  • Günstig
  • Reichweitenprobleme
  • Überfrachtete App, biederes Design
  • Bedienung am Thermostat
  • 2.0

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Das Devolo Home Control Smart Heizen Paket 2.0 kommt mit zwei Heizkörperthermostaten und einem Raumthermostat. Dafür ist es vergleichsweise günstig. Wir haben es getestet.

Devolo ist vielen durch ihre Powerline-Lösungen (Themenwelt) bekannt. Bei Smart Home ist Devolo ebenfalls gut aufgestellt (Testbericht) . Seit Jahren hat das Unternehmen smarte Steckdosen, Bewegungsmelder, Schalter, Alarmsirenen und eben auch Heizkörperthermostate im Angebot. Letztere produziert Devolo in Kooperation mit Danfoss, die jahrzehntelange Erfahrungen mit Heizkörperthermostaten haben. Entsprechend groß sind unsere Erwartungen. Für diesen Test haben wir uns das Devolo Home Control Smart Heizen Paket 2.0 besorgt. Es beinhaltet neben zwei Heizkörperthermostaten und der Home Control Zentrale zusätzlich ein Raumthermostat.

Wer sich für smarte Heizungssteuerung interessiert, sollte auf unserer Themenseite smarte Heizkörperthermostate vorbeischauen. Dort haben wir einen großen Vergleichstest und sammeln alle Einzeltests.

Das Heizkörperthermostat ist mit einer Länge von 7,5 cm und einem Durchmesser von knapp 5 cm erfreulich kompakt. Es macht insgesamt einen sehr wertigen Eindruck. Einzig der Kunststoff hätte in unseren Augen gerne richtig weiß sein dürfen, hat er doch einen ganz leichten Gelbstich.

Auf seiner Front befindet sich mittig ein rundes, hintergrundbeleuchtetes LC-Display mit einem Durchmesser von 2 cm. Das Display ist nicht blickwinkelstabil aber dennoch besser ablesbar als etwa das Display des Comet DECT Thermostat (Testbericht) . Dass es viel besser geht zeigen die E-Ink-Displays von AVM Fritzdect 301 (Testbericht) und Netatmo (Testbericht) oder das clevere, durch den Kunststoff scheinende Display des Tado Thermostats V3+ (Testbericht) .

Zwei Knöpfe links und rechts vom Display regulieren die Solltemperatur, unterhalb des Displays sitzt eine Funktionstaste. Die Knöpfe selbst sind klein und fest. Sie geben beim Drücken kein spürbares Feedback, was ihre Nutzung wenig angenehm gestaltet. Das Batteriefach ist gut erreichbar und öffnet sich anstandslos. Darunter befindet sich das Fach für die zwei mitgelieferten AA-Batterien.

Zunächst gilt es, wie für die meisten Smart-Home-Lösungen, eine Bridge einzurichten. Dafür lädt man die Devolo Home Control App aus dem Google Play Store oder Apple App Store herunter. Im Test verbinden wir das System über Android. Die von Devolo Home Control Zentrale genannte Bridge verbindet man über das mitgelieferte LAN-Kabel mit dem Router und wartet ein paar Minuten. In der App kann der Nutzer nach der Registrierung samt Namen, Geburtsdatum und Wohnort die Zentrale einrichten. In unserem Fall benötigten wir allerdings geschlagene vier Versuche, bis die App die Bridge erkannte.

Im nächsten Schritt kümmern wir uns um das erste Heizkörperthermostat, welches zunächst am Heizkörper befestigt werden will. Dafür dreht man das zu ersetzende Thermostat vom Heizkörper. Sitzt es etwas fest, hilft eine Rohrzange. Einen Wasserschaden muss man nicht befürchten, der Wasserkreislauf bleibt auch ohne Heizkörperthermostat geschlossen.

Dem Devolo-Heizkörperthermostat liegen zwei Adapter bei: eines für die weit verbreiteten Schraubgewinde M30 × 1,5 und eines für Danfoss RA Ventile. Die Adapter liegen direkt am Metallgewinde der Heizkörper und bestehen leider aus einem Kunststoff. Man sollte sie nur handfest anziehen. Sonst könnte es sein, dass man beim Lösen eine Rohrzange benötigt und den Kunststoff beschädigt.

Insgesamt gestaltet sich die Installation der Devolo-Thermostate am Heizkörper fummelig. Das haben andere Hersteller besser gelöst. Besonders angetan sind wir von der Bajonett-Lösung des Tado Thermostats V3+ (Testbericht) .

Nach dem dreisekündigen Drücken der Funktionstaste passt sich das Devolo-Heizkörperthermostat dem Ventil an. Nochmal eine Sekunde drücken und das Display fängt wild zu blinken an. Nun sucht das Heizkörperthermostat parallel zum entsprechenden Schritt der App die Home Control Zentrale. Im Testhaus befindet sich die Home Control Zentrale im Erdgeschoss, die Heizung etwa 7 m Luftlinie im Büro des ersten Stockwerks. Diese Entfernung vermag die Zwave-Verbindung nicht zu stemmen und verweigert bei der Installation den Dienst. Erst als wir einen Heizkörper wählen, der sich näher an der Zentrale befindet, funktioniert alles. Auch als wir das verbundene Heizkörperthermostat an den Heizkörper im Büro anbringen, kommt es regelmäßig zu Verbindungsabbrüchen. Wir haben es nicht ausprobiert, aber theoretisch kann man Zwave-Repeater zum Überbrücken einsetzen. Dennoch sind wir enttäuscht. Bei all unseren bisherigen Heizkörperthermostat-Tests (Themenseite) nutzten wir dasselbe Setup und hatten damit nie Probleme. Wir sind nicht die einzigen mit Verbindungsproblemen, im Internet gibt es zahlreiche Nutzerberichte dazu.

Das Raumthermostat verbindet sich anstandslos mit der Home Control Zentrale. Anschließend ordnet man ihm ein Gerät oder einen Raum zu. Danach nutzt das System nicht nur den Temperaturfühler des Heizkörperthermostats, sondern auch das des Raumthermostats, um die tatsächliche Temperatur zuverlässiger zu bestimmen. Auch kann man die Temperatur direkt über das frei im Zimmer platzierbare Gerät steuern und muss das nicht über App, Sprachsteuerung oder an der Heizung selbst tun.

Man merkt der App an, dass sie über Jahre gewachsen ist und viele Smart-Home-Produkte unter einen Hut bringen will. Sie wirkt zuweilen überfrachtet, unübersichtlich und unnötig kompliziert. Fast jede Aktion benötigt ein bis zwei Schritte mehr, als man es von anderen smarten Heizungsreglern gewohnt ist. Bezüglich des Funktionsumfangs sticht Devolo nicht positiv aus der Masse heraus. So kann man keine geobasierten Daten nutzen, um zum Beispiel die Heizung automatisiert abzuschalten, wenn man das Haus verlässt. Immerhin ist die Steuerung der Thermostate auch von außerhalb des eigenen WLAN problemlos möglich. Ein Abomodell, wie es für die Nutzung des vollen Funktionsumfangs etwa bei Innogy Thermostat (Testbericht) und Tado Thermostats V3+ (Testbericht) zum Einsatz kommt, gibt es löblicherweise nicht.

Für die Sprachsteuerung unterstützt Devolo Amazons Alexa und den Google Assistant. Beides funktioniert im Test anstandslos. Apples Homekit ist nur mit Bastelarbeit möglich.

Eines gibt es doch, was Devolo zumindest auf dem Papier besser oder mehr macht als die Konkurrenz: Es gibt ein Android-Widget, um die Solltemperatur direkt auf dem Android-Homescreen zu steuern. Nur leider nimmt das Widget auf unserem Test-Smartphone Oneplus 7T Pro (Testbericht) mit Android 10 keinerlei Eingaben an. Das passt zum Gesamteindruck der Devolo Heizlösung.

Das Devolo Home Control Smart Heizen Paket kostet zum Testzeitpunkt 137 Euro. Bedenkt man, dass dem Starter Set neben der Home Control Zentrale und zwei Heizkörperthermostaten auch ein Raumtheromstat beliegt, ist das ein sehr guter Preis. Einzeln kostet ein Heizkörperthermostat aktuell mindestens 57 Euro. Allerdings zeigt der Preisverlauf, dass im Februar im Preis anzog, davor zahlte man für sie lange Zeit etwa 30 Euro. Sollte der Preis wieder entsprechend fallen, ist die Heizlösung von Devolo eine der günstigsten am Markt.

Wir hatten viel vom Devolo Home Control Smart Heizen Paket 2.0 erwartet – und wurden enttäuscht. Seine Optik ist bieder, die Knöpfe haben keinen vernünftigen Druckpunkt, das Display ist klein und nur in einem kleinen Blickwinkel ablesbar. Die Installation erwies sich in unserem Fall als herausfordernd und die Reichweite zwischen den Thermostaten und der Home Control Zentrale ist begrenzt. Die App wirkt überladen und wenig nutzerfreundlich. Zumindest sind alle Komponenten gut verarbeitet. Wer sich für Devolo entscheidet, kann außerdem sehr viele weitere Smart-Home-Komponenten aus dem breiten Portfolio des Anbieters mit einbinden.

Trotzdem reicht es für die Devolo-Lösung bei uns im Test nur für ein Ausreichend. Zwar ist sie nicht grundsätzlich schlecht. Aber es gibt am Markt deutlich bessere Lösungen – hier reiht sich Devolo im hinteren Feld ein.

Wer sich für smarte Heizkörperthermostate interessiert, dem empfehlen wir zum Beispiel das Tado Thermostat V3+ (Testbericht) . Aber auch das AVM Fritzdect 301 Thermostat (Testbericht) in Verbindung mit dem günstigen Comet DECT Thermostat (Testbericht) ist richtig gut – insofern man eine Fritzbox nutzt. Einen Überblick über die Thematik bietet unser Vergleichstest 2020: Acht smarte Heizkörperthermostate . Alle Einzeltests und mehr sammeln wir auf der Themenseite smarte Heizkörperthermostate .

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