Der Eflux X2 Vision Hub ist im Grunde kein E-Scooter. Denn die elektrischen Tretroller, von denen wir in der Vergangenheit viele testen konnten, fahren maximal 20 Kilometer pro Stunde, gelten ab 14 Jahren ohne Führerschein, haben keine Helmpflicht und dürfen auf Fahrradwegen fahren. Eine Übersicht über den Rechtsrahmen bietet unser Ratgeber Grundlagen E-Scooter mit Straßenzulassung.
Der Eflux Vision X2 Hub fällt in die Kategorie Moped. Er fährt bis zu 45 Kilometer pro Stunde, darf erst ab 16 Jahren (in einigen Bundesländern ab 15 Jahren) und mit Führerschein Klasse AM geführt werden, hat eine Helmpflicht und Fahrradwege sind innerorts tabu. Trotzdem hat der Eflux Vision X2 mehr mit einem E-Scooter (Bestenliste) gemein, als ein Elektroroller bis 45 Kilometer pro Stunde in klassischer Bauform wie die Vespa Elettrica (Testbericht) oder der Niu NGT (Testbericht). Mehr zu Elektrorollern in unserer Kaufberatung Elektroroller bis 45 km/h.
Wir sind nun viele Kilometer mit dem Eflux Vision X2 Hub durch die Gegend gecruised und sind sehr angetan vom hohen Spaßfaktor, wie unser Testbericht zeigt.
Optik & Verarbeitung
Hätte der Eflux Vision X3 Hub keinen Sitz, könnte man ihn glatt für einen E-Scooter halten. Denn auch wenn seine Maße mit 155 x 64 x 1365 Zentimetern wuchtiger sind, als bei einem normalen E-Scooter, wirkt er gegen ein klassisches Moped geradezu filigran.
Seine Besonderheit: Mit nur wenigen Handgriffen entfernt man die Sitzstange und klappt die Lenkstange um. So nimmt er deutlich weniger Platz weg und passt sogar in viele Kofferräume. Allerdings ist es kein Spaß, den Eflux Vision X2 Hub dort hinein zu hieven. Denn der Elektroroller wiegt stolze 47 Kilogramm.
Der Sitz ist in seiner Höhe variabel und passt mit einer Körpergröße von 186 Zentimetern voll ausgefahren einwandfrei. Er wirkt nicht gerade sportlich, ist dafür angenehm weich. Die Trittfläche bietet auch für große Füße ausreichend Platz. Allerdings ist die Metalloberfläche gerade bei feuchtem Wetter zu rutschig. Hier hätten wir uns eine Gummierung gewünscht. Was uns ebenfalls fehlt, ist ein Fach für Werkzeuge, Unterlagen oder einen Helm.
Die Lenkstange dagegen ist in ihrer Höhe nicht variabel. An ihr sitzt mittig ein hervorragend ablesbares, großes Display mit einer Anzeige der aktuellen Geschwindigkeit, den gefahrenen Kilometern und der gewählten Motoreinstellung. Der Power-Modus gibt die volle Geschwindigkeit bis zu 45 Kilometer pro Stunde frei. Im Eco-Modus sind das etwa bis 23 Kilometer pro Stunde und im Gehen-Modus bis 6 Kilometer pro Stunde. Direkt unter dem Display sitzt ein Schloss. Der Motor des Eflux Vision X2 Pro funktioniert nur mit gestecktem Schlüssel. Ein zweiter Schlüssel sperrt das Lenkschloss nahe dem Vorderrad.
Am linken Handgriff sitzt die laute Hupe, am rechten Handgriff der Gashebel. Dieser lässt sich mit etwas Übung gut dosieren, zieht aber für unser Empfinden zu straff. Die Beleuchtung ist immer eingeschaltet. Das Frontlicht ist sehr hell und gut für die recht hohe Geschwindigkeit geeignet. Das Rücklicht dagegen dürfte gerne etwas heller sein. Das Nummernschild ist beleuchtet. Einen Blinker gibt es nicht.
Eflux Vision X2 Hub in Bildern
Eflux Visdion X2 Hub
Fahren
Der Eflux Vision X2 Hub hat breite, 10 Zoll große Luftreifen. Diese allein fangen bereits die meisten Unebenheiten ab. Zusätzlich baut der Hersteller vorne und hinten je eine Federung ein, welche die Fahrt komfortabler und weicher gestalten. Tatsächlich ist die Kombination aus dicken Luftreifen und Federung derart sanft, dass der Eflux auch offroad eine gute Figur macht.
Die Bodenfreiheit ist ausreichend, um etwa bei Bordsteinen nicht aufzusitzen. Dennoch ist sie tiefer als bei Elektrorollern mit klassischer Bauweise. Das verleiht dem Eflux eine direktere Lenkung. Als Fahrer hat man trotz des hohen Gewichts von 47 Kilogramm stets das Gefühl der vollen Kontrolle.
Motor
Der Motor sitzt im Hinterrad und bietet eine Leistung von bis zu 1500 Watt bei 60 Volt. Das ist verglichen mit E-Scootern enorm. Dank der hohen Leistung beschleunigt der Eflux Vision X2 Hub schnell auf seine Maximalgeschwindigkeit. Dabei übersteigt der Tacho nie 42 Kilometer pro Stunde. Per GPS nachgemessen erreichen wir während den Testfahrten dennoch einige Mal an die 45 Kilometer pro Stunde. Der Motor ist stark genug, um an Hügeln noch ordentlich zu beschleunigen. Allerdings fällt auf, dass mit abnehmender Ladung des Akkus auch die Höchstgeschwindigkeit abfällt. Gegen Ende sind nur noch knapp 40 Kilometer pro Stunde drin.
Bremsen
Bei derart hohen Geschwindigkeiten sind gute Bremsen Pflicht. Glücklicherweise hat der Eflux Vision X2 Hub sowohl vorne als auch hinten je eine hydraulische Scheibenbremse. Diese reagiert gut, lässt sich fein dosieren und greift im Ernstfall herzhaft zu.
Akku
Die 20 Amperestunden Lithium-Batterie bietet eine Spannung von 60 Volt. Damit kommt sie auf eine Kapazität von 1200 Wattstunden. Im Test fahren wir mit ihr über 35 Kilometer weit, bevor sie wieder ans Netz muss. Das mitgelieferte 117,6-Watt-Netzteil benötigt für eine volle Ladung fast elf Stunden.
Den Akku kann man nach dem Aufschrauben des Trittbretts entnehmen. Allerdings empfiehlt der Hersteller, ihn ausschließlich im Roller zu laden. Das ist sehr schade, da gerade im urbanen Umfeld, welches sich für die Nutzung des Eflux Vision X2 anbietet, an den meisten Parkplätzen keine Lademöglichkeit gibt.
Preis
Der Eflux Vision X2 Hub kostet 1500 Euro. Es gibt ihn in den Farben Grau und Schwarz/Gold. Allerdings hält sich der farbliche Unterschied in Grenzen. Noch mehr Elektroroller der Marke Eflux sowie jede Menge Zubehör gibt aus auf der Webseite des Herstellers Miweba.
Fazit
Dank toller Straßenlage, gut abgestimmter Federung, einer starken Beschleunigung und zuverlässigen Bremsen macht das Fahren mit dem Eflux Vision X2 Hub extrem viel Spaß. Beim Fahren des Eflux Vision X2 Hub mit seiner maximalen Geschwindigkeit von etwa 45 Kilometern pro Stunde wird uns so richtig klar, wie langsam auf freier Strecke doch eigentlich ein normaler E-Scooter mit 20 Kilometern pro Stunde ist. Trotzdem wäre eine maximale Geschwindigkeit von 55 Kilometern pro Stunde wünschenswert gewesen, um besser im Verkehr „mitschwimmen“ zu können.
Weniger gut gefällt uns, dass man den Akku zum Laden nicht aus dem Roller nehmen kann. Auch ist die Trittfläche bei Feuchtigkeit etwas zu rutschig, die Rückleuchte dürfte heller sein und ein Blinker wäre genauso hilfreich wie ein kleines, absperrbares Fach.
Ein klassischer E-Scooter bringt den Vorteil, dass er kleiner und leichter ist. Außerdem darf man ihn ohne Führerschein fahren. Wer sich für die elektrischen Tretroller interessiert, sollte unsere Top-10-Bestenliste: E-Scooter mit Straßenzulassung lesen. Mehr Information rund um E-Roller bietet unsere Kaufberatung Elektroroller bis 45 km/h.