Im Rahmen unserer Themenwelt PC-Lautsprecher haben wir uns in der jüngeren Vergangenheit mehrere 2.0-Lautsprechersysteme angeschaut, also herkömmliche „Boxen“ ohne zusätzlichen Subwoofer. Wer mehr Punch im Bassbereich will, benötigt aber ein 2.1-System, das zusätzlich über einen separaten Tieftöner verfügt. Das Creative SBS E2500 will dabei neben gutem Sound zusätzlich mit Display, UKW-Radio und Fernbedienung punkten. Wie gut das klappt, haben wir uns im Test angeschaut.
Lieferumfang
Im gut verpackten und kompakten Lieferkarton befindet sich neben dem Subwoofer und zwei kleinen Lautsprechern die angesprochene Fernbedienung, etwas Papiermaterial wie eine Gebrauchsanweisung und ein Cinch-Kabel zum Anschluss an den PC. Batterien für die Fernbedienung sind nicht dabei, dafür eine Wurfantenne für den Radio-Empfang.
Design und Verarbeitung
Im Vergleich zu den zuletzt getesteten 2.1-Modellen Logitech Z407 (Testbericht) und Speedlink Gravity Carbon RGB (Testbericht) geht Creative optisch ganz andere Wege. Überzeugte das Z407 mit schlichter Einfachheit, trumpfte das Gravity-Modell mit intensivem Einsatz von RGB-Beleuchtung und riesiger Subwoofer-Membran auf. Creative geht hier einen Mittelweg. Buntes Licht gibt es nicht, dafür sollen Sub und Lautsprecher mit auffällig geriffelten Mustern überzeugen, auf dem Sub gibt es außerdem große Bedien-Druckknöpfe und ein Display.
Zusammen mit der vorn gewölbten Front wirkt der Tieftöner aus MDF beinahe wie ein kleiner PC. Die mit 9 x 7,5 x 13 Zentimeter sehr kleinen Lautsprecher sind bis auf das Muster hingegen dezent und aufs wesentliche reduziert: Schwarzer Kunststoff trifft auf schwarze Treiber und einen Creative-Schriftzug. Bedienelemente oder Anschlussmöglichkeiten gibt es nicht.
Der Subwoofer ist mit 15,5 x 27 x 26,5 Zentimetern auch nicht gerade groß, wirkt aber mit der angesprochenen Front, Bassreflex-Tube rechts und den Gummifüßen insgesamt recht hochwertig. Das Stromkabel ist fest installiert – normal in dieser Preisklasse. Wer hier allerdings Einstellmöglichkeiten oder viele Anschlüsse sucht, wird nicht fündig.
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Auf der Rückseite gibt es lediglich Andockmöglichkeiten für die Wurfantenne, die beiden Lautsprecher und einen Cinch-Anschluss für das beigelegte Kabel zur Verbindung mit dem PC. Weder ein Headset lässt sich hier anschließen, noch Bass oder Lautstärke dürfen geregelt werden – das ist etwas wenig. Vorne rechts bietet Creative seinen Nutzern aber immerhin noch einen USB-Anschluss, über den ein entsprechender Stick mit MP3-Dateien eingesteckt und Musik abgespielt werden darf. Alternativ stehen steht Bluetooth 5.0 als Verbindungsart zur Verfügung.
Klang
Großer Vorteil des Creative SBS E2500 ist die einfache Bedienung. Dafür sorgen die großen Bedientasten auf der Front des Subwoofers, die vollwertige Fernbedienung und das eingebaute Display. Das setzt beinahe schon voraus, dass der Sub nicht wie gewohnt unter, sondern gut einsehbar auf dem Schreibtisch steht – fraglich, ob das die bevorzugte Aufstellart von Computer-Nutzern ist. Andererseits ist der Blick auf das Display nicht zwingend nötig, weil die Fernbedienung sehr übersichtlich ist und über dedizierte Tasten für die Musiksteuerung und die einzelnen Zuspielmöglichkeiten verfügt. Verbindungsversuche im Bluetooth-Modus werden zudem per Sprache angekündigt.
Kommen wir zum Wichtigsten für Lautsprecher, dem Klang. Der ist beim E2500 erstaunlich ausgewogen für so kleine Speaker. Unterstützt vom Subwoofer, der gut bis 41 Hz runterspielt, ist der Ton schön voll, ohne vom 30 Watt (RMS) leistenden Subwoofer überlagert zu werden. Die je 7,5 Watt (RMS) starken „Böxchen“ tragen ihren Teil dazu bei, denn sie sind vergleichsweise klar und präzise. An deutlich teurere Anlagen kommt das alles natürlich nicht heran, aber für den erstaunlich niedrigen Preis von um 50 Euro geht das voll in Ordnung.
Bei Bluetooth- und USB-Nutzung darf der Klang zudem noch in Grenzen an den eigenen Geschmack angepasst werden. Dafür ist der „EQ“ zuständig, bei dem es sich aber nicht um einen grafischen Equalizer, sondern fünf Klang-Presets handelt. Deren Unterschiede sind zwar nicht gravierend, aber hörbar. Im Detail fehlt uns das letzte Quäntchen Klarheit beim Sound und uns stört, dass der Bass nicht angepasst werden kann. Dieser untermalt, wie zuvor erwähnt, den Sound gut und scheint im Verhältnis bei höherer Lautstärke auch etwas stärker ausgeprägt zu sein. Von Bassmonstern wie dem Logitech Z407 ist das Creative-Modell aber weit entfernt. Dafür bietet das E2500 das bereits erwähnte Display und Radio.
Das Display ist sehr einfach gehalten und stellt mit wenigen Buchstaben und Ziffern den Modus oder die eingestellte UKW-Frequenz dar. Die Anzeige ist dabei nicht sonderlich hell und manche Buchstaben werden klein statt groß dargestellt – etwa USb statt USB. Außerdem wird Bluetooth mit bt. abgekürzt. Das ist alles eher zweckmäßig als hochwertig, aber trotzdem hilfreich. Auch die Radio-Funktion ist sehr einfach. Es gibt einen Sender-Suchlauf und das Gerät merkt sich den zuletzt gehörten Sender, Senderspeicher gibt es hingegen nicht. Dafür ist der Empfang mit der mitgelieferten Wurfantenne ganz in Ordnung und der Klang dann klarer und noch ausgewogener als etwa per Bluetooth. Der EQ funktioniert hier nicht.
Preis
Im freien Handel kostet das Creative SBS E2500 rund 50 Euro, der Hersteller selbst bietet das Modell auf seiner Homepage für knapp 45 Euro an.
Fazit – für wen lohnt sich das Creative SBS E2500?
Beim ersten Ausprobieren waren wir noch etwas enttäuscht vom dünnen Sound – damals hatten wir nicht darauf geachtet, dass der Downfire-Subwoofer auf dickem Teppich stand. Auf festem Boden klingt das 2.1-System dann gleich ganz anders. Der Bass ist präsent, aber spielt sich nicht in den Vordergrund, die auffällig kleinen Satellitenlautsprecher sind erstaunlich klar und ausreichend differenziert – gerade für rund 50 Euro. Der Klang geht für den Preis voll in Ordnung, uns stört allerdings, dass es keine Einstellmöglichkeit für den Bass gibt. Für ein PC-System fehlen außerdem Anschlussmöglichkeiten für Headset und Mikrofon, was das Speedlink Gravity Carbon RGB (Testbericht) etwa in die mitgelieferten Kabelfernbedienung integriert.
Stattdessen packt Creative eine gute, vollwertige IR-Fernbedienung in den Lieferkarton, sodass wir uns bisweilen gefragt haben, ob das E2500 zusammen mit analogem UKW-Radioempfang nicht eher das perfekte Küchenradio wäre. Für ein PC-Lautsprechersystem sind das einige seltsame Entscheidungen, was aber den insgesamt ordentlichen Sound mit auf Wunsch ausreichend hoher Lautstärke nicht kleinreden soll. Bei dem niedrigen Preis darf eigentlich jeder auf der Suche nach einem PC-Lautsprecher (oder eben Küchenradio) zugreifen, der keinen ausgesprochenen RGB-Fetisch hat.
Besseren Klang bieten etwa die Edifier G2000 (Testbericht) oder noch mehr die Edifier R1855DB (Testbericht) ohne Sub, mehr Bass hingegen das Logitech Z407 (Testbericht). Deutlich bunter wird das Leben mit dem Speedlink Gravity Carbon RGB (Testbericht).