Design
Das Gehäuse-Design unserer günstigen China-Konsole stellt eine Eins-zu-eins-Kopie des echten Classic-Mini-Gehäuses von Nintendo dar. Lediglich die Steckverbinder, der Controller und der Schriftzug unterscheiden sich vom Original. Aufgrund der erstaunlich guten Verarbeitung gibt keinen Grund zur Beanstandung.
Die Konsole ist mit leicht unterschiedlichen Controllern unter verschiedenen Bezeichnungen erhältlich. Auch die Anzahl der vorinstallierten Spiele variiert; mehrere Hundert sind es bei den China-Klonen aber immer. Unser Modell beispielsweise verfügt über 500 installierte Games.
Auf der Vorderseite sind Status-LED, Power-Schalter und Reset-Taster angebracht. Auf der Rückseite befinden sich ein Micro-USB-Anschluss und die Buchse zur Verbindung mit Fernseher oder Monitor. Unser Test-Exemplar verfügt über eine Klinken-Anschluss und ein passendes Cinch-Kabel für den AV-Eingang des Fernsehers. Andere Modelle haben einen aktuelleren HDMI-Port verbaut. Beim Kauf müssen Nutzer darauf achten, über welche Anschlüsse ihr Monitor oder Fernseher verfügt.
Ansonsten gilt es, einen Adapter zu verwenden. In unserem Fall haben wir einen AV-auf-HDMI-Adapter angeschlossen, um auch am PC-Monitor testen zu können. HDMI-auf-AV-Adapter sind bei Bedarf ebenfalls erhältlich. Das benötigte Micro-USB-Netzteil und ein passendes Monitorkabel gehören zum Lieferumfang.
Die beigepackten Controller sehen dem Original von Nintendo sehr ähnlich. Unser Modell verfügt allerdings über zwei Taster mehr als der ursprüngliche NES-Controller. Diese beiden Turbo-Buttons ersetzen ein Dauerklicken auf den Tasten A und B, wie es beim Original-Nintendo notwendig ist. Andere Konsolen-Kopien verzichten auf die beiden Zusatzknöpfe und bieten eine Eins-zu-eins-Kopie des Controllers an.
Software
Die installierte Software lässt sich nicht abändern. Mehr Spiele zu installieren, wie beispielsweise beim originalen SNES-Mini-Classic, ist also nicht möglich. Die fünfhundert Spiele sollten jedoch für für die meisten Ansprüche genügen. Anders als beim SNES-Klon , passen diesmal die Spiele zur Konsole. Es sind lediglich Titel vom Ur-NES vorinstalliert. Einige Titel sind jedoch auf der Liste der Spiele mehrfach vertreten, sodass die aufgedruckte Spiele-Anzahl nicht korrekt ist.
Angespielt
Nach dem Einschalten zeigt der Bildschirm zuerst die Sprachauswahl zwischen chinesisch und englisch an. Anschließend zeigt die Konsole das Spiele-Auswahl-Menü. Die Titel sind weder nach Namen noch nach Genre geordnet. Bei so einer großen Menge Spiele, fällt die Orientierung und vor allem das Wiederfinden der Spiele nicht leicht. Der Wechseln auf ein anderes Spiel erfolgt hingegen leicht: Ein Druck auch auf die Reset-Taste und die Konsole startet neu.
Retro-Feeling kommt trotz des lieblos gestalteten Menüs schnell auf. Der piepsige Sound und die Klötzchen-Grafik versetzen den Nutzer sofort zurück in die 1980er-Jahre. Von den meisten Titeln haben wir noch nie etwas gehört, aber viele bekannten Klassiker sind ebenfalls installiert: Turtles, Mega Man, Double Dragon, Dr. Mario, Super Mario Bros, Pac Man, Tetris, Bomber Man oder Bubble Bobble. Die Grafik läuft flüssig und die alten Spiele machen trotz schlechter Grafik einen Riesenspaß – besonders zu zweit. Ob der Konsolen-Hersteller eine Lizenz für die installierten Games besitzt ist unklar. Anfragen an die Händler blieben bisher unbeantwortet. Nintendo sieht nicht lizenzierte Kopien auf jeden Fall als illegal an.
Die Controller reagieren erfreulich gut. Die 120 Zentimeter langen Kabel der Game-Pads sind für unseren Geschmack etwas zu kurz: Am großen Fernseher angeschlossen, sitzt man einfach zu nach vor dem Gerät. Zum Zocken am Computer-Monitor ist die Länge jedoch ausreichend.
Fazit
Für einen Preis von etwa 30 Euro hinterlässt die Konsole einen positiven Eindruck und stellt eine Alternative zum teuren Original von Nintendo dar. Die Controller reagieren präzise und das Spielen macht ebenso viel Spaß wie beim Original-NES aus den 1980ern. Wer ein spezielles Spiel zocken will, braucht allerdings das Glück, dass dieses installiert ist: Die Anzahl der Spiele-Titel variieren bei den Billig-Nachbauten, so dass man nie genau weiß, welche Games eigentlich installiert sind.
Wer beim Kauf auf den korrekten Monitor-Anschluss achtet, spart die 15 Euro für den Adapter. Ob Nutzer lieber eine Kopie des Original-Controllers oder zwei zusätzliche Turbo-Buttons wünschen, ist Geschmackssache.
Wer lieber die aktuellen SNES-Spiele zockt, sollte sich auf jeden Fall gegen einen Klon und für das Original von Nintendo (Testbericht) entscheiden. Für Freunde der Arcade-Automaten, sei auf die Konsole Pandora‘s Box (Testbericht) verwiesen. Bastler und diejenigen, die Retro-Games von verschiedenen Konsolen zocken wollen, sollten ihre Traum-Konsole einfach selber bauen .