Bose ist dafür bekannt, etwas anders zu agieren als andere HiFi-Anbieter. Messtechnische Untersuchungen von Lautsprechern lehnt man offiziell ab, setzt rein auf Hörtests respektive das akustische Empfinden. Und baut dabei Geräte, die nicht den üblichen Regeln entsprechen und mitunter überraschen.
Man weiß also nie, was einen bei einem Bose-Produkt erwartet, kann nicht von einem auf ein anderes schließen. Deshalb ist es auch interessant, wie sich der große, stereofähige Bose Smart Speaker 500 vom kleineren Bose Home Speaker 300 unterscheidet und ob er eine Alternative zum Sonos Five (Testbericht) und anderen Multiroom-Lautsprechern ist. Wir empfehlen dazu unseren Ratgeber Multiroom: Musik in jedem Zimmer dank Sonos, Apple, Musiccast & Co.
Schwarzer ellipsoider Monolith mit Anzeige
Zum Test lag das 20,3 × 17 × 10,9 cm große und 2,15 kg schwere Modell in Schwarz vor; es gibt den Lautsprecher auch in Silber. Er wird direkt mit 230 Volt Netzspannung versorgt, wobei der Stecker am Anschlusskabel abgewinkelt wurde. Einen Akku hat er nicht. Auf der Oberseite des Smart Speaker 500 finden sich neben sechs Programmspeichertasten und einer Aktionstaste die Abschalttaste für das Mikrofon, die Wahl von Bluetooth oder einer Analogquelle (Aux), Musik Start/Stop sowie Lauter/Leiser.
Bei Bose kann man wählen, ob man lieber mit Alexa oder dem Google-Sprachassistenten reden möchte. Die Mikrofonempfindlichkeit ist ähnlich wie beim Amazon Echo (Testbericht) hoch und die Lautstärkeabstufung auch für das Schlafzimmer, wo kleine Lautsprecher auf dem Nachttisch gefragt sind, geeignet. Hierfür ist der Smart Speaker 500, auch wenn er aktuell das größte Modell von Bose ist, gut geeignet, da er trotz Stereo, Display und eingebautem Netzteil nur wenig größer als der Home Speaker 300 ist.
Auf seiner Oberseite finden sich neben sechs Programmspeichertasten für Radiosender oder Streaming-Titel und einer Aktionstaste die Abschalttaste für das Mikrofon, die Wahl von Bluetooth oder einer Analogquelle (Aux), Musik Start/Stop sowie Lauter/Leiser.
Installation, Ausstattung und Betrieb
Die Einrichtung des Lautsprechers erfolgt über die Bose Music App. Wenn schon ein Bose-Lautsprecher angemeldet ist, geht es leichter, sonst ist es nicht so simpel: Man muss zunächst bei Bose ein eigenes Konto samt Passwort anlegen und in diesem seinen Lautsprecher wählen. Dann wird er auch im WLAN eingerichtet und kann verwendet werden. Nach einer Weile erfolgt dann ein Firmware-Update, das sich nicht unterbrechen lässt und auch angeboten wird, wenn der neue Lautsprecher up to date ist und nur ein Update eines älteren anderen noch aussteht. Das kann lästig werden. Auch das schnellere 5-GHz-WLAN kann genutzt werden. Für Apple-User steht Airplay zur Verfügung.
Bose Smart Speaker 500 Screenshots
Bose Smart Speaker 500
Das Farbdisplay zeigt abgeschaltet die Uhrzeit an, aktiv erscheinen hier je nach Programmquelle Senderlogos und -namen, Plattencover, Künstler und Musiktitel. Wer die Anzeige nicht mag, kann sie über die App auch abschalten.
Multiroom-Betrieb ist bei Bose nicht nur mit weiteren Smart Speakern wie dem Home Speaker 300 und dem Bose Portabel Smart Speaker (Testbericht) möglich, sondern auch mit einigen Bose Soundlink Bluetooth-Lautsprechern und bestimmten drahtlosen Bose Kopfhörern. Auf der Rückseite des Lautsprechers ist die 3,5-mm-Klinkenbuchse für den AUX-Eingang zu finden. Weitere Anschlüsse oder Bedienelemente gibt es nicht – alles andere läuft über die App.
Bose Smart Speaker 500 Bilder
Bose Smart Speaker 500
Das Abspielen von Musik aus dem Internet per Streaming ist unkompliziert möglich, wobei über Google Assistant allerdings nur Tune-In für Internetradio sowie Spotify und Pandora zur Verfügung stehen, auch wenn die App Amazon Music und Deezer anbietet. Qobuz ist nicht im Angebot. Hat man sich für Alexa entschieden, ist die Auswahl noch geringer, Amazon Music ist hier dann aber dabei.
Klang: Breit und in Stereo
Die Signalquelle – Streaming, Bluetooth, analog – kann über die Bose App ebenfalls gewechselt werden. Zudem erlaubt sie, Bässe und Höhen einzustellen. Das von vielen Smart Speakern bekannte Dröhnen in Zimmerecken bleibt einem hier erspart, die Bässe sind deutlich und die Höhen sehr intensiv.
Bose ist wie schon erwähnt für breit gestreuten, nicht gerichteten Klang bekannt, die Lautsprecher strahlen hier auch seitlich in Stereo. Man muss also nicht vor dem Lautsprecher sitzen, um einen guten Klang zu haben. Vorausgesetzt, man nutzt Streaming oder den Analog-Eingang – über Bluetooth fehlt an Android-Geräten einmal wieder aptX, womit die zuvor so guten Höhen schlagartig abfallen. Ein Problem, das auch die drahtlosen Bose-Kopfhörer kennen: sie klingen auch nur an Apple-Hardware, die den AAC-Codec nutzt, wirklich gut.
Preis
Der Bose Smart Speaker 500 kommt zu einer UVP von 400 Euro. Der Straßenpreis hat sich auf etwa 330 eingependelt.
Fazit
Mit gut funktionierendem Sprachassistent, richtig gutem und breit gestreutem Klang sowie einem Farbdisplay mit vielen sinnvollen Informationen ist der Bose Smart Speaker 500 sein Geld durchaus wert. Die App könnte allerdings noch benutzerfreundlicher sein und Bluetooth aptX würde Nicht-Apple-User freuen.
Als preislich etwas teurere Alternative empfehlen wir etwa den Sonos Five (Testbericht). Klanglich hat Sonos die Nase vorn und die Möglichkeit, ihn mit der Zeit mit vielen weiteren hochwertigen Sonos-Produkten zu koppeln, ist verlockend. Wer noch mehr zum Thema Multiroom-Lautsprecher erfahren möchte, dem empfehlen wir unseren Ratgeber Multiroom: Musik in jedem Zimmer dank Sonos, Apple, Musiccast & Co.