Bluetti Poweroak EB70: Powerstation mit Photovoltaik im Test

Bluetti Poweroak EB70
Pro und Contra
  • viele Anschlüsse
  • 2 x 1000 W und kurzzeitige Peaks bis 1400 W
  • Kurze Aufladezeit mit Netzteil
  • Netzteillüfter viel zu laut
  • Lüfter der Powerstation bei Laden und Entladen deutlich hörbar
  • Akkustatus nur in 20-Prozent-Schritten
  • 4.0

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Die Poweroak EB70 ist ein mobiler Stromspeicher mit 230-V-Anschlüssen und integriertem Solargenerator. TechStage testet, wie sich die Leistung von zweimal 1000 W und der 716-Wh-Akku in der Praxis schlagen.

Powerstations mit Solargenerator ermöglichen die Nutzung von elektrischen Geräten fernab des Stromnetzes. In Kombination mit Solarpaneel versprechen die Geräte eine autarke und mobile Stromversorgung nur mithilfe der Sonne und bieten sich so zur Notstromversorgung oder für Hobby und Camping an.

Dieser Test gehört zu den Themenwelten Outdoor und Camping. Hier zeigen wir etwa Hightech-Gadgets zum Wandern, Ferngläser mit Entfernungsmesser oder erklären, worauf man beim Kauf einer Taschenlampe achten sollte.

In diesem Einzeltest hat sich die Redaktion die Powerstation Poweroak EB70 vom Hersteller Bluetti vorgenommen, die uns von Geekmaxi zur Verfügung gestellt wurde. Neben einer hohen Kapazität lockt das Gerät mit hoher Dauerleistung und guter Ausstattung.

Die Poweroak EB70 von Bluetti ist mit Abmessungen von 31 x 22 x 22 cm etwas größer als ein Schuhkarton, mit einem Gewicht von knapp 10 kg allerdings deutlich schwerer. Das stabile Kunststoffgehäuse unseres Testgerätes ist zweifarbig und steht auf vier weichen Gümmifüßchen. Die Verarbeitung ist einwandfrei und hochwertig. Während die Seitenteile mit den Lüftungsschlitzen und das eigentliche Bedien- und Anschlussfeld dunkelgrau sind, erstrahlt der Rest des Kastens in einem knalligen Himmelblau. Alternativ ist die Powerstation auch komplett in Grau erhältlich.

Für einen bequemen Transport hat die Poweroak EB70 einen stabilen Klappgriff auf der Oberseite. Eine Wireless-Charging-Fläche ist auf der Oberseite ebenfalls markiert. Das Aufladen von kompatiblen Smartphones oder Kopfhörern funktioniert kabellos mit bis zu 15 W.

Alle anderen Anschlüsse, Funktionstasten, Status-Display und die integrierte Taschenlampe sitzen an der Vorderseite. Oben links ist der Ladeanschluss zum Nachladen der Powerstation zu finden. Mittig sitzt das Farbdisplay mit Akkustand, Eingangs- und Ausgangsleistung. Der Akkustand wird leider nur in groben 20%-Blöcken angezeigt und ist somit wenig genau. Rechts davon sitzt die integrierte Notleuchte mitsamt Power-Taster. Unter der LED sind die beiden 230-V-Steckdosen nebeneinander angeordnet. Auch diese verfügen über einen eigenen Ein- und Ausschalttaster. Im Bereich links unten sitzen wie USB-C-Power-Delivery-Anschlüsse mit je 100 W, zwei USB-A-Anschlüsse (5 V, 3 A), zwei 12-Volt-Steckplätze mit je 10 A und ein 12-Volt-Zigarettenanzünder, wie man ihn aus dem PKW kennt. Auch diese Gleichstromanschlüsse teilen sich einen Taster zum Ein- und Ausschalten. Bis auf den Zigarettenanzünder sind alle Anschlüsse offen und nicht durch eine Gummikappe oder Klappe geschützt.

Zum Lieferumfang der Poweroak gehört auch ein Netzteil mit 25,2 V und 8 A. Mit einem Gewicht von über 900 g und einer Größe von knapp 19 x 9,5 x 5,5 cm ist es alles andere als kompakt.

Ein Solarpaneel ist nicht automatisch beigepackt, es gibt aber entsprechende Bundles oder das Modul einzeln unter der Bezeichnung Bluetti SP200 zu kaufen. Für die Tests haben wir alternativ ein 100-W-Paneel eines anderen Herstellers benutzt. Kompatibel sind Solarpaneele mit bis zu 200 W und einem entsprechenden 8-mm-Stecker.

Die Bedienung der Powerstation von Bluetti ist dank ordentlicher Beschriftung selbsterklärend und unkompliziert. Wer wissen will, wie viel Watt gerade geladen oder ausgegeben werden, drückt dazu kurz auf einen der Powerbuttons von Lampe, 230-V-Steckdosen oder Gleichstromausgängen. Das Display zeigt dann für etwa 20 Sekunden den aktuellen Status der Powerstation. Wer die LED oder die Ausgänge für Gleich- und Wechselstrom ein- und ausschalten will, muss den jeweiligen Schalter für etwa 2 Sekunden gedrückt halten. Ob die Ausgänge aktiv sind, zeigt eine kleine LED im jeweiligen Power-Taster. Gleichzeitiges Laden und Entladen der Powerstation ist zwar möglich, der Hersteller rät allerdings davon ab, um so eine längere Lebensdauer des LiFePo4-Akkus zu ermöglichen.

Zunächst laden wir die Poweroak EB70 an der Steckdose auf. Nach dem Einstecken springt sofort das Display an und zeigt die eingehende Ladeleistung. Leider erwartet uns außerdem eine unschöne Überraschung. Das Netzteil der Powerstation ist nicht nur sperrig, sondern auch richtig laut. Der interne Lüfter bringt es selbst in knapp einem Meter Entfernung noch auf über 42 dB – damit ist das Gerät laut wie ein verstaubter Gaming-PC oder mancher 3D-Drucker. Während des Ladens mit fast 200 W springt auch ein Lüfter innerhalb der Powerstation an. Dieser ist wegen des deutlich lauteren Netzteils aber kaum zu hören.

Nun beginnen wir mit den ersten Belastungstests. Wir stecken zunächst unseren selbst gebauten Arcade-Automaten (Ratgeber) mit 27-Zoll-Monitor, Retro-Emulator, Beleuchtung und Lautsprechern an. Selbst während des Zockens zieht diese Kombination aber maximal 60 W, was die angegebenen 1000 W nicht mal annähernd beansprucht. Also schließen wir diverse Werkzeuge, unseren 50-Zoll-TV (LED) und diverse Küchengeräte an. Während TV, Bohrmaschinen, Heißklebepistole, Mixer und Handsägen alle problemlos funktionieren, kommt die Powerstation bei Tischkreissäge, Fritteuse und Induktionskochplatte mit 1800 bis 3000 W schnell an ihre Grenze.

Wie vom Hersteller angegeben sind zwar mehrsekündige Peaks bis zu 1400 W möglich, bei längerer Benutzung oder höherer Leistung schaltet sich die Poweroak EB70 aber sofort ab, was wir so bestätigen können. Bei hoher Abgabeleistung über 500 W schaltet sich auch hier wieder der Lüfter der Powerstation ein. Zwar kommt auch der auf eine Lautstärke von knapp 37 bis 38 dB, allerdings ist die Frequenz deutlich weniger nervig als die vom Netzteil. Bei Verbrauchern, die Lärm machen, ist das Lüftergeräusch unproblematisch. Zum Laden des Equipments über Nacht sollte das Gerät trotzdem nicht direkt nebenan stehen. Schade. Hier hätten wir uns einen Flüster-Lüfter oder besser lautlosen Betrieb erhofftt.

1000 W sind allerdings auch ordentlich. Selbst unseren Eiswürfelbereiter und unseren Toaster, welcher über 970 W zieht, können wir mit der Powerstation versorgen. Verbraucher wie Laptop, Ladegeräte für RC-Spielzeug, Kamera und Drohnen stellen für die Poweroak EB70 kein Problem dar. Wie lange die verschiedenen Gerätschaften versorgt werden können, hängt natürlich vom jeweiligen Verbrauch ab. 12-V-Anschlüsse, USB-Ports und Wireless-Charging haben im Test ebenfalls gut funktioniert.

Aus der vollgeladenen Poweroak EB70 ziehen wir im Test durchschnittlich 607 Wh – hinsichtlich der angegebenen 716 Wh entspricht das einem Verlust von knapp 15 Prozent. Mit dem Originalnetzteil brauchen wir anschließend knapp vier Stunden und etwa 944 Wh, um den Akku der Powerstation wieder zu 100 Prozent zu füllen.

Das Laden per Photovoltaik testen wir ebenfalls. Im genutzten Garten ist die direkte Sonneneinstrahlung im Frühjahr allerdings auf wenige Stunden begrenzt, weshalb wir das 100-W-Paneel an zwei aufeinanderfolgenden Nachmittagen anschließen. Trotz mäßig starken Sonnenscheins und nur der Hälfte der möglichen Eingangsleistung ist die Poweroak EB70 nach etwa achteinhalb Stunden wieder voll aufgeladen. Mit einem 200-W-Paneel und starkem Sonnenschein erscheint uns die Herstellerangabe einer Ladedauer von drei bis vier Stunden realistisch. Was uns stört, ist auch hier wieder der Lüfter. Selbst bei einer Eingangsleistung von nur knapp über 50 W schaltet sich der deutlich hörbare Lüfter wieder zu. Klar, jeder benzingetriebene Generator ist deutlich lauter, trotzdem stört das Dauersurren. Während des Ladens und Entladens wird die Powerstation im Test maximal handwarm. Wie sich das bei hohen Außentemperaturen darstellt, werden wir ggf. an dieser Stelle im Laufe des Sommers ergänzen.

Die Poweroak EB70 ist in Grau und Blau verfügbar. Bei deutschen Händlern ist die graue Variante ab 629 Euro erhältlich, was wir für angemessen halten. In Blau ist das Gerät aktuell über 200 Euro teurer, was uns zu teuer erscheint. Bei Geekmaxi gibt es die Bluetti Poweroak EB70 für 596 Euro mit Lieferung aus einem EU-Lager. Mit dem Code IvQyGJe7 gibt es das Modell in begrenzter Stückzahl für 577 Euro.

Der Hersteller bietet den Solargenerator auch in der kleineren Variante Poweroak EB55 mit 537 Wh an. Das optionale 200-W-Solarpaneel von Bluetti kostet laut Preisvergleich 449 Euro. Auch ein 120-W-Paneel ist erhältlich. Alternative faltbare Solarpaneels anderer Hersteller gibt es mit 100 W ab etwa 190 Euro.

Die Bluetti Poweroak EB70 ist eine starke Powerstation mit vielen Anschlussmöglichkeiten und in der Kombination mit Solarpaneel eine großartige Ergänzung für Camper und Hobby. Selbst für die Notstromversorgung ist das Modell dank der großen Kapazität und der 1000 W Leistung ausreichend ausgestattet. Wirklich sinnvoll ist die Anschaffung aus unserer Sicht aber nur in Kombination mit einem Solarpaneel. Ansonsten kann man sich auch für eine Powerstation ohne Solargenerator entscheiden. Mehr dazu im Ratgeber Notstrom ohne Lärm: Powerstations mit Akku und Steckdose.

Wer beim nächsten Besuch am Baggersee oder Campingplatz nicht auf Eiswürfelmaschine und Ventilator verzichten will, kann hier zuschlagen. Wer plant, das Gerät auch nachts neben dem Bett oder im Zelt zu betreiben, der sollte sich den Kauf aber genau überlegen. Die lauten Lüfter von Netzteil und Powerstation sind ein echtes Ärgernis. Auch die sehr grobe Akkustandanzeige kann im Test nicht voll überzeugen. Wer plant, Verbraucher mit mehr als 1000 W zu betreiben, muss sich ebenfalls nach einer Alternative umsehen.

Weitere Artikel zu den Themen Outdoor und Camping zeigen unsere Themenwelten. Hier haben wir etwa Hightech-Gadgets zum Wandern getestet, Ferngläser mit Entfernungsmesser ausprobiert oder erklären, worauf man beim Kauf einer Taschenlampe achten sollte.

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