Blackberry Key2 LE im Test: gute Tastatur, schwache Kamera

Blackberry Key2 LE im Test: gute Tastatur, schwache Kamera
Pro und Contra
  • hervorragende Tastatur
  • produktive und sichere Software
  • schlanke und leichte Bauweise, gute Haptik
  • Kamera ist nur Míttelmaß
  • Navigationstasten sind verschwenderisch
  • 4.0

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Das Blackberry Key2 LE ist eines der wenigen Android-Smartphones mit mechanischer QWERTZ-Tastatur. Wie es sich in der Praxis schlägt, zeigt der Test von TechStage.

Das Key2 LE kombiniert einen 4,5 Zoll großen Touch-Bildschirm mit einer physischen Tastatur mit 35 einzelnen und beleuchteten Tasten. Wegen des Displays im Bildverhältnis 4:3 und der darunterliegenden Tastatur ist die Bauform relativ schlank. Zum Vergleich: Das Einsteiger-Blackberry ist um 0,5 cm länger als das iPhone Xs mit seinem 5,8 Zoll großen Display. Beim Design hätte sich der Hersteller Blackberry Mobile allerdings mehr Mühe geben können; vor allem im direkten Vergleich zu den modernen, rahmenlosen Touchscreen-Smartphones sieht es mit seinen dicken Rahmen ums Display ein wenig altbacken aus. Die kapazitiven Touch-Tasten zwischen der Anzeige und der Tastatur sind darüber hinaus ziemlich verschwenderisch und rauben Platz. Warum nicht einfach virtuelle Tasten?

Genau wie beim Blackberry Key2 (Testbericht) ist auch die Rückseite des Key2 LE texturiert und bietet einen guten Halt. Zudem ist das Material weich und fängt Fingerabdrücke nicht so schnell ein wie Modelle mit glänzender Rückseite. Die Haptik des Key2 LE ist gut gelungen, auch deutlich weniger Metall im Gehäuse zum Einsatz kommt als beim höherpreisigen Key2. Insgesamt liegt das Key2 LE gut in der Hand: Mit einem Gewicht von 156 g ist es nicht allzu schwer, aber auch so zu leicht, um billig zu wirken.

Der Fingerabdrucksensor im Blackberry Key2 LE sitzt versteckt in der Leertaste der Tastatur. Seine Position ist ideal für Links- und Rechtshänder, er arbeitet schnell und zuverlässig. Apropos: Die Tastatur eines Blackberry-Smartphones gilt als absolut vorbildlich, und das gilt auch für den Key2 LE. Ein angenehmer Druckpunk und große Einzelflächen führen dazu, dass man Texte nach kurzer Eingewöhnung schnell und ohne hinzusehen eingibt. Was dem Key2 LE fehlt, ist die berührungsempfindliche Funktion der Fläche. Beim Key2 dient die gesamte Fläche der Tastatur als Trackpad zum Scrollen auf Webseiten oder in Listen. Schade, aber irgendwo musste wohl gespart werden.

Im Key2 LE kommt der Snapdragon 636 zum Einsatz. Dem Prozessor mit acht Kernen stehen 4 RAM zur Seite. Mit seiner Ausstattung und der Leistung steht das Key2 LE auf einer Höhe mit preislich vergleichbaren Smartphones wie etwa dem HTC U12 Life (Testbericht) oder dem Nokia 7.1 (Testbericht) .

Im Benchmark von Antutu erzielt das Key2 LE einen Wert von 115.000 Punkten. Die Mi A2 von Xiaomi kommt auf 132.000 Punkte und ist damit rund 14 Prozent schneller als das Blackberry-Telefon. Wenn es einem nur um die Leistungsfähigkeit eines Smartphones geht, dann gibt es zum Preis von 329 Euro das Pocophone F1 von Xiaomi (Testbericht) , das einen Leistungsvorsprung von mehr als 130 Prozent bietet.

Die Bedienung des Blackberry Key2 LE funktioniert schnell und flüssig, Ruckler oder Verzögerungen bei Animationen oder App-Starts sind ab und zu vorhanden. Das Bearbeiten von großen Excel-Dateien ist problemlos möglich.

Vergleichstabelle

Produkt Test Antutu Benchmark VRMark
Hersteller Smartphone Geräteklasse Testdatum Preis in Euro CPU GPU UX MEM Score Preis-Leistungs-Quotient in Punkte pro Euro Echtzeit-Temperatur in Grad Celsius Bildrate in FPS Gesamtscore
BQ Mobile Aquaris X2 Mittelklasse Oktober 2018 319 € 56.269 21.337 32.727 6.294 116.628 366 24,0 °C 6 fps 683
Gigaset Communications GS185 Einsteigerklasse Juli 2018 179 € 22.681 1.683 15.891 4.075 44.33 248 33,7 °C 1 fps 211
HMD Global Nokia 7.1 Mittelklasse November 2018 339 € 55.871 21.286 32.788 6.243 116.188 343 28,0 °C 8 fps 678
HMD Global Nokia 5.1 Einsteigerklasse November 2018 149 € 37.521 8.217 19.241 7.588 72.567 487 28,2 °C 5 fps 437
HMD Global Nokia 5.1 Plus Einsteigerklasse Dezember 2018 229 € 56.983 22.759 32.588 7.311 119.641 522 29,0 °C 12 fps 1.033
HTC HTC U12 Life Mittelklasse November 2018 349 € 56.214 21.327 32.953 6.673 117.167 336 29,0 °C 8 fps 673
Lenovo Motorola One Mittelklasse Oktober 2018 299 € 38.55 12.946 22.074 7.984 81.554 273 27,4 °C 6 fps 471
Samsung Electronics Galaxy A6 Mittelklasse Juli 2018 299 € 32.669 8.292 16.509 5.549 63.019 211 29,9 °C 3 fps 289
Sharp Aquos C10 Mittelklasse Dezember 2018 299 € 39.676 19.819 23.624 6.363 89.482 299 29,0 °C 10 fps 843
TCL Communications BlackBerry Key 2 LE Mittelklasse Januar 2019 349 € 55.87 21.386 32.901 6.529 116.686 334 27,0 °C 9 fps 717
Xiaomi Mi A2 Mittelklasse November 2018 199 € 58.01 29.675 37.878 5.227 132.867 668 26,0 °C 12 fps 996
Xiaomi Pocophone F1 Oberklasse September 2018 329 € 93.485 107.519 56.549 8.695 266.248 809 33,0 °C 54 fps 4.48

Der integrierte Speicher des Key2 LE ist 64 GByte groß. Dem Nutzer stehen davon etwa 47 GByte für seine Daten zur Verfügung. Das entspricht einem Anteil von 73 Prozent, das ist besser als der Durchschnitt von 72 Prozent in dieser Preisklasse. Was die Schreib- und Leseraten angeht, so zeigt sich das Gerät in der Messung nicht gerade als besonders schnell: 224 MByte/s beim Lesen und 170 MByte/s Schreiben auf dem internen Speicher. Wenn die Kapazität nicht ausreicht, lässt sich der Speicher mit einer Micro-SD-Karte erweitern. Optional lässt sich auch eine zweite Nano-SIM-Karte für Dual-SIM einlegen. Welche Speicherkarte die beste für Android ist, hat TechStage ausführlich getestet: Kaufberatung & Test: Welche Micro-SD-Karte für Android?

Die Gesprächsqualität des Blackberry Key2 LE ist gut. Der Klang an der Hörmuschel sowie der Empfang des Mobilfunks sind einwandfrei. Der Lautsprecher am unteren Ende klingt bei voller Lautstärke allerdings etwas blechern. Hier enttarnt sich das Key2 als ein Einsteiger-Blackberry.

Das Display des Key2 LE ist 4,5 Zoll in der Diagonalen groß und löst 1620 [×] 1080 Pixel im Bildverhältnis von 4:3 auf – also weniger als Full-HD, was aber dem Seitenverhältnis geschuldet ist. Die Bildschärfe mit einer Pixeldichte von 450 ppi reicht vollkommen aus. Was dem Nutzer eines Key2 LE auffällt, ist der durchgehend vorhandene Blaustich. In den Einstellungen lassen sich die Farben etwas wärmer einstellen, doch verschwindet der gefühlt zu hohe Blauanteil nicht ganz.

Auf der Rückseite des Key2 LE sitzt eine minimal aus dem Gehäuse herausschauende Dualkamera mit 13 und 5 Megapixel. Schon das Key2 im letzten Jahr bat keine besonders gute Kamera. Das Key2 LE kommt nun noch schneller an seinen Grenzen. Helle und scharfe Bilder macht die Kamera nur, wenn viel Umgebungslicht vorhanden ist. Doch schon bei schummrigen Lichtverhältnisse sind die Resultate nicht mehr brauchbar. Die Kamera auf der vorderen Seite hat eine Auflösung von 8 Megapixeln und schießt Fotos mit einem fixen Fokus. Zum Videotelefonieren über Skype und Co. reicht es allemal aus.

Blackberry Mobile liefert das Key2 LE noch mit einer alten Android-Version aus. Statt der Version 9 Pie ist auf dem Telefon das Android 8 Oreo installiert. Erst seit wenigen Wochen ist das Update auf 8.1 erhältlich – warum es nicht gleich auf 9 Pie geht, bleibt ein Rätsel. Dabei ist Blackberry Mobile für seine zeitnahe Update- und Upgrade-Politik bekannt. Zumindest ist der Sicherheits-Patch aktuell und vom 1. Dezember 2018.

Ansonsten ist die Software des Smartphones sinnvoll ausgestattet und schlank gehalten. Der Hersteller liefert praktische Sicherheits- und Business-Apps mit, wie ein Passwortmanager oder eine App zum Schwärzen von Textstellen. Der Blackberry Locker ist ein verschlüsselter Ordner für Dateien und Bilder, der nur über den Fingerabdrucksensor zugänglich ist.

Im Lieferumfang des Key2 LE sind neben dem eigentlichen Smartphone USB-C-Kabel, Schnellladegerät und gut klingende Kopfhörer mit 3,5-mm-Klinkenstecker enthalten. Das kabelgebundene Laden des 3000-mAh-Akkus dauerte im Test eine Stunde und 37 Minuten. Nach einer Ladezeit von 30 Minuten erreichte der Akku einen Stand von 54 Prozent. Der Akku hält bei gewöhnlicher Nutzung rund einen Tag. Im Test mit einem kontinuierlich laufenden Video bei maximaler Display-Helligkeit hat das Smartphone bescheidener abgeschnitten als das Key2: 8:51 Stunden statt fast 11 Stunden.

Das Blackberry Key2 LE ist ein Mittelklasse-Smartphone mit Tastatur. Das macht es zu einem Nischenprodukt, als kleiner Bruder des Key2 für ursprünglich 649 Euro. Blendet man die Tastatur für einen kurzen Augenblick aus, so ist das Key2 LE ein einfaches Telefon mit mittemäßiger Kamera und keinen weiteren Besonderheiten.

Wer seine Eingaben über eine QWERTZ-Tastatur in die digitale Welt bringen und nicht viel Geld für ein derartiges Gerät zahlen möchte, sollte zum Key2 LE greifen. Sinnvoll ist der Kauf für Nutzer des zwei Jahre alten Blackberry Keyone (Testbericht) , welches mittlerweile technisch überholt sein müsste.

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