Besser schlafen? Bose Sleepbuds im Test

Besser schlafen? Bose Sleepbuds im Test
Pro und Contra
  • guter Tragekomfort
  • funktioniert offline (ohne Handy)
  • hilft gut gegen manche Störgeräusche
  • hilft nicht gegen Schnarchen
  • Klänge wirken synthetisch und monoton
  • hoher Preis
  • 4.0

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Laute Nachbarn, schnarchende Partner oder Mücken im Schlafzimmer: Manche Geräusche sind so nervig, dass Schlafen unmöglich ist. Die Sleepbuds von Bose sollen Abhilfe schaffen und die Störfaktoren durch entspannende Klänge überdecken.

Die Bose Sleepbuds sind kleine, komplett kabellose weiß-hellgraue Ohrstöpsel, die in einer schicken Transportschale aus Aluminium aufgeladen werden. Kleine Magnete halten die Buds auf den Ladekontakten, sodass sie auch unterwegs nicht verrutschen. LEDs in der Aluminiumbox zeigen an, ob die Buds gerade laden und viel Saft noch in der Box zur Verfügung steht. Die Transportschale wird per Micro-USB mit Strom versorgt und kann dann die Sleepbuds etwa drei Mal aufladen. Pro Nacht (circa sieben Stunden) reduzierte sich der Akkustand der Buds im Schnitt um etwa 50-60 Prozent – im Zweifel muss man sie also täglich nachladen.

Die Bose Sleepbuds sind weich und biegsam. Im Lieferumfang sind drei Größen enthalten. Die passende zu finden ist dank der Anleitung und Abbildungen gar nicht so schwierig. Betont wird auch, dass eventuell für beide Ohren unterschiedliche Größe besser sind. Wie bei vielen anderen In-Ear-Kopfhörern kommt auch bei den Sleepbuds der Gummipfropf in den Gehörgang, die dünne Schlaufe am anderen Ende wird in die innere Ohrmuschel geklemmt. Hat man die richtige Größe gefunden, sitzen die Sleepbuds fest, aber bequem. Ein Sleepbud wiegt auch nur 2,3 Gramm.

Für richtige Seitenschläfer könnte es jedoch etwas unangenehm werden. Wer nachts komplett auf seinem Ohr liegt und dieses ins Kissen drückt, wird merken, dass der Sleepbud drückt. Da das untere Ohr in diesem Fall aber sowieso weitestgehend durch das Kissen von Geräuschen abgeschirmt ist, kann man diesen Sleepbud weglassen und nur einen im oberen Ohr tragen.

Die Sleepbuds funktionieren mit der sogenannten Noise-Masking-Technik. Hierbei werden, vereinfacht gesagt, Sounds abgespielt, die die störenden Umgebungsgeräusche mit ähnlichen Frequenzen überdecken, sodass die Störfaktoren weniger wahrgenommen werden. Der Gegensatz dazu ist das Noise Cancelling, bei dem konträre Schallwellen zum Einsatz kommen, die das Störgeräusch mehr oder weniger auslöschen.

Die Sleepbuds haben selbst keine Tasten; die Bedienung erfolgt ausschließlich per App. Hier wählt der Nutzer aus einen Set von derzeit 20 verschiedenen Sounds die Klangfläche aus, die am besten die störenden Umgebungsgeräusche überdeckt. Neun dieser Klänge sind in der App als „Am besten für die Geräuschmaskierung“ gelistet. Darunter befinden sich beispielsweise Windrascheln, Bachlauf, Lagerfeuer, Regenschauer oder Meereswogen. Die restlichen elf Klänge stehen unter der Kategorie „Am besten für die Entspannung“; dort gibt es etwa Stille, Hafen, Fensterplatz oder Singvögel. Leider klingen alle Soundscapes sehr synthetisch. Einzelne Geräusche wiederholen sich schnell, sodass ein monotoner Eindruck entsteht. Es fehlt außerdem eine Klangfläche zu Gesprächen für alle, die beispielsweise sonst zum laufenden Fernseher einschlafen. Eine Café-Atmosphäre wäre hier schön gewesen.

Um das ganze Konzept energiesparend zu halten, befinden sich die Klänge auf den Sleepbuds selbst und werden nicht vom Smartphone gestreamt. Das ist praktisch, da sie so auch komplett ohne Smartphone funktionieren und das Handy auch abgeschaltet sein darf. Beim ersten Einrichten sind allerdings nur neun geräuschmaskierenden Töne vorinstalliert, die anderen elf müssen separat übertragen werden. Das dauert je nach Klangfläche bis zu zwei Stunden. Aufgrund des geringen Speicherplatzes können auch nur etwa 8-12 Klänge gleichzeitig auf den Sleepbuds installiert sein. Je nach Bedarf spielen die Sounds entweder die ganze Nacht oder nur für einen bestimmte Zeitspanne zwischen 30 Minuten und acht Stunden.

In manchen Nächten wäre eine Lautstärkeregelung direkt an den Sleepbuds praktisch, da die Lautstärke beim Einschlafen vielleicht noch angenehm war, sich nachts aber doch als etwas zu laut oder doch nicht laut genug herausstellt. Nutzt man dann auch noch den telefonunabhängigen Modus, weil das Smartphone in einem anderen Raum liegt, muss man aufstehen oder auf die Sleepbuds verzichten.

Ja und nein. Es kommt hierbei ganz auf das Befinden des Nutzers und auf das störende Geräusch an, das man zu überdecken versucht. Beim Testen ist es uns beispielsweise nicht gelungen, das Schnarchen des Partners oder grelles Vogelgezwitscher am Fenster zu maskieren. Keiner der Sounds konnte in einer angenehmen Lautstärke dafür sorgen, dass das Schnarchen weniger nervt. Das ist eine der größten Schwierigkeiten der Sleepbuds. Manche Geräusche sind so störend, dass die Lautstärke der Klänge sehr hoch sein muss, um sie zu überdecken. Doch dann kann man nicht schlafen, weil die Sleepbuds viel zu laut sind.

Der Hersteller erwähnt auf seiner Webseite, dass das Tragen der Sleepbuds dafür sorgen kann, dass man andere Geräusche wie Alarme oder Babygeschrei nicht hören kann und man deshalb die Lautstärke der Klänge sehr gering halten soll. Je leiser jedoch die Sleepbuds eingestellt sind, desto weniger überdecken sie die Störgeräusche.

Sehr gut funktionieren die Sleepbuds beim Thema Mücken. Die kleinen Biester hört man tatsächlich gar nicht mehr. Auch praktisch sind sie für Menschen, die eher Probleme beim Einschlafen haben, wenn es ganz ruhig ist. Das leichte Knacken von Holz im Feuer oder das sanfte vor sich hin Plätschern eines Bachlaufs beruhigt und entspannt – wenn es einen nicht stört, dass alles sehr künstlich klingt.

Abseits vom Schlafen haben sich die Sleepbuds aber als sehr nützlich erwiesen, beispielsweise im Großraumbüro oder beim Lesen im Zug. Die Gespräche der Menschen um einen herum sind sehr ablenkend. Diskussionen hört man unfreiwillig mit, die Konzentration schwindet. Die Bose Sleepbuds maskieren mit den Klängen solche Gespräche sehr gut. Das sorgt dafür, dass man zwar wahrnimmt, dass sich Leute unterhalten, einzelne Sätze sind aber nicht mehr zu verstehen.

Design, Tragekomfort und Handhabung der Bose Sleepbuds sind richtig gut. Der Hersteller hat hier Ohrstöpsel konstruiert, die in fast jeder nächtlichen Position bequem im Ohr bleiben. Auch dass man sie benutzen kann, ohne das Handy neben das Bett legen zu müssen, ist eine super Funktion. Doch beim eigentlichen Einsatzziel gibt es Abstriche: Es stehen nur wenige Sounds zur Verfügung, die auch nicht alle Störgeräusche maskieren können. Zudem klingen sie eher synthetisch und wiederholen sich schnell. Der Preis liegt bei 269,95 Euro. Insgesamt ist es ein sehr subjektives Produkt. Dem einen hilft es, dem anderen gar nicht.

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