AVM Fritzbox 7580 mit Fritz OS 7 im Test: Schön schnell

AVM Fritzbox 7580 mit Fritz OS 7 im Test: Schön schnell
Pro und Contra
  • schnelles WLAN
  • DECT
  • tolle Software-Versorgung
  • Fritz-NAS immer noch langsamer als dedizierter Netzwerkspeicher
  • 5.0

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Die Fritzbox 7580 kam zwar im August 2016 in den Handel, ist dank ordentlicher Hardware und gutem Software-Support aber immer noch topaktuell. Wir testen den Router mit dem neuen Betriebssystem Fritz OS 7.

Anders als die meisten Fritzboxen ist die Fritzbox 7580 ein aufrecht stehendes Modell. Farblich dominiert nicht mehr das dunkle Rot früherer Geräte: AVM setzt nun auf ein sehr helles Weiß. Ein lebendiges Rot setzt aber immer noch Akzente. Insgesamt präsentiert sich die Fritzbox moderner und eleganter als früher. Eine weitere Änderung betrifft die Antennen. Diese sind komplett ins Gehäuse gewandert, externe Antennen wie bei einigen früheren Produkten gibt es nicht mehr.

Bei den Anschlüssen gibt es nichts zu meckern, die Fritzbox 7580 protzt geradezu mit Schnittstellen:

  • VDSL- oder ADSL-Anschluss
  • 4x Gigabit-Ethernet
  • 1x Gigabit WAN für den Anschluss an Kabel-/DSL-/Glasfasermodem oder Netzwerk
  • 4x4 WLAN AC + N mit Multi-User MIMO
  • WLAN-AC mit bis zu 1.733 Mbps (5 GHz)
  • WLAN-N mit bis zu 800 Mbps (2,4 GHz)
  • 2x USB 3.0 für Speicher und Drucker
  • DECT-Basisstation für bis zu 6 Handgeräte
  • ISDN-S₀-Bus für ISDN-Telefone oder ISDN-Telefonanlage
  • 2x a/b-Port für analoge Telefone, Anrufbeantworter und Fax

Die 7580 ist ein DSL-Router mit Firewall/NAT, DHCP-Server, DynDNS-Client und UPnP AV. Die graue DSL/TEL-Buchse verbindet die Fritzbox über das integrierte Modem mit dem Internet entweder via DSL bis ADSL2+ oder mittels VDSL bis zu 100 Mbps Vectoring. Zusätzlich kann digitale IP-Telefonie über diese Buchse laufen. Externe Anschlüsse an das analoge Festnetz sowie das digitale ISDN-Festnetz sind bei der 7580 nicht möglich, bei den Modellen 7490 und 7590 dagegen schon.

Ein Highlight der Fritzbox 7580 ist die integrierte Telefonanlage, die eine DECT-Basis-Station für bis zu sechs Schnurlostelefone umfasst. Den größtmöglichen Funktionsumfang erreicht sie mit den DECT-Telefon-Modellen von AVM. Mit diesen lassen sich Fotos des Gesprächspartners auf dem Farbdisplay einblenden, Emails checken sowie Nachrichten und Musik aus dem Internet über die Telefon-Lautsprecher hören. Das schwarze DECT-Top-Modell Fritz Fon C5 von AVM kostet rund 50 Euro. Die DECT-Telefonie klingt in den allermeisten Fällen viel besser als die WLAN-Telefonie, egal von welchem Hersteller das Telefon ist.

Zusätzlich lässt sich DECT für eine breite Palette von Internet-of-Things-Produkten nutzen: AVM bietet hierzu einige Produkte, etwa die Fritz Dect 200-Steckdose oder die Heizungsregelung Fritz Dect 301.

Trotz ihres Funktionsumfanges ist die Fritzbox 7580 einfach zu installieren und zu verwalten. Besonders komfortabel gestaltet sich das Netzwerkmanagement, wenn alle Zusatzgeräte wie DECT-Telefone, WLAN-Repeater, Powerline-Adapter oder schaltbare Steckdosen ebenfalls von AVM kommen. Oft lassen sich Zusatzgeräte dann durch einfaches Drücken der Connect-Taste an der Fritzbox und dem jeweiligen AVM-Gerät vollautomatisch verbinden. Kurz darauf werden die verkoppelten Geräte in der Heimnetzgrafik der Fritzbox in einem Diagramm eingezeichnet. So lässt sich auf einen Blick erkennen, welche Geräte gerade im Hauptnetzwerk und welche im Gäste-WLAN angemeldet sind.

AVM bastelt an einer eigenen WLAN-Mesh-Unterstützung. Der Vorteil dabei ist vor allem eine einheitliche SSID über mehrere Router und Access Points. Das heißt, alle WLAN-Funk-Stationen – egal ob WLAN-Router oder WLAN-Satelliten – nehmen vollautomatisch den gleichen Netzwerknamen an. WLAN-Nutzer sehen auf Handy, Tablet oder Laptop dann nur noch einen einzigen Netzwerknamen. Und das in allen Räumen und auf allen Etagen, egal ob sich sein Endgerät nun gerade mit einem WLAN-Router, WLAN-Satelliten, WLAN-Repeater oder Powerline-zu-WLAN-Adapter verbindet. Weitere Kennzeichen, Vorteile und Nachteile von Mesh-Systemen haben wir in unserer Grundlagen-Story zusammengestellt .

Über relativ günstige WLAN Repeater (Vergleich) lässt sich das eigne Netzwerk weiter ausbauen, ohne dass neue und teure Mesh-Lösungen anderer Hersteller notwendig sind.

Für die Messung des Durchsatzes haben wir die Fritzbox durch unseren üblichen Testlauf geschickt. Dazu steht sie in Zimmer 1 und ist über das Gigabit-LAN mit der NAS Synology 918+ verbunden. Am USB-Anschluss steckt eine schnelle SSD von Sandisk. Anschließen gehen wir die verschiedenen Zimmer ab und messen den Durchsatz mit einer Asus PCE-AC88. Das ist eine der weltweit schnellsten, kommerziellen WLAN-11ac-Wave-2-Karte mit 4x4-Stream-Dual-Band-WLAN bei 2,4 und 5 GHz.

Im Test-Szenario tragen wir den Tower-PC samt Asus-WLAN-Karte und vier externen Antennen in die sechs eingezeichneten Räume auf zwei Etagen. Dort laden wir jeweils die 1-GB-Testdateien von der Synology NAS per WLAN in den PC herunter (rote Kurve) und senden sie wieder auf die Synology DS918+ zurück (grüne Kurve). Die Grafik weiter oben zeigt es, die Zimmer 3 und 4 der Mess-Route liegen funktechnisch am ungünstigsten. Tatsächlich sind in Zimmer 4 die schlechtesten Messwerte angekommen: Rund 250 Mbps Netto. Der beste Wert kam bei direkter Sichtverbindung im gleichen Raum mit 954 Mbps Netto zustande. Allerdings nur im Download. Im Upload waren es 541 Mbps. Dennoch befinden wir uns auf sehr hohem Niveau, denn eigentlich hat die Fritzbox 7580 zwei sehr schöne und harmonische Messkurven geliefert, ganz ohne Ausreißer.

Wir haben die Messungen mit dem Betriebssystem Fritz OS 6.93 sowie Fritz OS 7 durchgeführt. Die Messwerte unterscheiden sich nicht signifikant. Alles andere hätte uns auch sehr verwundert. Richtige Sprünge sind dann erst wieder mit 10 GBit/s LAN zu erwarten, das müssen aber dann auch die Netzwerkspeicher unterstützen. Ab wann AVM die erste Fritzbox mit 10-Gbps-Port bringen wird, ist noch nicht bekannt. Wir vermuten aber frühestens 2019, weil dann auch der nächste große WLAN-Speed-Sprung mit IEEE802.11ax am oberen Ende des WLAN-Massenmarktes von mehreren WLAN-Herstellern erwartet wird.

Mit dem Wechsel auf die neue Version des Betriebssystems zeigt sich der Leistungssprung in der NAS-Funktion der Fritzbox deutlich. Die langsame NTFS-Geschwindigkeit fiel beim Test der Fritzbox 7490 und NAS-Einzeltest negativ auf. Umso spannender war es zu sehen, ob Fritz OS 7 hier wirklich die versprochenen Besserungen bringt. Drei Festplatten haben wir an die USB-3.0-Buchsen angeschlossen und anschließend auf die Daten über das Netzwerk zugegriffen.

Im direkten Vergleich zeigt sich ein enormer Unterschied zu Fritz OS 6.9x. Gerade die Sandisk Extreme 900 SSD profitiert von der stark verbesserten NTFS-Unterstützung. Beim Lesen unserer Testdatei von 1 GigaByte hat sich der Durchsatz von 69 auf 128 Mbps verbessert. Das sind satte 85 Prozent Steigerung. Bei den zwei klassischen Festplatten von Seagate war der Zuwachs nicht so drastisch, aber ebenfalls signifikant. Im Bereich NTFS-NAS-Geschwindigkeit ist AVM also wirklich ein großer Sprung nach vorne gelungen, auf den viele User seit vielen Jahren gewartet haben.

AVM gibt für die 7580 eine durchschnittliche Leistungsaufnahme von 8 bis 11 Watt an. Wir haben dies an zwei konkreten Situationen überprüft:

  1. Frisch aus der Schachtel, nach dem kompletten Hochfahren, aber noch nichts per DECT oder WLAN eingeloggt, und auch noch keine Netzwerk-Geräte per LAN oder USB angeschlossen, zog die 7580 relativ stabil 7,6 Watt aus unserer Steckdose.
  2. Eingerichtet und mit VDSL-50/10 verbunden sowie zwei WLAN-Geräte und vier DECT-Telefone eingeloggt, ein Smartphone gerade im YouTube-Streaming. Dazu war eine Synology DS918-Plus-NAS-Station per Gigabit-LAN mit der 7580 verbunden. Gleichzeitig hingen eine SanDisk SSD und eine Seagate 2,5-Zoll-Platte an den beiden USB-3-Ports. In diesem Szenario hat die 7580 etwa 13 bis 16 Watt verbraucht. Bei aktiven Schreib-und-Lese-Vorgängen auf den USB-Laufwerken ging der Stromverbrauch noch einige Watt höher, da die beiden USB-Speicher ja von der 7580 komplett mit Strom versorgt wurden.

Trotz ihres Alters von zwei Jahren ist die Fritzbx 7580 immer noch ein ausgezeichneter Router mit einer soliden technischen Grundlage. Die verbauten WLAN-Komponenten bieten genügend Leistung, um auch mit aktuellen Anforderungen mithalten zu können. Dazu kommen zahlreiche zusätzliche Anschlüsse, etwa für ISDN, die andere Hersteller gar nicht erst verbauen. Die DECT-Funktion ist ebenfalls enorm praktisch.

Am besten gefällt uns aber die weiterhin gute Software-Versorgung. Nicht nur die Mesh-Funktion ist ein Highlight, sondern auch Dinge wie die Heimnetzgrafik. Wer die Fritzbox als NAS nutzen möchte, für den ist ein Update auf Fritz OS 7 nahezu Pflicht. Der Geschwindigkeitszuwachs ist einfach zu hoch als dass man ihn ignorieren könnte

Alles in allem ist die Fritzbox 7580 noch immer ein Highend-Router, der aktuellen Anforderungen im Smart Home mehr als gerecht wird.

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