AVM Fritz WLAN Repeater 310 im Test: günstig und gut

AVM Fritz WLAN Repeater 310 im Test: günstig und gut
Pro und Contra
  • günstig
  • geringe Stromaufnahme
  • einfache Einrichtung
  • kein 5-GHz-Band
  • mäßige Geschwindigkeit
  • 4.0

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Was leistet ein WLAN-Funk-Verstärker für 30 Euro? Wir haben den kleinen AVM Fritz WLAN Repeater 310 an eine große Fritz-Box-7590 gekoppelt. Die freudige Antwort: Der Winzling kann ein Funkloch schließen.

In dieser Serie testen wir verschiedene WLAN-Repeater in allen Preisbereichen. Einen Überblick darüber, wie sich die WLAN-Reichweite verlängern lässt und welche Optionen es gibt, zeigt unser Grundlagen-Artikel .

Der weiß-rote Fritz-WLAN-Repeater 310 hat einen markanten Wiedererkennungswert für all jene, die auch schon die anderen Produkte der Fritz-Familie kennen. Das kompakte Hochglanz-Plastik-Design wirkt frisch und freundlich. Die fünf Feldstärke-LEDs auf der Vorderseite leuchten im Betrieb grün. Damit sind sie schon beim Setup, aber auch beim späteren Dauer-Betrieb, auch bei hellem Umgebungslicht viel deutlicher zu erkennen als etwa die weißen LEDs am weißen Devolo WiFi Repeater ac. Hinzu kommen zwei weitere, grüne LEDs für WLAN und Power. Der große Bruder Fritz Repeater 1750 hat eine zusätzliche LED für eine LAN-Verbindung. Die braucht der 310er nicht, weil er keine Netzwerk-Buchse hat. Wer den Repeater im Schlafzimmer einsetzen möchte, kann sämtliche LEDs per Mausklick in der Router-Software abschalten.

Der silberne WPS-Knopf hat einen knackigen Druckpunkt, die Verarbeitungsqualität ist absolut in Ordnung. Kurz und knapp, der günstige AVM-Repeater ist kein Vorzeigedesignstück, aber er erfüllt seinen Zweck und fällt nicht negativ auf.

Die Hardware leistet nur die Kernfunktion, nämlich Funk-Repeating, aber das erstaunlich gut und stabil. Kabel-Anschlüsse für USB oder Gigabit-LAN gibt es nicht, der 310 arbeitet also weder als Access Point, noch als Bridge.

Man steckt den Adapter direkt in die Steckdose, das Netzteil ist schon integriert. Daher bleibt der Repeater mit ca. 5 × 8 × 7 Zentimetern schön klein und erinnert an ein übergroßes Steckernetzteil. Mit 63 Gramm ist er auch sehr leicht, aber da man ihn wohl kaum mit in den Urlaub nimmt, ist das irrelevant.

Der kleine AVM Repeater hat weder einen mechanischen Einschalter noch ein externes Netzteil. Zum Abschalten zieht man den Funk-Verstärker komplett aus der Dose. Man könnte ihm den fehlenden Schalter vorwerfen, aber wir finden das okay: Man sieht auf den ersten Blick, ob das Gerät arbeitet oder nicht, und wo nichts funkt, kann auch kein Hacker von draußen in das Netz eindringen.

Unten am Repeater gibt es AVM-typisch alle wichtigen Informationen: WLAN-Key, Seriennummer, MAC-Adresse. Im Lieferumfang befindet sich noch ein kleines, gedrucktes Handbuch.

Das Handbuch erklärt die Installation in gepflegter, deutscher Sprache. Es gibt zwei Methoden, den Repeater mit dem schon vorhandenen WLAN-Router zu koppeln

Zuerst den WPS-Taster am Repeater gut sechs Sekunden drücken. Danach innerhalb von zwei Minuten den WPS-, WLAN- oder Connect-Taster am Router drücken. Mit diesem Verfahren konnten wir den Repeater binnen weniger Sekunden mit der Fritzbox 7590 koppeln. An beiden Geräten war WPS ab Werk in der Software schon aktiviert.

Je nachdem, wie lange man die Taste drückt, hat der WPS-Knopf folgende Funktionen:

  • 1 Sekunde: WPS WLAN an-/ausschalten
  • 6 Sekunden: WPS-Schnellverbindung starten
  • 15 Sekunden: Werkseinstellungen laden 15 Sekunden

Die Koppelung von Router und Repeater über die beiden WPS-Taster hat ruckzuck funktioniert. Das ist die pauschale Holzhammer-Methode, bei der man quasi nichts selber konfigurieren kann, und auch nicht erfährt, mit welchen Einstellungen das Gespann überhaupt arbeitet. Nun hat der AVM Fritz WLAN Repeater 310 auch noch eine sehr umfangreiche und gleichzeitig komfortable Software in Form eines Web-Interface.

Bei dieser Variante verbindet man einen Computer mit dem WLAN des Repeaters, die Zugangsdaten finden sich auf der Unterseite des Gerätes. Dann die Adresse http://fritz.repeater in den Internetbrowser eintippen und die Anweisungen des Assistenten folgen. Alternativ kann man das Repeater-Symbol der Netz-Grafik einer Fritzbox 7590 anklicken, sofern man diesen Router nutzt: Dann wechselt das Web-Interface direkt vom Router in den Repeater. Das hat AVM sehr elegant gelöst.

Nach der WPS-Koppelung des Repeaters mit dem AVM 7590 Router hat unser LG V30, das wir zum Testen verwenden, insgesamt drei WLANs gefunden. Zwei Netze im 2,4- und 5-GHz-Band gehen dabei von der Fritzbox aus, das dritte WLAN vom Repeater:

  • AVM 7590 bei 2,4 GHz: FRITZ!Box 7590
  • AVM 7590 bei 5 GHz: FRITZ!Box 7590
  • AVM 310 bei 2,4 GHz: FRITZ!Box 7590

Wie jetzt? Alle drei Funkzellen haben den gleichen Netzwerknamen (SSID)? Genau, das ist der Single-SSID-Mesh-Komfort von AVM. Auch andere Einstellungen des Routers, wie etwa die Verschlüsselungs-Methode, wurden beim Koppeln automatisch auf den Repeater übertragen. Der normale WLAN-User soll dadurch im ganzen Heim nur noch dieses eine Netz sehen, egal, wie viele Accesspoints und Repeater auf wie vielen Bändern aktiv sind.

Wer nicht mag, dass der Netzwerkname (und viele weitere Einstellungen) automatisch vom Router auf den Repeater „durchgeschossen“ wird, kann diese MESH-Komfortfunktion auch abschalten und alles selber von Hand nach eigenen Wünschen konfigurieren.

Für unseren Test haben wir eine typische Konfiguration von Privathaushalten gewählt. Natürlich lassen sich diese Ergebnisse nicht eins zu eins auf andere Umgebungsbedingungen umsetzen, sind aber untereinander vergleichbar.

Zum Einsatz kommt als WLAN-Router eine Fritzbox 7590 im Dachgeschoss, den Repeater 310 haben wir im OG aufgestellt. Zum Messen des Datendurchsatzes haben wir auf das LG V30 zurückgegriffen, mit dem wir die Geschwindigkeit an sieben immer gleichen Messpunkten vom Keller bis ins Dach geprüft haben.

Die zwei roten Kurvenin der folgenden Messgrafik zeigen den Zellen-internen Datendurchsatz zwischen dem WLAN-Router und dem Handy. Die steilere Mess-Kurve zeigt den Verlauf der Geschwindigkeit in der 5-GHz-Zelle, die flachere in der 2,4-GHz-Zelle.

Die weißen Kurven dagegen zeigen den Durchsatz zwischen dem WLAN-Repeater und dem LG-Smartphone bei 2,4 und bei 5 GHz. Die Kurve für 5 GHz läuft bei diesem Produkt auf der Null-Linie, weil der AVM-Repeater 310 kein 5 GHz versteht.

Wir ermitteln übrigens die mittlere Netto-Datenübertragungsrate, tragen also nicht die maximalen Spitzenwerte ein. Alle Angaben sind in Megabit pro Sekunde, kurz Mbps.

Die nebenstehende Grafik zeigt nur die Zellen-internen Speedwerte. Ein extrem kritischer Punkt ist jedoch die Daten-Übergabe zwischen den Router-und-Repeater-Funkzellen: Dort geht viel Geschwindigkeit verloren.

Wie viel genau, hängt auch davon ab, über welche Bänder und mit welchen Methoden der Router mit dem Repeater gekoppelt wird. Stehen für diese Verbindung andere Frequenzen exklusiv zur Verfügung oder wird die Bandbreite zwischen Router und Endgeräten aufgeteilt?

Außerdem kommt es in der Praxis darauf an, welche Anwendungen zum Einsatz kommen. Geht es um hausinternen Dateitransfer auf die NAS oder die Dateifreigaben des Büro-PCs? Sollen viele kleine oder wenige große Dateien durch die Luft? Geht es um Downloads aus dem Internet oder um Streaming?

Letztere Beispiele sind für die Technik am anspruchsvollsten. Dabei „muss das Internet“ ja über die Telefon- oder Kabelleitung, über den Router und den Repeater bis zum WLAN-Endgerät und zurück. Wobei die Rückreise der Daten für die beteiligten Geräte oft noch schwieriger ist, als der Download. Wenn die Rückreise zu lange dauert, kann es zu einem Time-Out kommen.

Die wohl Praxis-relevanteste Frage im Test ist also nicht der zellen- und hausinterne Datendurchsatz, sondern der VDSL-Durchsatz – oder die Frage, wie viel von der maximalen DSL-Bandbreite im „verlängerten“ WLAN praktisch nutzbar ist.

Zunächst messen wir, was vom WLAN-Router unterm Dach ohne Repeater in den vier Etagen ankommt. Danach verbinden wir den WLAN-Repeater mit dem Router, das Smartphone mit dem Repeater und wiederholen die Messungen.

Der VDSL-50-Anschluss der Deutschen Telekom liefert dem WLAN-Router AVM 7590 relativ stabile 47-49 Mbps im Download und 9-10 Mbps im Upload, alles Netto. Diese Geschwindigkeit hätten wir am liebsten verlustfrei im ganzen Haus.

Im Prinzip könnte sich das Handy, das wir zum Messen verwenden, immer den jeweils leistungsstärksten Access-Point suchen. Genau diese automatischen Zellwechsel-Vorgänge haben wir aber vorsätzlich verhindert, um in der Grafik für jede Funkzelle eigene Messwerte zu bekommen.

Wie man sieht, bringt der kleine Repeater genau dort, wo dem großen Fritzbox 7590 Router selber schon die WLAN-Puste ausgeht, eine halbwegs brauchbare Internetverbindung, die für Emails und normales Surfen bestens ausreicht. Falls nicht viel mehr als diese zusätzliche Basis-Versorgung in den unteren Etagen gefordert wird, kann der AVM FRITZ!WLAN Repeater 310 das EG-und-Keller-Problem für circa 30 Euro im konkreten Falle doch recht günstig lösen.

Bei Verbindung mit dem Access-Point und Endgeräten haben wir beim AVM Repeater 310 eine Stromaufnahme von etwa 1,5 Watt gemessen, bei aktiver Datenübertragung waren es mit 1,8 Watt etwas mehr.

Bei dieser Messung standen Router, Repeater und Handy auf dem gleichen Tisch im Dach. Sitzt der Repeater einen Stock tiefer, dann ist der Stromverbrauch etwas höher. Mit steigender Entfernung zum Router, und mehr eingeloggten WLAN-Verbrauchern sowie aktivem Datenverkehr steigt der Verbrauch laut Hersteller auf bis zu 3 Watt an.

Der AVM Fritz WLAN Repeater 310 bringt gute 2,4-GHz-Leistung für wenig Geld in einem sehr kompakten Gehäuse. Die bequeme WPS-Verkoppelung mit dem Router hat im Test binnen Sekunden geklappt. Die Software des Repeaters ist vorbilidlich gelöst und spielt ihre volle Stärke in Kombination mit einer Fritz-Box als WLAN-Router aus.

Aufgrund der Single-Band-Bauweise hat er konzeptionelle Nachteile. In Gebieten mit hoher WLAN-Dichte gibt es schnell Probleme, und hoher Datendurchsatz ist über größere Entfernungen ebenfalls nicht drin. Wer aber kleine WLAN-Lücken für wenig Geld schließen will und nicht viel mehr braucht als genügend Bandbreite für Facebook, Webbrowser & Co., sollte sich den Fritz 310 näher anschauen.

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