Asus RT-AX92U Mesh mit flinkem WiFi 6 im Test

Asus RT-AX92U Mesh mit flinkem WiFi 6 im Test
Pro und Contra
  • schnell
  • zukunftssicher dank WLAN-6
  • umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten
  • teuer
  • 5.0

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Asus bringt als erster Hersteller ein WLAN-Mesh mit 802.11ax. Wir testen, was das schnelle WiFi-6-System in der Praxis kann.

Asus setzt konsequent auf WiFi 6 aka 802.11ax. Nach dem ersten WLAN-Router RT-AX88U (Testbericht) mit dieser Technik kommt nun das erste Mesh-System. Wir testen es im Rahmen unserer Themenwelt WLAN-Mesh. Darin sind bislang folgende Artikel erschienen :

Im Set liegen die beiden identischen „Asus AiMesh RT-AX92U Wireless AX6100 Tri-Band Gigabit Router”, sie haben je vier ausklappbare Antennen und funken auf in drei WLAN-Frequenz-Bereichen:

  • Im 2,4 GHz Band mit 2x2-MIMO-11n bis zu 400 Mbps
  • Im unteren 5 GHz Band mit 2x2-MIMO-11ac bis zu 866 Mbps
  • Im oberen 5 GHz Band mit 4x4-MIMO-11ax bis zu 4804 Mbps

Die Bänder 1 und 2 stehen dem WLAN-Verbraucher zum drahtlosen Surfen, Mailen, Streamen usw. zur Verfügung. Das dritte Band dagegen ist im Normalfall für den WLAN-Enduser tabu: Es dient der System-internen Vernetzung der beiden Asus-Mesh-Router, ist also quasi eine Art LAN-Verkabelungs-Ersatz. Man kann das dritte Band allerdings auch für WLAN-Endgeräte wie Smartphones oder Laptops öffnen.

Standard Bezeichnung
802.11n WLAN 4
802.11ac WLAN 5
802.11ax WLAN 6

Daneben haben die Asus-Boxen jeweils eine WAN- und vier LAN-Buchsen, einen USB 2.0-Port, eine USB 3.1-Gen-1-Buchse, eine WPS-Taste zum Koppeln, einen Reset-Taster für Hardware-Resets sowie einen Ein-Aus-Taster, was sehr praktisch ist. Die Broadcom-CPU mit zwei Kernen zu je 1,8 GHz macht das System spürbar flott. Ernst Ahlers von der c’t hat am USB-3-Port einen NAS-Durchsatz von satten 800 Mbps mit einer externen USB-SSD gemessen. Mehr dazu in der c’t 13/2019 .

Die Koppelung der beiden Asus-Mesh-Boxen hat per Handy-App und via PC-Browser gut geklappt. Die Software hat einen erheblichen Funktionsumfang, was den Netzwerk-Profi freut, aber den Anfänger leicht verwirren könnte. Immerhin muss der User zur Inbetriebnahme des Mesh-Pärchens zuvor kein Konto beim Hersteller anlegen, wie das etwa bei Google WiFi (Testbericht) zwingend benötigt wird.

Nach dem Verbinden tragen beide Asus-Mesh-Boxen den gleichen WLAN-SSID-Netzwerknamen. In unserem Falle laut dieser „Asus RT-AX92U“, im 2,4 GHz Band sowie im 5 GHz Band. Im oberen 5 GHz Band dagegen haben wir einen abweichenden SSID-Namen unsichtbar gestellt, damit dieses Mesh-Rückgrat von WLAN-Laptops und WLAN-Handys erst gar nicht gesehen wird - und auch niemand versucht, sich dort einzuloggen.

Die oben beschriebene WLAN-Mesh-Konfiguration ist beliebt, weil sie den Kabelsalat reduziert. Man könnte die beiden Asus-Boxen aber auch per LAN-Kabel sternförmig an einen Router, Switch oder NAS-Server anschließen, um dann alle drei Funk-Bänder für WLAN-Endgeräte nutzbar zu machen. In dieser Konstellation sind die Asus RT-AX92U-Boxen besonders zukunftssicher, weil sie im dritten Funk-Band schon WiFi-6 (802.11ax) anbieten. Allerdings gab es zum Testschluss wenige WiFi-6-Endgeräte – und vor allem noch gar keine wirklich schnellen 11ax-WLAN-Clients mit 4x4-MU-MIMO. Das Asus-Mesh-System lässt sich also aktuell noch gar nicht bis zum vollen Speed ausfahren.

Zudem kann man die Asus-Boxen auch per LAN-Kabel „hintereinander vermeshen“. Dann sprich Asus von einem Ethernet-Backhaul. Danach entscheidet das System selber, ob das Mesh-Rückgrat gerade per WLAN oder per LAN-Kabel aufgebaut wird, je nachdem, welches Trägermedium gerade die bessere Übertragungsqualität liefert.

Bei den bisherigen WLAN-Mesh-Tests hatten wir folgenden Testaufbau: Die Test-Dateien kamen quasi live aus einem sehr stabilen Vodafone Kabel 500 Anschluss via AVM 6590 Fritzbox Cable. Dieser Internet-Anschluss hat seit September 2018 erstaunlich stabile 500 Mbps im DL und 50 Mbps im UL in die Testwohnung des Autors geliefert. Auf der Messwanderung vom DG bis in das OG-Zimmer 4 kam ein 2x2-MIMO-11ac-Wave-2-Smartphone Sony Xperia XZ Premium mit maximal 866 Mbps Brutto zum Einsatz, was genau passte, weil die WiFi-5-Mesh-Systeme ja sowieso nicht mehr als 866 Mbps Brutto in der Wohnung verteilen konnten. Im Juni 2019 gab es aber etliche Störungen in diversen Vodafone-Netzen. Auch des Autors Kabel-500-Anschluss hat seit Juni 2019 zeitweise nur noch einen Bruchteil der bisherigen 500 Mbps angeliefert. Damit kann man die Speed-Grenzen moderner Mesh-Systeme leider nicht mehr komplett ausloten und ausreizen.

Beginnend mit dem Test des Asus RT-AX92U-Mesh-Paars wird der Vodafone-Kabel-500-Mbps-Testdaten-Zuspieler nun durch einen aufgebohrten Synology DS1618+ NAS-Server mit fünf LAN-Ports von 1 bis 10 Gigabit ersetzt. Auf diesem kleinen Server liegen 30x 1GB Dateien für die Mesh-Messungen.

Das bisherige 11ac-Wave-2-Handy ersetzen wir durch einen 11ac-Wave-2-Laptop vom Typ Razor Blade 15. Dieser besitzt einen WLAN-Adapter der Gattung Intel Dual Band Wireless-AC 9560 mit einem offiziellen Speed bis 1733 Mbps. Die theoretischen 1733 Mbps des Razor-Laptops bringen an den bisherigen 2x2-MIMO-Wifi-5-Mesh-Systemen zwar kaum mehr Geschwindigkeit als die ebenfalls theoretischen 866 Mbps des Sony-Handys. Mit dem neuen Testaufbau ist bei den Mess-Wanderungen aber trotzdem schon ein bisschen mehr „Luft nach oben“ für kommende, viel schnellere Mesh-Systeme.

Auch beim Asus RT-AX92U Mesh-System gilt die traurige WLAN-Wahrheit: Zehn Messwanderungen bringen zehn unterschiedliche Messergebnisse. WLAN ist eben ein sehr launisches Medium, auch wenn der vorgeschaltete Internet-Anschluss selber (oder eben der NAS-Daten-Zuspieler) sehr stabile Speed-Raten anliefert.

In der folgenden Messgrafik hat das hybride WiFi-5-WiFi-6-Mesh-Paars Asus RT-AX92U & Asus RT-AX92U unterm Strich etwas besser abgeschnitten als die zuvor getesteten, reinen WiFi-5-Mesh-Pärchen D-Link COVR-2202 (Testbericht) , Google WiFi (Testbericht) , AVM Fritz Repeater 1750E & Fritzbox 7590 (Testbericht) sowie AVM Fritz-Repeater 3000 & FritzBox 7590 (Testbericht) .

Produkt Asus Asus RT-AX92U, einzeln Asus Asus RT-AX92U, Set AVM 7590, einzeln AVM 3000 & 7590 Google Wifi, einzeln Google Wifi, 2er Set D-Link Covr, einzeln D-Link, Covr 2er Set
Dachgeschoss 630 672 481 473 509 482 405 356
OG Zimmer 1 595 630 461 471 285 264 386 356
OG Zimmer 2 224 420 222 404 22 180 33 378
OG Zimmer 3 175 696 29 418 21 184 31 320
OG Zimmer 4 133 210 129 322 12 94 10 311
Durchsatz in MBit/s

Bei etlichen Messungen ist sowohl der Razer-Laptop als auch das Sony-Handy nonstop im schnellen 5-GHz-Band drin geblieben. Ein Herunterschalten auf 2,4 GHz hat in der konkreten Testwohnung erst gar nicht stattgefunden.

Bei der Wanderung vom Dach bis in das OG-Zimmer-4 ist der Speed zwar mit zunehmender Entfernung zu den Mesh-Points auf hohem Niveau gefallen. Bei der Rückkehr vom OG-Zimmer-4 bis in das Dach hinauf hat das System den Durchsatz aber wieder wunderbar hoch gezogen. Dass derart agiles Verhalten nicht selbstverständlich ist, kann man in den beiden Mesh-Tests zur Fritzbox 7590 mit den Repeatern AVM 1750E und AVM 3000 nachlesen. Ein Leser kommentierte dort sehr anschaulich, sein AVM-Mesh-System „Klebt wie Pattex“.

Bei einer vorsätzlichen Verdrängung aus dem 5-GHz-Band hat das Asus-System dann aber doch noch auf 2,4 GHz herunter geschaltet und danach auch für längere Zeit nicht mehr von selber auf 5 GHz hoch geschaltet. Ein bisschen „Kleben“ ist bei Mesh-Systemen also normal, oder vielleicht sogar gewollt. Nur wenn das Mesh-System den Speed halt überhaupt nicht mehr ohne Neustart hoch bringt, wird es unerfreulich. Bei einer VDSL-50-Verteilung merkt man das Kleben in langsamen Gängen ja kaum, bei Kabel 500 schon eher, und bei einem schnellen NAS-Daten-Zuspieler noch ärger.

Der Asus RT-AX92U Mesh Funker hat einen stattlichen Software-Umfang, den man in mindestens 100 Screenshots darstellen müsste. Auch anspruchsvolle High-Speed-Gamer und Netzwerk-Profis dürften hier nichts vermissen. Ein kurzer Blick auf die Zeilen- und Spalten-Überschriften des folgenden Screenshots mag einen groben Eindruck von der Uferlosigkeit der vielen Optionen vermitteln. Sogar das Klebe-Verhalten des Mesh-Systems kann der WLAN-kundige User im Abschnitt Wireless-Schnellverbindungsregel selber nach eigenen Wünschen anpassen. Der obige Test wurde mit den unten gezeigten Default-Werten durchgeführt.

Im 11ax-verkoppelten Zustand hat jede Asus RT-AX92U Mesh-Box gut 10 bis 13 Watt Strom verbraucht. Beide zusammen gerechnet schwankten zwischen 20,74 und 26,32 Watt. Der Ausschlag in der Grafik kam beim Senden einer großen Datei in Richtung Internet zustande. Zum Vergleich: der mit einer Fritzbox 7590 Mesh-verkoppelte AVM Repeater 3000 hat knapp 5,3 Watt verbraucht. Die Kraftreserven des Systems von Asus fordern also einen höheren Energie-Tribut.

Die beiden Asus RT-AX92U Mesh-Boxen funkten in unserem Test schnell und stabil. Im Normalfall werden die WLAN-Clients vom Asus-Mesh-System mit WiFi 1-2-3-4-5 bedient. Die System-interne Verbindung zwischen den beiden Mesh-Funkern dagegen, das Backbone, wird mit einer reservierten 11ax-WiFi-6-Funkstrecke ohne sichtbare SSID aufgebaut. Etwas Moderneres haben wir zum Testzeitpunkt Ende Juni 2019 noch nicht gesehen.

Öffnet man die 11ax-Wifi-6-Backbone-Funkstrecke für (zukünftige) WiFi-6-Clients, so darf man das Asus-Mesh-System auch in dieser Hinsicht als eines der zukunftssichersten sehen.

Schnelle Hardware, flotte CPU, starke NAS-SSD-Performance um die 800 Mbps am USB 3.1-Port sowie umfassende Software auch für Power-Gamer und Netzwerk-Profis stellen die bisher getesteten WLAN-Mesh-Systeme schon ein bisschen in den Schatten. So viel WLAN-Power hat natürlich ihren Preis, und zwar nicht nur an der Ladenkasse, sondern auch beim Stroverbrauch.

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