Apple AirPods im Test: True Wireless ohne Passgarantie

Apple AirPods im Test: True Wireless ohne Passgarantie
Pro und Contra
  • lange Laufzeit
  • guter Klang für halboffene Kopfhörer
  • unkomplizierte Verbindung unter iOS
  • keine Ohrpassstücke
  • wenig Bedienmöglichkeiten
  • 4.0

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Eigentlich eine coole Sache, die AirPods von Apple. Zumindest wenn man ein iOS-Gerät nutzt und wenn man einen kompatiblen Gehörgang hat. Ist dies nicht der Fall, sieht die Sache schon etwas anders aus. Alles, was es über die Apple Air Pods zu wissen gibt, erfahrt Ihr in unserem Test über die True-Wireless-Ohrhörer aus Cupertino.

Die in weißem, hochglänzenden Kunststoff steckenden AirPods sind in Sachen Design nichts anderes als Apple EarPods ohne Kabel. Besonders hochwertig fühlen sich die mittlerweile schon ab circa 150 Euro erhältlichen Wirless-Kopfhörer nicht an, aber auch nicht gerade billig. Das Transportcase mit integriertem Akku hat ebenfalls ein Gehäuse aus hochglänzendem Kunststoff. Auf der Rückseite sitzen ein Rest-Button und unten ein Lightning-Anschluss zum Aufladen. Auch hier kann man nicht von besonders hochwertigem Look & Feel sprechen, aber die kleine Box erscheint robust genug um auch den ein oder anderen Sturz auf den Boden wegzustecken. Innerhalb des Etuis haften die AirPods magnetisch, zwischen den beiden Stöpseln befindet sich eine Status-LED.

Bei vielen bislang von uns getesteten True-Wireless-In-Ears halten sich die Hersteller leider mit konkreten Angaben zur Hardware zurück. Dass da auch Apple – bekannt dafür, mit technischen Spezifikationen zu geizen – keine Ausnahmen macht, hat uns nicht größer verwundert. Abgesehen von dem im Inneren der AirPods arbeitenden W1 Chip gibt es kaum offizielle Informationen bezüglich der Spezifikationen. Dieser sorgt laut Apple für „eine extrem effiziente, noch bessere kabellose Verbindung und optimierten Sound“, außerdem für eine gute Verwaltung des Akkuverbrauchs.

Davon abgesehen verrät Apple noch, dass optische Sensoren und ein Beschleunigungsmesser mit dem Chip zusammenarbeiten. Diese beiden Komponenten zeichnen sich der Produktbeschreibung zufolge in Verbindung mit dem W1 für die automatische Audiokontrolle und die Aktivierung des eingebauten Mikrofons verantwortlich.

Für iOS-Nutzer ist die Inbetriebnahme der Apple AirPods eine ganz einfache Sache. Sobald die Transportbox geöffnet wird, erscheint auf dem in der Nähe befindlichen iOS-Gerät ein Dialog zum Verbinden mit einem Klick. Einmal connected sind die Ohrhörer zukünftig nach Aufklappen des Aufbewahrungsetuis schnell einsatzbereit. Über die Bluetooth-Systemeinstellungen erfolgt bei Bedarf in die weitere Konfiguration. Auf allen Geräten mit derselben Apple-ID sind die AirPods dann innerhalb der Bluetooth-Einstellungen vorhanden. Ein Klick genügt und sie sind mit dem entsprechenden Endgerät verbunden. Eine sehr praktische Sache! Komfortabel ist auch die Tatsache, dass die AirPods bemerken, wenn sie ins Ohr gesteckt oder herausgenommen werden. Dementsprechend startet oder pausiert auch die Musikwiedergabe automatisch.

Bezüglich der Bedienung gab es bei den AirPods anfangs unter iOS nur eine einzige Option: Ein „Double Tap“ an einem (egal welchen) der Ohrhörer. Damit wurde entweder Siri aktiviert – und hat dann die entsprechenden Befehle angenommen –, oder die Wiedergabe wurde gestoppt oder wieder aufgenommen.

Die Funktion ein Lied vor oder zurück zu springen und die Möglichkeit beide Ohrstöpsel einzeln zu konfigurieren, gibt es erst seit dem Update auf iOS 11. Im Test mit einem iPhone mit iOS 11.1.1 mussten wir dazu allerdings erst unsere Test-AirPods manuell auf Version 3.7.2 bringen, damit die entsprechenden Auswahlmöglichkeiten in den Bluetooth-Einstellungsmöglichkeiten auftauchten. Die Lautstärkeregelung geht nach wie vor nur manuell am Handy oder per Siri. In der Praxis dürften wohl die meisten zu diesem Zweck das iPhone aus der Tasche holen, statt in der Öffentlichkeit Siri anzuweisen, doch mal aufzudrehen.

Die AirPods lassen sich auch mit anderen Abspielgeräten per Bluetooth verbinden, dann gibt es allerdings Einschränkungen bei der Bedienung. Im Test mit einem Android-Handy konnten wir zwar die Befehle nächstes Lied , vorheriges Lied , Pause und Start auf den gewünschten Ohrstöpsel legen, allerdings mussten wir dies auf einem iOS-Gerät erledigen. Die AirPods zurückgesetzt und mit dem Android-Smartphone neu verbunden, konnten wir die Medienwiedergabe dort dann – wie von uns auf dem iPhone eingestellt – steuern. Bei dem Test fiel auf, dass die Ohrstöpsel unter Android nicht mehr so präzise auf Fingertipps reagieren, wie sie es tun, wenn sie mit einem iPhone verbunden sind. Den Aufruf von Siri als Funktion auf einen der In-Ears gelegt passiert unter Android – wenig verwunderlich – nichts.

Apple verzichtet bei seinen AirPods auf Gummi- oder Schaumstoff-Ohrpassstücke, um zwischen Gehörgang und den In-Ears eine möglichst dichte Verbindung zu schaffen. In einigen bislang erschienen Tests über die AirPods war dies ein eher geringfügiger Kritikpunkt, wir sehen die Sache allerdings etwas anders. Wir ließen die AirPods in unserem Test von fünf verschiedenen Personen zur Probe tragen. Bei Zweien davon saß das Headset nicht zufriedenstellend, fiel zu Teil sogar recht schnell heraus. Wer sich die AirPods zulegt, muss also darauf hoffen, dass sie sich mit seinem Gehörgang gut vertragen, oder aber er hat einfach Pech gehabt. Wir hatten bezüglich des Tragekomforts Glück, beim Redakteur unseres Tests saßen die AirPods zufriedenstellend im Gehörgang und ließen sich angenehm tragen ohne – auch nach längerer Zeit – zu drücken und somit unangenehm aufzufallen.

Die AirPods klingen gut, sogar überraschend gut für ein paar In-Ear-Stöpsel ohne durch entsprechende Ohrpassstücke realisierte geschlossene Bauweise. Vor allem klingen sie brillant, aber auch untenherum kommt ein konkreter, aber auch druckvoller Bass rüber. Das komplette Klangspektrum zeigt sich aufgeräumt und detailliert. Was auffällt, ist jedoch der hohe Anteil an Umgebungsgeräuschen, der verständlicherweise bei einer halb offenen Bauweise nicht zu vermeiden ist. Auch fehlt uns ein wenig das Gefühl des räumlichen Klanggeschehens, das sich nur einstellt, wenn die Verbindung zwischen Ohrhörern und Gehörgang durch entsprechende Aufsätze möglichst dicht ist. Die dann erst dann so richtig satt kommenden tiefen Frequenzen fehlen den AirPods dementsprechend.

Im Test konnten wir die AirPods mit einer Akkuladung maximal 4 Stunden lang nutzen, ein guter Wert im Vergleich zur Konkurrenz auf dem Markt. Bis zu viermal war ein erneutes Aufladen per Transportbox möglich, macht summa summarum 16 Stunden Laufzeit. Apple hingegen verspricht sogar mehr als 24 Stunden. Aber auch mit den 16 Stunden in Kombination von In-Ears und Transportbox lässt der Konzern aus Cupertino die versammelte Konkurrenz weit hinter sich.

Apples AirPods bieten einiges, was man als iOS-Nutzer lieben wird. Unkomplizierte Verbindung, für True-Wireless-In-Ears sehr lange Laufzeit und guter Klang für von der Bauweise her offene In-Ear-Ohrhörer. Auf der Kontraseite stehen wenig Bedienmöglichkeiten und natürlich die Tatsache, dass man einfach Pech hat, wenn die AirPods nicht mit dem eigenen Gehörgang kompatibel sind.

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