Anycubic Photon Mono X 6K im Test: Perfekter 3D-Drucker für Mini-Modelle

Anycubic Photon Mono X 6K
Pro und Contra
  • Höhere Druckauflösung 
  • Schnellere Druckgeschwindigkeiten
  • Großer Bauraum
  • teuer
  • fehleranfälliger
  • 4.5

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

Kärcher & Co.: Hochdruckreiniger mit App, Akku oder Kabel ab 55 Euro

Kärcher & Co.: Hochdruckreiniger mit App, Akku oder Kabel ab 55 Euro

Laptop in günstig: Chromebooks als flotte Windows-Alternative ab 149 Euro

Laptop in günstig: Chromebooks als flotte Windows-Alternative ab 149 Euro

Günstig, schick und ziemlich dreist: Apple-Watch-Klone ab 19 Euro

Apple-Watch-Klone ab 19 Euro: günstig, schick und ziemlich dreist

Fahrrad legal zum E-Bike umbauen: Nachrüstsatz mit Motor & Akku ab 300 Euro

Fahrrad legal zum E-Bike umbauen: Nachrüstsatz mit Motor & Akku ab 300 Euro

Der Anycubic Photon Mono X 6K druckt viel detaillierter und schneller als sein Vorgänger. Dafür kostet er aber auch deutlich mehr. Wer den Drucker kaufen sollte, erklären wir im Test.

Das monochrome Display mit 6K-Auflösung ist das Highlight des Photon Mono X 6K. Es senkt die Pixelgröße von 0,05 mm beim Vorgänger, dem Photon Mono X (Testbericht) auf 0,034 mm. Zudem hat das Modell eine stärkere Lichtquellenmatrix eingebaut. Sie ermöglicht kürzere Belichtungszeiten und damit 25 % schnellere Druckzeiten von bis zu 80 mm/h. Zudem besitzt der Anycubic Photon Mono X 6K einen leicht größeren Druckraum von 245 x 197 x 122 mm – das sind immerhin jeweils 2 mm mehr auf beiden horizontalen Achsen. Ob sich die Anschaffung lohnt, zeigen wir im Test.

Aufgebaut ist der Photon Photon Mono X 6k sehr zügig. Auspacken, dann alle Schaumstoffteile entfernen. Was weg soll und was nicht, erklären kleine bedruckte Sticker. Wichtig: Nur die Folie vom Screenprotector abziehen, nicht den Screenprotector. Dieser ist mit schwarzem Klebeband fixiert und dient als Schutz für den Monoscreen. Das wars schon; einfacher geht es kaum.

Die Software erinnert uns an die des Anycubic Mono X. Die Bedienung erfolgt über einen kleinen farbigen Touchscreen mit einer Diagonalen von 3,5 Zoll. Dort finden wir in übersichtlichen Menüs alle wichtigen Befehle für einen SLA-Drucker. Im Prinzip finden Nutzer hier den selben Aufbau wie bei Voxlab Proxima 8,9 4k (Testbericht) oder Elegoo Saturn S (Testbericht). Wer mehr Bedienkomfort möchte, sollte sich den neuen Photon M3 Plus (Testbericht) von Anycubic oder den Creality Halot Plus (Testbericht) genauer anschauen.

Die Lichtintensität beim Mono X 6K sollte auf 80 % eingestellt werden. So wird der Monoscreen weniger stark belastet und damit geschont. Das lohnt sich gerade bei der für Monoscreens verhältnismäßig kurzen Lebensdauer von 2000 Stunden.

Der Photon Mono X 6K sieht zwar aus wie sein Vorgänger, aber die Lichtquellenmatrix ist auf dem neuesten Stand und erlaubt extrem kurze Belichtungszeiten. Die detaillierte 6K-Auflösung ist einmalig in der Produktpalette von Anycubic. Zudem besitzt auch der Photon Mono X 6K die doppelte Z-Spindelführung aus zwei CNC-plangefrästen Linearschienen. Dadurch ergibt sich eine gleichmäßigere Layer-Führung. Den monochromen Screen, der die Belichtungszeiten von 12 bis 15 auf 2 bis 3 Sekunden senkt, gab es ebenfalls schon beim Vorgänger – nur eben mit niedrigerer Auflösung. Der hochauflösende Screen bietet eine Pixelgröße von gerade einmal 0,034 mm und ermöglicht noch detailliertere Drucke als beim Vorgänger. Kanten, Ecken und Spitzen sind dank des starken Kontrastverhältnisses von 1:350 beeindruckend fein und genau.

Die Verarbeitung des Anycubic Photon Mono X 6K ist solide und hochwertig. Der einfache Aufbau der Acrylglas-Kuppel erfüllt seinen Zweck und blockt UV-Strahlung erfolgreich ab. Das untere Chassis ist sauber gearbeitet. Lediglich das kleine Display hätte größer ausfallen dürfen. Dafür hat Anycubic die Lüfterlautstärke besser in den Griff bekommen. Während der Mono X noch die Geräuschkulisse eines Handstaubsaugers lieferte, ist die Betriebslautstärke des Photon Mono X 6K deutlich niedriger.

Der Photon Mono X 6K ist im Prinzip der Missing Link zwischen Photon Mono X (Testbericht) und Photon M3 Plus (Testbericht). Nach unseren Recherchen ist die Lichtquellenmatrix des Photon Mono X 6k ein Vorgänger der neu eingeführten Technik Anycubic Lighturbo. Die Werte sind identisch. Diese stärkere Lichtquellenmatrix besteht aus 40 LEDs und ist in einer durchsichtigen Matrix aus Hohlkugeln eingeschlossen. So erreicht der Photon Mono X 6K dieselbe Lichtstärke wie sein Nachfolger, der M3 Plus (Testbericht). Mit beiden sind Belichtungszeiten von 1,5 bis 1,8 Sekunden mit Anycubic Craftman Resin bei moderaten Temperaturen möglich.

Die Druckqualität von SLA-Druckern hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. 2K, 4K, 6K, 8K – alles scheint mittlerweile machbar. Dabei handelt es sich um die Pixelzahl des Displays, das für die punktuelle Belichtung des Harzes zuständig ist. Je höher, um so feiner ist die Druckauflösung. Wirklich benötigt wird diese hohe Qualität allerdings nur bei einem großen Versatz in der horizontalen Ebene. Verfügen die Druckmodelle über stark nach oben flüchtende Ebenen, ist 4K vollkommen ausreichend. So sind bei der Dame auf einem der Testbilder fast keine Layer zu erkennen. Anders ist der Fall bei geometrischen, flachen Formen, bei Reliefs und Lithophanen. Bei diesen Modellen gibt es minimale Fächenunterschiede in den Ebenen. Im detaillierten Höhenversatz kann der Photon Mono X 6K seine Stärken voll ausspielen.

Fällt etwa eine geneigte Fläche im Raum ab und bietet somit eine flache Schräge, druckt ein 4K-Drucker wie auch ein 6K-Drucker gleich viele Schichten in der Senkrechten. Während der 4K-Drucker allerdings in der Schräge Pixelsprünge von 0,05 mm macht, springt der 6K-Drucker jeweils nur 0,034 mm. Entsprechend vollzieht ein 6K-Drucker in der Schräge mehr und feinere Sprünge. Eine Schräge ist daher aus der Nähe betrachtet deutlich glatter als bei einem Druck mit niedrigerer Auflösung – rechnerisch um etwa 30 Prozent.

Für den Test haben wir einige Funktionsteile gedruckt. Verwendet wurde dafür Monoprice Resin Grey, das uns der Hersteller zur Verfügung gestellt hat. Die Ergebnisse waren erwartungsgemäß akkurat. Danach war der Druck der klassischen Kathedrale Notre Dame dran, die sehr viele feine Strukturen aufweist. Um die Schwierigkeit weiter zu erhöhen, wurde das Modell auf 75 % verkleinert. Das alles hat der Photon Mono X 6k stark gemeistert. Selbst filigrane Strukturen wie Gitter und Spitzen auf den Dächern der Modell-Kirche und andere Details wurden perfekt in Form gebracht, das schafft auf diesem Niveau kaum andere Drucker.

Beeindruckend, aber wie sieht es im Vergleich zu einem 4K-Drucker aus? Also noch ein Vergleichstest mit dem Photon M3 Plus 4k+. Gedruckt wurde eine blaue Kugel mit Anycubic Aqua Blue. Die Unterschiede sind so fein, wir konnten sie einfach nicht fotografieren. Dennoch ist bei genauem Hinsehen ein minimaler Unterschied erkennbar. Zu den Polen der Kugel hin – am Druckbett hängend also oben und unten – sind mehr einzelne Schichten erkennbar. Beim 6K-Drucker fängt dies circa 1 cm später an. Der Abschluss der Rundung ist bei beiden fast identisch, beim 6K-Drucker aber trotzdem einen Hauch besser.

Nach einigen Drucken hatten wir dann Probleme mit der Druckbetthaftung. Also ging es auf Fehlersuche und Recherche im Netz. Dort wurden wir schnell fündig. Unsere Firmware-Version V0.2.2 kann fehlerhafte Druckbilder erzeugen. Gute Nachricht für alle, die einen Photon Mono X 6k mit einem HC Motherboard besitzen: Es gibt ein Firmware-Update. Aber Vorsicht: Ist anstatt HC in der Seriennummer ein H7 enthalten, darf dieses Update nicht installiert werden!

Zum Veröffentlichungszeitpunkt gibt es den Anycubic Photon Mono X 6K ab etwa 429 Euro bei europäischen Händlern.

Der Anycubic Mono X (Testbericht) ist vor zwei Jahren eingeschlagen wie eine Bombe. Vorteile waren der große Druckraum, schnellere Druckzeiten und der RERF-Belichtungstest. Damit war das Modell allen vergleichbaren Druckern klar überlegen. Dieser enorme Leistungssprung fehlt dem Photon Mono X 6K, er ist eher eine logische Weiterentwicklung des damaligen Erfolgsmodells.

Leider ist der neuere Photon Mono X 6K nicht frei von Kinderkrankheit. Abhilfe schaffte allerdings ein Firmware-Update und ein neuer FEP-Film. Insgesamt lief das neue Photon-Modell nicht so rund wie der Photon M3 Plus (Testbericht). Der ist mit knapp 590 Euro allerdings noch relativ teuer. Der alte, sehr zuverlässige Anycubic Mono X ist momentan schon für etwa 280 Euro zu haben. Wer sich seinen ersten SLA-Drucker holt, sollte besser gleich zum Photon M3 Plus greifen oder für weniger Geld den Photon Mono X nehmen.

Anders sieht es aus, wenn man vor allem Lithophane, Reliefkarten oder extrem kleine Druckmodelle herstellen möchte. Wer bevorzugt solche Drucke ausgeben will, der kann mit dem Photon Mono X 6K für 429 Euro auf noch höherem Niveau drucken. Die Druckergebnisse waren mit dem 6K-Modell feiner als bei jedem anderen von uns getesteten SLA-Drucker mit 4K.

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.