Android-Tablet Nokia T20 im Test: Schnell, schick, 200 Euro

Nokia T20
Pro und Contra
  • hochwertiges und schickes Design
  • gute Akkulaufzeit
  • Update-Versprechen auf 2 Jahre
  • kein Netflix & Co. in Full HD
  • schwaches Netzteil
  • 3.5

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Das Nokia T20 überzeugt als Android-Tablet mit schicker und hochwertiger Optik im Preisbereich um die 200 Euro. Wie gut die Technik ist, zeigt der Test.

Mit dem Nokia T20 hat HMD Global das erste Tablet der Marke Nokia auf den Markt gebracht. Das Endgerät mischt im wieder in Bewegung geratenen Tablet-Markt im Preisbereich bis knapp über 200 Euro mit. Mit einem LCD-Display mit Full HD macht das Nokia T20 dem Lenovo Tab M10 (Testbericht), Amazon Fire HD 10 Plus (Testbericht) sowie Samsung Galaxy Tab A8 oder Realme Pad Konkurrenz. Wie schon bei den neuen Smartphones der G- und X-Reihe verspricht HMD Global Android-Updates für 2 Jahre sowie Sicherheitspatches für 3 Jahre.

Wir haben das Nokia T20 ausführlich getestet und zeigen, ob es eine Alternative bei Einsteiger-Modellen ist. Weitere Geräte dieser Art zeigen wir im Beitrag Groß und scharf: 5 günstige 10-Zoll-Tablets mit Full-HD bis 200 Euro.

Das Nokia T20 sieht wirklich schick aus und hinterlässt einen hochwertigen und soliden Eindruck. Man könnte fast meinen, ein gehobenes Tablet bis 500 Euro (Bestenliste) vor sich zu haben. Es fügt sich nahtlos in die Designsprache eines Nokia G21 (Testbericht) oder Nokia XR20 (Testbericht) ein. Mit Abmessungen von 247,6 x 157,5 x 7,8 Millimetern fällt die Höhe knapp 1 Zentimeter niedriger als beim Amazon Fire HD 10 Plus (Testbericht), aber es ist etwas größer als das Lenovo Tab M10 (Testbericht). Mit einem Gewicht von 465 Gramm wiegt es etwas weniger als ein Apple iPad (485 Gramm) und genauso viel wie ein Fire HD 10 von Amazon (Testbericht).

Als Farbe steht hierzulande ausschließlich „Ocean Blue“ zur Auswahl. Der dunkelblaue Farbton mit einem leichten Grünstich sorgt für ein gesetztes und seriöses Auftreten. Das ist eine willkommene Abwechslung zum sonst vorherrschenden Silber oder Schwarz bei Tablet-PCs mit Android. Anders als bei den preiswerteren Smartphones der Marke Nokia setzt das T20 auf ein Gehäuse aus Aluminium. Das verstärkt den hochwertigen Eindruck zusätzlich, wenn man das Gerät in den Händen hält.

Mittig auf der Rückseite befindet sich der Schriftzug „Nokia“. Die Kamera mit LED-Blitz ist in einer leichten Erhebung integriert. Der Druckpunkt der Knöpfe ist fest und solide. Der An/Ausschalter liegt auf der kurzen Seite, während die Lautstärkewippe sich auf der langen Seite befindet. Das bietet den Vorteil, dass man nicht versehentlich den Power-Button betätigt, wenn man das Tablet leiser stellen möchte. Gegen leichte Wasserspritzer ist das Gehäuse nach IP52 geschützt.

Das Display nutzt LCD-Technologie mit einem IPS-Panel und misst in der Diagonale 10,4 Zoll. Die Auflösung liegt bei 2000 x 1200 Pixel (Full HD). Nicht ganz typisch ist das Seitenverhältnisses des Bildschirms von 5:3 respektive 15:9. Üblich sind bei den meisten Android-Tablets eigentlich 16:9. Auf den ersten Blick fällt das aber kaum auf, lediglich bei der Wiedergabe von Filmen im Breitbildformat sind oben und unten dünne schwarze Balken zu erkennen.

Die Bildqualität des Displays überzeugt mit einem guten Kontrast. Die Farbgebung geht in Ordnung, wirkt aber etwas unterkühlt und könnte eine Spur ausgeprägter sein. Das T20 übertrifft das Amazon Fire HD 10 (Testbericht), kann aber mit einem teureren Tablet wie dem Xiaomi Pad 5 (Testbericht) wenig überraschend nicht mithalten. Die Blickwinkelstabilität ist weitgehend aus allen Perspektiven gegeben.

Die Bildhelligkeit ist für ein Gerät in dieser Preisklasse gut. Im manuellen Modus konnten wir Werte von bis zu 425 cd/m² messen. Bei automatischer Helligkeitsanpassung schafft der Bildschirm bei Sonneneinstrahlung bis zu 440 cd/m². Damit liegt das T20 bei der Helligkeit auf Augenhöhe mit dem teureren Modell Lenovo Tab P11 Plus (Testbericht). Beim Einsatz im Freien bleibt das Display gut ablesbar, solange nicht die Sonne direkt auf die Anzeige knallt. Dann stört das starke Spiegeln die Ablesbarkeit.

Wirklich ärgerlich ist allerdings das fehlende Zertifikat für Widevine Level 1. Das Nokia T20 erfüllt nur Widevine Level 3, sodass Inhalte von Streaming-Anbietern (Ratgeber) wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+ nicht für die Wiedergabe mit 1080p (Full HD) zur Verfügung stehen. Hier ist nur eine SD-Auflösung mit mäßig scharfen 420p möglich. Damit verpufft die gute Qualität des Full-HD-Displays. Das ist deshalb ärgerlich, weil kein echter technischer Grund für diese Einschränkung besteht. Allerdings verursacht die Zertifizierung höhere Kosten bei den Herstellern.

Mehr zu dem Thema Widevine Level erklären wir im Ratgeber Netflix & Co.: Die besten Tablets und Chromebooks fürs Streaming. Das Fehlen von Widevine Level 1 ist leider bei günstigen Tablets keine Seltenheit. Eine entsprechende Zertifizierung fehlt auch beim Lenovo Tab M10. Das Samsung Galaxy Tab A8 verfügt hingegen über ein solches Zertifikat. Es geht also schon, wenn die Hersteller es nur wollen.

Die Ausstattung der Kamera ist sehr einfach gehalten – was in unseren Augen ohnehin kein wichtiges Kriterium für ein Tablet ist. Die Hauptkamera verfügt nur über eine Linse mit mageren 8 Megapixeln, was sich an der bescheidenen Bildqualität der Aufnahmen zeigt. Bei den meisten aktuellen Smartphones bis 150 Euro (Ratgeber) finden sich bessere Kameralinsen.

Für eher relevant halten wir hingegen die vordere Kamera bei einem Tablet. Diese löst mit 5 Megapixel auf. Das ist verglichen mit einem Smartphone wenig, aber besser als bei den meisten Laptops (Ratgeber). Damit eignet sich das Gerät gut für Videogespräche mit Freunden oder der Familie und für Selfies.

Als Antrieb setzt das Nokia T20 auf den Unisoc Tiger T610 mit zwei Kernen des Typs ARM Cortex-A75 sowie sechs ARM Cortex-A55 mit jeweils 1,8 GHz. Die CPU ist in der unteren Mittelklasse angesiedelt. Beim Benchmark Work 3.0 von PCmark erreichten wir mit dem Nokia T20 durchschnittlich etwa 7600 Punkte. In Sachen Leistung ist es in etwa vergleichbar mit einem günstigeren Smartphone wie dem Nokia G21 (Testbericht). Das Nokia T20 überragt damit etwa das Samsung Galaxy Tab S6 Lite (Testbericht) oder Lenovo Smart Tab M10 Plus (Testbericht) deutlich.

Zu einem flotten Tablet für anspruchsvolle Games macht der Unisoc Tiger das T20 jetzt nicht, im Alltag läuft aber das System ausreichend flüssig und stabil. Damit eignet es sich in erster Linie als Alleskönner fürs Surfen im Web, YouTube oder Casual Games. Als Arbeitsspeicher stehen jeweils 3 und 4 GByte zur Verfügung. Wir empfehlen zur Variante mit 4 GByte RAM, die unwesentlich teurer ist. Der interne Speicher fällt mit 32 oder 64 GByte nicht übermäßig groß aus. Hier legen wir ebenfalls die größere Variante nahe. Glücklicherweise ist der Speicher per Micro-SD-Karte um bis zu 512 GByte erweiterbar.

Der USB-C-Anschluss unterstützt maximal den langsameren Standard USB 2.0, was aber für den Preis nicht ungewöhnlich ist. Selbst Smartphones und Tablets der Mittelklasse bieten hier selten mehr. Für kabellose Verbindungen steht Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Ins Internet geht es mit maximal Wifi-5 – ebenfalls keine Überraschung bei dem Preis. Tablets mit Wifi-6 gibt es erst ab 300 Euro. Wer auch mobil surfen will mit dem T20, greift zur LTE-Version mit Schacht für eine Nano-SIM.

Als Betriebssystem läuft Android 11. HMD Global verzichtet bei Nokia-Geräten als Partner von Android One auf Anpassungen der Benutzeroberfläche oder übermäßige Bloatware. Spannend ist das Thema Updates. HMD Global verspricht Android-Updates für 2 Jahre – das bedeutet also, dass Käufer theoretisch noch mit Android 13 rechnen können. Android 12 hat bisher seinen Weg aber noch nicht zum T20 gefunden. Zudem will Nokai das Tablet drei Jahre lang mit Sicherheitspatches versorgen. Das ist deshalb bemerkenswert, da viele Hersteller in Sachen Updates Tablets noch stärker vernachlässigen als Smartphones. Ob Nokia diesen Ansprich auch in der Praxis einlöst, bleibt abzuwarten. Der aktuell installierte Sicherheitspatch auf dem Nokia T20 stammt zum Testzeitpunkt aus dem Februar, was noch akzeptabel ist.

Der Akku bietet eine üppige Kapazität von 8200 mAh. Das ist viel für diese Preisklasse. Beim Battery Test von PCmark erreicht das Nokia T20 eine Laufzeit von gut 10 Stunden und liegt so auf einem Level mit den teureren Modellen Lenovo Tab P11 Plus (Testbericht) oder Xiaomi Pad 5 (Testbericht).

Weniger schön ist die Ladedauer. Das beigelegte Netzteil bietet nur eine mäßige Leistung von 10 Watt, obwohl der USB-C-Anschluss 15 Watt bietet. Das 10-Watt-Netzteil benötigt gut vier Stunden, um den großen Akku vollständig aufzuladen. Kabelloses Laden über Induktion gibt es hier nicht, das schafft in dieser Preisklasse nur das Amazon Fire HD 10 Plus (Testbericht). Wer ein schnelleres Netzteil sucht, kann einen Blick auf unseren Ratgeber USB-C-Ladegeräte im großen Vergleichstest werfen.

Die UVP für das Nokia T20 mit 4/64 GByte liegt bei 239 Euro. Das Modell mit 32/3 GByte vertreibt Nokia nicht mehr. Die günstigsten Angebote belaufen sich auf 199 Euro, wobei wir die Version mit 4/64 GByte empfehlen, die es bereits für 209 Euro gibt. Die UVP für die LTE-Version liegt bei 269 Euro, einige Anbieter verkaufen diese Variante bereits für 239 Euro.

Das erste Tablet von Nokia ist ein solides und erschwingliches Produkt, das speziell optisch überzeugt und hochwertig wirkt. Die Zeiten, in denen günstige Tablets billig aussahen, sind vorbei. Die Ausstattung kann sich für den Preis sehen lassen, die Leistung der CPU ist für den täglichen Gebrauch beim Surfen oder Homeschooling mehr als ausreichend. Das helle Display macht einen ordentliche Job. Sehr ärgerlich ist das Fehlen des Zertifikats für Widevine Level 1. Damit bleibt das Streaming von Serien und Filmen über Netflix und Co. auf 480p begrenzt. Als Media-Tablet eignet sich das T20 damitalso nur bedingt.

Deutlich günstiger und zum Streaming in Full HD sowie Laden über Induktion fähig ist das Amazon Fire HD 10 Plus (Testbericht). Dafür schwächelt es im Vergleich zum Nokia-Modell beim Tempo, Display sowie bei der Verarbeitung – zudem fehlt der Google Play Store. Das Lenovo Smart Tab M10 Plus (Testbericht) kommt mit einer Docking-Station, die es zu einem Smartscreen mit Alexa macht. Widevine Level 1 fehlt hier allerdings auch. Wer bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben, bekommt mit dem Lenovo Tab P11 Plus (Testbericht) größeres und besseres Tablet, das auch Inhalte von Netflix in Full HD wiedergeben kann. Weiter preiswerte Tablets zeigen wir in der Bestenliste Groß und scharf: 5 günstige 10-Zoll-Tablets mit Full-HD bis 200 Euro

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